Cover-Bild Die Sündenbraut
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 25.06.2020
  • ISBN: 9783959674287
Manuela Schörghofer

Die Sündenbraut

Rheinland im 13. Jahrhundert: Seit dem Mord an ihren Eltern ist Fenja bei ihrer Ziehmutter Runhild aufgewachsen und hat von ihr die Kunst erlernt, Toten ihre Sünden zu nehmen. Doch als auch Runhild ermordet wird, bleibt Fenja nichts - bis auf ein Tuch mit eingesticktem Wappen, das der Mörder verloren hat, und der brennende Wunsch nach Rache. Völlig auf sich gestellt, tritt Fenja die gefährliche Reise an und trifft unverhofft auf den Handwerker Gerald. Er behauptet, den Träger des Wappens zu kennen, und bietet ihr seine Hilfe an. Aber kann Fenja dem jungen Mann trauen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2020

Historisch einwandfrei erzählt, hat aber ein paar Schwächen

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Klappentext:
Rheinland im 13. Jahrhundert: Seit dem Mord an ihren Eltern ist Fenja bei ihrer Ziehmutter Runhild aufgewachsen und hat von ihr die Kunst erlernt, Toten ihre Sünden zu nehmen. Doch als auch ...

Klappentext:
Rheinland im 13. Jahrhundert: Seit dem Mord an ihren Eltern ist Fenja bei ihrer Ziehmutter Runhild aufgewachsen und hat von ihr die Kunst erlernt, Toten ihre Sünden zu nehmen. Doch als auch Runhild ermordet wird, bleibt Fenja nichts - bis auf ein Tuch mit eingesticktem Wappen, das der Mörder verloren hat, und der brennende Wunsch nach Rache. Völlig auf sich gestellt, tritt Fenja die gefährliche Reise an und trifft unverhofft auf den Handwerker Gerald. Er behauptet, den Träger des Wappens zu kennen, und bietet ihr seine Hilfe an. Aber kann Fenja dem jungen Mann trauen?


Autorin:
Als Manuela zum ersten Mal in das Licht dieser Welt blinzelte, gab es gerade mal drei Fernsehprogramme. Aufgewachsen ist sie in dem kleinen Dorf im Bergischen Land, in dem auch der Ritter ihres ersten Romans zu Hause ist. Aufgrund nahezu fehlender Unterhaltungselektronik spielte sie meisten draußen, umgeben von grünen Wiesen, dem Duft nach Heu und Traktorenlärm. Nach dem Abitur hat sie in Köln studiert, in Spuckweite zum Dom. Zugegeben, es ist schon hilfreich, sehr weit spucken zu können.

Das Mittelalter hat sie schon immer interessiert, besonders die Historie des Rheinlandes während des 13. Jahrhunderts. Sie liebte schon als Kind alte Bauwerke und Ruinen und wollte immer wissen, welche Geschichten hinter diesen Mauern schlummern. Wenn man die oft fesselnden Ränkespiele getrieben von Gier und Macht rund um die heute noch vielerorts vorhandenen Klöster, Burgen und Ruinen kennt, sieht man seine Heimat plötzlich mit anderen Augen. Mit historischen Orten aus ihrer Heimat fühlt sie mich stärker verbunden als mit fernen. Darüber möchte sie gerne Geschichten erzählen und ihre Leserinnen und Leser in die eigene Vergangenheit entführen - am liebsten ins Hochmittelalter und stets mit einem Augenzwinkern.



Bewertung:
Das Cover ist nach demselben Stil wie das von "Die Klosterbraut" erstellt worden. Das gefällt mir unheimlich gut und es passt auch sehr gut zur Geschichte. Der Titel ist auch wieder perfekt gewählt. Der Schreibstil ist ebenfalls wiedererkennbar flüssig und die Geschichte leicht und verständlich zu lesen.

Ich hatte das Buch seit ich davon wusste auf meiner Wunschliste, weil mir das Vorwerk der Autorin unheimlich gut gefallen hat. Ich habe mich sehr gefreut, es von netgalley erhalten zu haben. Der Einstieg ist mir wieder leicht gefallen. Auch hier hat die Autorin erneut an ein Glossar mit den wichtigsten alten Wörtern aufgeführt. Zusätzlich gibt es eine Personenliste und eine Karte. Das mag ich gerade bei Fantasie- und Histogeschichten am liebsten, da man hier schnell durcheinander kommen kann. Jedoch habe ich diese Listen selten gebraucht. Normalerweise bin ich jemand, der viel zurückblättern muss, weil ich mir nicht alles merken kann. Aber bei dieser Geschichte hat ein paar Mal zurückblättern gereicht. Die Autorin vermag es wirklich, einen historischen Roman sehr leicht und verständlich niederzuschreiben. Das ist mir bereits beim Vorgängerwerk aufgefallen.

Fenja ist eine stolze und mutige junge Frau, die etwas Entwicklung im Verlauf der Handlungen aufweist. Sie wird nach Runhildes (ihrer Amme) Tod mutiger und selbstbewusster. Gerald ist ein stolzer Ritter, der im Auftrag des Königs Donnerkraut für Explosionen herbeischaffen soll. Er tarnt sich als einfacher Handwerker und lernt so Fenja kennen. Beide spüren die Anziehungskraft zueinander, schaffen es aber nicht, dem nachzugeben. Hier spielen mehr Missverständnisse als wirkliche Hindernisse die Hauptrolle. Recht typisch, aber irgendwie auch nervig zu lesen. Die Nebencharaktere sind ebenfalls sehr gut ausgearbeitet.

Die Handlungen im Verlauf der Geschichte wiederholen sich und es kommen neue dazu. Es ist eine Mischung von beidem. Während Gerald versucht, seinen Auftrag zu erfüllen, gerät Fenja immer stärker in den Mittelpunkt eines Meuchelmörders. Die Vergangenheit ihrer Herkunft ist Fenja unklar und nach Runhildes Tod bemüht sie sich, diese in ihr Gedächtnis zurückzuholen. Beide Versuche sind Ereignisse, die sich irgendwann kreuzen. Die Erzählung wechselt zwischen Fenja, Gerald und dem Meuchelmörder. Am Ende kommen noch weitere Perspektiven, die ich aber nicht preisgebe aus Spoilergründen. Im gesamten Verlauf mischt sich ein krimihafter Anteil in der historisch deutschen Kulisse. Je weiter die Geschehnisse vortschreiten, desto mehr vermischen sich die Schicksale aller Beteiligten und umso stärker wird der Krimianteil.

Der Glaube spielt in dem Buch eine zentrale Rolle und wird hier durchweg glaubhaft und realistisch geschildert. Ob bei Örtlichkeiten wie Klöster, bei der Öffentlichkeit oder jedem Einzelnen, der ehrfürchtig an Gott und die Bibelschriften glaubt. In der heutigen Zeit ist vieles nicht mehr nachvollziehbar und zum Kopfschütteln. Das erging mir hier auch wieder beim Lesen. Schon recht albern kommt es einem vor, wenn über das Seelenheil so naiv gesprochen wird. Für die damaligen Menschen war das nicht naiv, sondern der feste Glaube daran, dass die Sünden auf der Seele einen in die Hölle bzw. ins Fegefeuer brachte. Die Kirche hatte zu dieser Zeit übergeordnete Macht, dem selbst die Könige unterstellt waren. Wie auch heute die Politik, regierte die Kirche mit Angst über die Menschen. Das kommt während der Erzählung sehr überzeugend rüber. Gerade über Gerald musste ich deswegen oft den Kopf schütteln, würde man ihn heute für seine Ansichten und Bemerkungen auslachen.

Der Showdown der zusammengetragenden Ereignisse hat mir leider nicht so gut gefallen. Das letzte Drittel wurde etwas sprunghaft in den Handlungen und vom Showdown an ging alles etwas unrealistisch und salopp zuende. Das hat mich etwas enttäuscht. Einige Reaktionen sind für mich nicht ganz so verständlich oder etwas unangemessen gewesen. Das Ende war mir viel zu sehr "Friede, Freude, Eierkuchen", nach all den Geschehnissen. Insgesamt war dieser teil zu einfach und unbefriedigend erzählt. Die insgesamt historische Recherche ist wieder mal sehr gelungen, wie ich es von der Autorin gewohnt bin.


"Du bist immer noch ein Ritter, und ich bin ein Nichts."
"Du bist alles für mich, Fenja."

(22. Kapitel)


Fazit:
Die Geschichte konnte mich leider nicht so fesseln und mitnehmen wie "Die Klosterbraut", dennoch liest sie sich sehr schnell und verständlich. Hier ist der Autorin abermals gelungen, einen durchweg historischen Roman einfach niederzuschreiben und mit etwas Krimi zu mischen. Wer sich schwer mit historischen Romanen tut, ist mit diesem, wie auch mit dem Vorwerk, gut beraten. Es ist schlicht, einfach und verständlich zu lesen und zu verstehen, und dennoch voller historischer Fakten und glaubhafter Kulisse. Für mich hat es einige Schwächen, daher vergebe ich 3,5 Sterne. Ich kann das Buch dennoch guten Gewissens empfehlen.

Noch ein Vermerk: Mir ist schleierhaft, warum das Buch 11 Euro kostet, wohingegen "Die Klosterbraut" 10 Euro kostet. Und das bei gleicher Seitenzahl. Normalerweise erhöht sich das bei einem Taschenbuch mit der Seitenzahl, dem ist hier aber nicht so.




Mein ♥lichster Dank geht an das netgalley-Team und dem HarperCollins Verlag für das bereitgestellte ebook.

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Veröffentlicht am 18.07.2020

ansprechende, leichte Lektüre

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Fenja wächst bei ihrer Ziehmutter Runhild auf. Diese weigert sich strikt, ihr etwas über ihre Vergangenheit zu erzählen. Nur dass sie sich von den Zisterziensern fernhalten soll, erklärt sie ihr immer ...

Fenja wächst bei ihrer Ziehmutter Runhild auf. Diese weigert sich strikt, ihr etwas über ihre Vergangenheit zu erzählen. Nur dass sie sich von den Zisterziensern fernhalten soll, erklärt sie ihr immer wieder. Als Runhild ermordet wird, macht Fenja sich auf, endlich hinter das Geheimnis ihrer Eltern zu kommen. Auf ihrem Weg trifft sie Gerald, der sich als einfacher Handwerker ausgibt. Dieser ist eigentlich ein Ritter des Königs, der für diesen das berüchtigte Donnerkraut beschaffen soll. Beide sehen in der Gesellschaft des anderen einen Vorteil für sich selber, rechnen jedoch nicht damit, sich zu verlieben.

Die Geschichte ist flüssig und gut zu lesen, die Charaktere werden ansprechend beschrieben. Fenja als Sündenesserin finde ich persönlich etwas geschmacklos. Auch hätte ich mir vielleicht als Prolog gewünscht, mehr zu Fenjas Vergangenheit zu erfahren. Diese wird zwar bis zum Ende aufgeklärt, doch viele Hintergründe erklären sich erst zum Schluss und schmälern meiner Meinung nach die Spannung. Fenja erfährt im Gegensatz zum Leser nicht alles zu ihrer Vergangenheit. Gibt es hier etwa einen Nachfolger? Auch das finde ich nicht sehr gut gelöst. Doch im Großen und Ganzen eine leichte Lektüre, die dem Leser auf jeden Fall vergnügliche Stunden beschert.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Zu oberflächlicher Liebesroman im historischen Gewand

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Streckenweise erinnerte mich die Geschichte an einen anderen Roman, allerdings fiel mir bislang nicht ein an welchen. Das betrifft gerade den Anfang, als die Hauptperson Fenja eingeführt wird. Zusammen ...

Streckenweise erinnerte mich die Geschichte an einen anderen Roman, allerdings fiel mir bislang nicht ein an welchen. Das betrifft gerade den Anfang, als die Hauptperson Fenja eingeführt wird. Zusammen mit einer Art Ziehmutter zieht sie durchs Land, lernt ein heidnisches "Zauberwerk". Fenja wird verfolgt, weiß aber nicht, weshalb. Der Verfolger ermordet ihre Ziehmutter und ist ihr auf den Fersen. Ein junger Ritter erhielt einen kaiserlichen Auftrag, die beiden kommen zusammen und den Rest kann man sich denken. Dennoch ist der Rest durchaus kurzweiliger als die erste Hälfte. Und sie verläuft anders als der Roman, den ich im Kopf habe. Zwischendurch dachte ich wirklich an eine Neuauflage ohne das der Verlag darauf verwies. Frappierende inhaltliche Ähnlichkeiten.

Die Zisterzienser spielen immer mal wieder mit hinein und am Ende eine böse Rolle, wie es scheint. Doch, nein, es ist doch anders als man denkt. Dennoch wäre hier wunderbar die Gelegenheit gewesen etwas mehr Hintergrundwissen zu diesem Orden einzubetten. Die Rolle, die die Zisterzienser vielerorts spielten, um Land urbar zu machen, Leibeigene an sich zu binden und ihre Art des Wirkens insgesamt, ist eine spannende. Hier werden nur einige negative Hinweise äußerst oberflächlich gestreut.

Viele Redundanzen verderben den seichten Genuss
Immer wieder wird darauf hingewiesen, das Fenja verfolgt wird. Immer wieder auch darauf gedeutet, dass sie mit einem großen Hund und Handkarren unterwegs ist. Immer wieder erhascht man dieselben einfältigen Gedanken des Verfolgers, der seiner Beute dicht auf der Spur ist. Am Ende kommt eine leichte Liebesgeschichte mit Irrungen und Wirrungen dazu samt Redundanzen, damit die Leserin auch ja merkt, wer hier tatsächlich in wen verliebt ist.  Überseicht sozusagen und offensichtlich nur für Leserinnen, die nicht mitdenken wollen, verfasst.

Der Schreibstil wiederum ist locker-leicht, sehr gut zu lesen. Würde die Autorin auf ihre vielen inhaltlichen Wiederholungen verzichten, wäre das Buch mehr als nur eine Bettlektüre.

P. S.: Der Klappentext wurde wohl von jemandem verfasst, der den Inhalt nicht kennt. Fenja ist nicht auf Rache aus, sie weiß lange Zeit gar nicht wer sie warum verfolgt und erfährt erst am Ende so Einiges, was Rachegelüste annähernd nahe legen könnte. Dafür kann die Autorin allerdings nichts.

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