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Veröffentlicht am 27.01.2017

Ein absoluter Glücksgriff

Der kleine Ritter, der die Ungeheuer zähmte
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Es gibt Kinderbücher, von denen man sich, wenn man sie das erste Mal nur von außen betrachtet, nicht viel verspricht. Nicht, weil sie zu unscheinbar sind, sondern, weil es einfach zu viele Kinderbücher ...

Es gibt Kinderbücher, von denen man sich, wenn man sie das erste Mal nur von außen betrachtet, nicht viel verspricht. Nicht, weil sie zu unscheinbar sind, sondern, weil es einfach zu viele Kinderbücher gibt, die sich auf den ersten Blick nicht großartig unterscheiden. Macht man sich jedoch die Mühe und schlägt sie einfach mal auf, erlebt man hin und wieder eine Überraschung. So ist es mir vor ein paar Tagen ergangen, als ich zu „Der kleine Ritter, der die Ungeheuer zähmte“ von Gilles Tibo und Geneviève Després griff, ein Buch, das mich durch sein Cover nicht hundertprozentig ansprach. Aber es ist ein Ritter drauf, das allein reichte mir als Jungsmama einen Blick hineinzuwerfen. Und nachdem ich die ersten Seiten betrachtete, wusste ich sofort, dass diese Geschichte ein absoluter Volltreffer ist und nicht nur mein Kind begeistern wird.

Die Geschichte handelt von einem liebenswerten kleinen Helden, der friedlich auf einer Ritterburg, in einem recht ungewöhnlichen Dorf lebt. Ungewöhnlich, weil das Dorf auf den Baumspitzen eines Waldes erbaut wurde. Eines Tages wird der kleine Ritter von zwei Dorfbewohnern um Hilfe gebeten. Ihre Drillinge wurden von drei Ungeheuern entführt. Ohne große Umschweife macht der kleine Ritter sich auf den Weg, um seine drei Schützlinge zu befreien …

Was mich als Erstes sehr überraschte, waren die wunderbaren Illustrationen in sehr kräftigen und warmen Farben. Die habe ich nach dem Cover zu urteilen so nicht erwartet. Aber nicht nur das. Der kleine Held aus dieser Geschichte ist für meinen Geschmack etwas ganz Besonderes, weil er ein reines Herz hat, niemanden etwas Böses antut und am Ende trotzdem heldenhaft erstrahlt.
Am meisten hat er mich jedoch durch seine Wunderwaffe überzeugen können: Schokoladenkuchen. Diesen trägt er nicht nur als Symbol auf seiner Kleidung, oder verziert die Fahnen der Ritterburg damit, sondern er genießt vor jeder Heldentat, ein groooooßes Stück davon. Denn Schokoladenkuchen verleiht Superkräfte und man kann nie davon genug im Hause … ähm auf der Ritterburg haben.
Der kleine Ritter zeigt auf wunderbare und humorvolle Weise, was man mit etwas Freundlichkeit, Zuneigung und Schokoladenkuchen bewirken kann. Und er überzeugt den Leser davon, dass auch in einem Ungeheuer ein weiches Herz schlagen kann. Einfach herrlich!
Ein weiteres Highlight war für mich, dass sich in den farbenfrohen und humorvollen Illustrationen viele witzige Kommentare verstecken, die zu vielen Interaktionen anregen. Da ist jede Menge Spaß vorprogrammiert.
Der Stil des Fließtextes fügt sich perfekt in das Gesamtkonzept ein und das Vorlesen wird zum Kinderspiel.

„Der kleine Ritter, der die Ungeheuer zähmte“ von Gilles Tibo und Geneviève Després ist ein überraschendes und großartiges Kinderbuch, mit dem auch Erwachsene viel Spaß haben können. Der kleine ritterliche und liebenswerte Held wird viele Kinderherzen, egal ob Junge oder Mädchen, im Sturm erobern.

Zum Glück ist dieses originelle Buch kein Einzelband und mit „Der kleine Ritter, der den Regen nicht mochte“ wird ein weiterer Band aus dieser Reihe bei uns einziehen.

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Veröffentlicht am 26.01.2017

Eine großartige Geschichte

Young Elites (Band 1) - Die Gemeinschaft der Dolche
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„Morgen früh werde ich sterben.“

Ich liebe Bücher, die mit dem ersten Satz einschlagen, wie eine Bombe! In vielen Geschichten, hätte ich eben so einen Satz erwartet, aber nicht von Marie Lu. Ihre „Legend“ ...

„Morgen früh werde ich sterben.“

Ich liebe Bücher, die mit dem ersten Satz einschlagen, wie eine Bombe! In vielen Geschichten, hätte ich eben so einen Satz erwartet, aber nicht von Marie Lu. Ihre „Legend“ - Reihe hat mich nicht vollends begeistern und überzeugen können, wie – scheinbar - den Rest der Leserwelt. Neugierig war ich trotzdem auf ihr neuestes Werk „Young Elites – Die Gemeinschaft der Dolche“ und rückblickend bin ich sehr froh, dass mich der angepriesene Vergleich: „X-Men meets Die rote Königin“, mich nicht abschrecken konnte, denn ich kann weder mit „X-Men“ etwas anfangen, noch mit „Die rote Königin“. Aber nach diesem ersten Satz wusste ich, dass es mir mit dieser Geschichte anders ergehen wird, als mit „Legend“.

Marie Lu hat, für ihr neuestes Werk, ein historisch angehauchtes Setting mit gewaltigen Kulissen, die an das Venedig der Renaissance erinnern, erschaffen. Und die Thematik bietet viel Potenzial, um eine gesamte Buchreihe damit zu füllen, ohne den Leser mit überflüssigen Folgebänden zu quälen:

Nachdem ein schreckliches und mysteriöses Blutfieber das Land überfiel und seine Bewohner fest im Würgegriff hielt, starben viele Menschen. Die, die nicht an den Folgen des Fiebers starben, waren gezeichnet und verstoßen von den Gesunden für den Rest ihres Lebens. Genau wie Adelina, die durch diese Krankheit ein Auge einbüßte und deren wunderschöne schwarze Haare sich über Nacht silbern färbten. Auch wenn das Blutfieber ihr eine hoffnungsvolle und strahlende Zukunft verbaute, verlieh sie ihr auch übernatürliche Kräfte. Schon bald erfährt Adelina, dass sie nicht die Einzige ist, denn es wird immer wieder von Begabten gesprochen, die mit ihren unerklärlichen Kräften imstande sind, den verhassten König zu stürzen.

Die Geschichte lebt von ihrer überaus interessanten und facettenreichen literarischen Hauptfigur Adelina. Sie ist weder das süße noch das naive Mädchen, das von einer Katastrophe in die nächste stolpert, obwohl sie wahrlich nicht fehlerfrei ist. Sie ist eben nicht die klassische klischeehafte Protagonistin - allein schon durch ihr Äußeres -, wie man sie in jedem beliebigen Jugendbuch finden kann, sondern eine sehr komplexe Antiheldin. Wankelmütig und hin- und hergerissen zwischen der Dunkelheit, die ihre besondere Gabe entfacht und beherrscht und ihrer Liebe. Adelinas Persönlichkeit besteht nicht daraus, in der gesamten Geschichte nur einem Jungen hinterherzuschmachten, oder Everybody`s Darling zu sein. Viele scheinen sich an ihrer Persönlichkeit zu stören oder haben Angst vor ihr. Was für mich jedoch am wichtigsten ist: sie ist absolut glaubwürdig, weil sie nicht vormacht, dass alle um sie herum ihr nur Gutes wollen. Sie verlässt sich mit ihren Entscheidungen nur selten auf andere und spürt genau, welche dunkle Macht in ihr schlummert, die sie zu überwältigen droht.

In „Young Elites – Die Gemeinschaft der Dolche“ überzeugte mich Marie Lu nicht nur mit einer außergewöhnlich unterhaltsamen literarischen Hauptfigur, sondern auch mit einem sehr bildgewaltigen und ausdrucksstarken Schreibstil. Neben Adelina berichten in ein paar kleineren Passagen auch andere Charaktere aus ihrer Sichtweise, was sie dem Leser noch greifbarer machen. Marie Lus Tempo, mit dem sie ihre Leser durch ihre gewaltigen Kulissen und die vielschichtige Handlung treibt, flacht nur sehr selten ab – genau zur richtigen Zeit, um bestimmte Ereignisse auf die Leserschaft wirken zu lassen. Einen Kritikpunkt gab es für mich, denn für meinen Geschmack kamen viele Nebencharaktere in der Beschreibung ihrer Persönlichkeit etwas zu kurz. Sie blieben blass und viele ihrer Fähigkeiten für den Leser unentdeckt. Darauf könnte die Autorin im Folgeband aufbauen.

Kurzum: „Young Elites – Die Gemeinschaft der Dolche“ von Marie Lu ist eine großartige Geschichte, die mich vor allem durch ihre komplexe Hauptprotagonistin bestens unterhalten hat.


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Veröffentlicht am 20.01.2017

Absolut empfehlenswert

Pip und Posy: Ein schöner Wintertag
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In den letzten Wintern ist Schnee hierzulande leider zu einer Seltenheit geworden, was ich besonders jetzt sehr schade finde. Denn mein kleiner Sohn durfte ihn bis jetzt noch nicht richtig bewusst erleben. ...

In den letzten Wintern ist Schnee hierzulande leider zu einer Seltenheit geworden, was ich besonders jetzt sehr schade finde. Denn mein kleiner Sohn durfte ihn bis jetzt noch nicht richtig bewusst erleben. Er weiß also nicht, wie viel Spaß eine Schneeballschlacht oder das Rodeln macht. In den letzten Tagen fiel dann etwas von dem lang ersehnten Schnee, aber genießen durften wir ihn leider trotzdem nicht. Mein Kind lag mit hohem Fieber und Husten flach und konnte die weiße Pracht nur durch das Fenster bestaunen. Zum Glück hatte ich auch für diese Situationen vorgesorgt und viele Bilderbücher mit einem winterlichen Thema beschafft, um den Winter – trotz Fieber und Husten -, in all seiner Pracht mit meinem Sohn zu zelebrieren. Zusammen, mit einer kuscheligen Decke und dem Buch „Ein schöner Wintertag“ von dem preisgekrönten Illustrator Axel Scheffler, ging es dann auf die gemütliche Couch und lernten die zwei Freunde Pip und Posy kennen und begleiteten sie durch ihren verschneiten Tag:

Es hat geschneit und die beiden Freunde Pip und Posy freuen sich darauf in den Park zu gehen, um im Schnee zu spielen und einen Schneemann zu bauen. Als sie die ersten großen Schneekugeln dafür gerollt haben, kommt ein Streit zwischen ihnen auf, denn Pip will einen Schneehasen und Posy eine Schneemaus bauen …

„Ein schöner Wintertag“ ist ein Bilderbuchband aus der Pip und Posy Reihe, die sich mit vielen kindgerechten Themen beschäftigt. Kernpunkt dieser Serie ist jedoch die Freundschaft.
In der von Axel Scheffler liebevoll gezeichneten Geschichte „Ein schöner Wintertag“, entdeckt man die schönen Seiten des Winters und erfährt, wie viel Spaß man mit dem Schnee haben kann. Als Leser erfährt man aber auch, wie schnell ein kleiner turbulenter Streit aufkommen kann und wie schön es ist, sich wieder zu vertragen.

Die verschneite Geschichte, um die Freunde Pip und Posy, wird auf 13 Doppelseiten mit wunderschönen und nie zu überladen wirkenden Illustrationen, mit einem einfach gehaltenen Text von Axel Scheffler erzählt.
Wir haben diese Geschichte nur wenige Male zusammengelesen und danach geschah etwas, was ich so bei meinem Sohn noch nicht erlebt hatte: er konnte gewissen Textpassagen passend zu den Bildern wiedergeben. Kurzum: mein Sohn liebt diese Geschichte und ihre literarischen Figuren und nimmt sie immer wieder gerne zur Hand und „liest“ nun seinen Eltern daraus vor.

„Pip und Posy: Ein schöner Wintertag“ wird nicht unser letztes Bilderbuch aus dieser Serie bleiben. Nicht nur, weil wir die Illustrationen von Axel Scheffler lieben. Es warten noch viele Themen, die zu vielen Situationen im Alltag passen, darauf, von uns entdeckt zu werden.

Leider ist die schöne Geschichte im Moment vergriffen. Auf Nachfrage bei Carlsen Verlag erfuhr ich, dass dieser Titel im September diesen Jahres wieder erhältlich sein wird. Das Warten lohnt sich auf jeden Fall!


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Veröffentlicht am 31.12.2016

Ein besonderes Lesevergnügen

Grrrrr!
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Geht es im Leben immer nur darum, der Beste zu sein?

In unserer Gesellschaft ist alles darauf ausgelegt, dass man möglichst früh in seinem Leben schon etwas leisten kann. Selbst in der Kita gibt es schon ...

Geht es im Leben immer nur darum, der Beste zu sein?

In unserer Gesellschaft ist alles darauf ausgelegt, dass man möglichst früh in seinem Leben schon etwas leisten kann. Selbst in der Kita gibt es schon zahlreiche Lernschwerpunkte, die unsere Kinder auf das Tempo der Gesellschaft konditionieren. Schnell begreifen sie, dass es wichtig ist, möglichst erfolgreich zu sein, oder lernen auf unangenehme Weise an den ihn gestellten Forderungen zu scheitern. Schon oft habe ich mich gefragt, ob ich meinem Kind wirklich diesem Tempo aussetzen möchte. Auch wenn ich mir wünsche, dass mein Kind später erfolgreich ist und ein glückliches Leben führen kann, hoffe ich, dass ich ihm bestimmte Werte mit auf den Weg geben kann. Kinderbücher sind dabei für mich ein wichtiger Transporteur mit denen man auf wunderbare Weise wichtige Werte zu vermitteln. Mit „Grrrrr!“ von Rob Biddulph habe ich ein schönes Bilderbuch aus dem Diogenes Verlag gefunden, dass meinem Kind auf spielerische Weise vermittelt, dass es nicht immer darum geht, der Beste zu sein.

Seit Jahr und Tag gibt es im Wald einen ganz besonderen Wettkampf: Bester Bär des Waldes. Dieser Wettkampf ist immer wieder ein riesiges Spektakel und alle Tiere fiebern darauf hin. Besonders Fred, denn der Grizzly hat diesen Wettkampf in den letzten drei Jahren gewonnen. Doch in diesem Jahr hat er starke Konkurrenz bekommen, denn seit Kurzem gibt es einen neuen Bären im Wald, der Fred herausfordern will.

Schon der recht ungewöhnliche Titel dieses Kinderbuches „Grrrrr!“ verspricht, dass dieses Buch aus der Reihe tanzt. Schlägt man das Buch auf, bestätigen die ausgefallenen Illustrationen, mit ihren für das Auge angenehmen und satten Farben, diesen ersten Eindruck. Die Figuren und die Landschaft sind, je nach Handlung, etwas überproportional, verspielt und mit Liebe zum Detail gestaltet. Oft befinden sich mehrere Szenen auf einer Seite, die sich gut voneinander abgrenzen. Manchmal nimmt eine für die Handlung sehr wichtige Szene sogar zwei Seiten ein, und werden somit viel intensiver wahrgenommen. Ergänzt wird die Handlung von einem wunderbar lockeren, wortwitzigen Text, der in seiner Gestaltung ebenso außergewöhnlich ist, wie der Rest. Denn hier hat sich der Autor richtig ausgetobt. Hier ein lustiger und sich reimender Text - mit unterschiedlicher Schriftgröße und -art -, und da eine in ihren Proportionen variierende Sprechblase. So gibt es für die großen und kleinen Leser immer etwas Überraschendes zu entdecken.

Diogenes empfiehlt dieses Buch für Kinder ab 3 Jahren. Mein 2-jähriger Sohn hatte aber auch großen Spaß an dieser Geschichte und den liebenswerten Figuren. Nur beim Durchblättern musste ich etwas behilflich sein, da er motorisch noch nicht so weit ist, die Seiten selbstständig nacheinander umzublättern.

„Grrrrr!“ von Rob Biddulph war für meinen Sohn und auch für mich ein besonderes Lesevergnügen. Zusammen haben wir viele schöne und lustige Szenen mit wunderbaren Figuren in dieser Geschichte erlebt, haben uns an den außergewöhnlichen Illustrationen sattgesehen, einige gewichtige Botschaften von Erfolg, Misserfolg und Freundschaft gehört und uns von der dynamischen und farbenfrohen Handlung mitreißen lassen.

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Veröffentlicht am 31.12.2016

Emotional, bildgewaltig, außergewöhnlich

Der Geruch von Häusern anderer Leute
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Ihr seid auf der Suche nach einem Buch, dessen Handlung und literarische Figuren euch unter die Haut gehen? Ein Buch, das euch auch nach dem Lesen noch lange beschäftigt und in Erinnerung bleibt? Dann ...

Ihr seid auf der Suche nach einem Buch, dessen Handlung und literarische Figuren euch unter die Haut gehen? Ein Buch, das euch auch nach dem Lesen noch lange beschäftigt und in Erinnerung bleibt? Dann habe ich genau das Richtige für euch: Eine Geschichte über vier jungen Menschen, die vom unerbittlichen Alltag unweit des nördlichen Polarkreises gezeichnet wurden und deren Lebenswege sich auf unerwartete Weise kreuzen. Und fast scheint es so, als seien diese unerwarteten Momente vorbestimmt, um einander zu retten.

„Ich verstehe nicht, warum manche Erlebnisse uns unter die Haut gehen und uns zu neuen Menschen machen.“ Seite 243

Alyce, Ruth, Dora und Hank haben einen sehr divergenten Charakter und obwohl drei von ihnen in einem Ort wohnen, nur wenig mit einander zu tun. Ihre einzige Gemeinsamkeit besteht darin, dass alle vier von gewichtigen Problemen und Sorgen geplagt werden: Ruth hat ein kleines Geheimnis, welches sich wohl nicht mehr lange verbergen lässt. Hank flieht mit seinen Brüdern vor häuslicher Gewalt, ähnlich wie Dora, deren Vater gerne und sehr viel Alkohol trinkt. Dagegen erscheint Alyce Problem fast lächerlich. Doch für sie ist es schwierig mit der Trennung ihrer Eltern fertig zu werden, die ihr Leben buchstäblich zweigeteilt hat. Durch viele Begebenheiten nähern sich diese jungen Menschen einander – meist unbeabsichtigt.

Die Handlung dieses Jugendbuches von Bonnie-Sue Hitchcock spielt in den sechziger Jahren, nachdem Alaska zu einem Bundesstaat der USA wurde. In dieser Geschichte lernt der Leser nicht nur die Schicksale der vier Hauptakteure kennen, sondern er lernt auch sehr viel über die Geschichte von Alaska und dessen multikulturelle Bevölkerung. Durch die interessanten Einblicke in das Familienleben der literarischen Hauptfiguren, erfährt man vieles über das Leben im Territorium Alaska, bevor es zu einem Bundesstaat wurde.

„Das ist mein Herz. Es mag aus tausend Stücken zusammengeflickt und etwas mitgenommen sein, aber es schlägt. Eindeutig“ Seite 315

„Der Geruch von Häusern anderer Leute“ von Bonnie-Sue Hitchcock ist eine sehr bewegende, stimmungsvolle, aber auch bedrückende Geschichte. Zwischen den Zeilen schwingen eine große Portion Melancholie und unerfüllbare Hoffnungen, die dem Leser buchstäblich unter die Haut gehen. Hitchcock hat für ihre tiefgründige und eindringliche Handlung wunderbare und facettenreiche literarische Figuren mit fesselnden Schicksalen geformt, die dem Leser noch lange im Gedächtnis bleiben.
Dank des wunderschönen und bildgewaltigen Schreibstils durfte ich während des Lesens auch Alaska und seine atemberaubende Natur kennenlernen.

„Der Geruch von Häusern anderer Leute“ von Bonnie-Sue Hitchcock ist wieder so ein Buch aus dem Königskinder Verlag, das meinen Hunger nach weiteren besonderen Geschichten ins unermessliche wachsen lässt. Also bitte liebe Königskinder – macht euren Job genauso großartig weiter wie bisher!

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