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Veröffentlicht am 16.04.2017

Luna im Turm

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Vor 17 Jahren hat irgendetwas die Welt von Relhok verändert. Seitdem herrscht eine lange rabenschwarze Nacht, die jeden Tag nur von einer Sonnenstunde unterbrochen wird. In der Dunkelheit sind hungrige ...

Vor 17 Jahren hat irgendetwas die Welt von Relhok verändert. Seitdem herrscht eine lange rabenschwarze Nacht, die jeden Tag nur von einer Sonnenstunde unterbrochen wird. In der Dunkelheit sind hungrige Finsterirdische unterwegs, die alles in die Tiefen der Erde ziehen, was sie an Lebendem finden können. Außerdem wurde das herrschende Königspaar ermordet und nur mit viel Glück konnte eine königstreue Amme die neugeborene Tochter retten und mit Hilfe eines Soldaten in Sicherheit bringen. Die beiden verstecken das Kind weit weg in einem Turm vor den Augen des neuen Herrschers. Luna, die trotz einer Behinderung zu einem klugen und neugierigen Mädchen herangewachsen ist, rettet einem jungen Mann im Wald das Leben. Fowler erweist sich bald als nützlich, denn die Häscher des Königs sind Luna nach so vielen Jahren auf der Spur und als sie fliehen muss hilft er ihr und zusammen können sie fürs Erste entkommen.

Die wahre Königin ist der erste Band im „Königreich der Schatten“. Das etwas märchenhaft anmutende Setting hat mir eigentlich sehr gut gefallen. Es war eine Mischung aus vielen Versatzstücken vieler Geschichten. Von Rapunzel bis zu Zombieromanen lässt sich hier so einiges finden. Im Laufe der Geschichte musste ich leider feststellen, dass Frau Jordan die Zügel nicht immer so richtig in der Hand hielt. Soll heißen, dass es für mich einen ständigen Tempowechsel gab der den Lesefluss störte und sehr viele Fragen aufwarf, die mir zu keiner Zeit beantwortet wurden. Es gab schöne und gehaltvolle Abschnitte und auch einige, die eine große Spannung aufbauten. Die wirklich spannenden Szenen waren dann aber immer etwas abgehakt und für meinen Geschmack viel zu kurz gehalten. Das Potential verpuffte meistens in wenigen Sätzen und ließ mich etwas ratlos zurück. Weder die Aktionen der Protagonisten noch ihre Gefühle und Motivationen waren außerdem so richtig ausgearbeitet. Natürlich konnte man dadurch jede Menge rein interpretieren. Aber mir mangelte es an vielen Stellen an einer soliden Beschreibung und schlichtweg an Handlung. So blieben die beiden für mich trotz aller Sympathiepunkte etwas blass und die plötzliche und überraschende Tiefe ihrer Liebe für mich nicht nachvollziehbar.

Fazit: Die Geschichte bietet viele Möglichkeiten, die die Autorin im ersten Band aber leider nicht ausreichend genutzt hat. Ich hatte das Gefühl, als hätte sie keine Zeit gehabt und wolle zu einem schnellen Ende kommen. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und für Jugendliche und jung Gebliebene gleichermaßen passend. Also ein Buch welches sich schnell und problemlos lesen lässt aber keinen tiefen Eindruck bei mir gemacht hat.

Veröffentlicht am 24.02.2017

mittelmäßig

Die Geschichte eines neuen Namens
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Es geht weiter mit Lila und Elena. Und man darf auf keinen Fall eine leichte Lektüre erwarten, auch wenn die Mädchen kaum älter als 16 sind in diesem zweiten Teil der Familiengeschichte aus Italien. Es ...

Es geht weiter mit Lila und Elena. Und man darf auf keinen Fall eine leichte Lektüre erwarten, auch wenn die Mädchen kaum älter als 16 sind in diesem zweiten Teil der Familiengeschichte aus Italien. Es fällt mir schwer, zu ihnen eine Beziehung aufzubauen. Beide sind unreif und getrieben von dem Drang, ihre ärmliche Herkunft in den Slums von Neapel zu verlassen. Lila hat im ersten Band geheiratet und geglaubt, es so zu schaffen. Aber sie ist zu jung für die Ehe und ihr Mann betrügt und schlägt sie. Es läuft so gar nicht nach ihren Plänen. Von Glück und Harmonie keine Spur. Und auch Elena hat es schwer. Sie ist intelligent und strebt nach Karriere und Bildung. Aber auch das war zur damaligen Zeit – in den 60gern - nicht einfach für junge Frauen.
Neben den zwei Freundinnen spielen die großen weitverzweigten Familien und deren Verwicklungen ebenso eine große Rolle wie die sozialen und gesellschaftspolitischen Veränderungen.

Ferrante hat einen intensiven Erzählstil, der Aufmerksamkeit und Geduld erfordert. Die Hauptdarstellerinnen erwachen langsam aus ihren Jungmädchenträumen. Schade finde ich, dass ihre Freundschaft immer wieder durch Querelen und Neid gestört wird und mir über weite Strecken weder besonders innig noch besonders tragfähig erschien. Allerdings ist das sicherlich auch etwas ihrer Jugend geschuldet und die Vermutung liegt nahe, dass dies sich in den späteren Büchern noch entwickelt.

Im Gesamten fehlte mir die Spannung und die Zuneigung zu den Heldinnen. Auch war mir nie so recht klar, was die Autorin mir eigentlich mit dieser Geschichte sagen will, oder wo die Reise hingeht. Werden die Mädchen erwachsen und klüger? Werden sie ihr Glück noch finden? Werden sie sich in der Männerwelt behaupten oder untergehen? Oder wird es weiter so vor sich hinplätschern ohne dass die Frauen wirklich ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen?

Veröffentlicht am 26.01.2017

Langatmig

Eleanor
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Sowohl das Cover als auch der Klappentext versprechen eine fantastische Geschichte. Ich hatte mir auf jeden Fall etwas gänzlich Anderes vorgestellt, als ich mit dem Buch begonnen habe. Erzählt wird nacheinander ...

Sowohl das Cover als auch der Klappentext versprechen eine fantastische Geschichte. Ich hatte mir auf jeden Fall etwas gänzlich Anderes vorgestellt, als ich mit dem Buch begonnen habe. Erzählt wird nacheinander von verschiedenen Generationen einer Familie. Eine Großmutter, Mutter und Töchter sind abwechselnd im Zentrum des Geschehens. Vereinzelt auch ein Mann. Durch die sich ständig ändernden Blickwinkel bekommt man zwar sozusagen einen Rundumblick aber ich fand die Erzählstruktur dadurch teilweise etwas unruhig. Mir war Eleanor die liebste und später die der Hüterin.

Im Zentrum des Geschehens steht ein Unglück; ein Autounfall, bei dem eine Zwillingsschwester tödlich verletzt wird, während Mutter und Schwester mit leichten Blessuren überleben. Das davor und danach durchschneidet die Geschichte und zerstört das Familiengebilde. Eleanor ist bei dem Unfall noch ein kleines Kind, aber ihr Leben und ihre Empfindungen sind vollkommen aus dem Tritt und umso älter sie wird, umso mehr verliert sie sich in seltsamen „Anfällen“, die sie aus der Welt zu reißen scheinen.

Das magische an der Geschichte kommt sehr subtil und lässt lange auf sich warten. Über weite Strecken ist es eine traurige Familiengeschichte mit Menschen, die gefangen sind in ihren Gefühlen voller Verlust und Verlustangst. Auch wenn die Sprache schön und ein bisschen poetisch ist, so hat es sich für mich doch ziemlich gezogen, bis etwas Spannung aufkommt und man erkennt, dass sich etwas verändern könnte an der festgefahrenen Situation der Darsteller und das noch etwas anders hinter allem steckt. Der Autor perfektioniert das Spiel mit Andeutungen und verschleiert die Handlung, um den Leser möglichst lange im Unklaren zu lassen, wohin ihre Erzählung geht. Es ist definitiv keine Fantasy im üblichen Sinne.

Mich konnte die Handlung leider nicht wirklich packen und ich musste mich tatsächlich etwas durchquälen.

Veröffentlicht am 26.11.2016

unglaubwürdig

Eden
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Es handelt sich bei Eden um den zweiten Fall dieser Reihe. Aber auch als Quereinsteiger hat man wenig Probleme mitzukommen. Der Schreibstil ist sehr leicht lesbar, mir war er zu einfach und ohne große ...

Es handelt sich bei Eden um den zweiten Fall dieser Reihe. Aber auch als Quereinsteiger hat man wenig Probleme mitzukommen. Der Schreibstil ist sehr leicht lesbar, mir war er zu einfach und ohne große Vielfalt. Ein Krimi muss sicher kein literarisches Meisterwerk sein, aber die Dialoge sind manchmal wirklich fürchterlich holprig und es wird mehr Wert auf coole Sprüche, flapsige Späße und Kraftausdrücke gelegt als auf eine wirkliche Unterhaltung. Die blieb ebenso oberflächlich wie ich die Beschreibungen der Charaktere empfand. Ich konnte die Motivationen der Personen, vor allem der „Guten“ überhaupt nicht nachvollziehen und deshalb kamen sie entweder unglaubwürdig oder sehr unsympathisch rüber, was wahrscheinlich gar nicht so von der Autorin gewünscht war.

Der Kriminalfall ist einfach gestrickt. Eden schleust sich zu diesem Zweck bei den „Bösen“ ein. Dies ging mir viel zu einfach. Wie überhaupt Eden und Erik alles zu gelingen scheint, was irgendwann etwas langweilig und ermüdend wird. Ich habe mich nach der Hälfte nur noch mühsam zum Fertiglesen zwingen können.
Eden, Erik und Hades sind ein ungewöhnliches Gespann. Und ungewöhnlich ist wohl das Hauptaugenmerk der Autorin. Es geht ihr weniger um eine realistische Handlung oder lebensechte Charaktere sondern mehr um das Spektakel und darum, dass ihre Protagonisten nur ja nicht normal und durchschnittlich erscheinen. Zumindest das gelingt ihr tadellos.

Veröffentlicht am 15.09.2016

nicht mein Fall

Die Sommer mit Lulu
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Ich hatte mir von dem Buch "Die Sommer mit Lulu" eigentlich entweder einen Familienroman erwartet oder im besten Falle eine Liebes/Ehe-Geschichte,, in der die Beziehung aufgedröselt wird und auch die Gründe ...

Ich hatte mir von dem Buch "Die Sommer mit Lulu" eigentlich entweder einen Familienroman erwartet oder im besten Falle eine Liebes/Ehe-Geschichte,, in der die Beziehung aufgedröselt wird und auch die Gründe dargelegt werden, warum sie zu Bruch ging. Letzteres hat der Autor natürlich auf seine Weise schon getan. Aber mir kam dabei eindeutig die Liebe zu kurz.


Erzählt wird rückwärtsgerichtet. Man wartet also das ganze Buch auf den Anfang und den Auslöser aller Ergebnisse. Aber es zieht sich wirklich. Mich ließen die Personen ziemlich kalt. Es kam kaum Spannung auf und ein paar Szenen waren mir auch etwas zu derb beschrieben.

Es war seit langem ein Buch von vorablesen, durch das ich mich durchquälen musste. Vielleicht lag es auch daran, dass ich davor den genialen neuen Dicker und einen weiteren tollen Roman mit einer ergreifenden Liebesgeschichte gelesen hatte und meine Ansprüche etwas hoch waren. Ich vergebe 3 Punkte für den Schreibstil.