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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2020

Ein elfenmäßiger Lesespaß

Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle
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Die elfjährige Lia findet sich plötzlich wieder als Elfe im Körper der Luftprinzessin Asalia und muss an deren Stelle das Elfeninternat Springwasser besuchen. Mit Hilfe von Asalias Bruder Dorient will ...

Die elfjährige Lia findet sich plötzlich wieder als Elfe im Körper der Luftprinzessin Asalia und muss an deren Stelle das Elfeninternat Springwasser besuchen. Mit Hilfe von Asalias Bruder Dorient will sie so schnell wie möglich in ihre menschliche Gestalt zurückkehren. Doch so schnell geht das gar nicht, denn zunächst muss sie einige Aktivitäten an der Schule mitmachen, um nicht aufzufallen. Und dann fehlt auch noch der Kristall, mit dem sie zurückkehren könnte…

Lia rasselt völlig überraschend in die Rolle der Fee, doch sie ist gezwungen, diese Rolle auszufüllen, und das macht sie gar nicht so schlecht. Mit ihr lernt die junge Leserin die Welt der Feen kennen, sie ist sehr faszinierend und in manchem völlig verschieden von der Menschenwelt, aber so manche Situationen gibt es hier wie dort. Wie z.B. das Mobbing, das die missgünstige Fee Valmariana auslebt. Dabei bietet sich Lia überzeugend an als sympathische Protagonistin, sie rasselt zwar in manche unvorhergesehene Situation, doch sie meistert alle Schwierigkeiten sehr souverän. Sie zeigt, was Toleranz wirklich bedeutet. Und dass Freundschaft und Zusammenhalt einfach wichtig sind.

Dieser fantasievolle und warmherzige Auftakt einer Fantasy-Reihe empfehle ich gerne weiter für Leserinnen ab 10 Jahren und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Wunderschönes Kinderbuch

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Klara ist eine Fee, nur mit dem Zaubern klappt das nicht so richtig, da geht ganz oft was daneben. Dabei will Klara sich bei der großen Feen-Versammlung unbedingt als Fee anerkennen lassen und dann das ...

Klara ist eine Fee, nur mit dem Zaubern klappt das nicht so richtig, da geht ganz oft was daneben. Dabei will Klara sich bei der großen Feen-Versammlung unbedingt als Fee anerkennen lassen und dann das Kornblumenfeld zugeteilt bekommen, für das sie so gut sorgen könnte. Doch die anderen Feen im Glitzerwald Amrien lachen Klara aus und nennen sie „Katastrofee“, weil sie so oft die falschen Zaubersprüche sagt. Dann aber lernt Klara den Menschenjungen Oskar kennen, und beide erleben ein spannendes Abenteuer zusammen…

Dieses wunderschön illustrierte Kinderbuch mit der Leseempfehlung ab 8 Jahren beschäftigt sich mit Themen wie Mut, Freundschaft und vor allem Naturschutz. Klara kann sich zwar bestens um ihr Kornblumenfeld kümmern, sie kennt die Tiere und Pflanzen und weiß, was diese brauchen. Doch sie wird ausgelacht, weil sie manchmal Fehler macht und weil sie nicht so toll aussieht wie die anderen Feen. Auch Oskar ist ein Außenseiter in der Menschenwelt, der von anderen Kindern ausgelacht wird. Ist es da nicht schön, wie die beiden sich ergänzen und sich gemeinsam für das Kornblumenfeld einsetzen? Der Schreibstil wendet sich mit seinen kurzen, klaren Sätzen genau an die Zielgruppe, die Geschichte ist eher einfach, dafür gut lesbar für Leseanfänger. Aber auch zum Vorlesen eignet sie sich bestens für Vorschulkinder. Klara selbst, so chaotisch sie ist, bietet sich bestens an als Identifikationsfigur, ihre Geschichte zeigt, dass es sich lohnt dranzubleiben, wenn man etwas für wichtig erachtet.

Dieses wunderschöne und humorvolle Kinderbuch empfehle ich gerne weiter, für Erstleser zum Selberlesen, für jüngere Kinder zum Vorlesen. Dafür vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Düster und mysteriös

Das Dorf der toten Seelen
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Alice Linstedt plant zusammen mit vier Freunden den Dreh ihres ersten Dokumentarfilms: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Ihre Großmutter wuchs dort auf, war allerdings ...

Alice Linstedt plant zusammen mit vier Freunden den Dreh ihres ersten Dokumentarfilms: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Ihre Großmutter wuchs dort auf, war allerdings bereits weggezogen, als vor 60 Jahren auf unerklärliche Weise alle Dorfbewohner verschwanden. Alice und ihre Freunde finden den Ort wie im Dornröschenschlaf vor, doch bald geschehen unerklärliche Dinge. Nun ist nicht nur die Frage, was damals geschehen ist, sondern auch, ob die Filmcrew den Ort lebend wieder verlassen kann.

In zwei Zeitebenen, die sich gegenseitig nach und nach ergänzen, schildert die Autorin Camilla Sten die Geschichte, die erst noch ziemlich harmlos daherkommt, bei der sich jedoch die Spannung mit jeder Seite weiter steigert. Wie Alice steht auch der Leser vor dem Rätsel, was vor 60 Jahren geschehen ist, aber auch, was gerade passiert. Düsternis und schwere Geheimnisse drücken auf die Stimmung. Dieser Thriller webt viele Handlungsfäden geschickt zusammen und erzählt in mehreren Schichten eine Geschichte, die bis zum Schluss überhaupt nicht zu passen scheint. Die Erklärung ist letztendlich verblüffend einfach, auch wenn man sie als Leser schier nicht erkennt.

Dieser mysteriös erzählte und gut eingefädelte Thriller hat mir besondere Lesestunden beschert, deshalb vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Aus der Geschichte der Psychiatrie

Die Tanzenden
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Louise und Eugénie sind Patientinnen im Salpêtrière, dem Pariser Krankenhaus für geisteskranke Frauen. Eugénie wurde erst kürzlich von ihrem Vater ins Krankenhaus gebracht, weil sie ihrer Großmutter erzählte, ...

Louise und Eugénie sind Patientinnen im Salpêtrière, dem Pariser Krankenhaus für geisteskranke Frauen. Eugénie wurde erst kürzlich von ihrem Vater ins Krankenhaus gebracht, weil sie ihrer Großmutter erzählte, dass sie Kontakt mit Toten hat. Es ist Ende des 19. Jahrhunderts, viele Frauen dieses Krankenhauses werden als Hysterikerinnen eingestuft und öffentlich in Hypnose versetzt. Die Oberschwester Geneviève hat ein strenges Auge auf die Frauen in diesem Krankenhaus. Der alljährliche Ball des Salpêtrière steht an, ein großes Ereignis, bei dem die „Irren“ vor der Öffentlichkeit auftreten dürfen.

Mit großer Leichtigkeit in der Sprache, dafür aber umso mehr Nachdruck in ihrer Geschichte erzählt die Autorin Victoria Mas über die Zustände in diesem Krankenhaus, in dem die Frauen meistens gegen ihren Willen eingeliefert werden, um nie wieder in ein selbstbestimmtes Leben entlassen zu werden. Liebevoll werden die einzelnen Patientinnen dargestellt, bedrückend wirkt ihr Schicksal bei näherer Betrachtung. Sogar der Ball, fieberhaft erwartet von den Frauen selbst, erhält einen schalen Beigeschmack, wenn die (vermeintlich) Kranken letztendlich nur vorgeführt werden vor all den Bürgerinnen und Bürgern, die sich über diesen Frauen stehend wähnen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Louise, Eugénie und Geneviève, ihre Schicksale sind eingebettet in die unzweifelhaft authentische Geschichte dieser Anstalt für Frauen, deren Empfindungen nicht den Erwartungen entsprachen.

Für mich ist diese Geschichte überraschend anders als erwartet, berührend in den Schicksalen der einzelnen Frauen. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch gerne weiter

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Eiskalter Fall wird brandheiß

Die Toten vom Lärchensee
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Inspektor Arno Bussi soll einen Cold Case aufklären: Vor fünf Jahren wurde der Seewirt vom Lärchensee ertrunken aufgefunden. Ein Täter wurde jedoch nie aufgedeckt. Nun will Innenminister Qualtinger von ...

Inspektor Arno Bussi soll einen Cold Case aufklären: Vor fünf Jahren wurde der Seewirt vom Lärchensee ertrunken aufgefunden. Ein Täter wurde jedoch nie aufgedeckt. Nun will Innenminister Qualtinger von Arno eine schnelle Lösung des Falls. Doch diesem wird das Ermitteln nicht leicht gemacht, als er im Dorf ankommt. Dann gibt es einen weiteren Toten, und flugs ist aus dem eiskalten Fall ein brandheißer geworden…

Bereits zum zweiten Mal schickt Autor Joe Fischler seinen Inspektor aus Wien nach Tirol, um zu ermitteln. Für den Leser ist es jedoch kein Problem, wenn er den ersten Band nicht kennt, alle wichtigen Informationen werden kurz in diesem Buch aufgeführt. Ansonsten geht es zwar immer mal wieder wortkarg her in diesem Buch: einfach köstlich, wie sehr Minimalkonversation auf die Spitze getrieben werden kann! Überhaupt gibt es unzählige Wortspiele in diesem Buch, die für Erheiterung sorgen. Und wenn dann Probleme in Wildwestmanier angegangen werden sollen statt mit Vernunft, wenn jedes Fettnäpfchen gesucht und gefunden wird, ist das Lachen gar nicht weit. Urig und eigenwillig ist jede der Figuren hier, bis hin zum Hund, dem Bernhardinerbernhard. Geheimnisse sind jede Menge hier versteckt, es ist eine Freude, sie beim Lesen aufzupicken.

Bei diesem Krimi steht vor allem die Unterhaltung im Mittelpunkt, aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne. Auf die weiteren Fälle mit Inspektor Bussi bin ich schon ganz gespannt!

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