Es geht wieder aufwärts!
Die WunderfrauenAnfang/Mitte der fünfziger Jahre gehören die dunklen Kriegstage der Vergangenheit an. Es ist eine Zeit des Aufbruchs, eine Zeit, in der sich die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse ankündigt. Oft ...
Anfang/Mitte der fünfziger Jahre gehören die dunklen Kriegstage der Vergangenheit an. Es ist eine Zeit des Aufbruchs, eine Zeit, in der sich die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse ankündigt. Oft nur in kleinen Schritten, aber es ist ein Anfang. Besonders für Frauen, die in den Kriegstagen ihre Courage und ihren Einfallsreichtum bewiesen haben. Nachfolgenden Generationen werden diese Jahre als die Zeit des „Wirtschaftswunders“ im Gedächtnis bleiben.
Und genau in diesem Zeitraum beginnt der erste Band der Wunderfrauen-Trilogie, in deren Zentrum vier Frauen stellvertretend für unterschiedliche Lebensläufe und Ausgangsvoraussetzungen stehen. Sie haben Visionen, schmieden Pläne, wollen mehr vom Leben als Küche, Kinder, Kirche und setzen deshalb alles daran, ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen.
Die Autorin schreibt flüssig und gut zu lesen. Keine Angst, das ist nicht trivial, da immer wieder zeitgeschichtliche Fakten eingeflochten werden, die mit der Handlung verknüpft sind und manchmal für ungläubiges Kopfschütteln sorgen. Aber auch die Gräueltaten der Nationalsozialisten sowie der russischen und amerikanischen Armee werden thematisiert.
Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der Protagonistinnen in personifizierten Kapiteln, wobei sich die minimalen Überschneidungen im Rahmen halten. Das sorgt nicht nur für Abwechslung sondern erleichtert auch die Zuordnung und animiert zum Weiterlesen. Auszüge aus fiktiven Notizbüchern (Überlegungen, Anekdoten etc.) runden das Ganze ab.
Eine unterhaltsame Zeitreise, die jede Menge Erinnerungen geweckt hat. Und natürlich bin ich schon sehr gespannt, wie es mit Luise, Helga, Marie und Annabel weitergeht (Bd. 2 erscheint Ende Februar 2021).