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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2020

Verhängnisvolle Träume

Der Schattenmörder
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Ein traumatisches Erlebnis in seiner Schulzeit hat Paul seine Heimat verlassen lassen, in die er erst nach 25 Jahren zurückkehrt, um seiner im Sterben liegenden Mutter beizustehen. Mit seiner Rückkehr ...

Ein traumatisches Erlebnis in seiner Schulzeit hat Paul seine Heimat verlassen lassen, in die er erst nach 25 Jahren zurückkehrt, um seiner im Sterben liegenden Mutter beizustehen. Mit seiner Rückkehr treten allerdings auch seine Erinnerungen wieder in den Vordergrund und konfrontieren ihn mit seinem ehemaligen Freund Charlie Crabtree, der seit damals als vermeintlicher Mörder gesucht wird und als spurlos vermisst gilt. Was ist damals wirklich geschehen? Paul sieht ein, dass er sich seiner Vergangenheit stellen muss...

Der Autor Alex North hat mit seinem vorherigen Buch "Der Kinderflüsterer" einen großen Erfolg gefeiert und viele gute Bewertungen erhalten, was meine Neugier geweckt hat. Ich bin daher mit hohen Erwartungen in sein neues Werk gestartet und wurde auch nicht enttäuscht. Er erzählt die Geschichte in einem atmosphärischen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich in die Traumwelten von Paul und seinen Freunden entführte. Es gelingt Alex North dabei aus meiner Sicht in einigen Szenen hervorragend, eine beklemmende Spannung herbeizuführen, die mich ein wenig gruseln ließ. Zudem baut er um die geheimnisvolle Vergangenheit von Paul und seinen Freunden eine komplexe Geschichte auf, bei der sich im Verlauf immer mehr Fragezeichen auftun, die sich dann aber in einem fulminanten Finale nachvollziehbar auflösen. Mit geschickten Zeitsprüngen variiert Alex North zwischen zwei Handlungssträngen, die wiederkehrend ineinandergreifen und so der Handlung Tempo und Tiefe verleihen.

Insgesamt ist dem Autor mit "Der Schattenmörder" ein aus meiner Sicht packender Spannungs-Roman gelungen, der sich in seiner Traumthematik von vielen anderen Büchern seines Genres abhebt und mir somit einige spannende Lesestunden bescherte. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Die eigenen Wurzeln

Ich bleibe hier
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Trina ist eine mutige und engagierte Frau, die trotz ihrer schwer erarbeiteten Ausbildung unter dem Regime der faschistischen Italiener nicht ihrem Beruf als Lehrerin nachkommen darf. Sie entschließt sich ...

Trina ist eine mutige und engagierte Frau, die trotz ihrer schwer erarbeiteten Ausbildung unter dem Regime der faschistischen Italiener nicht ihrem Beruf als Lehrerin nachkommen darf. Sie entschließt sich heimlich zu unterrichten und begibt sich damit kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges selber in Gefahr. Gleichzeitig kämpft sie an der Seite ihres Mannes gegen einen Energie-konzern, der das Tal mit einen Staudamm fluten möchte und damit den Anwohnern ihre Heimat nehmen wird. Ein ungleicher Kampf um das Schicksal vieler Menschen...

Der erfolgreiche italienische Autor Marco Balzano hat mit "Ich bleibe hier" aus meiner Sicht einen sehr leidenschaftlichen und berührenden Roman geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr angenehm zu lesenden Schreibstil, die mich schnell in die Zeit des frühen 20. Jahrhunderts entführt hat. Seine Hauptprotagonistin Trina hat schon nach wenigen Seiten als lebensfrohe und engagierte Frau meine Sympathien gewonnen und es machte Spaß ihrem ereignisreichen Schicksalsweg zu folgen. Marco Balzano gelingt es dabei die Lebensgeschichte der gesamten Familie so berührend und durch gut recherchierte historische Fakten authentisch zu schildern, dass es mir kaum gelang, das Buch zur Seite zu legen. Sehr schön arbeitet der Autor den leidenschaftliche Kampf um die eigenen Wurzeln heraus und verleiht der Geschichte damit viel Tiefe.

Insgesamt ist "Ich bleibe hier" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Schicksals-Roman mit einem interessanten historischen Hintergrund, von dem man sich heute noch mit der markanten Kirche im See ein gutes Bild machen kann. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Die Engelsmacherin

Die Tinktur des Todes
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Mitte des 19. Jahrhunderts überschattet eine Mordserie die Stadt Edinburgh. Es werden junge Frauen aufgefunden, die kurz vor ihrem Tod scheinbar einen schmerzhaften Kampf ausgerungen haben. Der junge Medizinstudent ...

Mitte des 19. Jahrhunderts überschattet eine Mordserie die Stadt Edinburgh. Es werden junge Frauen aufgefunden, die kurz vor ihrem Tod scheinbar einen schmerzhaften Kampf ausgerungen haben. Der junge Medizinstudent und Praktikant des bekannten Arztes Dr. Simpson, Will Raven, kannte eines der Opfer und der Fall lässt ihm keine Ruhe. Er vermutet, dass die jungen Frauen vergiftet werden, aber wer sollte ein Interesse haben, dies zu tun? Seine Recherchen müssen im Hintergrund verlaufen, da ihn sein Praktikum mehr als auslastet und so ist er froh, dass das wissbegierige Hausmädchen Sarah ihre Hilfe anbietet. Die beiden lassen sich auf ein gefährliches Spiel ein...

Ambrose Parry hat mit "Die Tinktur des Todes" eine interessante Mischung aus historischen Roman und Krimi geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr bildreichen und lebendigen Schreibstil, der die Vergangenheit gut erlebbar vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und über die sich schwierig gestaltenden Recherchen auf einem guten Niveau gehalten. Die medizinischen Hintergründe der damaligen Zeit wirken gut recherchiert und bilden einen interessanten Rahmen, werden aber aus meiner Sicht an der einen oder anderen Stelle zu ausführlich in den Fokus gestellt, was wiederum zu einigen Längen im Mittelteil führt. Die Charaktere der Haupt-Protagonisten werden gut beschrieben und verleihen dem Roman einen zusätzlichen Charme.

Insgesamt hat mich "Die Tinktur des Todes" gut unterhalten und die packenden Schilderungen der aufstrebenden Medizin im 19. Jahrhundert gibt dem Buch eine Sonderstellung. Ich empfehle es daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Actionreiche Fantasy

Tochter des Feuers
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In einer düsteren Zeit leidet das Volk unter der diktatorischen Herrschaft vom gnadenlosen Bernard Lambkin. Um seine Macht zu festigen, ist er auf der Suche nach der verschollenen Waffe "Mortifer", die ...

In einer düsteren Zeit leidet das Volk unter der diktatorischen Herrschaft vom gnadenlosen Bernard Lambkin. Um seine Macht zu festigen, ist er auf der Suche nach der verschollenen Waffe "Mortifer", die der Sage nach, die Herrschaft über Leben und Tod ermöglichen soll. Niemand weiß genau, was hinter dieser Waffe steckt und welche Kraft sie wirklich besitzt, aber sie sollte auf keinem Fall in die falschen Hände geraten. Dies sieht auch die junge Shira so, die bereit ist, alles zu tun, um ihrem vorgezeichneten Schicksal als Leibeigene zu entfliehen. Sie ist fest entschlossen, den Kampf anzutreten und spürt zunehmend eine Kraft in ihr, die sich entfalten will...

Die junge Autorin Sandra M. Grosz hat mit "Tochter des feuers" einen spannenden und packenden Fantasy-Roman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und äußerst temperamentvollen Schreibstil, der mich schnell in die apokalyptische Welt entführte. Der gerade bei Fantasy-Romanen ungewöhnliche Weg des Einzelbandes hat den Vorteil, dass die Geschichte vermeintlich bis zum Ende erzählt wird, gleichzeitig hat er aber das Problem, das die neu geschaffenen Welten nicht detailreich erläutert werden können. Sandra M. Grosz gelingt aus meiner Sicht ein guter Mittelweg, ein wenig mehr Hintergrundinformation zu der interessant aufgebauten Welt hätte der Geschichte aus meiner Sicht aber auch gut zu Gesicht gestanden. Nichts desto trotz kommt im Verlauf aufgrund zahlreicher Actionszenen niemals Langeweile auf und die Spannung bleibt bis zum fulminanten Finale auf einem guten Niveau.

Insgesamt ist "Die Tochter des Feuers" für mich ein gelungener Fantasy-Roman, der viele gute Ideen beinhaltet, aber an der einen oder anderen Stelle etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können. Ich empfehle das Buch dennoch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Raffinierter Thriller

Schwestern im Tod
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Als der Commandant Martin Servaz den Tatort seines neuen Falls betritt, ahnt er noch nicht, welchen nachhaltigen Eindruck das Opfer bei ihm hinterlassen wird. Es handelt sich um die Frau des bekannten ...

Als der Commandant Martin Servaz den Tatort seines neuen Falls betritt, ahnt er noch nicht, welchen nachhaltigen Eindruck das Opfer bei ihm hinterlassen wird. Es handelt sich um die Frau des bekannten und erfolgreichen Autors Erik Lang, welcher in seinem ersten Fall vor 25 Jahren bereits eine entscheidende Rolle spielte. Zwei junge Frauen, die sich damals als ergebene Fans des Autors rausstellten, wurden brutal erschlagen und in einem Kommunionskleid an einen Baum drapiert. Erik Langs Frau trägt auch ein solches Kleid und wurde Opfer seiner Giftschlangen. Bei seinen Ermittlungen wird Servaz schnell klar, dass auch der Fall aus seiner Vergangenheit noch lange nicht abgeschlossen ist...

Der erfolgreiche französische Thriller Autor Bernard Minier hat mit "Schwestern im Tod" bereits den fünften Band seiner Reihe um Kommissar Martin Servaz geschrieben. Ich bin als Quereinsteiger mit diesem Teil in die Serie eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Er erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Handlung zog und eine zu Story passend düstere Atmosphäre geschaffen hat. Der komplexe Fall zieht sich über zwei Zeitebenen und dem Autor gelingt es aus meiner Sicht sehr gut diese miteinander zu verbinden. Der Spannungsbogen wird mit dem dramatischen Fall der Vergangenheit gut aufgebaut und über die Ermittlungen der aktuellen Zeit mit dem rätselhaften und mysteriösen Hintergrund der Taten auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser bekommt immer wieder die Gelegenheit, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anzustellen, wird dann aber wahrscheinlich doch im Finale von der durchdachten Auflösung überrascht.

Insgesamt ist "Schwestern im Tod" aus meiner Sicht ein gelungener Thriller in einer etwas mystischen und düsteren Atmosphäre, der Lust auf mehr aus der Reihe gemacht hat. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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