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Veröffentlicht am 10.08.2020

Gefährliche Idylle

Dangerous Hearts – Mit dir gegen jede Gefahr
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Nikki hat nach einer Enttäuschung Judson Creek verlassen und arbeitet nun im Besucherzentrum des Glacier Nationalparks. Obwohl sie sich vorgenommen hat, sich bei Männern zukünftig zurückzuhalten, fühlt ...

Nikki hat nach einer Enttäuschung Judson Creek verlassen und arbeitet nun im Besucherzentrum des Glacier Nationalparks. Obwohl sie sich vorgenommen hat, sich bei Männern zukünftig zurückzuhalten, fühlt sie sich vom neuen Ranger Jared gleich angezogen. Aber auch Jared hat etwas, das ihn belastet und das er hinter sich lassen möchte. Während sie sich näherkommen, treiben Wilderer im Park ihr Unwesen. Die Ranger entdecken immer neue Spuren von ihnen, kommen aber stets zu spät und dann fallen sogar Schüsse.
Dies ist der zweite Teil der Romantic-Suspense-Reihe, den man aber gut eigenständig lesen kann.
Natürlich wusste ich, worauf ich mich bei diesem Buch eingelassen habe, das war ja bereits durch das Cover klar, dennoch fand ich den Spannungsanteil interessanter als die Liebesgeschichte.
Die Charaktere sind alle gut ausgearbeitet. Nikki und Jared waren mir von Anfang an sympathisch. Jared trauert um seinen Bruder Sam, aber er weiß auch, dass er nichts ändern kann und sein Leben weitergeht. Nikki hat wohl ein etwas oberflächliches Leben hinter sich gelassen und fühlt sich im Kollegenkreis wohl. Sie ist sehr einfühlsam. Die beiden kommen sich schnell näher, aber die Jagd nach den Wilderern überschattet das Leben im Park.
Sehr schön dargestellt ist auch die Landschaft und das Leben im Glacier Nationalpark. Das macht Lust auf einen Urlaub dort.
Große Gefühle und Spannung – das ist eine tolle Kombination, die mir gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 04.08.2020

Die Dirigentin

Die Dirigentin
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Ich hatte zuvor noch nie von Antonia Brico gehört, trotzdem hat mich das Buch gleich interessiert.
Wilhelmine wächst in ärmlichen Verhältnissen in New York auf. Als ihr Vater ein altes Klavier von seiner ...

Ich hatte zuvor noch nie von Antonia Brico gehört, trotzdem hat mich das Buch gleich interessiert.
Wilhelmine wächst in ärmlichen Verhältnissen in New York auf. Als ihr Vater ein altes Klavier von seiner Tour als Müllmann mitbringt, ist es um sie geschehen. Sie hat das absolute Gehör und bringt sich das Klavierspielen bei. Doch ihr großer Traum ist es, Dirigentin zu werden. Neben ihrem Job als Sekretärin arbeitet sie abends noch im Konzerthaus, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Als Willem Mengelberg ein Konzert gibt, schleicht sie sich in die Vorstellung und verliert darauf ihren Job im Konzerthaus. Sie verliert ihren Traum aber nicht aus den Augen und kämpft dafür, ihn Wirklichkeit werden zu lassen.
Die Geschichte dieser außergewöhnlichen Frau wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Sie möchte ihren Traumberuf ergreifen, doch die Männer machen es ihr unmöglich. Eine Frau gehört ihrer Meinung nach nicht als Musikerin auf die Bühne und schon gar nicht ans Dirigentenpult. Aber es scheint in der Beziehung noch nicht viel geändert zu haben, sind es doch auch heute noch vorwiegend Männer, die vor einem Orchester stehen.
Willy ist ein schwieriges Kind und ihre Mutter ist sehr lieblos zu ihr. Auch später noch muss sie ihren Lohn aus beiden Jobs bei der Mutter abliefern und wird noch nicht einmal gut versorgt. Doch sie finde auch Wege, sich kleine Freiheiten zu schaffen. Spät erst erfährt sie, dass sie adoptiert ist. Sie versucht ihren Weg zu gehen und ordnet der Musik alles unter. Doch immer wieder stößt sie auf Widerstand und sie erkennt, dass sie sich ihr eigenes Orchester nur mit Frauen schaffen muss.
Es ist ein schönes Buch über eine starke Frau, die sich trotz aller Widerstände ihren Traum erfüllt und damit gleichzeitig einen Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen kämpft.
Ein interessanter biographischer Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2020

Sehr lesenswert!

Zugvögel
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Charlotte Mc Conaghys Roman „Zugvögel“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Wenn man ein wenig gelesen hat, lässt einen diese Geschichte nicht los.
Franny Stone hat Wanderfüße, die sie immer ...

Charlotte Mc Conaghys Roman „Zugvögel“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Wenn man ein wenig gelesen hat, lässt einen diese Geschichte nicht los.
Franny Stone hat Wanderfüße, die sie immer weitertragen. Ganz besonders zieht es sie zum Meer. Sie lebt in einer Zeit, als immer mehr Tiere von der Erde verschwinden und die Meere leergefischt sind. Sie will den letzten Küstenseeschwalben folgen, die sich von Grönland zur Antarktis aufmachen. Dafür braucht sie ein Boot und so landet sie in der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote. Man macht es ihr nicht leicht, aber sie nimmt alles auf sich, weil sie sich schuldig fühlt und etwas gutmachen will. Doch die Reise wird lebensbedrohlich.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die viele unterschiedliche Gefühle in einem auslöst. Dabei ist Franny eine Person, die es einem nicht leicht macht. Aber je länger ich sie begleiten durfte, umso mehr ist sie mir ans Herz gewachsen. Immer wieder gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit und am Ende begreift man, was Franny zu schaffen macht und welches Geheimnis sie mit sich herumträgt. Sie ist eine starke Frau, die so vieles tragen muss.
Aber auch alle anderen Personen sind sehr gut und individuell gestaltet. Die Crew des Fischerbootes ist zunächst nicht begeistert von ihrem Passagier, doch mit der Zeit beobachten sie auch ganz gespannt die roten Punkte der Peilsender, die immer wieder Hoffnung geben. Niall nimmt Franny so wie sie ist und lässt sie gehen, da er weiß, sie wird zu ihm zurückkehren. Die beiden verbindet eine große und ganz besondere Liebe und sie brennen beide dafür, die letzten Tiere zu retten.
Es ist eine wundervolle Geschichte, die mich sehr berührt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2020

Klaras Schlamassel

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Britta Sabbag hat schon viele wunderbare Kinderbücher geschrieben und nun dürfen wir Klara kennenlernen.
Klara vom Kornblumenfeld ist eine Fee, genaugenommen eine Jungfee. Sie liebt die Pflanzen und Tiere ...

Britta Sabbag hat schon viele wunderbare Kinderbücher geschrieben und nun dürfen wir Klara kennenlernen.
Klara vom Kornblumenfeld ist eine Fee, genaugenommen eine Jungfee. Sie liebt die Pflanzen und Tiere ihrer Umgebung und möchte sie beschützen. Damit sie aber die Verantwortung übernehmen darf, muss sie eine anerkannte Fee sein. Heute findet die große Feenversammlung von Amrien statt und Klara probt für ihren Auftritt. Aber bei ihren Feenzaubern geht ständig etwas schief, daher nennt man sie auch Katastrofee und lacht über sie. Aber als Oskar, der Menschenjunge, sie entdeckt, erfährt sie, dass ihre Wiese in Gefahr ist. Da müssen Klara und Oskar doch etwas unternehmen. Es wird es sehr abenteuerlich, denn Klara wirbelt die Menschenwelt gehörig durcheinander.
Die Geschichte ist wunderschön und unterhaltsam, vor allem wenn Klara mit ihren Zaubereien für Schlamassel sorgt und dann heftig schimpft. Das Buch ist geeignet zum Vorlesen, aber auch zum Selberlesen für Leseanfänger. Die Illustrationen sind auch sehr schön und laden zum Entdecken ein.
Klara ist eine tolle Figur. Sie hat ein großes Herz und gibt nicht auf, wenn immer wieder etwas schiefgeht. Oskar kann nicht so gut mit anderen Kindern und bleibt lieber für sich. Doch in Klara hat er eine Gleichgesinnte gefunden, die auch die Natur liebt. Mit ihrer Hilfe kann er zeigen, was in ihm steckt. Sie haben ja schließlich eine große Aufgabe vor sich und gemeinsam geht alles besser.
Ein unterhaltsames Kinderbuch.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Deutsch-deutsche Geschichte

Die Bilder unseres Lebens
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Schon Jahrzehnte wird das „Schauburg“ von der Familie Lindemann betrieben. Doch nach dem Krieg wird das Leipziger Kino enteignet. Besonders trifft es Ursula Lindemann. Sie hat in das Kino so viel Herzblut ...

Schon Jahrzehnte wird das „Schauburg“ von der Familie Lindemann betrieben. Doch nach dem Krieg wird das Leipziger Kino enteignet. Besonders trifft es Ursula Lindemann. Sie hat in das Kino so viel Herzblut investiert und nun darf sie dort zwar weiterarbeiten, aber nicht mehr mitentscheiden. Die russischen Besatzungsmächte erlegen den Menschen immer mehr Einschränkungen auf. Man möchte einen sozialistischen Staat aufbauen. Gerhard Lindemann kommt versehrt zurück und schwer traumatisiert zurück. Tochter Sigrid weiß noch nicht so recht, was sie beruflich machen will und entscheidet sich dann Lehrerin zu werden. Dafür weiß Sohn Stefan umso besser, was er will. Er will Filme drehen und um das umzusetzen, flüchtet er sogar in den Westen. Wie soll es für die Lindemanns weitergehen?
Ich habe schon einige Bücher von Ines Thorn gelesen und auch dieses Mal konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte wieder fesseln. Sie beschreibt anhand der Familie Lindemann, wie schwierig es unter den politischen Verhältnissen war, eine Familie zusammen zu halten, wenn man sich nicht mehr sehen darf. In der DDR war die Richtung vorgegeben und die Menschen wurden durch Bespitzelung bei der Stange gehalten. Die Planwirtschaft war verantwortlich für leere Regale und oft jahrelange Lieferzeiten für bestimmte Produkte. Doch die Menschen wussten sich zu helfen. Auch wenn im Westen das Wirtschaftswunder für Aufschwung sorgte, so war doch nicht alles Gold was glänzt.
Wir dürfen die Lindemanns auf beiden Seiten der Mauer begleiten, bis diese dann fällt. Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Sie haben ihre kleinen und großen Probleme, ihre Träume, Hoffnungen und Ängste.
Ich konnte gut nachvollziehen, was die Trennung der Lindemanns für die Familie bedeutet, habe ich doch selbst erlebt, wie unsere Familie gespalten war, da durch den Krieg einige im Westen gelandet sind und der Rest in Danzig lebte.
Die Autorin hat gut recherchiert und es ist ein lebendiger und sehr realistischer Roman entstanden, der mir sehr gut gefallen hat.

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