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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

Enttäuschend und langweilig

Ein fauler Gott
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Dieser Roman behandelt die Themen Tod, Trauer und Erwachsenwerden. Der Leser befindet sich im Hamburg der siebziger Jahre. Ben ist elf Jahre alt als sein achtjähriger Bruder stirbt. In diesem Roman wird ...

Dieser Roman behandelt die Themen Tod, Trauer und Erwachsenwerden. Der Leser befindet sich im Hamburg der siebziger Jahre. Ben ist elf Jahre alt als sein achtjähriger Bruder stirbt. In diesem Roman wird beschrieben, wie Ben und seine Mutter damit umgehen. Bens Eltern sind getrennt. Vom Vater erfährt der Leser kaum etwas. Es geht hauptsächlich um das Mutter-Sohn-Verhältnis. Beide trauern unterschiedlich. Die Mutter wird wohl den Verlust ihres Sohnes nie überwinden. Für Ben hingegen ist der Tod seines Bruders nach einen Jahr kaum noch ein Thema. Er lebt weiter und wächst heran. Der Roman beschreibt, wie Ben in den siebziger Jahren aufgewachsen ist, was ihm wichtig war und welche Erfahrungen er gemacht hat. Leider hatte dieser Roman, meiner Meinung nach, keine richtige Handlung. Es folgte eine Erzählung auf die nächste, ohne größeren Zusammenhang oder Tiefgang. Zwischendurch gab es Rückblicke in die Vergangenheit der Mutter. Aber auch hier war mir der Zusammenhang teilweise nicht klar. Spannung oder einen Leseanreiz habe ich beim Lesen nicht empfunden. Der Schreibstil ist allerdings gut zu lesen. Die Sätze sind recht kurz und einfach. Die Dialoge sind rasant. So konnte der Roman ohne Unterbrechung gelesen werden, aber warm wurde ich mit ihm leider nicht. Deshalb erhält er von mir nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2017

Thema spannend – Umsetzung leider nicht

Die Terranauten
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Der Roman „Die Terranauten“ handelt von dem Experiment „Ecosphere 2“ im Jahre 1994 in Arizona, USA. Bei diesem Experiment wurden acht Menschen (vier Männer, vier Frauen) in ein mehrere Hektar großes Megaterrarium ...

Der Roman „Die Terranauten“ handelt von dem Experiment „Ecosphere 2“ im Jahre 1994 in Arizona, USA. Bei diesem Experiment wurden acht Menschen (vier Männer, vier Frauen) in ein mehrere Hektar großes Megaterrarium gesperrt. Unter einer Glaskuppel wurden mehrere Landschaftsarten, wie Steppe, Regenwald, Felder oder ein Ozean nachgebaut. Ziel ist es, das sich diese acht Terranauten selbst versorgen können und frei von künstlichen und organischen Produkten leben. Dieses Experiment diente zu ökologischen und soziologischen Forschungen. Es soll untersucht werden, wie sich Umwelt und Atmosphäre verhalten, so wie das Verhalten der acht eingesperrten Personen – gibt es Zusammenschlüsse oder gar Ausgrenzungen? Während der Zeit wird aus einem Experiment auf ökologischer Basis schnell ein Menschenexperiment. Die acht Terranauten werden von Mission Control durchleuchtet und gezielt beobachtet! Dieses Experiment fand auch tatsächlich statt, allerdings werden in diesem Roman andere beteiligte Personen beschrieben.
Es geht hauptsächlich um Dawn und Ramsay, die beide als Terranauten in E2 leben und um Linda, die beste Freundin von Dawn, die es nicht nach E2 geschafft hat. Der Roman wird aus den Perspektiven dieser drei erzählt. So erhält der Leser zum einen den weiblichen und männlichen Blick aus E2 und erfährt parallel dazu, wie es „draußen“ ist und wie E2 gesteuert wird. Der Roman berichtet über die Vorbereitungszeit für E2 und die beiden Jahre des Einschlusses. Am Ende wird noch kurz darauf eingegangen, wie die Terranauten wieder zurück in die wirkliche Welt kommen.
Die Hauptcharaktere, Dawn, Ramsay und Linda sind keine allzu großen Sympathieträger. Dawn wirkt noch am Nettesten und unkompliziertesten. Ramsay und Linda sind allerdings sehr egoistisch und auch arrogant. Ramsay möchte durch dieses Projekt Ruhm und Aufmerksamkeit. Und Linda verkraftet es nicht, dass sie für E2 nicht auserwählt wurde und gönnt ihrer besten Freundin die Aufnahme in E2 kein bisschen. Am Ende schreckt sie nicht mal vor Intrigen zurück, um doch noch zum Zug zu kommen.
Die Geschichte erinnert eher an einen Bericht, als an einen Roman. Mir hat es an einer greifbaren Handlung gefehlt. Als Dawn schwanger wird, beginnt das Buch von der Berichtform etwas mehr in Richtung Roman zu wandern. Aber dennoch war es für mich schon fast eine Qual dieses Buch zu lesen. Spannung gab es überhaupt nicht und ein Reiz weiterzulesen bleibt leider auch aus (dennoch habe ich es bis zum Schluss gelesen – es hätte sich ja noch ändern können). Auch mit dem Schreibstil von T. C. Boyle wurde ich leider nicht warm. Auch wenn ich festmachen kann, an was dies lag.
Da ich von diesem Roman etwas anderes erwartet habe und er sich sehr langatmig bis langweilig liest, erhält er von mir nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 27.01.2017

Leider enttäuschend

Glutopfer
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Daniel Davis entdeckt beim Joggen eine Leiche. Das alte Eisenbahndepot ist abgebrannt, darin befindet sich eine verkohlte Leiche. Samantha „Sam“ Michaels macht gerade Urlaub in Nordflorida bei ihrer Mutter. ...

Daniel Davis entdeckt beim Joggen eine Leiche. Das alte Eisenbahndepot ist abgebrannt, darin befindet sich eine verkohlte Leiche. Samantha „Sam“ Michaels macht gerade Urlaub in Nordflorida bei ihrer Mutter. Doch dann wird sie zum Tatort gerufen. Sam ist Polizistin und kennt Daniel von einem früheren Fall in Miami. Daniel hat als Religionswissenschaftler gearbeitet und damals dem Ermittlerteam mit seinem Wissen zur Seite gestanden. Auch in diesem Fall zeigt sich schnell, dass sie es hier wohl mit einem religiösen Ritualmörder zu tun haben.

Dieser Thriller ist auch nach der Übersetzung noch sehr amerikanisch. Es werden viele englische Begriffe genutzt, die nicht übersetzt wurden. Auch die Ausdrucksweise der Charaktere ist sehr amerikanisch. Zum Beispiel fluchen sie die ganze Zeit. Es ist eine Ansammlung von „verdammt“ und „Arschloch“. Die Dialoge sind sehr einfach und haben kein bisschen Tiefgang. Zum Beispiel auf Seite 42: „‘Die ist ja lustig‘, sagt Steve. ‚Sie gefällt mir. Das wird ein Spaß.‘“ Mich hat das alles sehr an eine Synchronisation einer amerikanischen Krimiserie erinnert. Wem dieser amerikanische Stil gefällt ist hier sicherlich gut aufgehoben. Mein Fall ist es nicht.
Leider waren mir alle Charaktere dieses Buches unsympathisch. Auch bei den Charakteren gab es keinen Tiefgang. Es fiel mir schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Leider konnte ich mit diesem Thriller sehr lange nicht warm werden. Gegen Ende wurde es dann aber spannend und ich war von der Handlung gefesselt. Das hätte ich mir schon für den Anfang oder zumindest für die Mitte gewünscht. Teilweise hat sich die Handlung sehr gezogen. Zum Beispiel redet der Täter einmal mehrere Seiten nur über Feuer.
Mein Fazit: Ich kann diesem Thriller leider nur zwei von fünf Sternen geben, da ich mich durch ihn hindurch quälen musste. Und das einzig Positive an ihm der spannende Schluss war.

Veröffentlicht am 30.09.2016

Enttäuschend

Die Vermessung der Welt
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Die Geschichte beginnt damit, dass die beiden großen deutschen Forscher, Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß, sich auf den Weg nach Berlin machen (sollen). Denn dort findet der Deutsche Naturforscherkongress ...

Die Geschichte beginnt damit, dass die beiden großen deutschen Forscher, Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß, sich auf den Weg nach Berlin machen (sollen). Denn dort findet der Deutsche Naturforscherkongress 1828 statt. Gauß sträubt sich zwar zunächst, willigt dann aber doch der Reise ein. Anschließend wird der Leser in die Vergangenheit geführt und bekommt berichtet, wie Humboldt und Gauß aufgewachsen sind und zu ihrer Forschung gekommen sind. Der Leser fährt zusammen mit Alexander von Humboldt zu den Vulkanen Teneriffas und anschließend nach Neuandalusien und untersucht gemeinsam mit ihm die Flora und Fauna des Amazonasgebiets. Dabei holt Humboldt sich auch mal einen Rausch mit Curare – einem tropischen Pflanzengift. Mit Carl Friedrich Gauß wird es nicht ganz so tropisch. Er beschäftigt sich eher mit der Vermessung der Welt beziehungsweise der theoretischen Vermessung, und entdeckt neue mathematische Gesetze. Bei seiner ersten Ballonfahrt gesteht er, dass Mathematiker bei Nervosität nicht beten, sondern Primzahlen zählen.

Die Beurteilung dieses Romans bereitet mir Schwierigkeiten. Häufig fand ich die Geschichte sehr langweilig und habe teilweise auch die Abschnitte nur überflogen. Dennoch war es zwischendurch auch witzig und unterhaltsam. Der Anfang startete sehr gut und ich war gespannt wie es weiter geht. Gauß schien mir ein lustiger Zeitgenosse zu sein. Allerdings auch nur anfangs. Leider hat mir ein Ziel der Handlung gefehlt. Es wurde einfach nur berichtet. So fehlt dem Leser etwas, woran er sich festhalten kann. Letztendlich habe ich dieses Buch gelesen, sehe es nicht als verlorene Zeit an, würde es aber auch niemanden ans Herz legen, es zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

leider enttäuschend

Die unsterbliche Familie Salz
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In diesem Roman wird die Geschichte der Familie Salz über 100 Jahre hinweg erzählt. Sie beginnt mit Lola Rosa Salz in der Zeit des ersten Weltkrieges. Geht weiter mit dem zweiten Weltkrieg. Hier wird berichtet, ...

In diesem Roman wird die Geschichte der Familie Salz über 100 Jahre hinweg erzählt. Sie beginnt mit Lola Rosa Salz in der Zeit des ersten Weltkrieges. Geht weiter mit dem zweiten Weltkrieg. Hier wird berichtet, wie die Familie Salz durch ganz Deutschland fliehen musste. Weiter geht es mit der Zeit des Mauerfalls und der Wiedervereinigung. Die ganze Geschichte dreht sich immer wieder um den Gasthof „Fürstenhof“ in Leipzig, der im Besitz der Familie Salz war.

Der Roman ist in mehrere Kapitel geteilt, in den immer ein anderes Familienmitglied seinen Teil der Familiengeschichte erzählt. Den ersten Teil von Lola Rosa fand ich gut geschrieben und er ließ sich flüssig lesen und machte Lust auf mehr. Doch schon der zweite Teil (Alfons Geschichte) war grausam. Mir hat der hier verwendete Schreibstil wenig bis gar nicht gefallen und ich musste mich durchquälen. Leider ging dies bis zum Ende so weiter. Auch kam mir das Buch eher wie eine Aneinanderreihung von Erzählungen vor, als eine in sich geschlossene Handlung. Mir hat es an Spannung und dem roten Faden gefehlt. Zusätzlich waren mir die einzelnen Charaktere sehr unsympathisch. Schlussendlich musste ich mir leider durch das Buch quälen und bin letztendlich enttäuscht. Ich hatte, nach Klappentext und Leseprobe, etwas anderes erwartet.