Ein Gemälde, zwei Leben, ein Schicksal
(Kurzrezension) Nach der Lektüre des Romans war ich sprachlos und musste das Gelesene erst einmal sacken lassen. Was für ein Wirbel an Emotionen!
Der Roman besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil lernt ...
(Kurzrezension) Nach der Lektüre des Romans war ich sprachlos und musste das Gelesene erst einmal sacken lassen. Was für ein Wirbel an Emotionen!
Der Roman besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil lernt der Leser Sophie Lefèvre kennen, die während des Ersten Weltkriegs gemeinsam mit ihrer Schwester die Stellung zuhause hält, während ihre beiden Männer an der Front für Frankreich kämpfen müssen. Alles, was Sophie von ihrem Mann Édouard noch hat, ist ein Porträt, das sie darstellt.
In diesen wenigen Kapiteln erfährt man sehr anschaulich und präzise von den Gräueltaten im Krieg, von den lebensunwürdigen Bedingungen, von Angst und Hunger. Ich wurde nicht nur einmal mit einem beklemmenden Gefühl zurückgelassen – kam aber auch nicht umhin, Sophie als Person zu bewundern.
Im zweiten Teil, knapp ein Jahrhundert später, ist Sophies Gemälde im Besitz von Liv Halston in London. Durch einen Zufall ist sie jedoch dazu gezwungen, sich von dem Gemälde trennen zu müssen – dem einzigen Gegenstand, der ihr nach dem Tod ihres Mannes von wirklich großer Bedeutung ist und für den sie alles, was ihr geblieben ist, aufs Spiel setzt.
Ich habe hier eine Geschichte gelesen, die alle großen Emotionen abdeckt. Sophies Schicksal hat mich ungemein bewegt und sehr getroffen. Liv hingegen kam mir distanziert vor, doch auch ihre Probleme konnten mich einfach nicht kalt lassen. Ich war sehr ergriffen von dem Glauben und der Hoffnung, die sich durch den gesamten Roman gezogen haben. Und obwohl der Roman – insbesondere der zweite Teil – sehr nüchtern verfasst wurde, haben mich manche Dinge tief berührt.
Es war schlichtweg eine wundervolle Geschichte mit einem einzigartigen Mix aus Tragik, Hoffnung und Romantik.