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Veröffentlicht am 20.09.2020

Abenteuer

Let's go Himalaya!
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Eine Auszeit hat sich jeder von uns schon mal dringen nötig gehabt. Irgendwann kommt jeder mal an den Punkt, an dem einem einfach Alles zu viel wird und man raus muss aus dem Hamsterrad, zu dem sich der ...

Eine Auszeit hat sich jeder von uns schon mal dringen nötig gehabt. Irgendwann kommt jeder mal an den Punkt, an dem einem einfach Alles zu viel wird und man raus muss aus dem Hamsterrad, zu dem sich der Alltag manchmal unbemerkt entwickelt. Oft wird eine solche Auszeit genutzt für einen Kurzurlaub verbunden mit ein wenig Wellness, vielleicht Yoga, Ayurveda, oder auch Fasten. Sehr beliebt in den letzten Jahren ist pilgern geworden, selbst für nicht gläubige Menschen. Ich persönlich finde viele dieser Wege zur Ruhe zu kommen und zu sich selbst zu finden interessant, bin aber wohl am ehesten der Typ All Inklusive Wellnessoase. Eine schöne lange Reise wäre auch denkbar, aber ob ich da nun unbedingt an den Himalaya gedacht hätte? Wohl eher nicht. Ganz anders die Autorin dieses Buches, die Suche nach ihrem persönlichen Shangri - La führt sie nach Tibet und sie nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche und atemberaubende Reise.

Auf dem Rücken des Buches findet sich ein Zitat des Dalai Lama, dem wir im Buch öfter begegnen werden - "Besuche einmal im Jahr einen Ort, den du noch nicht kennst". Nun, Tibet kenne ich tatsächlich noch nicht und ich denke das habe ich mit vielen Lesern des Buches gemein. Es gibt einige Dinge, die einem zwar aus dem Geographieunterricht bekannt sind, man kennt verschiedenen Fakten aus den Medien und vielleicht hat man auch schon eine Dokumentation, oder auch einen Spielfilm über das Land, die Kultur, die Religion gesehen. Als Reiseziel ist das Land wohl eher bei Extremsportlern und Bergsteigern bekannt, um so mutiger finde ich die Entscheidung der Autorin das Land zusammen mit ihrer damals elfjährigen Tochter zu bereisen.

Katja Linke hat ein ganz besonderes Reisetagebuch geschrieben, wie sie selbst sagt, ein erzählendes Sachbuch. Sachbuch sicher wegen der vielen Informationen, die in das Buch eingebettet sind. Informationen über die verschiedenen Orte, die Religion, die Menschen, aber auch die politischen Hintergründe und eben auch den Dalai Lama. Diese Informationen sind im Nachhinein gut recherchiert und stimmig in die Reiseerzählung integriert. Der Leser bekommt ein sehr realistisches Bild des Landes, der Bewohner und der gegenwärtig herrschenden Umstände. Die Autorin schafft es mit einfachen Worten Atmosphäre zu erzeugen, schreibt ungekünstelt, echt, direkt, humorvoll und auch selbstironisch. Stellenweise kommt ihre Tochter zu Wort, in dem Auszüge aus ihrem Reisetagebuch eingefügt sind. Es ist sehr interessant die kindliche Sicht auf die Reise zu sehen.

Das Buch beschreibt ein wahrhaftiges Mutter-Tochter Abenteuer, eine Reise, die den Beiden einiges abverlangte, sie an ihre Grenzen gebracht hat und damit näher zueinander. Jeder hat wohl sein eigenes Shangri - La, seinen eigenen Sehnsuchtsort, Katja Linke hatte den Mut ihren zu suchen und wurde belohnt mit einzigartigen Eindrücken, an denen sie uns mit diesem Buch teilhaben lässt.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Umfangreiche Sammlung

Urlaubsglück in Deutschland
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Gleich zu Beginn bietet das Buch einen Überblick über die enthaltenen Tipps. In einer Tabelle ist zu jedem Kapitel erkennbar, in welchem Bundesland die Örtlichkeit liegt und unter welcher Nummer der Tipp ...

Gleich zu Beginn bietet das Buch einen Überblick über die enthaltenen Tipps. In einer Tabelle ist zu jedem Kapitel erkennbar, in welchem Bundesland die Örtlichkeit liegt und unter welcher Nummer der Tipp auf der Landkarte und im Buch zu finden ist. So kann man gut gezielt nach Unternehmungen in einem bestimmten Bundesland suchen um beispielsweise für eine Urlaubsreise zu planen.
Die Aktivitäten sind weit gefächert, für jeden Geschmack und jedes Alter ist etwas dabei. Es gibt Entdeckungen zu Fuß, per Rad, per Bahn, für Liebhaber von Museen, für Familien, oder für Aktivurlauber, Tipps für Indoor und Outdoor, für Naturliebhaber, Stadttouristen, solche die Ruhe suchen, oder die Natur erleben wollen. Das Spektrum ist sehr umfangreich.
Jedem Kapitel vorangestellt ist eine Karte, auf der die Tipps gekennzeichnet sind. Die einzelnen Ausflugsziele werden in der Folge kurz beschrieben und es gibt teilweise Fotos. In jedem Kapitel gibt es auch einen zim Thema passenden Tipp für Daheimgebliebene.
Für mich ein absoluter Pluspunkt im E-Book, die eingefügten Links, über die man gleich zu weitern Informationen, oder auf entsprechende Webseiten weitergeleitet wird. Das ist für die Planung und eventuelle Buchungen ein großer Vorteil.
Mir persönlich würde das Buch allerdings in gedruckter Form noch besser gefallen, einfach weil das Blättern, das gezielte Suchen einfacher ist.
Das Buch enthält viele Tipps auf ganz Deutschland verteilt, einige Attraktionen kannte ich, die meisten waren mir aber absolut neu und es gibt viele, die ich in diesem Buch noch vermisst habe. Ich denke also es besteht durchaus Bedarf für weitere Sammlungen.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Mord in rauer Kulisse

Halligmord (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 1)
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Ich stelle mir das Leben auf einer Hallig in der Nordsee sehr einsam vor. Man ist abhängig von den Gezeiten, vom Wetter, vom Stromgenerator und ein wenig auch von den wenigen Nachbarn. Sicher kein einfaches ...

Ich stelle mir das Leben auf einer Hallig in der Nordsee sehr einsam vor. Man ist abhängig von den Gezeiten, vom Wetter, vom Stromgenerator und ein wenig auch von den wenigen Nachbarn. Sicher kein einfaches Keben, selbst heute nicht.

Die Autorin nimmt uns mit an die friesische Küste, auf die fiktive Hallig Nepken. Hier findet der Postbote eines Morgens einen menschlichen Schädel im Schlamm und meldet den Fund bei der neuen Kommissarin Minke, die gerade erst an diesem Tag ihren Dienst angetreten hat. Der Tote entpuppt sich als ein vor Jahren bei einem Bootsunfall umgekommener Arzt, nur das ein Bootsunfall gar nicht die Todesursache gewesen sein kann.

Der Aufbau des Krimis ist sehr klassisch gehalten, eine kurze Vorstellung einiger Figuren, der Fund der Leiche und die Ermittlungen der Kommissarin, die rückblickend ein Bild des Opfers zeichnen und die Ereignisse vor seinem Verschwinden darstellen. Die Autorin verzichtet hierbei auf all zu viel Schnickschnack und Gedöns, die Ermittlungsarbeit ist unaufgeregt und kommt tatsächlich noch durch gute alte Recherche, Zeugenbefragung und Kombination zum Ziel. Aufbau und Ablauf haben mich hier sehr an klassische Krimis im Stil einer Agatha Christie erinnert, die auch tatsächlich einmal Erwähnung im Buch findet. Die Figuren sind sympathisch, unterhaltsam, manchmal durchaus skuril, aber teilweise noch etwas ausbaufähig. Hier hoffe ich dann auf eine Fortsetzung um den Figuren mehr Tiefe zu geben.

Ein lesenswerter Krimi für Alle, die es mal nicht so blutrünstig und rasant möchten.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Erinnerungen

Ozelot und Friesennerz
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Selbst wenn man noch nie auf Sylt gewesen ist, kann man mit Sicherheit irgendetwas erzählen, das man mal über die Insel gelesen, oder gehört hat. Halbwissen aus einer bunten Illustrierten beim Friseur, ...

Selbst wenn man noch nie auf Sylt gewesen ist, kann man mit Sicherheit irgendetwas erzählen, das man mal über die Insel gelesen, oder gehört hat. Halbwissen aus einer bunten Illustrierten beim Friseur, über Politiker, Promis, und Sternchen, die dort leben, lieben, feiern. Wer es sich leisten kann macht Urlaub auf der Insel, um teilzuhaben an all diesem Glanz und Glamour und auf der Heimreise wird dann im Auto mitgegröhlt, wenn die Ärzte ihre Sehnsucht nach Westerland besingen. Was halten wohl die Einheimischen von diesem Trubel, diesem Hype, der um ihre Heimat gemacht wird? Ich habe mich das im Urlaub schon oft gefragt. Was denken wohl die Bewohner eines überlaufenen Urlaubsortes über die Horden von Touristen, die tagtäglich an ihren Vorgärten vorbeiziehen?

Susanne Matthiessen ist eine Einheimische, ein echtes Kind der Insel sozusagen, von denen es heute keine mehr geben wird, weil die Geburtsstation auf der Insel aus Kostengründen geschlossen wurde. Sie beleuchtet soche Dinge in ihrem Buch ebenso, wie die absurden Auswüchse des Baubooms, oder die Wohnungsknappheit für Einheimische und Arbeitskräfte. Das Hauptaugenmerk liegt aber im Blick in die Vergangenheit, ihre Kindheit in den 70ern auf dieser kleinen Insel, die der Nordsee trotz.

Die Autorin erzählt mit viel Humor und einem Hauch Nostalgie über ihren Alltag zwischen Strand, Feriengästen und dem Pelzgeschäft ihrer Eltern, das Dreh - und Angelpunkt des Familienlebens ist. Ihre Erinnerungen zeugen von der unglaublichen Beobachtungsgabe von Kindern, man sagt ja nicht umsonst, sie bekommen mehr mit als man denkt. So erfährt der Leser einiges über den Alltag der Insulaner, wie sich alles um die Feriengäste dreht, wie innerhalb der Saison sogar die eigene Familie hinten angestellt wird, damit die Touristen ihren perfekten Urlaub erleben und möglichst ihr Geld auf der Insel lassen, schließlich muss, was in der Saison verdient wird die Familie über den Winter bringen. Man erfährt aber auch viel über den Zusammenhalt unter den Insulanern und über Sylter Originale.

Die Titel der einzelnen Kapitel sind eine Hommage an die Eltern der Autorin und deren Leidenschaft, ihr Pelzgeschäft. Vom Großvater gegründet, vom Vater übernommen und mit dem unermüdlichen Einsatz der Mutter zu einer Institution gemacht, nimmt es im Buch genausoviel Platz ein, wie im Leben der Autorin. Die teilweise sehr ausführlichen Beschreibungen der Herstellung der Pelzmäntel, die Erklärungen über Vorzüge der einzelnen Felle, all dies ist für Tierschützer vielleicht nicht unbedingt geeignet. Aber schließlich schreiben wir eine ganz andere Zeit, Pelz war in, Pelz war Statussymbol und ist sinnbildlich für den damaligen Lifesty auf der Insel.

Das Buch ist aber nicht nur eine bunte Reise durch die 70er. Kommt die Autorin in die Gegenwart, dann kommen auch die kritischen Stimmen und der Ton des Buches wird ernster. Die Einheimischen sind längst nicht mehr Herr auf ihrer Insel, jeder will mittlerweile mit der Marke Sylt verdienen und die Folgen des jahrelangen Ausverkaufs sind heute deutlich spürbar. Die Autorin rechnet ab mit Denen, die sich für drei Wochen im Jahr ein riesiges Feriendomizil in die Dünen setzen lassen und dabei keinerlei Rücksicht nehmen, weder auf Umweltschutz, noch auf die Befindlichkeiten der Einheimischen.

Das Buch ist eine Werbung für die Insel, die perfekte Strandkorblektüre, ich habe es aber auch ein Stückweit als Mahnung verstanden, den das typische, dieser besondere Menschenschlag, der persönliche Sylt -Verein der Autorin, ist mittlerweile vom Aussterben bedroht.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Inspirierend

Bowies Bücher
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Natürlich kennt man David Bowie, der Mann war ein Multitalent. Selbst wenn man seine Musik nicht unbedingt mag, fällt einem ein Song von ihm ein, oder man kennt einen Film mit ihm, oder hat wenigstens ...

Natürlich kennt man David Bowie, der Mann war ein Multitalent. Selbst wenn man seine Musik nicht unbedingt mag, fällt einem ein Song von ihm ein, oder man kennt einen Film mit ihm, oder hat wenigstens sofort ein Bild seiner prägnanten Erscheinung im Kopf. Das ich mal etwas mit Bowie gemeinsam haben könnte, hätte ich nie gedacht, aber so ist es. Bowie liebte Bücher, er zelebrierte sie, hatte ständig welche dabei, in seiner mobilen Reisebibliothek hatten 1500 Werke platz und wir sprechen ihr nicht von eBooks, sondern von echten Büchern. Bowie las unglaublich weit gefächert, oft angepasst an seine aktuelle Lebenssituation und er hat unglaublich viel Inspiration aus Büchern gesammelt und in seiner Kunst verarbeitet.

Jon O'Connel hat in diesem Buch eine Liste Bowies bearbeitet, die dieser drei Jahre vor seinem Tod erstellt hatte, eine Liste mit einhundert Büchern, die sein Leben verändert haben. Die Bücher dieser Liste werden in kurzen Essays vorgestellt, meinst nur zwei, drei Seiten lang, aber doch voller Informationen. Man erfährt etwas über das Buch, den Autor, wie Bowie zu dem Buch kam, wann er es etwa gelesen hat und auch in welcher Weise es Einzug in seine Arbeit fand, welche Inspiration er daraus gezogen hat. Und das macht für mich den Reiz dieser Sammlung aus, über das jeweilige Buch bekommt der Leser einen Einblick in Bowies Leben, das Buch ist also auf besondere Weise auch eine Autobiografie.

Der Autor versteht sein Handwerk, ist er doch von Beruf Journalist, man liest die kleinen Abhandlungen mit viel Freude, der Stil ist leicht und fließend, trotz der enthaltenen Informationen wirkt der Text nicht dröge, oder wie eine pure Aufzählung von Fakten. O'Connell hat Bowie selbst einmal interviewt und bringt so auch viel von der Persönlichkeit des Künstlers mit unter.

Vorangestellt ist im Buch eine kurze Einleitung, dann folgen die einhundert Bücher. Fast zu jedem Buch gibt es eine Illustration von Luis Paadin, am Ende gibt O'Connell noch einen weiterführenden Tipp, welche Musik Bowies zum Buch passt und was man noch an Lektüre zum Thema, oder dem jeweiligen Autor lesen kann, ebenso findet sich ein Hinweis zu Verlag und Jahr, aus dem das Buch stammt. Die Liste enthält im Übrigen auch Comics, Bildbände zum Thema Kunst, oder Sachbücher über Musik, die Bandbreite ist erstaunlich, aber für einen so rastlosen Geist wie David Bowie auch irgendwie passend.

Nicht alle Bücher, oder Autoren von Bowies Liste waren mir bekannt und unser gemeinsamer Lieblingsautor, Stephen King, ist nicht auf ihr vertreten. Allerdings findet sich Einiges, das ich bereits gelesen habe und natürlich ist das ein, oder andere Buch auch auf meiner Liste mit - unbedingt noch lesen- gelandet. Das Buch ist also nicht nur für Fans des Künstlers Pflichtlektüre, sondern auch für alle Lesebegeisterten, den es bietet eine unglaubliche Menge an Inspiration.

Autobiografie und Nachschlagewerk in einem, sehr besonders und unterhaltsam!

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