4,5 Sterne!!!
Das Buch:
Dadurch, dass ich bereits ein Buch von Amy Harmon gelesen hatte, hatte ich mir schon gedacht, dass mich ein relativ umfangreiches (ca. 411 Seiten) Buch erwarten würde. Das Cover an sich ist OK. Das Giftgrün ist jetzt nicht ganz meine Farbe, aber ansonsten spiegelt das Cover genau das wieder, was die Geschichte erzählt (abgesehen von den Silberglänzenden Mustern vielleicht). Mittig sind ganz klar die Hauptfiguren zu erkennen und von ihnen sich weg bewegend ist der Weg, den sie gegangen / gefahren sind, welcher dann auch in eines der wichtigsten Symbole endet- dem Unendlichkeitszeichen- der liegenden 8.
Die beiden Hauptpersonen der Geschichte sind Bonnie (Bonita Rae Shelby) und Finn / Clyde (Infinity James Clyde), deren aufeinander treffen praktisch den Beginn der ganzen Geschichte darstellt. Die gesamte Geschichte der beiden spielt sich über einen Zeitraum von 11 Tagen ab. Das Buch ist sowohl aus Bonnies, als auch aus Clydes Perspektive geschrieben. Deren Perspektiven spielen sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit (Rückblenden). Unterbrochen werden die Gedankengänge, Unterhaltungen und "Abenteuer" der beiden lediglich von Nachrichtenmeldungen über sie, von denen die beiden jedoch so gut, wie gar nichts, mitbekommen. Es gibt einige Nebencharaktere- die wichtigsten sind wohl aber Minnie und Fish.
Am Schreibstil von Amy Harmon habe ich nichts auszusetzen.
Inhalt:
Bonnie ist der Superstar ihrer Zeit. Ausverkaufte Hallen, etliche Preise, Geld ohne Ende. Zudem ist sie hübsch und begehrt. Und doch ist sie unglücklich und das nicht nur aufgrund des Verhaltens ihrer Großmutter, die auch gleichzeitig ihre Managerin ist, nein... Bonnie hat das wichtigste verloren- ihre andere Hälfte, ein Teil von sich, ihre Zwillingsschwester. Nun steht sie am Ende ihrer Tour und ist am Ende ihrer Kräfte und Nerven und den einzigen Ausweg sieht sie darin fortzulaufen und dem allen ein Ende zu setzen. Wer hätte gedacht, dass dann ausgerechnet ein Kerl ihr einen Strich durch die Rechnung machen würde?! Clyde, dieses gutaussehende mathematische Genie mit seiner eigenen traurigen und schmerzerfüllten Vergangenheit. Clyde, der ebenso seine Hälfte, sein Zwillingsbruder, verloren hat und aufgrund dessen Handelns die schwierigste Zeit seines Lebens verbracht hat. Genau Clyde ist es, der Bonnie vom größten Fehler ihres Lebens abhält und damit den Beginn ihrer Geschichte einläutet. Denn von nun an wird er nämlich dieses verrückte Mädchen, das Probleme nur so anzieht, nicht mehr los und die Reise von Boston nach Las Vegas beginnt. Unterbrochen wird die Reise durch einige Zwischenstopps, Zwischenfälle und Bonnies Drang Menschen zu helfen. Und dann sind da noch diese positiven und negativen Gefühle und Gedanken...
Tja. Ich möchte, wie immer in meinen Rezensionen, nicht zu viel verraten. Auf jeden Fall lohnt es sich diese wundervolle Geschichte zu lesen. Mehr zu meinen Gründen kann man in einem Spoilergefüllten Fazit lesen :D
Fazit (Spoiler):
So eine schöne Geschichte. Mich hat sie beinahe von Anfang an in den Bann gezogen und am liebsten hätte ich sie über Nacht auch durchgelesen. Die Charaktere sind so liebenswert und sympathisch. Natürlich ganz besonders Bonnie und Clyde. Aber auch die Nebencharaktere konnte ich gut leiden. Abgesehen von Grandma Shelby natürlich (Schreckliche Alte. Der hätte ich öfter gern mal den Hals umgedreht ;) ). Die Figuren und die Geschichte wirkten jedenfalls sehr real. Die Emotionen und Gedankengänge waren nachvollziehbar und wirkten einfach echt. Auf jeden Fall konnte ich herauslesen, wie die beiden sich fühlten- Verzweiflung, Einsamkeit, Traurigkeit, das Gefühl nicht vollkommen zu sein / nicht genug zu sein, etc. Und als die beiden dann zueinander gefunden haben, konnte man die Unsicherheit spüren- ich zumindest. Die Angst davor verletzt zu werden und wieder jemanden zu verlieren und demnach auch die Angst davor zu haben, jemanden zu nah an sich ran zu lassen. Ich fand die beiden so süß zusammen und auch, wenn ich selber kein Mathefan bin und auch nie war, fand ich es super, wie Amy Harmon das eingebaut hat. Denn auch, wenn da einige Mathematische Begriffe "umher geworfen" wurden, hat das doch seinen Sinn (bzw. tieferen Sinn) gehabt und immer wieder die Unendlichkeit in den Fokus gerückt. Und das "Spiel" mit der Unendlichkeit, also die ganzen Verknüpfungen über das ganze Buch hinweg verteilt, war meiner Meinung nach auch gelungen. Berührt hat mich auch... hmm... wie soll ich das nennen? Ich mochte, wie Bonnie und Clyde über sich und ihre Geschwister dachten. Wie sie sich mit deren Tod auseinandergesetzt haben, mit dem Verlust. Dem Gefühl nur noch eine Hälfte zu sein und das Thema Spiegelzwilling. Für mich war das Highlight natürlich, dass die beiden sich gefunden und sich dann wieder als ein Ganzes gefühlt haben (So süß und rührend). Die Reise der beiden an sich war jetzt nicht allzu spektakulär, aber die Unterhaltungen der beiden- da musste ich hin- und wieder etwas schmunzeln. Ich mochte die Art der beiden und auch, dass beide gewissermaßen gleich, aber doch auch Gegensätze waren. Was mich zudem etwas aus der Ruhe gebracht hat, waren immer diese Andeutungen der Autorin- halt, als die Charaktere immer wieder meinten, dass sie ein ungutes Gefühl über den Ausgang der Geschichte haben. Dadurch, dass man ja weiß, wie Bonnie und Clydes (Die Originalen) Geschichte ausgegangen ist, schwante mir böses und ich muss sagen, wenn Amy Harmons Geschichte ohne HEA geendet hätte, dann hätte ich wohl jetzt miese Laune ;) . Jedenfalls waren die kleinen (Hintergrund-) Infos zu Bonnie & Clyde (Parker, dem echten Gaunerpärchen) auch ganz nett. Ich glaube, ich kann nicht so recht sagen, warum und weshalb mir die Geschichte so gut gefallen hat, auch wenn ich hier ein paar Dinge erwähnt habe. Am besten einfach selber lesen. Ich fand Unendlich wir definitiv besser, als den Vorgänger Vor uns das Leben von Amy Harmon. Es hat mich einfach mehr berührt und... joar... Sorry :) Es fällt mir einfach schwer meine Gedanken und Gefühle zu dem Buch akkurat zu beschreiben, also Ende ich jetzt meine Rezension hier ganz simple mit der Empfehlung sich dieses Buch anzuschaffen :)