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Veröffentlicht am 31.07.2020

Ibsen Bach ist wieder da

Die Dornen des Bösen
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Mit "Die Dornen des Bösen" gibt es ein packendes, todbringendes Wiedersehen mit dem genialen Profiler Ibsen Bach. Astrid Korten überzeugt erneut mit einem rasanten Thriller, der eine Blutspur durch 527 ...

Mit "Die Dornen des Bösen" gibt es ein packendes, todbringendes Wiedersehen mit dem genialen Profiler Ibsen Bach. Astrid Korten überzeugt erneut mit einem rasanten Thriller, der eine Blutspur durch 527 Seiten zieht.

Zunächst gibt es wieder so viele Puzzleteile, dass man sehr konzentriert lesen muss, um den Überblick nicht zu verlieren. Es gibt scheinbar wahllos Morde und Selbstmorde, die sich um den gesamten Erdball ziehen. Dann erfährt der Leser, dass die brilliante, investigative Bloggerin Leonela Sorokin, Tochter von General Sorokin, die schon in Band 1 eine Sympathiefigur war, ermordet wurde. Ibsen Bach, der jedoch überzeugt ist, dass sie noch lebt, nimmt den Auftrag an, sie zu suchen. Offensichtlich ist Leonela mit ihren Recherchen in ein Wespennest getreten, was zur Folge hat, dass nicht nur sie in höchster Gefahr schwebt, sondern bald auch Ibsen, seine Ermittlungspartnerin Pola Kamorow (auch schon bekannt aus Teil 1) und Freunde.

Der gesundheitlich angeschlagene Ibsen verschiebt sogar die Operation seines Hirntumors für die gefährlichen Ermittlungen. Immer noch sind ihm von seiner eigenen Vergangenheit nur Bruchstücke bekannt. Diese Lücken füllen sich im Laufe seiner Recherchen und halten für den Leser so manche Überraschung bereit. Man darf bei Astrid Korten allerdings nicht zartbesaited sein. Es geht brutal zu, und sie beschreibt die menschlichen Abgründe so, dass man eventuell nicht mehr gut schlafen kann. Erschreckend ist auch der Realitätsbezug. Sie hat hervorragend recherchiert und die Schreckensszenarien, die in diesem Thriller in Richtung Biowaffen gehen, sind leider durchaus auch heute schon im Rahmen des Möglichen.

Die Protagonisten Ibsen Bach, Leonela Sorokin und Pola Kamorow sind echte Sympathieträger und jeder auf seine Art besonders. Außerdem war der alternde Killer Isaac Rosen eine sehr amüsante Nebenfigur.

Es war wieder eine Thrillerlektüre vom Feinsten, bei der mir auch der Sprachstil wieder sehr gefallen hat. Das Ende lässt einen dritten Band erwarten, was alle Fan's (mich eingeschlossen) freuen dürfte. Es ist empfehlenswert zunächst die "Akte Rosenrot" zu lesen, auch wenn es nicht zwingend notwendig ist. Das Lesevergnügen wird mit Sicherheit erhöht.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Ein Buch, dass betroffen macht

Das Meer in meinem Zimmer
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Für Jolanda Jellerich der Ich-Erzählerin in dem Buch "Das Meer in meinem Zimmer" von Jana Scheerer, fühlt sich das Leben auf der Insel keineswegs an,wie das Leben der Glückseligen, wie es das Schild am ...

Für Jolanda Jellerich der Ich-Erzählerin in dem Buch "Das Meer in meinem Zimmer" von Jana Scheerer, fühlt sich das Leben auf der Insel keineswegs an,wie das Leben der Glückseligen, wie es das Schild am Fähranleger verspricht. Das liegt nicht nur daran, dass ihr Vater gerade gestorben ist und sie traurig über den Verlust eines geliebten Menschen wäre. In den vielen folgenden Rückblenden wird sehr schnell klar, dass die Familie alles andere als glücklich war. Der Vater, Pax hatte große psychische Probleme, war gewalttätig und unberechenbar, selbstmordgefährdet. Obwohl Constanze, ihre Mutter, selbst Psychologin ist, kommt sie mit der Situation nicht zurecht. Sie zieht sich ständig aus der Verantwortung, und überlässt Jolanda das Feld. Das passiert als die kleine Schwester geboren wird, als Pax an Leukämie erkrankt und als er schließlich stirbt.

Das Buch beginnt damit, dass Constanze ihre Tochter Jolanda bittet ins Krankenhaus zu fahren, um nachzufragen, ob ihr Vater wirklich gestorben ist. Sie meint den Anruf falsch verstanden zu haben. Mit kurzen prägnanten Sätzen beschreibt die Autorin das Gefühlschaos, dass in Jolanda tobt. Die Mutter glaubt ihr nicht, ignoriert die Nachricht und macht einfach weiter wie bisher. Jolanda's "Nulltagsfeier" steht an. Das Abitur ist geschafft, aber sie kann doch nicht feiern gehen, sich als Zwerg verkleiden, wenn ihr Vater gerade gestorben ist. Doch die Mutter klebt ihr noch den Bart an und wünscht ihr viel Spaß.

Viele kleine Szenen aus der Vergangenheit, machen wirklich betroffen. Da schwänzt Jolanda die Schule, weil sie eine diffuse Angst hat, dass der Vater ins Watt läuft und nicht mehr zurückkehrt. Pax ist Künstler und Kunstlehrer, allerdings aufgrund seiner psychischen Erkrankung arbeitslos und besessen davon das Wrack eines untergegangenen Schiffes zu entdecken. Auch die Verantwortung für die kleine Schwester lastet schon kurz nach deren Geburt auf Jolanda, da die Mutter schnell wieder arbeiten geht und Pax natürlich überfordert ist und statt wie ein Erwachsener zu handeln mit dem Baby um die Wette schreit, bis Jolanda die Situation entschärft. Es ist einfach herzzerreißend so etwas zu lesen. Dabei schreibt Jana Scheerer durchaus mit Humor, doch dieser bleibt einem oft im Halse stecken.

Gut gefallen hat mir, dass die Autorin das Meer, das Watt, den Schlick wie Metaphern verwendet, um so die Gefühlswelt ihrer Figuren zu erklären.

Am Ende sagt Constanze : " Hauptsache der Deich hält." Aber Jolanda denkt:" Vielleicht ist es besser, wie eine Hallig zu leben: Einen Bereich festzulegen, der überschwemmt werden kann von Zeit zu Zeit. Solange man eine Warft hat, auf die man sich zurückziehen kann, geht das."

Dieses berührende Buch hatte für mich ein versöhnliches Ende und wird sicher noch eine Weile nachhallen.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Der Herr ist freundlich

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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Das Jugendbuch "After the fire" von Will Hill war ein echtes Überraschungshighlight und hat mich total überzeugt.

Der Klappentext hat nicht wirklich viel über den Inhalt verraten, deshalb war meine Erwartung ...

Das Jugendbuch "After the fire" von Will Hill war ein echtes Überraschungshighlight und hat mich total überzeugt.

Der Klappentext hat nicht wirklich viel über den Inhalt verraten, deshalb war meine Erwartung ziemlich neutral.

Nachdem die 17jährige Moonbeam nur knapp ein verheerendes Feuer überlebt hat, und soweit genesen ist ,dass man sie vernehmen kann, wird ihr der Kinderpsychologe Dr. Robert Hernandez vorgestellt sowie der FBI Agent Carlyle, um ihre verstörenden Erlebnisse und ihr Leben in der Sekte der Legion Gottes aufzuarbeiten.

Das Buch ist vollständig aus der Sicht von Moonbeam geschrieben und die Kapitel teilen sich auf in Erlebnisse vor und nach dem Feuer. Es war erschütternd zu sehen, dass die Gehirnwäsche, die die Sektenmitglieder durch ihren Propheten Father John erlebt haben, sogar nach dessen Tod noch funktionierte. Nur einige Kinder hatten das Inferno überlebt und die waren zum Teil in der Basis der Gotteslegionäre geboren worden und mussten nun behutsam lernen, dass alles was man ihnen beigebracht hatte eine Lüge war. Moonbeam als Älteste der Gruppe, hatte schon länger Zweifel, hörte aber trotzdem in ihrem Kopf noch ständig die Stimme von Father John, wie er sie anbrüllte, durch ihre Therapiegespräche zur Ketzerin zu werden, wenn sie sich mit den Dienern der Schlange, wie er alle Personen und insbesondere Behörden außerhalb der Basis bezeichnete, einließ.

Sehr einfühlsam wird beschrieben, wie die Menschen in die Sekte kamen, wie ihr Alltag aussah und warum das ganze System bis zu seinem bitteren Ende funktionierte.Die in der Sekte verwendete Grußformel "Der Herr ist freundlich" wirkt im Laufe der Geschichte nur noch höhnisch. Die Schilderungen sind sehr spannend und emotional und lassen den Leser oft fassungslos zurück. Mit Moonbeam hat der Autor eine sehr besondere Protagonistin geschaffen, die sehr authentisch wirkt, ein freundliches, hilfsbereites Wesen hat und der man am Ende von Herzen ein Happy End wünscht.

Einmal angefangen kann man das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Auch als Diskussionsgrundlage zwischen Eltern und ihren Kindern ist dieses tolle Jugendbuch absolut geeignet. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Fesselnder Politthriller

Die Akte Rosenrot
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Inspiriert von dem Mordanschlag auf Sergei und Julia Skripal 2018 mit dem Gift Nowitschok in dem Wladimir Putin persönlich involviert war, hat Astrid Korten einen fesselnden und beunruhigenden Politthriller ...

Inspiriert von dem Mordanschlag auf Sergei und Julia Skripal 2018 mit dem Gift Nowitschok in dem Wladimir Putin persönlich involviert war, hat Astrid Korten einen fesselnden und beunruhigenden Politthriller geschrieben, der unter die Haut geht.

Im Zentrum steht der brillante Profiler Ibsen Bach, der aber nach einem schweren Unfall vor 5 Jahren, bei dem er nicht nur seine Frau Lara verloren hat, sondern auch selbst starke körperliche Schäden und einen Gedächnisverlust erlitten hat, vom aktiven Polizeidienst Abschied nehmen musste. Als bei einem grausamen Mord in Moskau eine an Ibsen gerichtete Postkarte auftaucht, bei der auch noch auf frühere ungelöste Mordfälle in Berlin Bezug genommen wird, werden Ibsen und sein Kollege Andreas Neumann von den russischen Ermittlern zähneknirschend hinzugezogen. In einem weiteren Erzählstrang recherchiert die investigative Bloggerin Leonela Sorokin zum Verschwinden eines Journalisten und natürlich werden beide Stränge irgendwann zusammengeführt.

Es geht direkt superspannend los. Gleichzeitig mehren sich die Fragezeichen von Kapitel zu Kapitel. Die Schauplätze wechseln zwischen Moskau und Berlin, und es wird nach und nach deutlich, dass bei diesen Morden gleich mehrere Geheimdienste involviert sind. Für den Protagonisten Ibsen hat die Autorin die Ich - Perspektive gewählt, für alle anderen Kapitel die auktoriale Erzählperspektive. So fühlt man sich der Hauptperson, seinen Leiden und Ängsten noch ein bisschen näher. Wer ist Ibsen, fragt sich nicht nur der Leser immer wieder, sondern auch der gehandikappte Profiler selbst. Seine Verhangenheit, so stellt sich nach und nach heraus ist zutiefst mit diesem Fall verbunden und enthüllt furchtbare Abgründe menschlichen Handelns.

Ich fand den Thriller sehr nervenaufreibend, super recherchiert und erschreckend real.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Deutschland - ein TOP Reiseziel

HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland
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In diesen Zeiten, wo ein Virus uns massiv in unserer Reisefreiheit einschränkt, kommt der Bildband "Hiergeblieben" wie gerufen. Deutschland ist wunderschön, das wusste ich schon. Dass wir aber den direkten ...

In diesen Zeiten, wo ein Virus uns massiv in unserer Reisefreiheit einschränkt, kommt der Bildband "Hiergeblieben" wie gerufen. Deutschland ist wunderschön, das wusste ich schon. Dass wir aber den direkten Vergleich mit internationalen Sehenswürdigkeiten nicht zu scheuen brauchen, dass beweist dieses tolle Reisebuch eindrucksvoll. Warum nach San Fransisco reisen, wenn das Pendant zur Golden Gate Bridge vor unserer Haustür liegt. Die längste Hängebrücke Deutschlands gibt es tatsächlich in Emmerich am Rhein zu bewundern. Auch die alte Mainbrücke in Würzburg ist wunderschön und hält dem Vergleich mit der Karlsbrücke in Prag durchaus stand. Das sind nur 2 Beispiele von vielen, um genau zu sein von 55, die der Autor Jens van Rooij in ganz Deutschland zusammengetragen hat und die mich staunen ließen. Denn es gibt zu den interessanten, beschreibenden Texten immer auch ein Foto von einer Sehenswürdigkeit im Ausland und einem vergleichbaren Highlight in unserem Heimatland. Im 1. Teil des Buches macht der Autor Lust auf den Norden im 2. Teil auf den Süden Deutschlands. Auf einer Übersichtskarte sind die Reisetips mit Nummern auf einer Karte aufgeführt, so dass man einen guten Überblick behält. Zusätzliche Informationen über die jeweilige Reiseregion wie andere Sehenswürdigkeiten, Ausflugstips, Restaurantempfehlungen und Übernachtungsmöglichkeiten runden die Seiten ab. Möchte man sich also selbst ein Bild von einem deutschen "Doppelgänger" machen, hat man direkt ein komplettes Paket für einen Kurzurlaub zusammengestellt.

Ich bin absolut begeistert von diesem tollen Buch, in seiner hochwertigen Ausführung und all diesen großartigen Fotos. Vor allem war ich überrascht wie viel Neues es noch für mich noch zu entdecken gibt. Der nächste Urlaub kann also kommen. Ich kann mich jetzt bestens vorbereiten.

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