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Veröffentlicht am 12.09.2020

Spiel mit mir

Raum der Angst
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Es soll ein Experiment mit acht Teilnehmern und sieben geschlossenen Räumen sein aus den man die Teilnehmer entkommen müssen. Eine eigentlich harmlose Studie, doch es geht um Leben und Tod. Die Teilnehmer ...

Es soll ein Experiment mit acht Teilnehmern und sieben geschlossenen Räumen sein aus den man die Teilnehmer entkommen müssen. Eine eigentlich harmlose Studie, doch es geht um Leben und Tod. Die Teilnehmer merken erst, dass etwas gewaltig schief läuft als der erste von ihnen stirbt. Unter den Teilnehmern ist auch Hannah, eine Psychologie-Studentin. Sie wurde entführt von jemanden der sich Janus nennt, nach dem römischen Gott der Ein- und Ausgänge. Zusammen mit den anderen Teilnehmern muss sie sein gefährliches Spiel mitspielen.

Den Plot dieser Handlung finde ich richtig gut gelungen. Sie ist vielleicht nicht ganz so innovativ, da es schon einige Bücher mit diesem Thema gibt, aber wie es aufgezogen wurde als Psychologiespielchen gefällt mir. Ich mag solche Thriller, die wie ein Escape-Spiel oder -Room aufgezogen werden. Sie verleiten mich mitzurätseln, was hier auch sehr gut ging.

Nur leider erfährt man schon ungefähr auf der Hälfte des Buches wer hinter diesem grausamen Spiel steckt. Dann ist es nur noch spannend zu erfahren wie es ausging.

Teilweise gab es echt kribbelige Szenen, die mir Gänsehaut gemacht haben. Zum Teil ist es auch nichts für schwache Nerven, da es sehr hart und blutrünstig ist.

Gefallen hat mir auch, dass dieser Thriller in der Region Hannover spielt, wo ich lebe. So hatte ich natürlich alles klar vor Augen wie es dort aussieht. Aber mit dem bildlichen Beschreibungen den Autors, kann man sich auch die Umgebung trotzdem sehr gut vor Augen führen, auch wenn man noch nie in der Region war.

"Raum der Angst" scheint ein Auftakt in eine neue Reihe zu sein, da das Ende hier offen war. Das hat mich nicht so gut gefallen. Eine abgeschlossene Handlung ohne weitere offenen Fragen wäre an dieser Stelle besser gewesen.

Mein Fazit:
Ein super Thriller mit einigen Abstrichen, der aber dem Leser Gänsehaut pur verleiht. Wer starke Nerven hat sollte sich das Buch unbedingt reinziehen.
NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN!

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Vergangenheit vs. Gegenwart

Die verstummte Frau
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In Atlanta, Georgia, wird eine Frau attackiert, lebensbedrohlich verletzt und sterbend zurückgelassen. Die Ermittlungen verlaufen im Sande. Will Trent übernimmt nun den Fall und der führt ihn erstmal in ...

In Atlanta, Georgia, wird eine Frau attackiert, lebensbedrohlich verletzt und sterbend zurückgelassen. Die Ermittlungen verlaufen im Sande. Will Trent übernimmt nun den Fall und der führt ihn erstmal in ein Staatsgefängnis. Dort sitzt ein Insasse, der behauptet wichtige Informationen geben zu können. Zudem gleicht die Tat, für die er seit acht Jahren einsitzt. Doch er bestreitet seine Schuld. Klar ist, dass Will zunächst den ersten Fall lösen muss, um hier im aktuellen Fall voran zukommen. Es gestaltet sich schwierig: viele Beweise sind nicht mehr da, Zeugen unauffindbar. Nur seine Partnerin Sara kann ihm helfen. Werden sie das Geheimnis lösen?

"Die verstummte Frau" ist bereits der 8. Teil in der Georgia-Serie um Will Trent und Sara Linton. Ich war Neueinsteiger in die Serie und muss zugeben, dass es sehr empfehlenswert ist, wenn man die Serie am Anfang beginnt und nicht mitten drin. Slaughter schreibt nicht nur um einen Kriminalfall, sondern verleiht auch ihren Charakteren ein glaubhaftes Gesicht mit einer persönlichen Geschichte. Die Charaktere wachsen mit und wenn einem, so wie mir die Vorgeschichte fehlt, interessiert einen nicht wirklich die Geschichte und es wird schnell langweilig.

Karin Slaughter hat einen sehr tollen und detailreichen Schreibstil. Er lässt sich super flüssig und angenehm lesen und ihre detailreichen Ausschmückungen lassen klare Bilder im Kopf entstehen. Allerdings war es an manchen Stellen zu detailreich. Oftmals wurde auch viel wiederholt, sodass es sehr schnell langatmig wurde. Meiner Meinung nach konnte sie sich hier ca. 200 Seiten den Buches schenken.

Bisschen irritiert haben mich anfangs die Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Da musste ich erstmal hinter steigen, da es durch die Kapitelüberschriften nicht wirklich hervorging was Gegenwart und was Vergangenheit war.

Ihr trockener Humor zwischendurch war klasse. Das hat die ganze Handlung abgerundet, aufgelockert und dem Leser ein Lächeln ins Gesicht gezaubtert.

Mein Fazit:
Ein solider Thriller mit einigen kleinen negativen Punkten, aber dennoch interessant. Allerdings nicht empfehlenswert für Leser, die die vorherigen 7 Teile noch nicht kennen.

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Veröffentlicht am 08.08.2020

Kindheitserinnerungen

Hagebuttenblut
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Eigentlich wollte Charlie Lager nie wieder in ihren Heimatort Gullspång . Doch dann hört sie dass vor dreißig Jahren ein Mädchen namens Francesca dort spurlos verschwunden ist und der Fall bis heute nicht ...

Eigentlich wollte Charlie Lager nie wieder in ihren Heimatort Gullspång . Doch dann hört sie dass vor dreißig Jahren ein Mädchen namens Francesca dort spurlos verschwunden ist und der Fall bis heute nicht aufgeklärt worden ist. Charlie bricht ihren Schwur und macht sich auf den Weg. Das Herrenhaus der Familie steht seitdem verlassen. Als Charlie dort ist spürt sie die düstere Atmosphäre und erinnert sich dunkel an ihre Vergangenheit. Sie merkt schnell, dass dieser Fall sie einiges kosten kann.

"Hagebuttenblut" ist der zweite Teil in der Reihe um Charlie Lager. Es ist von Vorteil, wenn man den ersten Teil vorher gelesen hat, da teilweise immer wieder mal Bezug drauf genommen wird. Ich kenne den ersten Teil noch nicht und bin teilweise im Dunkeln getappt.

Mit Charlie Lager hat die Autorin eine Ermittlerin geschaffen, die sich von anderen abhebt. Sie ist nicht nicht einfach nur eine Ermittlerin, die einen Fall zu lösen hat, sondern eine Person mit Ecken und Kanten, die selbst Probleme und eine dunkle Vergangenheit hat. Das macht sie sympathisch.

Mit dem Ort Gullspång und dem leerstehenden Herrenhaus wurde hier eine tolle düstere Atmosphäre erschaffen. Man hatte das Gefühl als wenn der Ort und seine Einwohner Geheimnisse zu verbergen haben, gerade vor Fremden.

Der Szenen- und Perspektivwechsel zwischen Charlie und Francesca ist super gelungen. Es hat die Spannung gehalten und man wurde Stück für Stück durch das Buch geschoben, sodass sich das Puzzle am Ende zusammen gesetzt hat.

Allerdings fand ich es schade, dass das Buch keine großartigen Überraschungen hatte, grade am Ende nicht. Ich konnte mir fast alles schon denken und für einen Thriller fehlte hier einfach die Hochspannung.
Aber der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen.

Das Ende fand ich etwas plötzlich und es gibt noch einige offene Fragen, die nicht geklärt wurden. Ich habe es zwar lieber wenn alles was passiert ist am Ende aufgeklärt wurde, aber so hat man auch die Vorfreude auf einen nächsten Teil.

Mein Fazit:
Ein toller Thriller mit düsterer Herbststimmung passend zum Buchcover. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für jeden der schwedische Spannung mag.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Die Zeit rennt...

Totenfels
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Auf der Hochseeinsel Helgoland wird bei Hangabsicherungsarbeiten ein riesiger Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Das Problem: wenn der Hang weiter bricht, könnte die Bombe explodieren und ...

Auf der Hochseeinsel Helgoland wird bei Hangabsicherungsarbeiten ein riesiger Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Das Problem: wenn der Hang weiter bricht, könnte die Bombe explodieren und verheerende Folgen mit sich ziehen. Die Entschärfungsarbeiten gestalten sich schwierig, alle Einwohner der Insel müssen evakuiert werden und dann wird auch noch eine Leiche in einem Schacht gefunden. Während Anna Krüger und ihre Kollegen sich mit dem Kampfmittelräumdienst auseinander setzen müssen hat jemand es auf Anna abgesehen. Ein mörderisches Spiel und Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Totenfels" ist der vierte Band in der Reihe mit der Kommissarin Anna Krüger. Für mich war es das erste Buch. Der eigentliche Fall ist in sich abgeschlossen, doch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt, fehlt es einem an der privaten Entwicklung von Anna.

Die Idee mit der Kombi aus Blindgängerfund und Leichenfund ist super, aber für mich hat es etwas an der Umsetzung gemangelt.
Wer denkt, dass hier richtig gut um den Leichenfund ermittelt wird, wird leider enttäuscht. Die Ermittlungen kommen hier definitiv zu kurz. Erst kurz vor Ende wird das Geheimnis der Leiche aufgelöst, aber dazwischen geht es die ganze Zeit hauptsächlich nur um die Evakuierung der helgoländischen Bevölkerung. Das fand ich etwas langweilig.

Nebenbei hat es auch noch wer Unbekanntes auf Anna abgesehen. Das war das hauptsächlich Spannendste an dem ganzen Buch, dass man miträtseln könnte wer dieser mysteriöse Unbekannte ist.
Deswegen war es für mich auch eher ein Psychothriller statt einem Krimi.

Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Durch die verschiedenen Perspektiven lernt man die Figuren des Buches ganz gut kennen. Teilweise wird auch erst zum Schluss aufgelöst, wer hinter welcher Perspektive gesteckt hat, sodass das Buch ein paar kleine Überraschungen parat hatte.

Beim Lesen lernt man auch Helgoland etwas kennen. Der Autor beschreibt es sehr gut und bleibt hier auch bei wahren Gegebenheiten, sodass es nicht alles fiktiv ist.

Ein großen Teil nimmt auch Anna Krüger mit ihren privaten Problemen ein, der Medikamentensucht und ihrer ständigen Migräne. Es war sehr häufig, sodass es einen auch nerven kann.

Mein Fazit:
Wer hier einen Kriminalroman mit einer tollen Ermittlung um einen Leichenfund erwartet wird leider enttäuscht. Wer Psychothriller mag, ist hier aber genau an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Schwedens größter Kriminalfall mit Fiktion gemischt

Die Taten der Toten
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Vor über 30 Jahren geschah Schwedens größter Kriminalfall: Der Mord an Ministerpräsident Olof Palme.
An einem kalten Winterabend am 28. Februar 1986 wird Palme auf offener Straße erschossen und wird dadurch ...

Vor über 30 Jahren geschah Schwedens größter Kriminalfall: Der Mord an Ministerpräsident Olof Palme.
An einem kalten Winterabend am 28. Februar 1986 wird Palme auf offener Straße erschossen und wird dadurch zum größten Kriminalfall der Geschichte. Der Polizei ist es damals nicht gelungen den Täter zu fassen. Nach über 30 Jahren stoßen die beiden ungleichen Ermittlerinnen Ingrid Nyström und Stina Forss auf neue Erkenntnisse und geraten auf eine vielversprechende Spur, die für beide zur Gefahr wird. Ihre Nachforschungen wecken dunkle Mächte, die versuchen die Aufklärung des damaligen Mordes zu verhindern. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

"Die Taten der Toten" ist der achte Band der Reihe um die beiden ungleichen Ermittlerinnen Nyström und Forss. Für mich war es der erste Teil der Reihe und ich finde es vorteilhafter, wenn man die vorherigen Bände kennt. Die persönliche Geschichte der beiden baut auf die vorherigen Teile auf und dadurch wird einem ein bisschen die Spannung von den vorherigen Teilen genommen. Außerdem hat man dann immer das Gefühl, dass einem ein bisschen an der Story fehlt obwohl auch immer nochmal etwas aus der Vergangenheit wiederholt wird.

Das Autorenduo hat hier richtig tolle Recherchearbeit geleistet. Sie haben gefühlt alle wichtigen sowie unwichtigen Fakten um Olof Palme und dessen Mord in ihr Buch eingebracht. Es war ein toller Misch aus wahren Gegebenheiten und Fiktion. Als Leser hat man kaum gemerkt was nun wahr und was Fiktion ist.

Allerdings fand ich es an einigen Stellen die Recherche um den ganzen Fall etwas langatmig zu lesen. Ich fand es manchmal zu viele Fakten auf einmal.

Die private Geschichte der beiden Ermittlerinnen sowie dessen Team wurde gut und passend eingebracht. Nur an einigen Stellen war es mir etwas zu viel. Das hat die Spannung etwas rausgenommen.

Mein Fazit:
Ein super gelungener Krimi aus einem wahren Kriminalfall der nach über 30 Jahren passend zur Zeit als Cold Case in einem Krimiroman mit fiktiven Personen und Handlungen aufgerollt wurde.
Wer die vorherigen Teile bereits kennt, sollte sich "Die Taten der Toten" nicht entgehen lassen.

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