Liebe ich mich überhaupt selbst, liebt die Liebe mich oder liebe ich die Liebe?
Die Irrungen und Wirrungen auf der Suche nach der wahren Liebe in der Ära des Web 2.0. Traurig, aufschlussreich, aber auch ironisch!
Linas Beziehung zu ihrem Freund geht in die Brüche, sie wird die nächsten ...
Die Irrungen und Wirrungen auf der Suche nach der wahren Liebe in der Ära des Web 2.0. Traurig, aufschlussreich, aber auch ironisch!
Linas Beziehung zu ihrem Freund geht in die Brüche, sie wird die nächsten sieben Jahre Single sein und Tinder wird lange ihren Weg und ihre Suche nach einem Kerl begleiten.
Tinder ist die Zwischendimension wie das Limbo oder vergleichbare Welten zwischen Himmel und Erde oder eine ganz eigene, selbst kreierte Hölle.
Gefangen in diesem Kosmos wird ohne Ende Gewicht, bis man anstatt Tennisarm die Wischhand bekommt oder eine Zwangsneurose. Jemand geht oder steht dort, wohlgemerkt ohne digitales Endgerät und macht dauernd unfreiwillige Wischbewegungen.
Gibt es heute zuviele Optionen? Verstrickt man sich auf der Suche nach Liebe hoffnungslos darin und bekommt am Ende doch nur Sex? Nichts gegen Sex, wenn man aber Sehnsucht nach mehr hegt?
Lina Mallon erzählt von ihren Datingerfahrungen im Zeitalter 2.0., berichtet ehrlich, authentisch und ungeschönt von den diversen Treffen und wie leicht sich wieder entliebt, ja, getrennt wird, falls es denn je Liebe war.
Ich fand es nicht sehr prickelnd und nicht ungefährlich, daß Lina fremde Männer mit in die Wohnung genommen hat.
Es wird das wertvolle Gut Zeit nicht mehr ausreichend investiert, um das zarte Pflänzchen einer potentiell großen Liebe gedeihen zu lassen.
Lina Mallon ist aus Hamburg und es ist gar nicht so cool, Single zu sein, wenn man sich insgeheim nach Zweisamkeit sehnt.
Selbstverständlich erlebt sie auch positive Dinge bei ihrer schier rastlosen Suche, aber Negativitäten tendieren dazu, diese zu überlagern.
Ghosting ist ein zunehmendes Phänomen. Er kam, sah, ging und meldete sich nicht mehr. Teilweise wird online gelogen, daß die Balken zerbröseln, ganz ohne Holzwurm. Mancher entblödet sich da nicht zuviel zu erfinden und wundert sich dann, daß ein reales Treffen ihn "enttarnt".
Lina versteht mit einer humorvollen Distanz und Ironie damit umzugehen, obwohl man ihre Traurigkeit und Enttäuschung manchmal deutlich durchschimmern sieht. Verletzt worden zu sein, hat sie aber offenbar stärker gemacht und das ist eine mutmachende Botschaft. Sie vermittelt vor allem, daß man jenseits des Internets sich in das reale, pralle Getümmel stürzen sollte, um dann eventuell unerwartet an der unwahrscheinlichlichsten Ecke auf DIE große Liebe trifft. Hört man mit der krampfhaften Suche auf, nimmt die Liebe ungestört ihren Lauf. ( Aber leider nicht immer! )