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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2020

Wenn der Vater mit dem Sohne ...

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
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Nach einem Nervenzusammenbruch wird die Talkshow von Antons Vater Buddy eingestellt. Nach seiner Rückkehr aus Afrika, wo er mit dem Friedenscorp unterwegs war und sich mit Malaria angesteckt hatte, verbringt ...

Nach einem Nervenzusammenbruch wird die Talkshow von Antons Vater Buddy eingestellt. Nach seiner Rückkehr aus Afrika, wo er mit dem Friedenscorp unterwegs war und sich mit Malaria angesteckt hatte, verbringt Anton viel Zeit mit seinem Vater, der sich langsam wieder an seinen alten Erfolg herantasten will. Die Familie wohnt im Dakota Building in New York, in dem auch John Lennon und seine Frau Yoko Ono leben. Als John Lennon und Paul McCartney zustimmen, in der neuen Show des Vaters aufzutreten, scheint die Sensation perfekt … bis das Schicksal zuschlägt.

Die Idee des Romans fand ich mal richtig amüsant. Gut fand ich über weite Strecken aus die Ausführung, denn ich mochte es, wie Ereignisse aus den 1970er und 1980er Jahren verarbeitet wurden, so als ob Anton und Buddy dabei waren. So war man beim Wahlkampf Nixons und Reagans dabei, bei Filmpremieren und ähnlichem, bekam den Klatsch und Tratsch dieser Zeit serviert. So weit so gut. Nach einer gewissen Zeit hat sich dieser Effekt dann leider ein bisschen abgenutzt, so dass sich das Buch hier und da etwas zog. Auch waren mir die Sprünge oft zu stark, so dass es mir schwer fiel, mich wieder zu orientieren. Was mir richtig gut gefallen hat: War Antons Freundschaft mit John Lennon. Hier hat der Autor es geschafft, dass ich mich mitten im Dakota Building und im Aufzug mit dem Mitglied der Beatles gefühlt habe, der sich so „normal“ mit Anton unterhielt.

Was mir nicht so gut gefiel: Irgendwie konnte ich dieses beste Jahr des Lebens nicht so richtig erkennen. Anton gefällt es nämlich seit längerem nicht mehr, dass sein Vater ihn als seinen Sidekick ansieht, der für die Show an Ideen feilt, sich Interviews ansieht und kritisiert bzw. lobt usw. So sind Vater und Sohn sich zwar immer sehr nahe, aber man erkennt Antons Unwillen sehr stark. Auch die Erlebnisse rund um die neu zu planende Show, Antons Treffen mit Freunden, seine Ausflüge mit Bruder oder Vater, sind mir oft zu ausschweifend und zu detailliert. Und auch den Schluss des Buches fand ich irgendwie seltsam. Da wird dann schnell in zwei Sätzen alles abgehakt und das Buch ist vorbei, ohne dass auf das Leben nach John Lennon eingegangen wird. Das fand ich ein bisschen schade – und nach dem ausschweifenden Jahr vorher irgendwie unbefriedigend.

Trotzdem: Ich mochte den Flair der Geschichte – das New York der 1970/1980er Jahre, die Geschichten über Stars und Sternchen – und ich mochte Antons Sicht auf die Welt! 3,5 Sterne für eine interessante und gut erzählte „Was wäre wenn“-Geschichte!

Veröffentlicht am 27.07.2020

Der Vogelmann

Federgrab
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Die 17jährige Camilla Green wird im Wald tot aufgefunden – aufgebahrt auf Federn, um ihren Körper herum ein Pentagramm. Wer tötete das Mädchen und was soll das Ritual? Camilla lebte in einer Einrichtung ...

Die 17jährige Camilla Green wird im Wald tot aufgefunden – aufgebahrt auf Federn, um ihren Körper herum ein Pentagramm. Wer tötete das Mädchen und was soll das Ritual? Camilla lebte in einer Einrichtung für vernachlässigte Jugendliche. Hat dieser Aufenthaltsort etwas mit ihrem Verschwinden zu tun? Munch und sein Team müssen viele Spuren verfolgen – und währenddessen ist der Täter Munch näher als ihm lieb sein kann.

„Federgrab“ ist der zweite Teil der Reihe um Holger Munch und Mia Krüger. Auch dieser Fall ist spannend, aber hier störten mich die vielen privaten Probleme, die gefühlt jedes Mitglied des Teams hat, doch sehr. Viel zu viel Zeit ging dafür drauf, anstatt sich um die Ermittlungen zu drehen.

Doch der Fall ist spannend und zwingt einen zum Weiterlesen, denn der Täter ist wirklich krank und noch nicht fertig mit seinen Taten. Das wird schnell klar, wobei mich die Auflösung etwas gestört hat. Hier halfen mal wieder ein paar Zufälle zu viel für die Auflösung, während das Team eigentlich noch auf anderen Spuren wandelte. Und wie gesagt: Die privaten Probleme der Mitglieder des Ermittlerteams waren mir zum Teil etwas zu viel. Scheinbar ist niemand im Team, der ein normales Privatleben führt – ermüdend irgendwie!

Trotzdem: Auch dieser zweite Teil der Reihe hat mir gut gefallen, so dass ich mich auf weitere Ermittlungen des Teams freue und gerne wieder mit dabei bin. Für diesen Fall gibt es 3,5 Sterne!

Veröffentlicht am 09.07.2020

Vier, drei, zwei

Da waren's nur noch zwei
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Die Freundinnen Kim, Feli, Abby und Pippa fahren zusammen für ein paar Tage Urlaub in die Ardennen. Der Ausflug beginnt gut, doch schon bald häufen sich die Unstimmigkeiten, bis Kim auf einmal spurlos ...

Die Freundinnen Kim, Feli, Abby und Pippa fahren zusammen für ein paar Tage Urlaub in die Ardennen. Der Ausflug beginnt gut, doch schon bald häufen sich die Unstimmigkeiten, bis Kim auf einmal spurlos verschwunden ist – und dann auch noch Feli. Abby und Pippa sind in dem Ferienhaus eingeschneit, können nicht nach Hause zurück. Was geschah mit Kim und Feli – und sind Abby und Pippa auch in Gefahr?

Das Buch beginnt harmlos mit der Reise der Mädchen aus den Niederlanden nach Belgien. Doch schon bald wird klar, dass nicht alles in Ordnung ist … Eifersüchteleien machen das Beisammensein der Mädchen schwierig. Und auch im Ferienhaus geht es mit kleinen Streitereien weiter. Als Kim verschwindet, geht man noch von einer geplanten Abreise aus, doch als auch noch Feli verschwindet, wird klar, dass etwas nicht stimmt. Lange war ich mir nicht sicher, was hier vor sich geht – das mochte ich.

Das Buch hat mir auch gut gefallen, aber die Auflösung fand ich ehrlich gesagt schwach. Tatsächlich habe ich nicht damit gerechnet, aber ich fand den Schluss leider überhaupt nicht gut. Bis dahin war es aber spannend, was ich mochte.

Ich mag die Romane von Mel Wallis de Vries, obwohl ich nicht unbedingt zur Zielgruppe gehöre. Auch dieses Buch hat mir gut gefallen, wenn ich mir auch einen anderen Schluss gewünscht hätte!

Veröffentlicht am 07.06.2020

Einfach leben

Bevor ich sterbe
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Tessa ist 16 und wird sterben. Sie schreibt eine Liste mit Dingen, die sie unbedingt noch erleben will. Sex, Drogen, gegen das Gesetz verstoßen – alles Dinge, die eine 16jährige noch erleben sollte. Als ...

Tessa ist 16 und wird sterben. Sie schreibt eine Liste mit Dingen, die sie unbedingt noch erleben will. Sex, Drogen, gegen das Gesetz verstoßen – alles Dinge, die eine 16jährige noch erleben sollte. Als sie Adam kennenlernt, passiert etwas, mit dem sie nicht mehr gerechnet hat. Sie verliebt sich. Doch ist es okay sich zu verlieben, wenn man stirbt?

Das Buch hat mich gleichzeitig traurig gemacht und verärgert. Ich mochte Tessa nicht so richtig, aber ganz furchtbar fand ich ihre Freundin Zoey. Obwohl ich einerseits verstehen konnte, warum sich Tessa verhält, wie sie sich verhält, habe ich mich darüber geärgert, wie sie sich ihrem Vater gegenüber verhält, der alles für sie tut. Im Laufe des Buches allerdings hat sich diese freche Göre in mein Herz geschlichen, denn ich verstand ihren Zwiespalt nur zu gut. Sie will leben, sie will Dinge tun, die alle Teenager tun – und sie will kein Mitleid.

Ihre Beziehung zu Adam habe ich nicht so richtig durchschaut. Einerseits fand ich es schön, dass sie sich verliebt haben, andererseits habe ich es als Flucht angesehen. Am Ende hat mich das Buch zu Tränen gerührt, aber ich mochte es, dass Tessa selbstbestimmt gehen konnte – Zuhause sein konnte, wo die Menschen um sie waren, die sie lieben.

Insgesamt ein berührendes Buch, wenn man die freche Göre vom Anfang nicht so ernst nimmt – und vor allem Zoey nicht weiter beachtet.

Veröffentlicht am 06.06.2020

Ein gefährlicher Sommer

Schwarzer August
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Vor einer Bank explodiert eine Autobombe. Während das Team um Graciana Rosada noch ermittelt, werden drei Fischerboote durch Bomben versenkt. Wer steckt hinter den Attentaten und was treibt den Täter an? ...

Vor einer Bank explodiert eine Autobombe. Während das Team um Graciana Rosada noch ermittelt, werden drei Fischerboote durch Bomben versenkt. Wer steckt hinter den Attentaten und was treibt den Täter an? Das Team ermittelt auf Hochtouren und kommt dem Attentäter näher, ohne zu ahnen, dass sie sich selbst in Gefahr bringen.

Der 4. Fall für Leander Lost in Fuseta – und es ist hochexplosiv. Mehr als einmal sind die Mitglieder des Ermittlerteams in Gefahr, während sie dem Täter näher kommen. Nebenbei geschehen einige Dinge in ihren Privatleben, die vor allem Leander in eine nie gekannte Situation bringen.

Wie immer ist es die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben der Ermittler, die den Roman zu etwas Besonderem macht. Leander und Soraia sind jetzt offiziell ein Paar und die junge Frau zieht sogar zu ihm in die Villa Elias. Die Kombination aus allem hat wieder sehr viel Spaß gemacht, auch wenn diesmal das Privatleben sehr viel Raum einnimmt. Dafür ist der Fall aber echt spannend, denn mehr als einmal sind Mitglieder des Teams in konkreter Gefahr, so dass man mitbangen und mitfiebern kann. Das mochte ich auch diesmal wieder sehr gerne.

Insgesamt hat mir der Fall gut gefallen, auch wenn ich von der Auflösung nicht so ganz überzeugt war. Es gab wieder einige Momente, die mich schmunzeln ließen – wenn es um Leander ging –, und einige, die mich wirklich zum Lachen brachten – wenn es um den Pfau ging.

Für mich ist das bisher der schwächste Teil der Reihe, auch wenn ich mich immer noch gut unterhalten fühlte. Auf jeden Fall wünsche ich Leander noch mehr zu lösende Fälle in Fuseta, bei denen ich ihn gerne wieder begleiten werde – für dieses Buch gibt es 3,5 Sterne!