Wider Erwarten ernsthaft
Im Ernstfall keine halben SachenJoel haßt sein Leben im Altenheim, er will sich nicht alles vorschreiben lassen und so beschließt er, sich umzubringen. Er erzählt dem ehemaligen Schauspieler und jetzigen Zimmernachbarn Frank von seinem ...
Joel haßt sein Leben im Altenheim, er will sich nicht alles vorschreiben lassen und so beschließt er, sich umzubringen. Er erzählt dem ehemaligen Schauspieler und jetzigen Zimmernachbarn Frank von seinem Plan. Dieser empfiehlt ihm, nicht einfach so aus dem Leben zu verschwinden, sondern sich dafür etwas Besonderes auszudenken. Beide wollen noch einmal richtig Spaß haben.
Dan Moorey hat mit seinem Roman "Im Ernstfall keine halben Sachen" einen zum Teil witzigen, zum Teil ernsten Roman geschrieben. Witzig sind die Dialoge. Joel und Frank geben sich hier gegenseitig stets das passende Wort zurück. Hier kommt man streckenweise stark ins schmunzeln. Aber auch ihre Handlungen werden von Dan Mooney mit viel Witz beschrieben. Jedoch birgt dieses Buch auch eine gewisse Ernsthaftigkeit. Man lernt die beiden Senioren von ihrer innersten Seite kennen und erfährt von ihren Schicksalen, die zeigen, daß ihr Leben nicht leicht war und bis heute nicht ist. Dies alles wird in ruhigem Tempo erzählt, so daß man sich tatsächlich dem Handlungstempo anpassen muß - es wird hier sehr gemächlich. Wer das nicht schafft, wird hier eher Längen entdecken. Und das wäre sehr schade, denn der Autor versteht es, die Charaktere nahe zu bringen, so daß man sich in sie versetzen kann. Das Buch ist sehr feinfühlig geschrieben und wirkt, bei Verständnis, noch länger nach.