Die Vierzigerjahre in Köln. Nellie Voss ist gerade bei 4711 eingetreten. Doch schnell wird klar, dass sie eine Nase für Düfte hat. Darüber kann sie sogar manchmal den Krieg vergessen. Doch noch etwas beschäftigt Nellie sehr: Ihre aussichtslose Liebe zu einem Mann, die sie eigentlich nicht leben darf.
In der Gegenwart verarbeitet Liv gerade ihre schmerzhafte Trennung und sie eröffnet einen kleinen Seifen- und Duftladen in Köln-Ehrenfeld. Auf der Straße trifft sie eine weißhaarige Dame, die sie bei ihrem Anblick sofort beschimpft. Wer ist diese Frau und gibt es eine Verbindung zu Liv?
Meine Meinung
Dies ist das fünfte Buch von Teresa Simon, das ich lese. Nein falsch, es ist das sechste, denn den Band, der danach erschienen ist, habe ich zuerst gelesen. Dieses Buch lag lange auf meinem SUB, viel zu lange. Immer wieder wollte ich es lesen, und immer wieder kam mir etwas dazwischen. Denn durch Rezensionsexemplare, für die ich mich zum Rezension schreiben verpflichtet habe – und die gehen natürlich vor die selbst gekauften Bücher – wurde es immer wieder auf die Seite geschoben. Doch jetzt habe ich es gelesen und finde es wunderbar. Das wusste ich eigentlich sogar schon vorher, denn Teresa Simons Bücher gefielen mir durch die Bank allesamt. Sie schreibt unkompliziert, denn keine Unklarheit im Text störte je meinen Lesefluss. Ich bin in diese Geschichte schnell eingetaucht, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Die arme Nellie, die sich ausgerechnet in einen Mann verliebt, den sie eigentlich nicht haben kann bzw. darf. Wie wird sie das verkraften? Der geneigte Leser wird das feststellen. Und dann Liv, die Nellie so ähnlich zu sein scheint, dass eine alte Dame sie mit ihr verwechselt, obwohl das ja gar nicht sein kann. Sie wird von ihr beschimpft. Was dann noch so alles passiert, das sollte der geneigte Leser bitte selbst lesen, denn dieses Buch ist spannend von Anfang an bis zum Ende. Es hat mich richtig gefesselt, ich bin in es eingetaucht und fand mich teilweise im Köln der Vierzigerjahre wieder. Ich kann mir dies durchaus vorstellen, auch wenn ich – zum Glück – den Krieg nicht mehr erlebt habe. Dieses Buch hat mich berührt, und Nellie tat mir unendlich leid. Auch wenn es kein richtiges Namensverzeichnis hat, so kann man doch in einem Nachwort erfahren, dass manche der geschilderten Ereignisse und auch manche Personen historisch sind. Und darauf kommt es mir ja auch bei einem Personenverzeichnis an. Dieses Nachwort macht ein Personenverzeichnis überflüssig. Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen, denn es hat mich auch sehr gut unterhalten, und ich vergebe die volle Bewertungszahl.