ein süßer Liebesroman mit kleinen Schwächen
"Deinetwegen kann ich keine gerade Strecke gehen, weil ich mich ständig nach dir umdrehe."
Worum geht es?
Gabriela, eine junge Frau in ihren Dreißigern, muss leider auf ihren langersehnten Sommerurlaub ...
"Deinetwegen kann ich keine gerade Strecke gehen, weil ich mich ständig nach dir umdrehe."
Worum geht es?
Gabriela, eine junge Frau in ihren Dreißigern, muss leider auf ihren langersehnten Sommerurlaub in der Karibik verzichten und stattdessen ihre Schülerinnen ins Sommercamp begleiten. Die vier Schülerinnen haben nämlich einen riesigen Regelverstoß begangen und das Camp ist nun die einzige Gelegenheit für die vier, um nicht von der renommierten Privatschule zu fliegen. Als die Mädchen und Gabriela aber im Sommercamp ankommen, sind sie entsetzt; das Camp entpuppt sich als einziger Alptraum für sie. Auf fließendes Wasser und richtige Wohnhütten müssen sie verzichten, dafür aber gibt es alle möglichen Tiere, die sie auf keinen Fall in ihrer Nähe haben wollen. Luke, der Camp-Leiter, ist darum bemüht, sich nicht zu sehr über die Truppe lustig zu machen, kann jedoch kaum dagegen ankommen und nutzt jede Gelegenheit, um Gabi mit seiner leicht spöttischen Art auf die Nerven zu gehen. Dabei merkt er jedoch gar nicht, wie er auch immer mehr Gabi dabei in sein Herz lässt...
Meine Meinung
Normalerweise halte ich eher Abstand von Büchern, die nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben sind. Hier jedoch hat es mich überhaupt nicht gestört. Es war schön auf diese Art und Weise in Lukes und Gabrielas Kopf einzudringen, und deren Gefühle und Empfindungen gegenüber zu erfahren.
Der flüssige und lockere Schreibstil hat es sehr einfach gemacht, jede Woche nach dem jeweiligen Abschnitt der Leserunde, ins Buch wieder einzufinden.
Anfangs hatte ich vor allem Probleme mit der Art von den vier Mädchen, die wirklich zum Teil unerträglich war, aber auch sie haben dazu gelernt und schlussendlich echt eine tolle Charakterentwicklung hingelegt. Vermutlich ist aber Luke mein Lieblingscharakter durch und durch gewesen. Ich fand seinen Charakter wirklich bewundernswert. Auch trotz seiner schweren Vergangenheit hat er nie aufgehört, für etwas Besseres auf der Welt zu kämpfen. Er ist immer derjenige gewesen, der stets in kritischen Situationen einen kühlen Kopf bewahren konnte und hat, wann immer es jemandem gerade nicht gut ging, oder jemand Hilfe benötigte, keine weitere Sekunde mit Denken verschwendet und einfach gehandelt. Das war wirklich bewundernswert. Von ihm kann sich jeder defintiv eine Scheibe abschneiden! Aber er trifft nicht nicht immer nur die richtigen Entscheidungen, sondern hat auch noch einen wirklich eigenartigen Sinn für Humor, der mir aber sehr zugesagt hat. Zwischendrin musste ich tatsächlich immer mal wieder herzhaft lachen.
Gabi, die weibliche Protagonistin, hat mir schon von Anfang an unendlich leid getan. Ich konnte mich zwar in sie gut hineinversetzen, doch richtig zu ihr finden, konnte ich nicht. Ich habe nicht immer alle ihre Handlungen nachvollziehen können, vor allem weil diese manchmal einfach wie aus dem Nichts kamen. Aber vielleicht lag es daran, dass Gabi generell eher ein unnahbarer Mensch ist und nicht so schnell andere an sich ranlässt. Jedenfalls ist es mir zumindest mit ihr wesentlich schwerer gefallen als jetzt beispielsweise mit Luke.
Die anderen Charaktere, die zwar eher eine untergeordnete Rolle gespielt haben, aber trotzdem hin und wieder präsent waren, sind mir sehr sympathisch gewesen. Vor allem Piper, die ein wirklich gutes Herz hat und sehr zuvorkommend ist. Laura fand ich auch sehr erfrischend für ihre mittlerweile schon 88 Jahre.
Die Spannung zwischen Luke und Gabi wurde sehr gut umgesetzt. Man hat stets gemerkt, wie sie sich zwar versuchen voneinander fernzuhalten und sich einreden, dass sie den jeweils anderen nicht attraktiv finden, aber letzten Endes doch nicht drumherum kamen, sich sehnsüchtige Blicke zuzuwerfen. Beiden fällt es sehr schwer, sich Gefühle für einander einzugestehen, weshalb sich die Geschichte auch an einigen Stellen zieht.
Es gab ein paar Kleinigkeiten, die mich gestört haben, weshalb meine Bewertung eher durchwachsen ausfällt.
Zum einen wurde mein Lesemotivation ein wenig kleiner als nach schon bereits 100 Seiten noch so gut wie gar nichts passiert ist. Weder zwischen den beiden Protagonisten noch irgendetwas anderes Großbewegendes. Es hat wirklich ein wenig gedauert, bis die Geschichte an Fahrt genommen hat und dann ungefähr in der Mitte hat es sich wieder ein wenig gezogen. Erst gegen Ende ist es wieder richtig spannend geworden. Der Weg dorthin ist jedoch ein wenig mühsam gewesen. Man hätte ein wenig von der Mitte kürzen können, meiner Meinung nach zumindest, und dafür aber das Ende noch ein bisschen mehr ausschmücken können, sodass nicht alles so plötzlich kommt. Denn auf den letzten 30 Seiten hat es sich ein wenig so angefühlt, als würde jetzt ganz schnell ein Ende her müssen. Mir kam das alles zu schnell. Was mich auch gestört hat, war dass zum Teil gerade die intimen Szenen zwischen Luke und Gabi oft nur angedeutet wurden, jedoch dann nicht richtig zu Ende beschrieben wurden. Mir ist ja bewusst, dass das das Buch nicht zum Genre der Erotik gehört, aber an manchen Stellen wäre es wirklich schöner gewesen, dass die Szenen ausführlicher beschrieben worden wären. Schließlich wollte man ja in Lukes und Gabis Welt eintauchen und das ist mir nicht ganz gelungen, da die beiden leider immer ein bisschen zu kurz gekommen sind.
Über das Ende lässt sich streiten, wer es kitschig mag, ist hier genau richtig. Für mich war es jedoch eine Portion zu viel des Guten.
Fazit
Mir hat das Buch im Gesamten gefallen. Es gab ein paar Sachen, die ich bereits weiter oben erläutert habe, die mich gestört haben, jedoch ist es auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, das mich öfters mal schmunzeln ließ. Wer Liebesromane liebt und nach einer einer leichten Sommerlektüre auf der Suche ist, ist hier genau richtig.