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Veröffentlicht am 18.11.2020

Konnte mich nicht richtig überzeugen

Izara 3: Sturmluft
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Ich muss gestehen, dass ich mich sehr schwer mit dieser Rezension tue. Band 1 hat mir wirklich gut gefallen und so viele gute Momente, Band 2 hat da schon abgeflaut und das setzte sich jetzt im dritten ...

Ich muss gestehen, dass ich mich sehr schwer mit dieser Rezension tue. Band 1 hat mir wirklich gut gefallen und so viele gute Momente, Band 2 hat da schon abgeflaut und das setzte sich jetzt im dritten Band auch wieder fort. Dabei hatte die Geschichte wirklich viel Potenzial.
Die Handlung konnte mich über weite Strecken nicht mitreißen. Erst plätschert sie ein bisschen vor sich hin und dann passieren so viele Dinge auf einmal, dass ich kaum hinterher gekommen bin, welche Konsequenzen nun zu erwarten sind. Viele Wendungen fand ich leider auch ein bisschen vorhersehbar, was die Geschichte an einigen Stellen etwas zäh gemacht hat. Zudem muss ich ehrlich sagen, dass ich einige Ergebnisse nicht nachvollziehen konnte.
Schwer hat es mir definitiv auch Ari gemacht. An vielen Stellen ging sie mir mit ihrer Art einfach nur auf die Nerven. Wo ich sie im ersten Band noch mochte und sie nicht als die Alleskönnerin rüberkam, ist jetzt genau dies der Fall. Und das stört, weil es schlicht unrealistisch ist und sie auch oft damit auf die Nase fällt.
Lucian fand ich okay, er ist mir aber wie viele andere in der Handlung einfach zu sehr untergegangen. Außerdem finde ich mittlerweile den handelnden Personenkreis ein bisschen groß ... da gehen einige einfach unter.
Schwer habe ich mich auch mit Tristan getan. Ihn habe ich als handelnden Charakter nicht so richtig verstanden, weil er meines Erachtens nach sehr widersprüchlich handelt und man seine Beweggründe auch immer noch nicht so richtig kennt. Außerdem hatte ich ein wenig das Gefühl, er müsste für alles als Sündenbock herhalten.
Das Ende war - wie schon befürchtet - ein Cliffhanger und ja, man könnte ihn durchaus als fies bezeichnen. Mir hat er aber leider nur ein Augenrollen entlocken können. Auch wenn es mal eine Wendung war, die man so nicht sehr oft findet, fand ich sie hier ein bisschen unpassend. Aber gut, das ist wirklich subjektiv.
Was ich mir nach wie vor wünsche, ist eine zweite Sicht. Wurde mir aber auch nicht gegeben und ich finde es sehr schade. So hätte man deutlich vielfältigere Einblicke in die Handlung und die verschiedenen Sichtweisen.
Den letzten Band werde ich trotzdem noch lesen. Schlicht weil es mich interessiert, wie die Autorin das angerichtete Chaos auflösen möchte. So ganz kann ich mir nämlich nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.

Mein Fazit
Leider konnte auch der dritte Band der Reihe nicht die Begeisterung hervorrufen, die ich beim Lesen des ersten Bandes hatte. Die Handlung fand ich teils sehr vorhersehbar und zäh, weil einfach nicht viel passiert ist und danach alles Schlag auf Schlag. Das Ende war zwar mal anders, hat mir aber auch nur ein Augenrollen entlockt. Ich würde mir bei den meisten Charakteren ein wenig mehr Tiefe wünschen, auch eine zweite Sicht würde mir gefallen.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Konnte meine Erwartungen nicht erfüllen

Rowan & Ash
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Ehrlich gesagt fällt es mir ein bisschen schwer, diese Rezension zu schreiben. Ich hatte mir von dem Buch einiges erhofft, aber wahrscheinlich war es einfach zu viel, denn am Ende musste ich schon sagen, ...

Ehrlich gesagt fällt es mir ein bisschen schwer, diese Rezension zu schreiben. Ich hatte mir von dem Buch einiges erhofft, aber wahrscheinlich war es einfach zu viel, denn am Ende musste ich schon sagen, dass ich enttäuscht war.
Am Anfang bin ich gut in das Buch reingekommen und auch der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen. Er lässt sich flüssig lesen. Er ist an vielen Stellen auch sehr beschreibend, wobei ich da sagen muss, dass ich mir nicht alles vorstellen konnte. Zumindest wollte sich kein wirkliches Kopfkino einstellen. Auch muss ich sagen, dass mir die Kapitel zu kurz waren und es sich so anfühlte, als würde man zu schnell in der Handlung springen.
Rowan hat mir gefallen, vor allem weil man hier einen sehr guten Eindruck von seiner Gefühlswelt bekommt. Als Ich-Erzähler der Geschichte kann man seine Gedankengänge nachvollziehen. Am besten hat mir aber Ash gefallen, seine etwas draufgängerische Art hat mich einfach in den Bann gezogen. Vor allem sorgt er für die ein oder andere interessante Wendung in der Handlung.
Ansonsten fand ich die Charaktere insgesamt gut, viele sind mir aber im Laufe der Handlung einfach etwas blass geblieben - bzw. waren zum Ende hin einfach nicht mehr präsent, auch wenn ich mir da mehr gewünscht hätte. Dazu zählt leider auch die Verlobte Alyss.
Am Anfang des Buches hat mir das Verhältnis zwischen Liebesgeschichte und Fantasysetting noch gut gefallen. Man bekommt von beiden gute Eindrücke. Das Setting insgesamt hatte wirklich viel Potenzial und ich fand es spannend herauszufinden, was es mit der Magie und dem Schattenlabyrinth auf sich hat. Aber im Verlauf der Handlung hat sich dieses Gleichgewicht verändert - hin zu einem Fokus auf die Liebesgeschichte und Rowans Entscheidungen. Was ja per se nicht unbedingt schlecht ist, aber für mich ist das Fantasysetting einfach untergegangen und wurde nicht mehr wirklich behandelt. Es war zwar noch da, aber irgendwie nur so nebenher, auch wenn es meines Erachtens nach sehr viel Potenzial gehabt hätte. Insgesamt hatte die Handlung die viel Potenzial, aber so richtig hat sie es meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft. Einige Wendungen fand ich auch vorhersehbar.
Das äußert sich dann auch darin, dass mir das Ende gar nicht gefallen hat. Die Liebesgeschichte kann man als abgeschlossen erklären und ich fand es schön, dass die beiden Protagonisten ihren Weg gefunden haben. Aber was alles andere angeht, hab ich eigentlich nur Fragen in meinem Kopf. Gefühlt hört das Buch einfach mitten in der Handlung auf, ein paar Punkte wurden zwar abgearbeitet, aber auch da fehlte mir einfach die Tiefe. Und vergessen wir nicht alle anderen, die gar nicht mehr behandelt wurden. Wozu für mich auch einige zentrale Fragen zählen, die eigentlich am Anfang der Geschichte mal wichtig waren, hier jetzt aber irgendwie nicht mehr.
Das Buch ist nur ein Einzelband und deswegen finde ich es einfach nur sehr schade, dass es dann so extrem offen ist und Fantasysetting an sich so untergegangen ist.

**ACHTUNG, jetzt kommen Spoiler!!!*

Dieser Punkt bezieht sich jetzt auf die queere Liebesgeschichte und nein, ich habe prinzipiell kein Problem damit, im Gegenteil ich lese das sogar sehr gerne.
Ich fand es schön, dass dies hier in die Handlung eingebaut wird und man durch Rowans Sicht auch sehr gut den Zwiespalt zwischen 'ich möchte allen anderen gerecht werden' und 'ich bin schwul' mitbekommen konnte. Ash ist da ein Gegenpart, der sich nicht in diesem Zwiespalt befindet und eher offen mit seiner Sexualität umgeht. Soweit so gut.
Aber ich hätte mehr einfach gewünscht - gerade am Ende kann man zwar sagen, dass die beiden sich gefunden haben, aber welche Auswirkungen das in irgendeiner Form hat (positiv oder negativ), wird gar nicht mehr thematisiert. Ich hätte mir auch gewünscht, dass das Thema Homosexualität hier nicht ganz so negativ behaftet wäre, weil man eigentlich ständig den Eindruck bekommt, dass es von allen verteufelt wird (weswegen der Rowan ja auch in seinem Zwiespalt steckt). Ja, ich weiß, wie die Realität ist und dass da vieles eben nicht Friede-Freude-Eierkuchen ist. Aber genau deswegen würde ich mir wünschen, dass man das in der Literatur auch einfach ein bisschen anders behandeln kann. Das hätte man auch am Ende machen können, in dem man auf die Reaktionen und Folgen des Coming Outs eingeht, aber das kam eben nicht. Und so fühlte es sich eben auch wie nichts Halbes und nichts Ganzes an.
*Spoiler Ende**

Mein Fazit
Von "Rowan & Ash" hatte ich mir einiges erhofft, aber leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen können. Wo es am Anfang noch ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Liebesgeschichte und Fantasy gibt, verschiebt sich das im Verlauf einfach zu sehr zur Liebesgeschichte. Das Fantasysetting hatte meines Erachtens nach sehr viel Potenzial, das aber leider nicht ausgeschöpft wurde. Die Protagonisten haben mir gefallen, wobei ich vor allem Ash ins Herz geschlossen habe. Mit am meisten gestört hat mich das offene Ende. Dafür, dass es nur ein Einzelband ist, sind mir einfach viel zu viele Fragen ungeklärt geblieben.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Nicht so überzeugend

Wild Souls - Mit dir für immer
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Ich muss gestehen, dass ich vorab ein bisschen in den Meinungen von anderen BloggerInnen gelesen habe ... die meisten davon sind eher weniger begeistert gewesen. So gesehen hab ich meine Erwartungen dann ...

Ich muss gestehen, dass ich vorab ein bisschen in den Meinungen von anderen BloggerInnen gelesen habe ... die meisten davon sind eher weniger begeistert gewesen. So gesehen hab ich meine Erwartungen dann gegen null geschraubt und muss am Ende sagen, dass ich es nicht so schlecht fand wie erwartet. Aber wirklich gut fand ich es eben auch nicht. Ehrlich gesagt hab ich keine so richtige Meinung zu dem Buch, es hat irgendwie null Eindruck bei mir hinterlassen.

Die Handlung ... nun ja, ein bisschen wirr finde ich sie schon und die Erklärung für den Cliffhanger aus Band 1 fand ich schon ein bisschen unrealistisch. Ansonsten plätschert sie eher vor sich hin und bekommt dann ein ziemlich vorhersehbares Ende. Sawyer fand ich okay, aber irgendwie hat sie auf halbem Wege ihren starken Charakter ein bisschen verloren. Finn macht eine 180°-Wende und ist auf einmal ein Softie ... da fand ich ihn in Band 1 besser, vor allem weil seine Entwicklung hier nicht nachvollziehbar ist. Die Nebencharaktere waren okay, sind aber auch ein bisschen untergegangen. Insgesamt hätte ich mir von allem mehr gewünscht: mehr Tiefe, mehr Handlung, mehr unerwartete Wendungen, mehr Bezug zu den Charakteren. Gerade bei letzterem wirkte es hier immer wieder ein bisschen oberflächlich.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Hatte mehr erwartet

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Ich kann nicht genau sagen, welche Erwartungen ich an das Buch hatte. Aber aufgrund sehr vieler positiver Meinungen waren es definitiv welche und das auch nicht gerade klein. Am Ende muss ich leider sagen, ...

Ich kann nicht genau sagen, welche Erwartungen ich an das Buch hatte. Aber aufgrund sehr vieler positiver Meinungen waren es definitiv welche und das auch nicht gerade klein. Am Ende muss ich leider sagen, dass ich enttäuscht bin, weil ich vielleicht auch etwas anderes erwartet habe.
Der Klappentext klang wirklich gut, vor allem als von der Arche und den Fähigkeiten gesprochen wurde. Da hatte ich mir in der Geschichte einiges erhofft, vor allem ein spannendes Weltenkonzept. Nun ja, spannend ist es, aber nach den 535 Seiten ich ehrlich gesagt nicht viel mehr, als ich aus dem Klappentext schon wusste. Weder wird das Konzept der Archen richtig erklärt, noch die Fähigkeiten oder das Geheimnis um die Ahnen. Das fand ich doch sehr schade, weil ich immer noch kein Gefühl dafür bekommen habe, warum die Welt dort so ist, wie sie eben ist.
Die größten Probleme hatte ich wohl mit dem Stil. Er hatte für mich den Flair einer wissenschaftlichen Hausarbeit - distanziert, trocken, emotionslos. Er las sich an sich gut weg, aber irgendwie fehlt es mir doch an allem, was einen Stil ausmacht und das mich an das Buch fesselt. So hatte ich immer den Eindruck, nicht richtig in die Geschichte vordringen zu können und immer der Beobachter von außen zu sein. Da hilft es auch nicht, dass die Geschichte mit Ophelia als personale Erzählerin erzählt wird ... auch hier hab ich einfach keinen Bezug finden können. Es wirkt unpersönlich und distanziert.
Und da wären wir schon bei Ophelia, die ehrlich gesagt keinen Eindruck hinterlassen hat. Im Klappentext wird sie als "unvergessliche Heldin" beschrieben, aber ehrlich gesagt konnte ich davon nichts sehen. Eine Heldin muss für mich nicht stark, hübsch oder ähnliches sein, aber zumindest sollte sie schon versuchen, jemanden retten zu wollen oder sich gegen etwas auflehnen, kurz gesagt für etwas kämpfen. Davon hab ich nichts gesehen. Ophelia lässt sich rumschupsen, interessiert sich nicht für andere und meckert öfter darüber, tut aber nichts. Ich hab nach wie vor den Eindruck, nichts über sie zu wissen und die distanzierte Erzählweise hat auch nicht dazu beigetragen, dass sich daran etwas ändert.
Über die anderen Charaktere kann ich nicht viel sagen. Thorn verstehe ich nach wie vor nicht, er kommt in der Handlung aber auch nicht wirklich oft vor und wenn, dann wirken seine Handlungen eher wiedersprüchlich als logisch. Ansonsten haben wir vor allem viele Nebencharaktere, die irgendwie keinen guten Eindruck hinterlassen, weil sie sich wohl alle nur gegenseitig zerfleischen wollen.
Eine Liebesgeschichte im klassischen Sinne gibt es hier nicht. Was ich durchaus gut fand. Aber ehrlich gesagt hab ich hier überhaupt nichts gesehen, was auch nur im Ansatz damit zu tun hat. Was vielleicht auch daran lag, dass durch den emotionslosen Stil nichts bei mir angekommen ist.
Die Handlung fühlte sich für mich an wie ein Vorspiel - wobei ich nach wie vor nicht wirklich weiß, wo das alles hinführen soll. Es passiert zwar einiges, aber so richtig kann ich das in keinen Kontext bringen, weil ich nicht weiß, was das Ziel der Geschichte ist. Was sicher auch damit zu tun hat, dass das Weltenkonzept nicht wirklich erklärt wurde. Ich kenne die Klappentexte der Folgebände und hab so eine ungefähre Ahnung, wohin das führen soll, davon merkt man hier aber gar nichts.
Die Geschichte hat definitiv Potenzial, aber irgendwie hab ich das Gefühl gehabt, sie verstrickt sich in Einzelheiten. Gerade in der zweiten Hälfte der Handlung gehts eigentlich nur um Intrigen von irgendwem, aber vorwärts kommt man nicht. Was das alles mit dem großen Ganzen zu tun hat - keine Ahnung.
Ob ich die Reihe weiterlese? nun zumindest Band 2 möchte ich gerne noch eine Chance geben, da mich das Weltenkonzept schon reizt und ich es gerne verstehen möchte. Wenn da aber auch nichts kommt, ist definitiv Schluss.

Mein Fazit
Da ich so viele positive Meinungen gelesen habe, hatte ich doch so meine Erwartungen an die Geschichte - am Ende war ich enttäuscht. Das Konzept hat Potenzial und ich finde die Idee unglaublich spannend, aber gepackt hat es mich nicht. Was u.a. daran liegt, dass das Weltenkonzept so gut wie gar nicht erklärt wurde. Zudem fühlte sich der Schreibstil sehr emotionslos und distanziert an, sodass ich keinen Bezug zu den Charakteren und der Handlung herstellen konnte. Insgesamt wirkte die ganze Handlung eher wie ein Vorspiel, wobei ich aber keine Ahnung habe, wohin das führen soll. Enttäuscht hat mich auch die Protagonistin, die als "Helden" angepriesen wird, wovon man aber gar nichts merkt.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Konnte mich nicht überzeugen

Goldener Käfig (Die Farben des Blutes 3)
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Ich hab mich lange gestreubt, die Reihe weiterzulesen. Band 2 konnte mich ja nicht mehr so überzeugen wie der Auftaktband und als ich die dicke des dritten gesehen habe, war ich doch ein wenig skeptisch. ...

Ich hab mich lange gestreubt, die Reihe weiterzulesen. Band 2 konnte mich ja nicht mehr so überzeugen wie der Auftaktband und als ich die dicke des dritten gesehen habe, war ich doch ein wenig skeptisch. Aber gut, jetzt hatte ich doch mal Lust auf die Reihe und hab den dritten Band gelesen.
Eines muss ich vorweg mal sagen, unabhängig von all dem, was danach noch kommt: der Schreibstil der Autorin ist super. Das Buch hat sich flüssig gelesen und die 640 sind hierbei gar nicht so ins Gewicht gefallen. Die Autorin hat es geschafft, dass ich mir viele Dinge richtig gut vorstellen konnte und öfters auch Kopfkino hatte. Genial.
Aber, so sehr mich der Schreibstil überzeugt hat, so sehr hat es die Geschichte eben nicht. Fangen wir doch einfach mal mit der Handlung. Puhh ... also die ersten 400 Seiten passiert ja so gut wie gar nichts. Mare ist in Gefangenschaft und tja, das wars eigentlich schon. Die Ereignisse kann ich an einer Hand abzählen, überrascht oder überzeugt hat mich keines davon. Im Klappentext steht was von "tun alles, um die Blitzwerferin zu befreien" - das hab ich dann wohl überlesen, denn eigentlich tut die Garde lange Zeit gar nichts. Ab Seite 400 wurde es dann besser ... aber schlussendlich gehen wir auch da schnell wieder in die Phase der Langweile über. Es passiert einfach nichts, aber kurz vor dem Ende müssen wir natürlich nochmal ein Gemetzel rausholen (was ich teils nur überflogen habe, weil es einfach so sinnlos war). Mir fehlte jegliche Spannung in dem Band und wenn ich ehrlich bin, dann hätte man gut 150 Seiten rausstreichen können und man hätte nicht das Gefühl, dass irgendwas fehlt.
Das Ende ... nun wenn man den Klappentext von Band 4 schon gelesen hat, war es erwartbar, aber daran bin ich ja selber Schuld. Trotzdem fand ich es nicht wirklich toll, weil ich mal wieder den Eindruck gewonnen habe, dass es uns nicht wirklich weiter bringt. Machen wir einfach noch eine Front auf, haben ja nicht schon genug. So ganz weiß ich momentan auch nicht, wer auf welcher Seite steht.
Schade fand ich es auch, dass die Neublüter so untergegangen sind. In Band 2 war die Suche nach ihnen das zentrale Thema und insgesamt hatte man den Eindruck, dass sie wichtig sind. Aber hier waren sie kaum präsent, nur kurz am Ende mal. Aber auch da hab ich keinen wirklich Eindruck von ihrer Dimension, ihrer Vielfalt und den Fähigkeiten gewinnen können.
In Band 2 hab ich noch bemängelt, dass es nur die Sicht von Mare gibt. Das war hier schon besser, denn auch Cameron und Evangelina kommen zu Wort. Aber der Großteil wird immer noch aus Mares Sicht erzählt, was uns bis Seite 400 kaum weiterbringt.
Bei Cameron habe ich nicht verstanden, warum man ausgerechnet ihre Sicht wählen musste. Sie bringt die Handlung nicht vorwärts, da sie in der Garde keine Stellung hat, die wirklich Informationen bringt. So wirken die Kapitel ein bisschen sinnlos. Ihr persönliches Schicksal fand ich zwar interessant, hätte man aber auch nebenbei mit erzählen können. Warum hat man nicht Farley, Cam oder Killorn genommen? Bei jedem von ihnen hätte man mehr rausholen können.
Evangelinas Sicht fand ich zwar vom Prinzip her interessant, kam aber zu wenig vor, als das ich wirklich eine Meinung dazu hätte.
Und die Charaktere ... nun, der einzige, der mich hier wirklich in seiner Rolle überzeugt hat, ist Maven. Sein Zwiespalt, seine Unentschlossenheit, seine Entscheidungen - das kam wirklich gut rüber, seine Rolle habe ich ihm abgekauft. Als Antagonist fand ich ihn perfekt.
Mare ging mir über den Großteil auf die Nerven, ich hätte mir gewünscht, dass sie ein bisschen mehr kämpfen würde. Für mich hat sie aufgegeben, einfach nur gewartet. Das hats dann oft langweilig gemacht und angestrengt.
Zu Cal, Killorn, Farley, den Barrows, den Neublütern und ja auch zu Cameron kann ich kaum etwas sagen ... sie waren in der Handlung einfach nicht präsent. Killorn ist gefühlt im Hintergrund verschwunden, seine Auftritte kann ich an einer Hand abzählen. Hier hätte ich mir zu allen einfach mehr gewünscht.
Evangelina ... tja, von ihr war ich tatsächlich enttäuscht. Sie hatte immer ein bisschen auch den Part als Antagonistin, aber hier wirkte sie nur wie ein verängstigtes Mädchen, das Hilfe von anderen erwartet. Den "Wandel" konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Sie behauptet immer, stark zu sein, aber stattdessen lässt sie sich doch einfach von ihrem Vater vorführen. Von ihr hatte ich mir mehr erhofft.
Lese ich den letzten Band noch?
Das ist wohl die spannendste Frage^^ ganz ehrlich ... keine Ahnung. Momentan definitiv nicht, aber zukünftig vielleicht doch. Das ein oder andere interessiert mich dann doch.

Mein Fazit
So gut ich den Schreibstil der Geschichte fand, so schwer hab ich mich mit der Handlung getan. Über weite Strecken passiert einfach nichts und wenn dann ist es nur Gemetzel. Viele interessante Themen, beispielsweise Montfort oder die Neublüter, wurden gar nicht behandelt. Die Charaktere entwickeln sich nicht weiter, haben teils einfach auch zu wenig Auftritte dafür. Einzig Antagonist Maven hat mich wirklich überzeugt. Das Buch wird diesmal aus mehreren Sichten erzählt, wobei ich die von Cameron und Evangelina nicht so ganz nachvollziehen konnte, weil sie die Handlung kaum vorwärts bringen. Meines Erachtens hätte man auch einige Seiten kürzen können und es wäre nicht ins Gewicht gefallen - schade!

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