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Veröffentlicht am 11.10.2020

ergreifend und beeindruckend

Wie ich verschwand
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Was ist das?

Laura ist 13 Jahre jung, als sie entscheidet, dass sie Abnehmen möchte. Doch aus den anfänglich geplanten wenigen Kilos wird eine Krankheit, die die junge Frau nie wieder loslassen wird: ...

Was ist das?

Laura ist 13 Jahre jung, als sie entscheidet, dass sie Abnehmen möchte. Doch aus den anfänglich geplanten wenigen Kilos wird eine Krankheit, die die junge Frau nie wieder loslassen wird: Magersucht. Es beginnt ein Kampf gegen die vermeintlichen Kilos, ein Kampf gegen das alarmierte Umfeld und ein letztendlich auch ein Kampf gegen sich selbst. In „Wie ich verschwand“ beleuchtet Laura in ehrlicher, ungeschönter Weise den Weg in den Teufelskreis Magersucht und den mehr als schweren, steinigen Weg wieder heraus. Die Geschichte einer jungen Frau, die vor den Augen aller langsam verschwand und sich anfangs selbst doch zu sehr hasste, um dagegen zu kämpfen.

Gestaltung / Schreibstil

Das Buch ist ein einfaches Taschenbuch. Die Covergestaltung ist undramatisch und zurückhaltend lediglich mit einem Portrait der Autorin, dem Titel sowie dem Untertitel „Mein Weg aus der Magersucht“ gestaltet. Die Gestaltung gefällt mir sehr gut, da sie weder reißerisch noch überdramatisch gestaltet ist, was dem Buch gegenüber unwürdig wäre. Das Buch umfasst nach einem kurzen Vorwort 8 Kapitel, die einzelne Zeitabschnitte in dem Zeitraum von Erkrankung bis zur Besserung umfassen. Die Kapitel werden mit Zitaten oder Liedtexten eingeleitet. Im Anhang gibt es noch Hinweise für Betroffene und ihre Angehörigen.

Was erwartet einen?

Die Autorin beschreibt in diesem Buch ihre eigene Geschichte. Sie ist hierbei sehr reflektiert und ehrlich. Dies führt dazu, dass auch ihre Gedankenmuster zur Zeiten der Erkrankung im Buch niedergeschrieben sind. Ebenfalls wird die Zeit in der Klinik beschrieben, wobei Verhaltensmuster der Krankheit thematisiert werden. Neben der Anorexie leidet die Autorin auch unter Depressionen und Panikattacken. Daher werden gelegentlich auch suizidale Absichten thematisiert. Leser sollten sich bewusst sein, dass das Buch daher in vielerlei Hinsicht triggernde Inhalte thematisiert.

Mein Fazit

Es ist unglaublich schwer, meine Gedanken und Gefühle zu diesem Buch in Worte zu fassen. Nicht, weil das Buch schlecht ist. Oh nein, das auf gar keinen Fall. Ich habe bereits viele ähnliche Bücher – fiktiv und real – gelesen und empfinde dieses Buch als das bisher beste Werk, was mir untergekommen ist. Warum es mir so schwerfällt, ist, weil dieses Buch beim Lesen extrem viel in mir ausgelöst hat und genau dieses Gefühl in dieser Rezension einzufangen echt eine Herausforderung ist. Aber ich werde es versuchen…

Die Autorin nimmt den Leser bei diesem Buch mit auf die Reise von Anfang bis zum Ende. Das Ende symbolisiert hierbei nicht die Heilung, denn die Autorin macht ziemlich eindeutig klar, dass Heilung in dieser Form nicht eintreten kann und wird, lediglich Besserung. Dennoch ist man von Anfang an dabei. Dabei, wie eine 13-jährige entscheidet, dass sie ein wenig abnehmen möchte, weil sie sich zu dick fühlt. Doch schon schnell begreift man, dass hier mehr verborgen liegt als die bloße Vorstellung, zu dick zu sein. Die Autorin beschreibt ihre ersten Bemühungen und die ersten Erfolg, die ersten Rückschläge und ihre Folgen. Es ist ein Auf und Ab – und es endet in einer schweren Erkrankung, die jahrelang die Autorin und ihr komplettes Umfeld wie eine Bestie in ihren Klauen halten wird. Anfangs noch etwas belächelt und als harmlosen Abnehmversuch angesehen, radikalisieren sich Lauras Gedanken sehr schnell. Die äußeren Umstände, etwa der familiäre Umzug, die Trennung vom besten Freund, die neue Schule und familiäre Probleme tragen hierbei auch eine entscheidende Rolle. Langsam wird die Autorin immer weniger, während die Sogen ihrer Familie immer mehr werden. Es gibt Streitereien und Drohungen. Laura empfindet die familiäre Sorge als übertrieben und sorgt sich davor, dass man sie mästen wolle. Die Mutter hingegen merkt, wie ihr Kind immer strengere Regeln aufstellt: Kein Essen vor 12, für ein Essen braucht sie bald Stunden, eine ellenlange Lebensmittelliste mit Essen, die sie nicht isst. Laura treibt Sport, hungert, fängt an sich selbst zu verletzen. Mehrere Anläufe beim Arzt bringen nichts, denn dieser beruhigt die Mutter immer wieder, dass alles in Ordnung sei. Doch Lauras Mutter gibt so schnell nicht auf, denn sie merkt, dass etwas nicht stimmt. Gleichzeitig findet Laura immer neue Methoden, ihre Ticks zu verbergen und ihre Schummeleien zu verbessern. Sie verliert mehr und mehr Gewicht, friert andauernd, verletzt sich selbst noch mehr und isst noch weniger. Immer wieder steht das Wort „Zwangseinweisung“ und „Klinikaufenthalt“ im Raum, doch mit Händen und Füßen wehrt sich die Autorin dagegen. Sie ist überzeugt, zu fett für die Klinik zu sein. Sie ist überzeugt, dass alles gar nicht so schlimm sei und alle nur übertreiben. Als die Eltern dann irgendwann doch über die Klinikeinweisung entscheiden, wiegt Laura mit 16 Jahren bei einer Größe von 1,75m nur noch um die 39 Kilo. Sollte man meinen, dass sie jetzt erkennt, wie schlimm es um sie steht, so ist dem nicht so. Die Autorin beschreibt, was sie bei ihren Klinikaufenthalt denkt, wie sie die dort geltenden Regeln zu umgehen versucht und wie jedes Kilo mehr auf der Waage für sie zu mehr Selbsthass und mehr Selbstverletzungen führt. Gefangen in einer Spirale, wo sie ihren Wert über ihr Gewicht zu definieren versucht und ihren Selbsthass mit Gewalt gegen sich selbst auslebt.

Dieses Buch ist eine emotionale Achterbahn der schlimmsten Sorte. Von Anfang an empfand ich die Autorin als sehr sympathisch und fühlte mich in die Geschichte regelrecht reingezogen. Ich verstand, wieso sie auf ihre Familie sauer war. Ich verstand nicht, wie sie nicht erkennen konnte, dass sie dabei war, sich selbst zu zerstören. Ich verstand, wie die Stimme im Kopf ihr diktierte, was sie zu denken und zu essen hat. Ich verstand nicht, wie sie die Sorgen ihrer Mutter und ihres Bruder nicht verstehen konnte. Und genau damit hat die Autorin etwas geschafft, was diese Krankheit ausmacht: Auf den ersten Blick wirkt Magersucht so einfach. Man fühlt sich zu dick, man hungert, man will dünn sein. Aber es liegt so viel mehr dahinter, was sich teilweise nicht erklären lässt. Doch durch die Augen einer Betroffenen zu sehen, eröffnet zumindest eine ganz andere Perspektive. Ich habe viele Bücher dieser Art gelesen und bei den fiktiven merkte man, dass eben diese Erkenntnisse fehlen. Bei den realen war es aber oft so, dass sie sich entweder wie eine absolute Verteufelung lesen, bei der die Autorin mit jahrelanger Distanz zur Krankheit ihre eigenen Handlungen und Gedanken abtun, oder ihr Handeln fast schon glorifizieren. Bei diesem Buch ist beides nicht der Fall. Die Autorin wirkt auf mich sehr reflektiert, aber sie ist nicht hier, um etwas zu beschönigen. Sie erzählt offen, was sie damals gedacht hat, und erklärt, dass ihr natürlich mittlerweile klar ist, dass diese Gedanken falsch waren. Trotzdem beschönigt sie sie nicht oder redet ihre eigene jugendliche Gedankenwelt klein. Sie akzeptiert, was sie damals dachte und tat, aber reflektiert es zugleich. Und das fand ich wahnsinnig interessant, einfach weil es wirklich starke Einblicke in die Gedanken und Gefühle gibt.

Für Außenstehende ist es schwer zu begreifen, was in dem Kopf einer Person vorgeht, die objektiv nur noch Haut und Knochen ist, von sich selbst aber denkt, unglaublich dick zu sein. Doch Laura versucht hierein Einblicke zu geben, auch wenn sie weiß, dass man es nicht erklären kann. Ich empfinde es als sehr mutig, so offen zu den Zwangsgedanken und auch den suizidalen Gedanken zu stehen. Es fühlt sich an, als würde die Autorin hierdurch eine Art Tabu brechen. Sie spricht selbst im Buch davon, dass es ihr wichtig ist, mehr Aufmerksamkeit für psychische Erkrankungen (damit ist nicht nur die Depression, sondern eben auch die Anorexie gemeint) und vor allem mehr Sensibilität hierfür zu generieren. Die Gesellschaft erklärt Magersucht zu oft zu einer Modeerscheinung, die aufs Äußere abzielt. Doch die äußerliche Gewichtsabnahme ist oftmals nur ein Symptome, nicht aber der Auslöser. Es geht um Hilferufe, Selbsthass, Verzweiflung und Unsicherheit. So neigen Ärzte dazu, bei nicht deutlich untergewichtigen Patienten keine Magersucht anzunehmen, obwohl sie vielleicht hochgradig gefährdende Gedankenmuster haben. In dieser Hinsicht ist das Buch eine wunderbare Hilfe, denn ich finde, dass jeder es lesen kann. Es ist egal, ob man sich für das Thema Magersucht interessiert, vielleicht selbst betroffen ist oder jemanden im Umfeld hat. Jeder kann es lesen und kann hieraus Erkenntnisse mitnehmen, die ihm helfen könnten, im eigenen Umfeld auf solche Muster zu achten und zu verstehen, dass es nicht einfach ein „ich nehme jetzt ab“ ist.

Das Buch zeigt in beeindruckender und bedrückender Weise auf, wie leicht es ist, in die Magersucht zu rutschen, aber wie unfassbar schwer, wieder herauszukommen. Und auch hier liegt eine Stärke des Buches. Oftmals wird in ähnlichen Büchern die „Heilung“ sehr schnell abgehandelt und es so dargestellt, als sei es so einfach. Die Autorin zeigt, dass dem nicht so ist. Ich bin dankbar für die interessanten Einblicke in den Klinikalltag, für die ehrlichen Beschreibungen darüber, wie hier die Regeln versucht wurden zu umgehen. Und für die Einblicke darein, was die Schwestern und Ärzte in dieser Klinik jeden Tag leisten und wie sie ihre Patienten trotz aller Widerstände nicht aufgeben und ihnen Mut machen. Ich konnte die positive Energie regelrecht spüren. Ich bin dankbar dafür, wie die Autorin den Leser auf die Reise des Auf und Abs mitnimmt, die nach der Entlassung auf sie warteten. Es gibt keine Wunderheilung, das betont Laura immer wieder. Und sie erklärt sehr anschaulich, wieso. Es ist jeden Tag ein Kampf und es wird gute und schlechte Tage geben. Ebenfalls stark fand ich die Einblicke in den Familienalltag. Bei einer Anorexie leidet nicht nur der Erkrankte, sondern auch sehr stark das Umfeld. Lügen, Streitigkeiten, Verzweiflung, Angst, Hilflosigkeit – all das wird in diesem Buch beschrieben. Wie die Mutter verzweifelt versucht, zu verhindern, dass ihre Tochter vor ihren Augen stirbt. Wie der Bruder versucht, seine Schwester beim Kampf zu unterstützen. Und wie sie alle am Ende ihrer Kräfte sind, weil nichts zu helfen scheint. Es sind diese Einblicke, die das Buch so wahnsinnig unter die Haut gehen lassen.

Es ist einfach unglaublich beeindruckend, wie der menschliche Körper funktioniert und wie das Gehirn das Handeln manipulieren kann. Es sind schonungslose, gnadenlose Einblicke, die manchmal auch definitiv wehtun. Generell schwankte beim Lesen meine Empfindung oft zwischen Mitleid, Wut, Verzweiflung, Hoffnung und Fassungslosigkeit. Es ist ein Buch, bei dem man mitleiden wird und zugleich permanent vor der Frage steht, wie es sein kann, dass der Geist den Körper in dieser Form bekämpft. Die Antwort hierauf wird das Buch nicht geben, denn das ist nicht möglich. Aber das Buch kann in faszinierender Weise zumindest dazu beitragen, dass man mehr Verständnis für die Krankheit und die Kämpfe der Betroffenen gewinnen kann. Es ist ein Buch, was mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2020

mitreißend, spannend und wunderbar ehrlich

Silver Crown - Forbidden Royals
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„Ein Märchen, das direkt von unseren Augen zerbricht.“
(Emilia in Silver Crown)

Worum geht’s?

Emilia ist eine ganz normale junge Frau, könnte man denken. Doch als der Palast des Königreichs Caerleon ...

„Ein Märchen, das direkt von unseren Augen zerbricht.“
(Emilia in Silver Crown)

Worum geht’s?

Emilia ist eine ganz normale junge Frau, könnte man denken. Doch als der Palast des Königreichs Caerleon brennt und dabei das Königspaar stirbt, steht nicht nur die Welt des Volkes Kopf. Denn plötzlich wird Emilia von Männer in Anzügen in ein Auto geworfen – und zu ihrem Vater gebracht. Linus hat die Familie verlassen, als Emilia noch ein Baby war. Doch jetzt ist er wieder da. Denn Linus ist in der Thronfolge der nächste und somit steigt auch Emilia ein in die royale Welt, die sie nie wollte– plötzlich Kronprinzessin. Zwischen Intrigen, Gefahren und Protokollen muss Emilia herausfinden, was sie will.

Silver Crown ist Band 1 der Forbidden Royals-Reihe und nicht abgeschlossen. Die Geschichte wird in den Folgebänden fortgesetzt.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover von Silver Crown ist toll. Die hellen Farben, die Krone und einige herumfliegende Partikel sind stimmungsvoll und geheimnisvoll zugleich. Das Cover ist ein wahrer Hingucker und passt sowohl zum royalen Setting als auch zur Handlung. Das Buch wird linear durch Emilia als Ich-Erzählerin berichtet. Dem Prolog ist zudem ein Stammbaum zur besseren Übersicht der Charaktere vorgeschaltet. Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch lässt sich flüssig und leicht lesen.

Meine Meinung

Es war einmal… So fangen die Geschichten an, die kleine Mädchen einst träumen ließen. Zahlreiche Geschichten, die die Bürgerliche zur Prinzessin machten, gibt es sowohl in der Literatur als auch der Realität. Und ich liebe sie, sehr sogar. Daher war für mich klar, dass ich Silver Crown unbedingt lesen muss. Und am Ende wurde ich von dem Buch, was für mich vor allem verboten heiß klang, extrem positiv überrascht.

Emilia und ihr bester Freund Owen sitzen eines Abends in einer Bar, als im TV darüber berichtet wird, dass der Palast brennt und das Königspaar in den Flammen gestorben ist. Das Volk ist erschüttert, die Thronfolge aus dem Gleichgewicht geraten – denn auch der Kronprinz liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Plötzlich tauchen Männer auf, die Emilia in ein Auto zerren und Owen zusammengeschlagen zurücklassen. Was ist hier nur los? Wird sie entführt? Emilia ist in Angst und plant ihre Flucht. Bis Carter auftaucht, der ebenfalls mit ihr zu einem bestimmten Ort gefahren wird. Und hier muss Emilia sich der grausamen Wahrheit stellen: Ihr Vater Linus, der die Familie früh verlassen und Carters Mutter geheiratet hat, hat Emilia holen lassen. Denn Linus ist der nächste in der Thronfolge und soll schon bald zum König ernannt werden. Und das bedeutet für Emilia: Jetzt ist sie Kronprinzessin. Ein Job, den sie nicht wollte. Umgeben von Leuten, die sie nie sehen wollten. An einem Ort, an dem sie nie sein wollte. Zwischen Prinzessinnenunterricht, gefährlichen Intrigen, blankem Hass von Linus Frau Octavia und knisternden Begegnungen mit Carter muss Emilia herausfinden, was sie will und ob sie bereit ist, ihr geerbtes Recht anzutreten…

Ich habe wirklich vieles erwartet. Eine süße royale Romanze, eine verbotene Romanze mit dem Stiefbruder – auf jeden Fall eine nette Lovestory. Silver Crown bietet wirklich vieles, aber Liebe? Spielt hier eine untergeordnete Rolle. Und damit konnte mich das Buch extrem begeistern. Schon von Anfang an merkt man, wie schwer es Emilia fällt, sich mit dem Thema Tod des Königs auseinanderzusetzen. Zwar weiß sie, wer ihr Vater ist, aber nachdem er die Familie verließ, gab es nie Kontakt und sie hat sich bewusst von allen royalen Schlagzeilen ferngehalten. Und jetzt plötzlich ist sie mittendrin im Trubel. Sie muss sich an ihren Vater gewöhnen, an ihre biestige Stiefmutter, den neuen Lebensort, die ganzen Regeln und Ansagen, selbst daran, bedient zu werden. Es ist eine komplett andere Welt. Und mit zynischen Bemerkungen führt Emilia den Leser dadurch, wie sie gezwungenermaßen in diese Welt stolpert und dann versucht, hier zu bestehen. Es ist ein stetes Hin und Her zwischen „ich gebe dem Ganzen eine Chance“ und „ich flüchte“. Man kann durch das ganze Buch hindurch Emilias inneren Kampf nachverfolgen, ihre Motivation begreifen und auch ihre Zweifel nachvollziehen. Der Leser darf dabei sein, wie sie ihre ersten Schritte als Prinzessin in Ausbildung macht, zugleich aber ihre bürgerlichen Eigenheiten nicht direkt ablegen kann. Man darf dabei sein, wie sie böse Stiefmutter jede Gelegenheit nutzt, um Emilia unterzubuttern. Silver Crown ist in einer gewissen Art ein Märchen, aber zugleich auch ein Alptraum. Und genau hiermit spielt die Autorin auch. Die ganze Zeit zeigt diese die vermeintlichen Vorteile und die knallharten Schattenseiten des Lebens am Hof und als Prinzessin auf. Sie demontiert das Märchen, was von Kindheitstagen an erzählt wird, das leichte Leben als Prinzessin. Doch gleichzeitig zeigt sie auch, was für ein umfangreicher Job es wirklich ist, für die Krone tätig zu sein.

Das Ganze wird dann noch mit der hochspannenden Geschichte gepaart, ob der Palastbrand ein Unfall oder ein bewusster Anschlag war. Generell geht es in Silver Crown auch viel um Intrigen, Geheimnisse und verborgene Pläne. Er scheint fast so, als hätte jede Person des Buches ihre eigene Agenda, wie sie das Leben als Royal für sich nutzen möchte. Während die einen Party machen und die Vorzüge genießen, zeigen andere machtbesessene Tendenzen und ein skrupelloses Verhalten. Es ist wie ein gigantisches Schachbrett, wo jede Figur langsam und bedacht ihre Stellung bezieht. Was wird hier gespielt? Ist Emilia in Gefahr, ist die komplette Königsfamilie in Gefahr? Immer wieder erhält man kleine Hinweise im Hintergrund und versucht genauso wie Emilia, die Lösung zu finden. So gipfelt das Buch in einem unerwarteten, schrecklichen Ende. Ein fieser Cliffhanger, der noch mehr verändert als zuvor. Sich überschlagende Ereignisse, bei denen man nur noch fragt „warum“ und „was nun“.

Etwas, was dafür in meinen Augen eine stark untergeordnete Rolle spielt, ist hingegen die Liebesgeschichte. Zwar trifft Emilia schon recht früh auf Carter und da ist von Anfang an eine gewisse (sexuelle) Grundspannung. Allerdings war für mich im Anschluss alles doch sehr wenig präsent. Carter und Emilia reden gelegentlich miteinander und man merkt schon, dass da Interesse ist. Aber bei so viel drumherum und nebenbei Handlungen nimmt das Ganze wenig Platz ein. Ich hatte immer das Gefühl, dass Carter vor allem als Helfer und guter Junge in der Not bereitsteht, der Emilia helfen möchte, am Hofe zu bestehen. Ich bin gespannt, ob sich Carters Rolle oder generell die Liebesgeschichte in den Folgebänden mehr in den Vordergrund drängt. Mich hat’s auf jeden Fall nicht gestört, dass hier der Fokus eher auf Drama und Spannung lag.

Mein Fazit

Insgesamt ist Silver Crown ein Buch, was mich sehr positiv überrascht hat. Habe ich eine romantisierte Cinderella-Story erwartet, so habe ich mich vollkommen getäuscht. Das hier ist die echte, unverblühmte Version von „Plötzlich Prinzessin“ gepaart mit Machtkämpfen, Intrigen und jeder Menge windigen Gestalten. Absolut Mitreißend, hochgradig spannend und so ganz anders als das traumhafte Märchen, was einem immer verkauft wird. Ich kann die Fortsetzung gar nicht abwarten!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2020

ergreifend und beeindruckend

Never Doubt
1

„Jede Geschichte hat ein „bis“. Wenn das Schlimme passiert, das der Figur zeigt, was sie am meisten will. Aber wo ist das „bis“, was alles wiedergutmacht?
(Willow zu Isaac in Never Doubt)

Worum geht’s?

Für ...

„Jede Geschichte hat ein „bis“. Wenn das Schlimme passiert, das der Figur zeigt, was sie am meisten will. Aber wo ist das „bis“, was alles wiedergutmacht?
(Willow zu Isaac in Never Doubt)

Worum geht’s?

Für sie ist Harmony ein Neuanfang. Für ihn ist Harmony sein größtes Gefängnis. Willow und Isaac könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie kommt aus reichem Haus und hat gerade New York verlassen müssen. Er lebt als Halbwaise mit seinem alkoholabhängigen Vater in einem Trailer und kennt das Leben außerhalb des kleinen Ortes Harmony nicht. Doch als beide aufeinandertreffen, verbindet diese grundgegensätzlichen Menschen eine Sache: Ein Theater-Stück. Denn Isaac hat bereits früh gelernt, wie leicht man seine eigene Geschichte durch die Wort eines anderen erzählen kann. Und Willow scheint genau das zu brauchen. Nach einem traumatischen Ereignis ist sie auf der Suche nach sich selbst und einem Leben ohne Angst. Werden Harmony, Isaac und das Theaterstück ihre Erlösung sein? Oder doch ihr größtes Verderben?

Never Doubt ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das in verschiedenen Blautönen gehaltene Cover wirkt geheimnisvoll und erinnert ein wenig an den Flügel eines Schmetterlings. Die Gestaltung ist sehr zurückhaltend und gibt keine Hinweise auf den Inhalt. Es ist aber sehr anziehend und erweckt definitiv Interesse. Durch das Buch führen Isaac und Willow als Ich-Erzähler, wobei der Erzählanteil von Willow überwiegt. Die Geschichte verläuft linear, es gibt ausgewiesene Zeitsprünge. Der Schreibstil der Autorin ist sehr emotional und tiefgründig, fast schon philosophisch. Im Buch sind explizite Erotikszenen sowie potenziell triggernde Situationen enthalten.

Mein Fazit

Emma Scott und ich sind eine komplizierte Beziehung. Sie ist für mich eine Meisterin darin, sehr emotionale Geschichten zu stricken und mir das Herz zu brechen. Doch bei ihren letzten Werken, insbesondere der Beautiful Hearts-Dilogie, hat sie das nicht einmal ansatzweise geschafft. Daher bin ich mit etwas Sorge an Never Doubt herangegangen. Zum Glück hat sich diese am Ende als vollkommen unbegründet herausgestellt.

In Never Doubt geht es um die 17-jährige Willow, die mit ihrem Eltern von New York nach Harmony zieht. Harmony ist ein kleiner Ort in Indiana, idyllisch, malerisch und so ganz anders als New York. Doch für Willow ist Harmony vor allem eins: Ein Neuanfang. Vor einigen Monaten, im vergangenen Sommer, ist Willows Leben aus den Fugen geraten und nach einem traumatischen Erlebnis ist von ihr nicht mehr viel übriggeblieben. Geplagt von Albträumen, gefangen in den Erinnerungen und irgendwo in sich selbst verloren ist Willow nur noch ein Schatten von sich selbst. Weit weg von all dem besteht jetzt die Chance, neuanzufangen. Ein neuer Ort, neue Freunde, neue Hoffnung. Doch die Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Und immer weiter frisst sie Willow auf, deren Körper mehr und mehr von kleinen schwarzen X bedeckt ist. Bis sie Isaac kennenlernt. Der stadtbekannte Badboy, um den sich zahlreiche Gerüchte ranken, redet wenig, hält Leute auf Abstand und hat nur ein Ziel: Weg aus Harmony, weg von seinem schlagenden und saufenden Vater, weg von der Perspektivlosigkeit seines Lebens. Und er hat seinen Ausweg gefunden, denn Isaac ist ein begnadeter und hochtalentierter Schauspieler, der immer wieder am örtlichen Theater unglaubliche Vorführungen darbietet. In fremde Worte zu schlüpfen ist Isaacs Weg, seine Gefühle zu verarbeiten. Hiervon motiviert bewirbt sich Willow für das nächste Theaterstück. Sie soll Ophelia in Hamlet spielen, mit Isaac als Hamlet. Beide können nicht ahnen, dass dieses Stück ihnen alles abverlangen wird, denn auf tragische Weise werden Shakespeares Worte auch ihr wahres Leben beeinflussen…

Es war einmal. So fangen normalerweise romantische Märchen an. Es war einmal eine kleine Willow, die in eine neue Stadt zog, auf den größten Badboy der Stadt traf und ihr Herz an ihn verlor. Aber Never Doubt ist kein romantisches Märchen. Die Realität könnte kaum weiter entfernt davon sein. Never Doubt ist ein Scherbenhaufen. Zwei zertrümmerte Existenzen, die aufeinandertreffen. Willow, der alles genommen wurde von jemandem, der nicht das Recht dazu hatte. Ihre Unbeschwertheit, ihre Hoffnung, ihre Lebensfreude, alles. Isaac, der nie etwas hatte und dem das Leben dennoch immer weiter Steine in den Weg wirft. Er hofft, Harmony endlich zu verlassen, Geld zu verdienen und das ganze Dilemma um die Schulden seines Vaters abhaken zu können. Sein Vater, der ihn schlägt, fertigmacht und ihm zeigt, wie wenig er von Isaac hält. Willow hingegen hofft, in Harmony von ihren Dämonen wegzukommen. Doch sie sind mitgekommen, sie jagen sie und sie beeinflussen ihren Alltag. Niemand scheint ihre stummen Hilferufe wahrzunehmen. Benimm dich endlich, mach endlich wieder was aus deinem Leben, du hast dich so sehr verändert. Doch das Warum, das hält Willow eisern geheim. Es ist ihre Geschichte, die niemand erfahren soll. Es geht um Schuldgefühle, Selbstzweifel, Erwartungen der Gesellschaft und um das große, allesverschlingende schwarze Nichts, gegen das Willow anzukämpfen versucht. Doch dieser Kampf braucht viel Kraft. Und mit Isaac findet sie einen überraschenden Verbündeten. Seit Willow ihn das erste Mal auf der Bühne gesehen hat, ist sie fasziniert davon, wie er schauspielert. Und unmittelbar fragt sie sich, ob auch sie vielleicht die Erlösung im Schauspiel finden kann, die Isaac dort findet. Kurzerhand bewirbt sie sich also für Hamlet, ohne Schauspielerfahrung, aber voller Hoffnung. Und dieses Stück wird alles für immer verändern – ihr Leben, ihre Haltung und den Eisblock in ihrem Herzen.

Es sind die Gegensätze, die dieses Buch zu dem machen, was es ist. Never Doubt ist flüsternd leise, aber zugleich schreien die Geschichten von Willow und Issac brüllend laut. Es ist der ruhige Verlauf der Geschichte, so undramatisch und ohne große Höhen und Tiefen. Man wird in falscher Sicherheit gewogen, während man dabei zuschaut, wie behutsam und unglaublich wortgewandt Emma Scott die Geschichte aufbaut. Hoffnung, ein Licht am Horizont, zwei Verlorene, die sich finden, um sich zu retten. Willow sieht ihre Rolle darin, Isaac zu helfen, mit dem Hamlet-Stück die Kritiker zu überzeugen, damit er endlich gehen kann, weg von seinem kaputten Leben, den Vorverurteilungen und der Hoffnungslosigkeit. Isaac hingegen erkennt, dass Willow die Rolle der Ophelia braucht, um ihre eigene Geschichte zu verarbeiten. Die Geschichte, über die sie nicht redet, die sie aber zerfrisst. Isaac weiß recht früh, dass etwas mit Willow nicht stimmt. Aber er drängt sie nicht. Zu keiner Zeit. Er ist da und gibt ihr die Möglichkeit, sich selbst zu entwickeln und den Mut zu finden, ihre eigenen Worte zu nutzen. Und so finden zwei Gegensätze zueinander. Der schweigsame Junge, der meterhohe Mauern um sich gebaut hat, weil das Leben ihn gezeichnet hat. Das verlorene Mädchen, das an Stelle ihres Herzens und ihrer Hoffnung nur noch einen harten Eisklotz trägt. Never Doubt ist ein Buch, bei dem es um Entwicklung geht. Der Weg ist hier das Ziel. Es vermag einigen langweilig vorkommen, so, als hätte das Buch wenig Handlung und viele Längen. Doch die Magie liegt zwischen den Worten, zwischen den Taten, zwischen den Zeilen. Hoffnung trifft auf Verzweiflung, Mut trifft auf Angst, Liebe trifft auf Schmerz. Es ist ein Buch, auf welches man sich einlassen muss, denn es steckt hier so viel mehr hinter dieser auf dem ersten Blick klischeehaften Liebesgeschichte.

Aber wie findet man Worte, die diesem Buch gerecht werden? Wie soll man erklären, wie das Buch einen fesselt? Es ist wirklich schwer. Denn es ist fast so, als wäre kein Wort gut genug. Der Schmerz, den man beim Lesen empfindet. Die Verzweiflung, die sich entwickelt, als man versteht, wieso Hamlet eine Tragödie ist. Die Erkenntnis, dass Fiktion und Wirklichkeit manchmal nach beieinander liegen. Es sind die glasklaren Momente, in denen man Isaac beobachtet, wie er mit seinem Vater klarkommen muss. Es ist die schlichte Brutalität der Ereignisse, die so gnadenlos auf die Beteiligten hineinbricht. Aber vor allem ist es die naive Hoffnung, die dabei zusieht, wie Isaac Stück für Stück Willows Herz erwärmen kann und sie Sachen spüren lässt, von denen sie nie geglaubt hätte, noch dazu in der Lage zu sein. Liebe schafft alles, möchte man rufen. Doch am Ende steht die Erkenntnis: Manchmal schafft Liebe nur eins – nämlich Leiden. Es gab Szenen in diesem Buch, die mich tief getroffen haben. Nicht auf die Art, dass ich weinen möchte, wie etwa am Ende von All In. Es war vielmehr die Art, dass es zu viel war. Zu viel Schmerz, zu viel Dunkelheit. Es waren solche Szenen, nach denen man kurz das Buch zuschlagen möchte und sich selbst sagt „alles wird gut“. Man möchte Willow in den Arm nehmen, ihr den Schmerz nehmen. Man möchte Isaac anschreien, sie doch endlich darauf anzusprechen. Aber es ist ein Prozess und auch, wenn es einen verzweifeln lässt, Willow muss ihn durchleben.

Eines der Herzstücke von Never Doubt ist die Inszenierung von Hamlet. Es geht dabei um viele Facetten, die durch das Stück beeinflusst werden. Zunächst ist da der Aspekt, dass Hamlet für Willow eine Zuflucht ist, der Versuch aus ihrem Schneckenhaus herauszufinden. Für Isaac ist das Stück seine beste Möglichkeit, Harmony zu verlassen. Doch schon bald wird es für beide mehr. Es ist ihre Möglichkeit, sich wiedersehen, sich anzunähern und sich zu sehen – das tiefe, verborgene Ich, was beide gekonnt kaschieren. Im Laufe der Probe entwickelt sich sehr viel, sowohl im Bezug auf eine Dynamik zwischen Isaac und Willow, aber auch in Willow selbst und auch Isaac kann sich nicht davor verschließen. Mit zunehmender Geschichte ist es aber vor allem verblüffend, wie die Autorin es geschafft hat, die Geschichte von Never Doubt mit der von Hamlet zu verbinden. Denn in vielen Aspekten wird das Stück Never Doubt aufgegriffen – und somit bittere Realität. Als diese Erkenntnis begann, in mir heranzureifen, wusste ich, dass es hier schmerzhaft wird. Dennoch ist da diese kleine Flämmchen Hoffnung, was stark flackert und nicht aufgibt. Man braucht sich übrigens keine Sorgen zu machen, wenn man Hamlet nicht kennt. Im Buch wird immer wieder an geeigneter Stelle erklärt, was es mit dem Stück, der Geschichte und den Charakteren im Stück auf sich hat. Es wird hin und wieder auch aus Hamlet zitiert, wobei zunehmend das Stück von Shakespeares mit den Botschaften von Isaac und Willow verschmilzt. Denn manchmal, da braucht es die Worte eines anderen, um seine Gedanken und Gefühle kundzutun. Dieser Spagat, ein lebendiges Theaterstück in das Buch einzubauen, und gleichzeitig die Erkenntnisse aus Hamlet auf die Geschichte von Isaac und Willow anzuwenden, das ist eine wahre Meisterleistung gewesen und hat mich richtig stark begeistert.

Doch in dieser Geschichte ist noch etwas versteckt: Sozialkritik. Denn es gibt viele Gründe, die Willow davon abhalten, ihre Geschichte zu erzählen: Scharm, die Sorge um ihre Glaubwürdigkeit, die öffentliche Verurteilung, die Auswirkungen einer derartigen Anschuldigung. Es sind Willows Argumente, die im Text beiläufig aufgeworfen werden, die ein grundlegendes Problem der Gesellschaft zeigen, wie es immer mal wieder thematisiert wird. Es geht darum, wie schwer es manchmal ist, Gerechtigkeit zu erlangen. Und darum, wie die Gesellschaft ihren Anteil daran hat. Es geht um Verhaltensweisen, die von jungen Frauen wie Willow erwartet werden, und darum, wie eine Missachtung dieser Verhaltensweisen Begründung für ein derartiges Schicksal sein können. Zugleich geht es aber auch um die Macht, die mit derartigen Anschuldigungen verbunden ist. Denn Willows Vater nutzt seine Macht, um Willow wegen Isaac zu erpressen. Es ist die Kehrseite des Medaille, die Willow so viele Probleme bereitet: Auf der einen Seite ist es schwer, dass jemand deine Geschichte glaubt. Aber auf der anderen Seite sind alle gern bereit, eine Geschichte zu glauben, wenn nur die richtige Person sie erzählt. Denn während Willow ihre Geschichte in sich begräbt, erpresst ihr Vater sie ausgerechnet mit einer ähnlichen – aber ungerechtfertigten.

Isaac und Willow als Protagonisten dieses Buches sind super gelungen. Isaac ist auf den ersten Blick das wandelnde Klischee. Er raucht, er ist geheimnisvoll und es gibt mehr als ein Gerücht über seine kriminelle Vergangenheit und seine Gewaltausbrüche. Doch hinter der undurchdringlichen Fassade ist ein junger Mann, der nicht bereit ist, seinen gewalttätigen Vater aufzugeben, der sich regelmäßig in den Schlaf säuft und für seinen Sohn nichts als Spott und Wut übrig hat. Isaac möchte gehen, weg von diesem Leben, von den Erinnerungen an glückliche Zeiten mit seiner mittlerweile verstorbenen Mutter. Er will weg, um Geld zu verdienen – damit er seinem Vater aus dem Loch holt, in dem dieser sich befindet. Mehr als einmal ist Isaac hin und hergerissen zwischen kindlicher Liebe und gnadenlosen Hass. Am Ende gewinnt stets sein Herz, obwohl es mehr als einmal Prügel setzt. Die Ruhe, mit der diese Szenen beschrieben werden, ist so unerbittlich und beunruhigend. Jeder kennt ein Gerücht um Isaac, aber kaum jemand macht sich die Mühe, den Wahrheitsgehalt in Erfahrung zu bringen. Bis auf Willow. Sie sieht von Anfang an etwas in Isaac. Doch Willow hat ihre eigenen Probleme. Die Erwartungshaltung ihrer Eltern kollidiert mit ihrem Gemütszustand. Das Trauma sitzt tief und niemand scheint es zu sehen. Täglich versucht Willow, nach vorn zu schauen, aber die Dunkelheit verschlingt sie immer mehr. Willow ist mutig, unerschütterlich und zugleich wahnsinnig verletzlich. Neben Willow und Isaac gibt es noch eine Hand voll Nebencharaktere, von denen insbesondere Willows beste Freundin Angie und Isaacs Ziehvater und Theaterbesitzer Martin Ford erwähnenswert ist. Angie ist ein wahres Energiebündel und versucht, zu Willow durchzudringen. Angie deckt Willow ohne zweimal nachzudenken und ist eine unglaubliche Freundin. Martin ist ein weiser Mann, der Isaac mehr als nur einmal gute Ratschläge gibt und zugleich ein liebevolles Auge auf Willow hat. Alle Nebencharaktere fügen sich nahtlos in die Geschichte ein, haben ihre Daseinsberechtigung und treiben die Handlung voran. Eine rundum stimmige Mischung!

Ein paar wenige Worte möchte ich auch zum Schluss des Buches sagen. Der letzte Teil des Buches deckt den obligatorischen großen Knall sowie die heraus resultierenden Nachwehen ab. Hier passiert verdammt viel und vor allem auch verdammt wichtige Sachen. Es geht darum, wie sehr Erlebtes einen Menschen auch lange Zeit später noch beeinflussen kann und wie manchmal einige Zeit vergehen muss, bis gute Dinge passieren können. Es geht in diesem Buch nicht nur um Hoffnung, es geht auch um Heilung. Und Willow auf ihrem Weg begleiten zu dürfen, das ist eine wirklich schöne Erfahrung. Ich bin ein Mensch, der für alle Arten von Enden offen ist – egal, ob es ein Happy oder Unhappy End ist. Doch ich bin ehrlich: Noch nie habe ich so sehr auf ein gewisses Ende hingefiebert. Ich wollte, dass Willow die Chance bekommt, sich ihren Dämonen zu stellen. Tat es weh? Habe ich mit ihr gelitten? Auf jeden Fall. Doch das Gefühl der Freude und Erleichterung im Anschluss ist das, was mich wirklich von den Socken gehauen hat.

Das Buch verfügt zudem sehr wohldosiert über erotische Szenen. Das ist in diesem Genre so üblich und meistens stören diese Szenen mich sehr, weil sie für die Handlung keine Rolle spielen. Ja, man könnte sagen, ich bin Anti-Sexszenen-Anhängerin. Eine gute Liebesbeziehung braucht Gefühl und kein Geknalle im Bett. Aber – und das ist ein verdammt riesiges Aber – in diesem Buch war ich so unglaublich begeistert von den erotischen Szenen. Nicht zwingend, weil sie übermäßig toll-sinnlich sind, sondern weil sie für die Entwicklung der Geschichte eine durchaus wichtige Rolle spielen und für mich sogar etwas zur Geschichte beitragen, was ich gesucht habe: Erlösung und Hoffnung. Und davor ziehe ich den Hut, bei einer so schwierigen Geschichte stimmig Erotik einzubauen.

Never Doubt ist ohne Zweifel ein Buch, welches einen berührt. Es geht nicht um hochdramatische Entwicklungen und möglichst viel Herzschmerz. Never Doubt ist ein Buch, was zum Nachdenken anregt, einen zwischen den Zeilen in eine wundervolle und zugleich schmerzhafte Liebesgeschichte entführt und gleichzeitig mit einer unglaublichen Hoffnung daherkommt. So ruhig kommt dieses Buch daher und so behutsam baut es diese starke Geschichte auf – Never Doubt wird lange in meinem Kopf und meinem Herzen bleiben.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 19.05.2020

eine wunderschöne, authentische Geschichte

Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit
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„Denn selbst wenn mein Herz realisiert hat, dass es gebrochen ist, beginnt es höherzuschlagen, sobald ich an meinen Retter denke.“

(Riley über JJ in Your Smile)


Worum geht’s?

Für ihre große Liebe lässt ...

„Denn selbst wenn mein Herz realisiert hat, dass es gebrochen ist, beginnt es höherzuschlagen, sobald ich an meinen Retter denke.“

(Riley über JJ in Your Smile)


Worum geht’s?

Für ihre große Liebe lässt Riley alles in den USA zurück. Kaum angekommen, muss Riley allerdings feststellen, dass ihr Freund Nate ein falsches Spiel mit ihr getrieben hat und so steht sie nicht nur vor einer verschlossenen Tür, sondern kann auch Nate nicht erreichen. Gestrandet in einer fremden Stadt, ohne Unterkunft und mit leerem Handyakku muss sie feststellen, dass sie dem falschen Mann vertraut hat. Als der Koreaner Jae-Joon, genannt JJ, auftaucht und die durchgefrorene junge Frau entdeckt, gewährt er ihr ohne zu zögern Unterschlumpf. Beide ahnen nicht, dass diese Begegnung ihre Leben gehörig durcheinanderwirbeln und ihre Herzen auf so manche Probe stellen wird…

Your Smile ist ein Einzelband und in sich geschlossen.


Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist in schönen Blau- und Lilatönen gehalten und wirkt gleichzeitig verspiel und verträumt. Es ist ein zurückhaltender Hingucker, der trotzdem die Aufmerksamkeit auf sich zieht und sehr zeitgemäß daherkommt. Gleichzeitig gibt es keine Hinweise auf den Inhalt, lässt aber das Genre erahnen. Die Erzählweise des Buches erfolgt linear, es gibt einige kleinere und größere Zeitsprünge, die entweder entsprechend betitelt sind oder sich aus dem Kontext ergeben. Sowohl Riley als auch JJ führen in der Ich-Perspektive als Erzähler durch das Buch, teilweise wechselt die Perspektive im Kapitel. Durch entsprechende Überschriften wird aber deutlich gemacht, wer erzählt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und locker, das Buch lässt sich auch über längere Zeit ohne Anstrengung lesen. Es ist sprachlich für (junge) Erwachsene passend. Es werden auch zahlreiche koreanische Wörter eingebaut. Es gibt einige Intimszenen, die etwas umfangreicher, aber stets sehr niveauvoll sind.


Mein Fazit

Ich weiß nicht, welcher Aspekt es genau war, der meine Aufmerksamkeit auf das Buch lenkte. Vielleicht war es zuerst das schöne Cover, vielleicht das Setting in Korea oder vielleicht auch die Idee mit JJ als Rising Star – auf jeden Fall hatte ich das Buch bereits einige Zeit im Auge. Von der Autorin habe ich noch nie etwas gelesen und Südkorea als Ort des Geschehens kam mir bisher in meinen Büchern auch nicht nicht unter, weshalb es im doppelten Sinne Neuland für mich war. Und ich bin einfach unglaublich froh darüber, es gewagt zu haben – denn Your Smile hat mich aus den Socken gehauen.

Normalerweise heißt es: Wenn eine Tür sich schließt, geht irgendwo eine andere auf. Für Riley dürfte wohl eher die Maßgabe „Wenn sich eine Tür nicht öffnet, geht vielleicht irgendwo eine noch bessere auf“ zutreffen. Sie hat alles zurückgelassen, um zu Nate zu ziehen. Nate, der Mann, mit dem sie seit fünf Jahren zusammen ist und der vor zwei Jahren beruflich nach Seoul zog, der Mann, den sie liebt und für den sie bereit ist, zu gehen. Denn zuhause, in den USA, hat sie nicht nur Familie und Freunde, sondern auch einen gutbezahlten Job als Fotografin – einer Passion, in der sie unglaublich gut ist. Doch in Korea angekommen, kippt die Stimmung schnell. Denn Nate kann sie berufsbedingt nicht abholen und sie kommt so selbst zur gemeinsamen Wohnung. Eine Wohnung, in die sie nicht reinkommt, weil der Türcode falsch ist. Sie kann Nate nicht erreichen und weiß nicht, was los ist. Als dann ein Nachbar von Nate auftaucht, der gutaussehende Jae-Joon, muss Riley die grausame Realität erfahren: Nate ist ausgezogen, zusammen mit einer Frau, bereits vor Tagen. Und so steht Riley plötzlich ohne alles in dieser fremden Stadt. Jae-Joon hat Mitleid mit ihr und lädt sie in seine Wohnung ein. Schnell merken die beiden, dass sie sich gut verstehen und so bietet er ihr an, zumindest kurzzeitig bei ihm zu wohnen, da er sowieso viel weg ist. Denn was Riley nicht weiß: JJ ist ein aufsteigender Superstar, der in verschiedenen Branchen viel tätig ist und sich auf dem Weg in die Topliga der koreanischen Stars befindet. Doch sein Vertrag verbietet es, eine Freundin zu haben. Als das Knistern zwischen beiden immer weiter zunimmt, müssen sie sich die Frage stellen: Kann diese Liebe eine Chance haben?



Wie viele Geschichte um heimliche Beziehungen von Superstars gab es bereits? Vermutlich unzählige. Braucht es noch eine weitere? Vielleicht nicht. Aber dennoch bin ich unglaublich froh, dass diese Geschichte um Riley und JJ das Licht der Buchwelt erblicken durfte. Bereits der Einstieg hat mich rasend schnell in seinen Bann gezogen. Riley, wie sie voller Vorfreude nach Korea kommt und dann die bittere Pille schlucken muss, dass nichts so ist, wie sie dachte. JJ, der eigentlich sehr zurückgezogen ist und sich auf seine Karriere konzentriert, die arme Riley aber nicht da sitzen lassen will und dann nach kurzer Zeit bereits feststellen muss, wie wohl er sich in ihrer Gegenwart fühlt. Ich gebe zu, dass ich skeptisch war. Es ist sehr schwer, an eine gescheiterte Beziehung eine solide Beziehung anzufügen, ohne dass es wie ein Notnagel, Ausnutzen oder Verzweiflung wirkt. Doch hier hat es grandios funktioniert. Wieso? Weil die Autorin Riley und JJ viel Raum gibt, ihre Gedanken mitzuteilen. Das Buch bewegt sich auf vielen Ebenen zwischen Hoffnung und Zweifeln und durch das stets sehr reflektierte Verhalten der Protagonisten wird sehr schnell eine Verbindung aufgebaut, die ihre Motive, ihre Handlunge und ihre Wünsche greifbar macht. Durch die Gedanken beide Beteiligter erfährt man, wie viel sie doch zweifeln, wie sie selbst über bestimmte Aspekte nachdenken, die auch den Leser beeinflussen und über die man selbst nachdenkt, und man kann verstehen, wieso sie gewisse Entscheidungen treffen. So merkt man bereits schnell, dass es hier kein von 0 auf 100 Verliebtsein ist, sondern eine Grundanziehung da ist, die sich langsam weiter ausbaut und vor allem durch viele Gespräche und das Füreinander- und Miteinanderdasein wächst. Das Buch hat nie den Anspruch, besonders rasant zu sein, sich mit Ereignissen z überstürzen oder durch hochgradig überzogene Twists für Aufregung zu sorgen. Ganz im Gegenteil: Your Smile ist ein ruhiges Buch. Ein Buch, bei dem es um Gefühle und Verbindungen geht. Dies zeigt sich vor allem auch durch eine fast schon banale, aber in Büchern extrem seltene Eigenschaft aus: Kommunikationsfähigkeit. Riley und JJ reden viel und können so ihren Bund festigen. Sicher wird auch mal gestritten, es kommt zu Missverständnissen oder die Emotionen gehen mit jemandem durch. Aber die Stärke der Geschichte liegt darin, dass die beiden ihre Wut nicht mitnehmen und das Schicksal so sich selbst überlassen – nein, sie reden miteinander, vermeiden so weitergehende Missverständnisse und erarbeiten sich Schritt für Schritt eine unglaublich solide Beziehungsbasis, an der sich nur schwer rütteln lässt. Diese erfrischende Kommunikation macht das Buch wahnsinnig authentisch.



Natürlich muss hier und da auch etwas passieren, sonst wäre das Buch vermutlich langweilig. Das ist auch ok, einfach weil es stimmig und passend ist. Vielleicht bin ich durch das viele Lesen von New Adult Büchern und insbesondere Büchern aus dem LYX-Verlag ein gebrandmarktes Kind, was gewohnt ist, dass Mücken zum Elefanten gemacht werden und die Charaktere keine Chance auslassen, sich durch Missverständnisse zu streiten und somit zahlreiches Drama entsteht. Bei Your Smile ist dem nicht so. Das Drama ist sehr wohldosiert, an den richtigen Stellen, sodass es auch seine Wirkung entfachen kann, im Kopf und im Herzen. Ich konnte mit Riley und JJ lachen und leiden, ich durfte mit ihnen verzweifeln und mich mit ihnen freuen. Es ist beinahe so gewesen, als wären JJ und Riley zwei gute Freunde von mir, die sich zufällig getroffen und langsam ineinander verliebt haben und die mir jetzt erzählen, wie es ihnen ergeht. Ich darf sie begleiten, sie vertrauen mir ihre Sorgen an und erzählen mir zugleich ihre schönen Ereignisse. Und ich weiß wirklich nicht, wann ich das letzte Mal beim Lesen eines Buches ein derartiges Gefühl hatte, so gut wurde die Verbindung zum Leser aufgebaut. Wenn man allerdings auf Dramen, Tränen und viel Brimborium steht, ist dieses Buch definitiv die falsche Wahl.



Besonders gut gefallen hat mir auch, dass man durch das Buch sehr interessante Einblicke erhalten hat. Anfangs war ich etwas überfordert, da immer wieder auch koreanische Wörter und Phrasen eingebaut werden, die entweder in einem vorgehefteten Glossar erläutert werden oder im Kontext erklärt werden. Außerdem kommen zahlreiche Namen vor, die ich anfangs nicht alle direkt auseinanderhalten konnte, obwohl sie nicht einmal wirklich ähnlich klingen. Nach einiger Zeit hat man sich aber ganz gut eingefunden. Seoul und generell Südkorea als Setting ist mir bisher noch nicht untergekommen und ich muss auch sagen, dass ich hierzu keine übermäßige Verbindung habe. Sicher habe ich mal das ein oder andere K-Drama gesehen und kenne auch 1-2 bekannte Kpop-Gruppen, aber dieses Buch hat Einblicke gewährt in eine Welt, die wirklich faszinierend ist. Durch Riley, die frisch nach Korea gezogen ist, darf der Leser miterleben, wie sie sich langsam einfindet in der fremden Kultur, wie sie langsam ihre Sprachkenntnisse verbessert und ein Stück weit macht man auch eine kleine Reise mit Riley und JJ durch die Gegend. Der Spagat zwischen „genug Einblicke für die Vorstellung“ und „zu viel, dass der Fokus weg ist“ ist gut gelungen. Es ist interessant und dennoch nicht überlagernd. Gleiches gilt mit den Einblicken in JJs Welt als Star. Zwar ist er noch kein Superstar, aber man erfährt viel über die koreanische Fankultur, die Bedeutung der Stars für diese Welt und die Tücken des Lebens als Person in der Öffentlichkeit. Man merkt hier schon deutlich, dass es anders ist als zB in amerikanischen Romanen. Ich bin wirklich beeindruckt gewesen, wie gut die Autorin offenbar recherchiert hat und so auch einem komplett unerfahrenen Leser greifbar vermittelt konnte, vor welchen Problemen JJ steht und wie instabil sein Ruhm ist. Es gibt aber auch immer wieder sehr unterhaltsame Einblicke, etwa in den Drehalltag von JJ oder bei Treffen mit Freunden. Es wirkte einfach rund und passend. Es hat mir auch gut gefallen, dass JJ kein wahrhaftiger Superstar ist, der an jeder Ecke erkannt und überrannt wird. Hierdurch wirkt er auch deutlich nahbarer und persönlicher. Vermutlich wäre es sonst schwer gewesen, das Buch so glaubhaft aufzubauen, denn das Heimlichkeitsdilemma als Damoklesschwert über der Beziehung war natürlich schon sehr präsent.



Das Heimlichkeitsdilemma ist in meinen Augen das Hauptthema des Buches. JJ ist vertraglich daran gebunden, nicht zu daten, da sonst sein öffentliches Ansehen beschädigt wird. Zeitgleich ist er nicht bereit, diese Frau, die regelrecht in sein Leben gestolpert ist, gehen zu lassen, weil er sich erstmals seit Ewigkeiten wieder lebendig fühlt. Unweigerlich ist dabei die Frage: Wie viel kann eine junge Liebe aushalten? Immer wieder stehen Riley und JJ vor Problemen, die daran resultieren, dass niemand von ihnen wissen darf. Man ist live dabei, wie versuchen, einen Weg für ihre Liebe zu finden, doch manchmal ist es schwer, etwas Gutes zu erhalten, wenn der Druck massiv ist. So ist es hin und wieder auch Thema, wie stabil die Verbindung sein kann, wenn Riley doch gerade erst aus einer Beziehung kommt. Durch die Heimlichkeit habe ich als Leserin zugleich aber auch ständig eine innere Unruhe empfunden. Es war die Angst, dass beiden alles um die Ohren fliegt. Ich wollte nicht, dass meine Freunde, die ich so lieb gewonnen habe, verletzt werden. Zugleich war ich mir bewusst, dass es wohl früher oder später passieren wird. Und das war der Moment, wo Verzweiflung einsetzt.



Zu den Charakteren kann ich sagen, dass Riley und JJ von Anfang an sympathisch sind. Riley konnte mich direkt für sich gewinnen, ihre Art ist einfach nur toll und ihre Einstellung, nicht aufzugeben und sich nicht von der Trennung definieren zu lassen, hat mir gut gefallen. JJ zeigt sich von Anfang an als Gentleman, er ist sehr respektvoll und liebevoll. Beide bringen ihre Päckchen mit, JJ mit seiner Vergangenheit und den Erwartungen seiner Agentur in der Gegenwart, Riley vor allem durch die Trennung mit Nate, mit dem sie eine Beziehung führte, in der sie ihn immer über sich selbst gestellt hat. Und dennoch lassen sich beide nicht von ihrem Erlebten definieren und schreiben die Geschichte neu. Das ist vor allem auch bei JJ beeindruckend, da er viel erlebt hat, was tiefe Wunde hinterlassen hat. Dennoch gibt er nicht auf und sieht das Leben, was er jetzt hat, als zweite Chance. Vielleicht sind beide Charaktere für einige langweilig, weil sie wenig bis keine Ecken und Kanten haben, aber mit ihrer Art haben sie sich einfach so schnell in mein Herz geschlichen, dass es mir egal war. Es gibt zudem einige Nebencharaktere, hauptsächlich Freunde von JJ, die eine Rolle spielen. Sie alle wirken gut eingebunden, haben aber auch ihre Position als Randfiguren und entsprechend kein überpräsentes Auftreten. Dennoch hat man die meisten direkt ins Herz geschlossen. Nur eine Person im Buch wird man vermutlich von Anfang an nicht mögen, was durchaus gewollt und entsprechend ok ist. Hier wurde gute Arbeit geleistet, eine Abneigung herzustellen (ich wollte der Person regelrecht die Augen auskratzen), ohne es ins Lächerliche zu ziehen.



Wer mich etwas kennt, der weiß, dass ich häufig an Intimszenen rummosere, weil sie deplatziert und überflüssig sind. Denn oftmals braucht ein Buch keinen Sex und vor allem keinen, bei dem es nur um Schwanz reinrammen und wilde Nächte geht. Bereits aus dem Verlauf des Buches mit seiner ruhigen Art war daher eine gewisse Grundsorge da, dass Sexszenen hier vollkommen am Inhalt vorbeigehen könnten. Daher war meine Begeisterung umso größer, als ich feststellen durfte, wie gut sich die Intimszenen einfügen. Obwohl sie teilweise sehr umfangreich sind, bewegen sie sich sprachlich auf einem sehr hohem Niveau, sodass sie weder billig noch befremdlich wirken. Es sind wahnsinnig gefühlvolle Szenen, in denen es knistert und brennt. Es ist deutlich mehr als plumper Sex. Das merkt man auch daran, dass die Szenen selbst eine Bedeutung für die Geschichte tragen, da sie Punkte im Geschehen markieren, die wichtig sind – für Riley und JJ, für ihre Beziehungsentwicklung, für die Festigkeit der Beziehung. Ich ziehe wahrlich den Hut, da ich selten so gute Sexszenen gelesen habe, die nicht unangenehm auf mich gewirkt haben. Wie oben bereits geschrieben, wirkt es vielmehr so, als würde die beste Freundin verliebt davon berichten, wie sie ihrem Freund näherkam. Ein Stück weit kann man sagen: Hier geht es ums Liebemachen und nicht ums Vögeln.


Das letzte Drittel des Buches kommt mit wohldosiertem Drama daher. Es entstehen einige Twists und Turns, die man zum Teil vielleicht erwartet (wenn auch nicht in dieser Form) und andere, die einen erst verwundern, deren Bedeutung für die Geschichte aber von hohem Gewicht ist. Ich fand es toll, dass selbst hier ein realistischer Bogen gesponnen wurde und nicht plötzlich so viel Drama gemacht wurde, dass es unglaubwürdig gewesen wäre. Einige Entwicklungen tun weh im Herzen, auch wenn der Kopf versteht, dass sie notwendig sind. Die Botschaften und Intentionen hinter einzelnen Aspekten sind gewichtig und wirklich schön. So muss man einfach feststellen, dass Liebe manchmal nicht nur heißt, für jemanden da zu sein, sondern gerade auch, jemanden zu verlassen. Beide Hauptcharaktere erhalten jetzt noch einmal eine gewaltige Chance, zu wachsen und vielleicht auch, zu sich selbst zu finden. Insbesondere im Hinblick auf Riley bin ich von dieser Entwicklung sehr verzückt gewesen.



Am Ende muss ich sagen, dass Your Smile ein Buch ist, welches mich komplett überrascht hat, weil ich zugegebenermaßen mehr Drama und weniger Tiefe erwartet habe. Es ist für mich wahrlich ein rundum gelungenes, stimmiges Buch, welches zu jeder Zeit nachvollziehbar und authentisch ist. Die Liebesgeschichte fühlt sich so real und wunderschön an, als würde man zwei Freunde begleiten. Die Einblicke in die koreanische Kultur und das Starleben sind vielseitig und interessant, die Protagonisten sind sympathisch und liebeswert. Obwohl das Buch über einen recht niedrigen Spannungsbogen verfügt, kann gerade diese Abwesenheit von unnötigem und überzogenem Drama vollkommen überzeugen und es wird nie langweilig. Für mich ist dieses Buch definitiv bereits jetzt eines meiner Jahreshighlights, da die ruhige Erzählweise, die gelungene Dynamik und Entwicklung einfach toll war. Your Smile konnte meinen Kopf, mein Herz und meine Seele ansprechen und ich werde Riley und JJ ganz sicher vermissen, da sie mir so ans Herz gewachsen sind und ich mit ihnen lachen, leiden und lieben durfte. Dieses Buch ist nicht nur für Fans aus dem K-Pop/K-Drama-Bereich ein Must Read, sondern dürfte jeden überzeugen, der die Nase vollhat von ausufernden, unrealistischen Dramen von Protagonisten, die nicht in der Lage sind, wie Erwachsene miteinander zu reden. Riley und JJ können das nämlich – und das macht ihre Verbindung so stark und liebeswert.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 11.05.2020

emotionaler Band 2

Knightrise
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„Ich möchte unsichtbar sein und es für immer bleiben. Kannst du mir diesen Wunsch erfüllen, Knight?“
(Sky zu Holden in Knightrise)

Worum geht’s?

Sein Herz ist gebrochen. Nach dem Tod von Samantha kämpft ...

„Ich möchte unsichtbar sein und es für immer bleiben. Kannst du mir diesen Wunsch erfüllen, Knight?“
(Sky zu Holden in Knightrise)

Worum geht’s?

Sein Herz ist gebrochen. Nach dem Tod von Samantha kämpft Holden gegen seine inneren Dämonen. Er gibt sich die Schuld daran, dass er nicht verhindern konnte, was passiert ist. Es wäre seine Aufgabe gewesen, doch er hat versagt und damit alles verloren, was ihm etwas bedeutet hat. Betäubt vom Schmerz und ertrunken in Selbstzweifeln verliert Holden sich immer mehr selbst. Als er dabei eines Abends in Gefahr gerät, taucht ein Mädchen auf, welches sein Leben gehörig durcheinanderwirbelt. Ihr Name ist Skylar und sie will eigentlich nur in Ruhe studieren und sich frei zu fühlen. Doch sie wird das Gefühl nicht los, dass sie Holden helfen kann. Doch wird er sie mit in den Abgrund zerren oder wird sie ihm endlich wieder Licht ins Leben bringen?

Knightrise ist Band 2 der fünfteiligen Prestige-Reihe. Die Geschichte um Holden und Skylar ist grundsätzlich in sich geschlossen, fürs bessere Verständnis sollte aber vorher Kingsfall gelesen werden.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist identisch zum Vorgänger Kingsfall, nur die Farbgebung ist dieses Mal in einem dunkeln Lila gehalten. Wieder wirkt das Cover geheimnisvoll. Nach einem kurzen Prolog, der einige Erkenntnisse aus Kingsfall auf den Kopf stellt, wird das Buch chronologisch erzählt. Hierbei wechselt die Erzählweise zwischen Sky und Holden jeweils als Ich-Erzähler. Neben dem obligatorischen Hinweis durch den Namen des Erzählers merkt man jedoch auch an der Erzählweise, welcher Charaktere gerade erzählt. Holdens Kapitel sind ruppiger, während Sky eher sachlicher daherkommt. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr angenehm und gut lesbar. Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und reißt einen regelrecht mit. Das Buch enthält keine expliziten Erotikszenen, vereinzelt jedoch etwas derbere Sprache.

Mein Fazit

Sie sind endlich zurück. Nachdem mich Kingsfall wirklich begeistern konnte und ich mich sofort für einen Platz bei Prestige rekrutieren lassen würde, war die Wartezeit zum Glück nicht so lang, bis es endlich weiterging. Denn der Prolog von Knightrise war bereits in Kingsfall abgedruckt und hat so ziemlich alles über den Haufen geworfen, was man in Kingsfall über Samantha erfahren hat. Und jetzt geht’s also endlich weiter. Und was soll ich sagen? Ich habe dieses Buch so verschlungen, dass ich wirklich hochgradig traurig war, als die letzte Seite anbrach. Die Erkenntnis, sich wieder von der Baylor University verabschieden zu müssen, war wirklich nicht schön.

Frisch an der Baylor University angekommen, hat Sky es endlich geschafft: Freiheit! Das Unileben wird für sie ein neuer Schritt, weg von ihrer bekannten Mutter und deren Erwartungen an Sky, weg von den Augen der Öffentlichkeit. Als sie eines Abends auf dem Weg ins Wohnheim ist, beobachtet sie eine gefährliche Situation und greift instinktiv ein. Sie kann ja nicht ahnen, dass diese Begegnung ihr Leben verändern wird. Denn als sie auf Holden Knight trifft, merkt sie schnell, dass in ihm ein dunkler Sturm wütet. Holden kämpft mit Selbstzweifeln, Selbsthass und den Schmerzen, die er durch den Verlust seiner Freundin Samantha vor einem Jahr verspürt und nicht loswird. Zu sehr ist er davon überzeugt, dass er ihren Tod hätte verhindern können – und müssen. Denn mit ihr ist alles gestorben, was ihm etwas bedeutet hat und auch etwas, was seine Zukunft hätte sein können. Seitdem ist es fast so, als würde Holden ziellos durchs Leben streifen und nur darauf warten, zu versinken. Doch als er auf Sky trifft, ist er davon überzeugt, dass sie ihm helfen kann. Helfen dabei, ein für alle Mal die Wahrheit herauszufinden und mit dem Thema Samanthas Tod abzuschließen. Doch wer tief gräbt, der kann auch so manches finden, was er nicht erwartet. Und Geheimnisse können viel kaputt machen…

Wie viel Schmerz kann eine Person ertragen, bis sie daran zerbricht? Und ist eine Person, die bereits am Zerbrechen ist, noch zu retten? Diese Frage darf man sich bei Knightrise unweigerlich stellen. Denn Holden leidet und das merkt man von Anfang an. Hinter seiner perfekt gepflegten Fassade als unausstehlicher, schlagfertiger Hottie brodelt es gewaltig. Denn er kämpft mit sich selbst, mit seinen Dämonen, seinen Erinnerungen und ein Stück weit auch mit seiner Wut auf Sam, die so einfach aus seinem Leben verschwand, obwohl sie sein Mittelpunkt werden sollte. Die stand im starken Kontrast zu Holden, wie wir ihn in Kingsfall kennenlernen – und in meinem Fall hassen lernen – durften. War er stets schlagfertig, leichtfüßig und zeigte vor allem auch eine gewisse Antipathie gegen Sav, hat er hier sehr schnell mein Herz erobern können. Denn der Blick in sein Inneres war schmerzhaft und unglaublich ergreifend. Auf der verzweifelten Suche nach Antworten, aber selbst irgendwo am Rande des Abgrunds braucht Holden eine starke Hand. Dass er diese ausgerechnet in Sky findet, ist ein Stück weit Schicksal und Zufall zugleich. Sky ist ein sehr bedachter Charakter, der sich vor allem durch analytische Fähigkeiten und Empathie auszeichnet. Sie durchbricht spielend leicht Holdens Maske und kratzt bereits schnell an den Wunden. Doch auch Holden kann Sky lesen wie ein Buch. Das Mädchen, was von sich selbst sagt, sie wäre gern unsichtbar, weil sie immer im Fokus und unter Beobachtung stand. Das Mädchen, was versucht, aus einer Art Käfig auszurechen und ein Stück weit auch sich selbst zu finden. Und so wird das Aufeinandertreffen von Sky und Holden zu einer kraftvollen Dynamik, die beide Charaktere wachsen, aber auch leiden lässt.

Knightrise ist für mich ein Buch, bei dem gar nicht so wirklich die Liebesgeschichte im Vordergrund steht, sondern eher ein nettes Beiwerk ist. Die Stärke des Buches liegt auf anderen Ebenen, was nicht heißt, dass die Beziehungsentwicklung nicht stimmig war. Oh doch, das war sie, zwar nicht so kraftvoll und turbulent wie in Band 1 zwischen Kaylan und Savannah. Aber das hätte auch zu Holden und Sky nicht gepasst. Hier geht es viel eher darum, dass beide lernen müssen, zu sich selbst zu finden und zu sich selbst zu stehen, die Geister der Vergangenheit zu verjagen und hierdurch die Bereitschaft zu finden, sich aufeinander einzulassen. Persönliche Entwicklung ist daher für mich der präsentere Part, der den Reiz der Geschichte ausmacht. Es ist reißend zu sehen, wie Sky langsam aus den Strukturen ausbricht, die ihre Mutter ihr so lange eingepflanzt hat. Es ist berührend zu sehen, wie Holden langsam seine Hoffnung zurückgewinnt, dass mit Samantha nicht seine gesamte Gefühlswelt zum Erliegen gekommen ist. Entsprechend behutsam baut sich die Beziehung beider auf, immer überschattet von Samantha und der Suche nach der Wahrheit.

Samantha ist in diesem Buch natürlich sehr präsent. Immerhin scheint es noch immer nicht abschließend geklärt zu sein, was da jetzt wirklich passiert ist. Viele Fragezeichen tauchen immer wieder auf, aber es gibt auch zahlreiche Antworten. Diese sorgen für Überraschungen, aber auch so einige Twists und Turns. Die finale Enthüllung, was passiert ist und wie damit umgegangen wurde, fand ich überzeugend. Hier hatte ich erst ein wenig Sorge, dass eine nicht nachvollziehbare Auflösung kommt, aber das, was passiert sein soll, hat mich zufriedengestimmt und mir auch das Gefühl gegeben, dass die Fragezeichen endgültig begraben sind. Der Spannungsbogen ist jedenfalls über fast das ganze Buch hoch, gleichzeitig ist das Tempo nicht so rasant wie beim Vorgänger, welcher sich sehr spritzig präsentierte, da zwischen Sav und Kaylan die Fetzen und Funken flogen. Zwischen Holden und Sky herrscht eher eine düstere Anspannung, die langsam von Licht durchzogen wird. Auf einer gewissen Art und Weise harmonieren beide auch auf einer anderen Ebene als die beiden starken Charaktere aus Kingsfall, einfach weil Sky auch eher ein zurückhaltender Mensch ist. Ihre Beobachtungs- und Kombinationsgabe ist dafür aber unglaublich ausgeprägt und führt so auch zu viele Fortschritten in der Geschichte. Es ist auf jeden Fall klug, dass die Autorin hier etwas Tempo aus der Geschichte genommen hat, da inhaltlich einige Brocken zu verdauen sind und sonst das Buch schnell überdreht hätte wirken können. Hier muss ich auch wieder den Hut davor ziehen, dass es der Autorin gelungen ist, ohne explizite Sexszene eine kraftvolle Verbindung von Holden und Sky zu charakterisieren. Damit wird einfach erneut gezeigt, dass Sex für ein New Adult Buch kein Muss ist und die Beziehungsentwicklung auf anderen Ebenen vielleicht auch deutlich eindrucksvoller ist, als wenn die Charaktere durch sexuelle Anziehung zueinander finden.

Knightrise war im Großen und Ganzen eine runde Sache und kann vor allem mit Nachvollziehbarkeit und Gefühl begeistern. Bei einigen Aspekten hätte ich mir aber noch etwas mehr gewünscht. So hätte es mir gefallen, noch etwas mehr in die Beziehung von Sky und ihrer Mutter eingeführt zu werden. Die Geschichte konzentriert sich sehr auf Holden und sein Schicksal, was dazu führt, dass Sky vielleicht etwas untergeht. Hier hätte man sicher noch ein klein wenig mehr Input mitgeben können, um auch Sky greifbarer und menschlicher zu machen. Außerdem kam für meinen Geschmack das verbindende Element – nämlich die Studentenverbindung Prestige – etwas zu kurz. Sicher kann man nicht in jedem Buch viel dazu bringen und immerhin kommen auch noch drei Bücher, aber mir fehlte etwas der Bezug. Das reine Nutzen des Prestigehauses als gelegentlichen Handlungsort finde ich etwas mau. Hier sollte für die Folgebände definitiv etwas mehr mitgegeben werden, da Prestige bisher wirklich sehr wenig behandelt wurde und wenig Einblicke gewährt hat. Andererseits muss man auch festhalten, dass die Story um den Tod ein sehr umfangreicher Handlungsstrang ist und entsprechend die Gefahr im Raum steht, dass durch zu viele Handlungen und zu viele Thematiken das Buch unfokussiert wirkt und den Leser überfordern könnte. Trotzdem hoffe ich auf etwas mehr zu Prestige.

Insgesamt war dieses Buch ein würdiger Nachfolger zu Kingsfall, welches für mich ein absolutes Highlight war. Knightrise überzeugt mit einer spannenden Handlung, die auch viel Tiefe mitbringt und mit so einigen Überraschungen daherkommt, die jedoch weder übertrieben noch unpassend wirken. Holden konnte mich überraschenderweise schnell für sich gewinnen, denn hinter ihm verbirgt sich mehr, als die Fassade erst glauben lässt. Sky ist eine sehr sympathische Protagonistin, geht aber neben Holden ein wenig unter. Die Beziehungsdynamik war authentisch und mitreißend, auch wenn es mir so vorkam, als würde die eigentliche Liebesgeschichte eher eine untergeordnete Rolle spielen und es vielmehr um persönliche Entwicklung gehen. Auf jeden Fall wieder ein absoluter Pageturner.

[Diese Rezension basiert auf einem Kindle Unlimited Exemplar.]



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