Es fehlt öfter an Spannung und Action (3,5 Sterne)
Des Teufels GebetbuchDies war mein erster Roman von Markus Heitz und da er mir von sehr vielen empfohlen wurde, habe ich mich umso mehr auf dieses Buch gefreut.
Das Cover verspricht schon mal viel Böses und Unheimliches.
Der ...
Dies war mein erster Roman von Markus Heitz und da er mir von sehr vielen empfohlen wurde, habe ich mich umso mehr auf dieses Buch gefreut.
Das Cover verspricht schon mal viel Böses und Unheimliches.
Der Schreibstil ist für mich am Anfang etwas schwierig gewesen, da Heitz sehr ausschweifend schreibt. Er beschreibt sehr genau jede Situation, so zB auch die Städte, die Umgebung oder das Handeln. Es war zu keinem Zeitpunkt so, dass ich gelangweilt war oder ich das Bedürfnis hatte, bestimmte Passagen nur zu überfliegen. Aber ab und zu war es mir dann doch zu ausschweifend, weil so einfach oft keine richtige Spannung aufkam. Und wenn dann endlich mal etwas Schwung in die Story kam, bremsten diese langen Erzählungen die Handlung wieder etwas aus.
Auch das Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen. Nach all dem, was passiert ist, nach der langen Jagd und all den Umständen war es mir etwas zu "langweilig" bzw unspektakulär. Da hätte ich mir vielleicht etwas in eine andere Richtung gewünscht.
So viel zu den Dingen, die mir nicht so gut gefallen haben.
Was ich klasse fand, waren die 2 verschiedenen Handlungsstränge. Der eine behandelt die Gegenwart, der andere die Zeit um das 18. Jahrhundert.
Im 18. Jahrhundert können wir die Entstehung des Kartenspiels miterleben. Ich fand es klasse, dass hier Parallelen zu Faust eingebunden wurden und sogar Goethe eine Rolle bekam. Ich mag Klassiker und so hatte ich hier wirklich Freude beim lesen.
In der Gegenwart begleiten wir vor allem Tadeus und Hyun, die auf der Jagd nach dem Kartenspiel sind. Beide aus verschiedenen Gründen. Aber es gibt noch so einige andere Widersacher, die diese auch haben wollen und eine Rolle spielen. Oft wusste ich nicht, wer mit wem und wie zusammenhängt, aber das wird am Ende natürlich aufgeklärt. Am besten von allen fand ich Odette Darlan, da sie wirklich die gestörteste war und es hier so richtig zu Sache ging. Hier kam der Psycho-Aspekt am besten zur Geltung.
Ich fand auch die Entwicklung von Tadeus sehr spannend und auch ihre ganze Reise quer durch die Welt, da sie immer wieder auf neue Probleme stoßen und es so eigentlich nie langweilig wird.
Letztendlich hat mich diese Story nicht megamäßig vom Hocker gerissen. Ich habe sie sehr gern gelesen und werde definitiv auch noch mehr von Herrn Heitz lesen. Aber mir fehlte einfach etwas Action und Horror. Trotzdem gefiel mir sein anspruchsvoller Schreibstil sehr gut, da er mich auch mit umschweifenden Beschreibungen nicht langweilte.