Wenn man dieses Buch anfangen möchte, sollte man zunächst überlegen, was man erwartet. Feststeht von Anfang an, dass es keine Fortsetzung oder schriftliche Ansammlung von unveröffentlichten Szenen ist. Genauso wenig wie es eine simple Lobeshymne darstellt. Stattdessen beleuchtet Kelsey Miller in ihrem Buch sowohl die guten als auch schlechten Seiten der Serie – und analysiert, warum ausgerechnet eine Geschichte über sechs Freunde, die den lieben langen Tag genau genommen… nun ja, nicht unbedingt viel tun, so erfolgreich wurde. Und warum sie es bis heute ist. Denn sind wir doch mal ehrlich: Als die Serie im Jahr 1994 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, war ich noch nicht einmal auf der Welt. Und trotzdem gehört „Friends“ zu meinen ungeschlagenen Lieblingsserien. Ich gucke sie immer: Beim Kochen, beim Zocken, beim Putzen, nach einem langen Abend mit Freunden, sogar beim Einschlafen. Ich bin auch schon häufiger über die Frage stolpert, was mich so sehr fasziniert. Warum ich so weit in der Welt von „Friends“ gefangen bin, dass ich mich fast selbst als Teil von der Gruppe sehe. Ich verstehe ihre Dynamik, fühle mich bei ihnen Willkommen und zuhause. Schließlich überraschte mich Kelsey Miller mit einem Ausdruck, den ich der Serie in einem Gespräch mit Freunden ebenfalls schon gegeben hatte: Es ist eine Wohlfühlserie. Eine Flucht aus der Realität, die eben nicht unbedingt immer so ausfällt, wie man es sich wünscht.
Die emotionalen Aspekte, die im Buch erwähnt werden, kamen mir größtenteils bekannt vor. Fesseln konnte mich der Inhalt dann aber tatsächlich mit den kritischen Aspekten und der Möglichkeit, mehr über die Entstehung der Serie zu erfahren. Über die Höhen und Tiefen, die Köpfe hinter den Dialogen, die Suche nach den passenden Schauspielern. Wer bereit ist, sich auf eine Reise einzulassen, die nicht nur rosarot ist, sollte hier fündig werden.