Eines sonntags in Turin: Ein seit kurzem verwitweter ehemaliger Ingenieur hat seine älteste Tochter Sonia mit ihrer Familie zum Mittagessen eingeladen. Kurz vor Mittag -, das Essen ist fertig ...
Eines sonntags in Turin: Ein seit kurzem verwitweter ehemaliger Ingenieur hat seine älteste Tochter Sonia mit ihrer Familie zum Mittagessen eingeladen. Kurz vor Mittag -, das Essen ist fertig - muss Sonia den Besuch absagen. Der Ingenieur hält es allein nicht in der Wohnung aus und entschließt sich zu einem Spaziergang, bei dem er die alleinerziehende Elena und ihren sechzehnjährigen Sohn Gaston kennenlernt. Er lädt die beiden zum Essen zu sich nachhause ein. Dieser Nachmittag verändert das Leben der drei einsamen Menschen.
Die Geschichte wird von Giulia, der zweiten Tochter erzählt. Minutiös beschreibt sie die Abläufe dieses Tages und kommt dabei immer wieder auf Erlebnisse aus ihrer Kindheit und Jugend zurück. So enstehen mehrere Erzählebenen, die nach und nach das Leben des Ingenieurs und seiner Familie preisgeben.
Der Roman ist in einer leichten, anmutigen Sprache geschrieben. Die Übersetzerin hat die italienische Sprachmelodie hervorragend ins Deutsche übertragen. Es überwiegt eine melancholische Grundstimmung, die sich gegen Ende deutlich aufhellt. Mir hat dieses kleine ruhige Buch gut gefallen.
Das Buch „Young Rebels – 25 Jugendliche, die die Welt verändern“ wurde von Mutter und Sohn Christine und Benjamin Knödler geschrieben und von Felicitas Horstschäfer illustriert.
Es ist hochwertig ...
Das Buch „Young Rebels – 25 Jugendliche, die die Welt verändern“ wurde von Mutter und Sohn Christine und Benjamin Knödler geschrieben und von Felicitas Horstschäfer illustriert.
Es ist hochwertig ausgestattet (leider ohne Lesebändchen) und liegt angenehm in der Hand.
Die Autoren beschreiben jeweils auf 4 – 6 Seiten die Lebensumstände eines jungen Aktivisten, die Gründe, die ihn zu seinem Engagement veranlasst haben und die Folgen, die daraus entstanden sind. Es werden gleich viele männliche wie weibliche Rebellen vorgestellt.
Jedes Kapitel beginnt mit einem gezeichneten Porträt des Jugendlichen und endet mit einer Seite voller thematisch passender Symbole. Die Illustrationen sind schlicht gehalten, ich finde sie sehr gelungen.
Im Text sind besonders schwierige Fremdwörter farbig markiert, sie werden in einem anhängenden Glossar erklärt. Angesichts der angesprochenen Altersgruppe 10-12 Jahre hätten es noch mehr Erklärungen sein dürfen.
Das Buch endet mit einer Quellenangabe. Vermisst habe ich eine Sammlung weiterführender links zu den einzelnen jungen Aktivisten.
Von den 25 vorgestellten Jugendlichen kannte ich bisher nur sieben, und ich war überrascht, wie vielfältig sie sich engagieren. Sie treten unter anderem für den Umweltschutz, strengere Waffengesetze, Frauenrechte, psychische Gesundheit, bessere Sichtbarkeit farbiger Menschen, Bildung, Frieden und Korruptionsbekämpfung ein.
Sie erfinden, bauen, gründen, verklagen und veröffentlichen für Ihre Sache und müssen dabei oft massive Widerstände überwinden oder sogar um ihr Leben fürchten.
Ich bin tief beeindruckt von diesen jungen Leuten. Das ist sicher auch, was die Autoren mit ihrem Buch bezwecken wollten. Im Vorwort schreiben sie an ihre Leser: „Möge es euch mit Ideen anstecken, Widerspruchsgeist wecken und euch ermutigen, weiter zu fragen, zu denken und womöglich zu handeln. Denn wir alle können dazu beitragen, dass die Welt ein schönerer Ort ist“.
David Rawlings schickt in seiner Erzählung "Der Gepäckträger" drei grundverschiedene Menschen auf eine Flugreise und lässt sie ihre Koffer verwechseln. Um den eigenen Koffer zurückzubekommen, ...
David Rawlings schickt in seiner Erzählung "Der Gepäckträger" drei grundverschiedene Menschen auf eine Flugreise und lässt sie ihre Koffer verwechseln. Um den eigenen Koffer zurückzubekommen, müssen sie sich in einem Gepäckdepot einfinden. Dort erwartet sie ein junger Gepäckträger, der ihnen zwar ihr Gepäck übergibt, sie aber nicht so einfach wieder ziehen lässt. Vielmehr konfrontiert er sie mit Aspekten ihres seelischen Gepäcks, die sie bisher nicht wahrgenommen haben oder nicht sehen wollten.
Bei David geht es um seine Unfähigkeit, einen Fehler zu verzeihen, mit der er seiner Familie und sich selbst das Leben schwer macht. Michael schleppt sich an der Last, ab, die ihm sein Vater aufgebürdet hat, und Gillian ist verbittert, weil sie ihr Leben durch eine Brille aus Neid und Selbstabwertung sieht. Ihnen allen hält der Gepäckträger einen Spiegel vor und gibt ihnen die Gelegenheit, einen Teil ihres Gepäcks abzugeben. Nicht alle nutzen diese Chance.
Der Roman ist eingängig geschrieben, und ich konnte mich gut in alle Charaktere hineinversetzen. Die Auflösung ist allerdings stark vereinfacht, darin ähnelt das Buch einem Motivationsratgeber. Am Ende stellt der Autor Fragen, die zum Nachdenken über das Gelesene und über das eigene "Gepäck" anregen.
"Ayurvedische Wohlfühlküche - 100 saisonale Rezepte für die moderne Ernährung von Diva Alter" - so heißt dieses Buch, und deswegen werde ich mich vornehmlich auf die Rezepte in Teil II des Buches ...
"Ayurvedische Wohlfühlküche - 100 saisonale Rezepte für die moderne Ernährung von Diva Alter" - so heißt dieses Buch, und deswegen werde ich mich vornehmlich auf die Rezepte in Teil II des Buches konzentrieren.
Warum? Dazu später mehr …
Das Buch ist schön aufgemacht und verarbeitet – sogar mit Lesebändchen! Es macht einen hochwertigen Eindruck und hat eine klare, schnörkellose Typografie, die angenehm zu lesen ist. Trotz seines Gewichts liegt es gut in der Hand, und die dicken Seiten sind ein haptischer Genuß.
Die Rezepte sind grob in die drei Bereiche Frühling & Frühsommer, Sommer & Frühherbst und Spätherbst & Winter aufgeteilt und lassen sich in der Regel gemäß der ayurvedischen Typenlehre leicht abwandeln. Damit steht einem ein recht umfangreiches Repertoire zur Verfügung, auch wenn die Unterschiede bei einigen Rezepten nur in Details zu finden sind.
Man sollte sich nicht durch die Vielzahl der Rezepte im Inhaltsverzeichnis täuschen lassen, denn es sind nicht alles vollständige Gerichte. So ist zum Beispiel auch die Zubereitung von Beilagen, Suppen oder Getränken ein Teil davon. Das ist zwar kein Problem, vermittelt aber auf den ersten Blick ein verfälschtes Bild.
Im allgemeinen sind die Rezepte knapp und gut verständlich beschrieben. Es kann zwar nicht schaden, wenn man über ein gewisses Koch-Basiswissen verfügt, die Herstellung der Speisen ist jedoch nie unzumutbar schwer.
Leider sind nur relativ wenige der Gerichte bebildert. Vor allem bei den vielen Zutaten und Gewürzen hätte ich mich über das eine oder andere Foto gefreut.
Da Gewürze in der ayurvedischen Küche eine große Rolle spielen, gibt es immer wieder - entweder direkt bei den Rezepten eingestreut oder im dritten Teil des Buches gebündelt - interessante Information zu ihrer Zubereitung und Wirkung oder zu Alternativen. Auch der Herstellung eigener Gewürzmischungen sind etliche Seiten gewidmet.
Man kann die Gerichte an seinen Geschmack anpassen, falls eine Zutat mal nicht zu den Favoriten gehört oder sie einem einfach nicht schmeckt. Wenn man sich aber nah an die Rezepte halten will, dann sollte man schon Zugang zu einem entsprechend sortierten Asia- oder Bioladen haben. Ansonsten kann die Suche mühsam werden. Oder man hofft und verlässt sich auf einen Anbieter/Versender im Internet.
Die Kochzeiten halten sich zumeist in einem überschaubaren Rahmen, so dass die Gerichte relativ schnell zubereitet sind. Gelegentlich ist die Vorbereitungszeit etwas länger und erfordert ein wenig Planung. Aber diese Zeiten sind immer angegeben, so dass es hier keine bösen Überraschungen geben sollte.
Auch wenn vereinzelt mit Milch- oder Milchprodukten gearbeitet wird, ist die überwiegende Anzahl der Rezepte durchaus auch für Veganer geeignet.
Was mir am dem Buch nicht so gut gefallen hat, ist Teil 1, in dem die Autorin in die "Ayurvedische Perspektive" einführt. Zum einen schreibt sie hier in einem unangenehm belehrenden Stil, zum anderen argumentiert sie mal wissenschaftlich, mal pseudowissenschaftlich. Das fand ich ziemlich nervig.
Auch ist es mir nicht gelungen, mich anhand der Beschreibungen einem der Konstitutionstypen zuzuordnen. Deshalb kann ich die Rezepte nur dann im Sinn der Lehre anwenden, wenn ich mich einer ayurvedischen Beratung unterziehe. Darauf weist die Autorin im Übrigen auch selbst hin.
Man kann Teil 1 des Buches eingehend lesen, muss es aber nicht. Ich habe mich auf die Teile 2 und 3 konzentriert, die für mich nützlichere Informationen enthalten.
Darum als Fazit: Ein ayurvedisches Kochbuch mit schönen Ideen.
Es ist der Sommer des Jahres 1923. In Göteborg findet endlich die lange geplante Weltausstellung statt. Die neunzehnjährige Ellen darf ihre ersten journalistischen Erfahrungen bei der Ausstellungszeitung ...
Zum Inhalt:
Es ist der Sommer des Jahres 1923. In Göteborg findet endlich die lange geplante Weltausstellung statt. Die neunzehnjährige Ellen darf ihre ersten journalistischen Erfahrungen bei der Ausstellungszeitung sammeln. Bauernjunge Otto reist mit seiner Eselin Bella an, um die Kinder mit Ausritten zu unterhalten. Aber auch zwielichtige Gestalten treiben sich in der Stadt herum. Und Polizist Nils ist sowohl dienstlich als auch privat auf dem Ausstellungsgelände unterwegs.
In Berlin erhält Albert Einstein die Einladung, seine Nobelpreisrede während der Weltausstellung zu halten. Er ist fast nur noch im Ausland zu Vortragsreisen unterwegs, weil er zuhause zunehmend antisemitischen Anfeindungen und sogar Morddrohungen ausgesetzt ist. Albert Einstein fährt mit dem Zug nach Göteborg, doch er kommt zum vereinbarten Termin nicht dort an. Wurde er entführt oder gar ermordet?
Mein Eindruck:
Marie Hermanson verknüpft die Erlebnisse der vier Personen rund um die Weltausstellung in Göteborg zu einer Kriminalgeschichte und verzichtet dabei dankenswerterweise auf verstörende Details. Der Roman liest sich angenehm, er ist in einer schönen, unverschnörkelten Sprache geschrieben, und die Übersetzerin Regine Elsässer hat den skandinavischen Sprachstil wunderbar ins Deutsche übertragen.
Die Autorin gewährt einen Blick in Albert Einsteins privates Nähkästchen. Sie schildert ihn als hitzköpfigen, schüchternen, und sehr sympathischen Frauenhelden. Mich hat sie damit neugierig gemacht, und ich werde als nächstes eine Einstein-Biografie lesen, um herauszufinden, wieviel davon wahr und was Fiktion ist.
Besonders gelungen finde ich die atmosphärischen Schilderungen. Ob Weltausstellung, die Hafenanlagen in Göteborg oder eine ländliche Umgebung in Schweden: Frau Hermanson hat mit ihren Worten stimmungsvolle Bilder auf meine innere Leinwand gemalt und mich damit sehr beeindruckt.
Die auf dem Klappentext angekündigte Leichtigkeit wollte sich zwar angesichts des ernsten Grundthemas und trotz einiger humorvoller Passagen nicht so recht einstellen. Dies empfinde ich aber nicht als negativ, sondern als authentisch.
Die Geschichte ist an manchen Stellen unlogisch und hat ein paar Längen, insgesamt hat es mir aber großen Spaß gemacht, sie zu lesen.