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Veröffentlicht am 23.08.2020

nach einer wahren Geschichte -bewegend und toll geschrieben

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
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Stefania ist gerade mal 16 Jahre alt und steckt voller Träume und Hoffnungen, als der zweite Weltkrieg ausbricht und für sie alles verändert. Nichts in ihrer Umgebung ist mehr, wie es war. Häuser liegen ...

Stefania ist gerade mal 16 Jahre alt und steckt voller Träume und Hoffnungen, als der zweite Weltkrieg ausbricht und für sie alles verändert. Nichts in ihrer Umgebung ist mehr, wie es war. Häuser liegen in Schutt und Asche, es wird schwer eine Arbeit zu finden, ihre Freunde müssen umziehen und sie allein lassen und dann ist da auch noch ihre kleine Schwester Helena, um die sie sich kümmern muss. Für Stefania beginnt ein harter Kampf ums Überleben, denn sie bemüht sich nicht nur sich selbst und ihre Schwester durch zu bringen, sondern gleichzeitig noch für die Familie Diamant da zu sein, bei der sie zuvor gewohnt und gearbeitet hat. Die Juden-Familie ist im Ghetto für die Jugendliche jedoch nur schwer zu erreichen und das heimliche Versorgen streng verboten. Und als wäre das noch nicht gefährlich und waghalsig genug, steht sie im Verlauf des Krieges vor noch weiteren, schwerwiegenden Entscheidungen und gibt mit ihrem Mut anderen Menschen eine Chance auf ein Leben, wenn auch nur eine kleine, denn niemand weiß, ob sie den nächsten Tag noch erleben werden.

Dieses Buch ging mir unter die Haut. Es war erschreckend, erschütternd, aufwühlend und gleichzeitig auch unglaublich schön. Die Geschichte des zweiten Weltkrieges ist den meisten wohl nicht unbekannt. Auch mit den Themen Judenverfolgung, Konzentrationslager und Hinrichtungen aufgrund von Hilfsbereitschaft gegenüber den Juden hat man sich zum Beispiel in der Schule beschäftigt und man weiß, dass das passiert ist und hat vielleicht auch eine grobe Vorstellung davon, wie schlimm und grausam es gewesen sein muss. Mit „Das Mädchen das ein Stück Welt rettete“ einen Einblick in diese Zeit zu bekommen, der auf einer wahren Begebenheit beruht, ist aber einfach noch mal intensiver gewesen.
Die Geschichte ist sehr einfühlsam erzählt, trotz all der Schrecken, die passieren und die auch nicht verheimlicht werden, sind die Grausamkeiten nicht zu detailliert beschrieben, so dass die Altersempfehlung ab 13 Jahren vermutlich gerechtfertigt ist. Einige Szenen waren aber schon sehr geprägt von der Brutalität der Zeit, auf unterschiedliche Weise. Das Leben von Stefania wird zu einem ständigen Kampf. Ein Kampf um ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, Kleidung, Arbeit und die Gesundheit. Die Protagonistin ist unglaublich mutig und hat ein großes Herz. Immer wieder kommen ihr Zweifel und die Angst hält sie fest im Griff und doch entscheidet sie zugunsten anderer Menschenleben. Was sie alles unternimmt und bewerkstelligt, ist wirklich enorm. Aber auch ihre kleine Schwester Helena ist für mich eine Heldin. Die beiden Schwestern haben viel ausgehalten und eingesteckt, zurück gesteckt, sich immer wieder ihren Ängsten gestellt und durchgehalten, wie schwer es auch war. Und jede Hoffnungslosigkeit, die aufkam, war absolut verständlich und nachvollziehbar.
Stück für Stück durchlebt man mit Stefania, wie es ihr ergangen ist, welchen Strapazen sie sich ausgesetzt hat, wen sie kennengelernt und für wen sie ihr eigenes Leben riskiert hat. Durch die Ich-Perspektive ist man hautnah dabei und erlebt jede Szene sehr intensiv mit. Immer wieder gab es Situationen, in denen sie dem Tod näher war, als dem Leben und es nur durch Glück, ihrem guten Verhandlungsgeschick, der Gutmütigkeit ihres Gegenübers oder einer zufälligen Ablenkung zu verdanken war, dass sie eine weitere Chance erhalten hat, für sich und die Juden, die sie schützte und unterstützte. Manche Passagen hätten für meinen Geschmack noch etwas länger und ausgebauter sein können. Es gibt im Buch einige Zeitsprünge, die ich verständlich finde, dennoch fand ich all die Erlebnisse gleichermaßen interessant wie erschreckend und hätte einfach gern noch mehr erfahren. Trotzdem versteh ich die Kürzungen und die Autorin erklärt auch im Nachwort, dass sie nicht alles so detailliert einbringen konnte, wie sie gern gewollt hätte, ohne das Buch zu dick werden zu lassen. Besonders beeindruckend fand ich, dass, abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, alles wirklich so passiert ist. Auch wenn hier und da die Reihenfolge wohl ein klein wenig angepasst werden musste, damit es trotz der Zeitsprünge und der „Kürzungen“ passte und es zu einigen wenigen Ereignissen keine ganz genauen Aufzeichnungen oder Zeitzeugen gab, kann man sich ziemlich sicher sein, dass man Stefanias Geschichte nahezu so erlebt, wie sie war. Es ist eben nicht so oder so ähnlich oder möglich und vielleicht, sondern es ist das Leben von Stefania und Helena, in das man hier eintauchen darf.

Trotz all der bedrückenden und schrecklichen Ereignisse empfand ich den Schreibstil als sehr angenehm und flüssig. Es ist aufwühlend und furchtbar, was die Menschen durchgemacht haben, umso schöner waren dann aber auch die kleinen Erfolge und Lichtblicke, die Hoffnung und der Mut. Ich möchte inhaltlich gar nicht zu viel verraten. Stefania und Helena treffen auf ganz verschiedene Personen, einige sind ihnen wohlgesonnen, andere nicht, vor manchen müssen sie sich verstecken und schweigsam sein, bei anderen könnten sie überlegen, ob sie ehrlich sind und vertrauen fassen. Sie müssen Krisen meistern und Unmögliches organisieren und bei all dem dürfen sie niemals ihr Herz oder ihren Verstand verlieren.

Ein toller Abschluss ist das Nachwort des Buches, in dem man zu einigen der Charaktere, die man im Verlauf des Werkes kennen gelernt hat, noch von dem erfährt, was nach dem Krieg aus ihnen geworden ist. Durch die Fotos wird dabei noch mal deutlicher, dass es wirklich um reale Menschen geht, nicht um fiktive Figuren, die in die Zeit des zweiten Weltkrieges gesetzt wurden.
Fazit

Eine Geschichte voller Mut und Menschlichkeit nach einer wahren Begebenheit. Ich lese sehr selten historische Bücher, doch dieses hat mich gleich angesprochen und die Leseprobe hat mich neugierig gemacht auf den Rest der Handlung. Und auch wenn ich mir im Vorfeld natürlich Gedanken gemacht habe, was mich erwartet, so war es dann beim Lesen doch noch mal intensiver und anders. Besonders mit dem Wissen, dass es Stefania gab, dass es all die anderen Menschen gab und dass all die Ereignisse passiert und keine Fiktion sind. Ein tolles Buch, das mich nachdenklich gestimmt hat und die grausamen Seiten des Krieges lebendig macht, ohne dabei zu viele blutige Details auszupacken, das gleichzeitig aber auch einfach toll war, weil die Protagonisten wahre Helden sind.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

spannend, vielseitig, düster

Die Totenbändiger. Staffel 1: Äquinoktium. Unheilige Zeiten. Band 1-2
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Band 1:
In einer Welt zu leben, in der Geister zum Alltag gehören, bringt einige Herausforderungen mit sich. Von ihnen zu wissen, schützt einen noch lange nicht vor Übergriffen oder dem Entstehen von weiteren ...

Band 1:
In einer Welt zu leben, in der Geister zum Alltag gehören, bringt einige Herausforderungen mit sich. Von ihnen zu wissen, schützt einen noch lange nicht vor Übergriffen oder dem Entstehen von weiteren Geistern. Die Schutzmaßnahmen der Bevölkerung sind vielseitig und doch ist es nicht immer ausreichend und sie sind auf die Hilfe von Totenbändigern angewiesen. Obwohl viele sie verachten, beschimpfen und meiden, sind sie doch die einzigen, die mehr ausrichten können, als sich hinter Eisen zu verstecken. Sehr häufig bekommen die Bändiger zu spüren, welche Vorurteile ihre Gabe mit sich bringt und sie haben daher mit weit mehr Problemen zu kämpfen, als nur mit den Geistern. Auch wenn ihre Kraft beängstigend wirken kann, könnten sie auch viel Gutes bewirken, wenn man sie denn lassen würde.
Camren und seine Geschwister sind ebenfalls Totenbändiger und auch für sie gibt es einige Schwierigkeiten zu meistern. London ist wieder mitten in einem Unheiligen Jahr und in dieser Zeit sind die Geistwesen besonders zahlreich und aggressiv. Die Vorfälle häufen sich, die Grausamkeiten nehmen zu und alles scheint noch viel schlimmer zu sein, als sie bisher geahnt haben…

Ich bin an verschiedenen Stellen immer wieder auf diese Reihe gestoßen und wurde von Mal zu Mal neugieriger. Besonders intensiv hat Andrea von Bücher – Seiten zu anderen Welten dafür gesorgt, dass ich diese Reihe nicht vergesse. Nun habe ich den ersten Band zur Hand genommen, um auch in die Welt der Totenbändiger und Geister einzutauchen und zu schauen, ob mich die Geschichte ebenso mitreißt, wie all die begeisterten Blogger, bei denen ich die Bücher bereits gesehen habe. Am Ende des ersten Bandes kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich weiterlesen möchte, um noch mehr zu erfahren und noch tiefer in die ganzen Verstrickungen einzutauchen. Es bleibt noch viel offen, zahlreiche Dinge sind nur angedeutet oder am Rande eingeworfen worden und ich schätze, es wird auch alles noch viel komplexer und intensiver, als es bis jetzt geworden ist. Da die Reihe noch viele weiter Bände enthält, wäre es ja auch schade bereits zu Beginn alles raus zu hauen.

Mir hat der Schreibstil von Nadine Erdmann gut gefallen. Sie hat mich von Beginn an mitgenommen und ich war gleich fasziniert von der Welt, in die man da eintaucht. Dass die Geister mit zum Alltag gehören, ist schon eine etwas gruselige Vorstellung, besonders wenn man dann im Buch erlebt, wie sie sich verhalten und wozu sie in der Lage sind. Die Erscheinungsformen der Geister sind unterschiedlich, je nachdem wie stark sie sind und umso stärker sie werden, umso grausamer werden sie auch. Eine gute Erklärung und Übersicht gibt es dazu auch noch mal am Ende des Bandes, ich fand jedoch man hat auch während des Lesens schon viel darüber erfahren, wie die einzelnen Formen zustande kommen und vor welchen Wesen man sich besonders in Acht nehmen sollte.
In der Geschichte werden verschiedene Personen begleitet, was die Möglichkeit gibt, unterschiedliche Stränge zu verfolgen, die parallel zueinander verlaufen. Und auch wenn die Hunts überall eine zentrale Rolle spielen, so sind sie eben nicht dauerhaft alle zusammen und jeder hat seine Probleme, mit denen er zu kämpfen hat. Durch die Perspektivwechsel erhält man umfangreichere Einblicke und die Dynamik wird gesteigert. Nach und nach lernt man die einzelnen Familienmitglieder kennen, insgesamt geht es bei vielen jedoch noch nicht so in die Tiefe, ich vermute aber, das wird sich in den nächsten Bänden dann ändern. Auch die anderen Figuren außerhalb der Familien bleiben größtenteils noch eher blass, aber ich bin auf viele wirklich sehr neugierig und gespannt, wer von ihnen noch eine größere Rolle spielen wird – auf eine positive oder negative Weise.
Besonders spannend fand ich die Passagen, in denen man die älteren Geschwister Sky und Gabriel bei der Polizeiarbeit begleitet. Gemeinsam mit ihrem Partner Connor haben sie viel Kontakt zu Geistern der unterschiedlichen Arten und setzen immer wieder ihre eigene Sicherheit aufs Spiel, um andere zu schützen. Was sie bei der Arbeit erleben ist gleichermaßen erschreckend, wie faszinierend. Durch ihre Einsätze bekommt man viele Informationen über Schutzmaßnahmen, Waffen gegen die Geister und die Auswirkungen der Kontakte auf sie selbst.
Doch auch die Kapitel, in denen man Camren, Jules und Ella in der Schule begleitet, haben mir gut gefallen. Es ist natürlich etwas ganz anderes, als die gruseligen und teilweise sehr blutigen Einsätze der Sergeants, aber nicht weniger interessant. Denn in diesen Abschnitten erlebt man die Vorurteile, mit denen die Bändiger zu kämpfen haben sehr deutlich. Camren und seine Geschwister müssen sich einiges anhören und auch wenn es Mitschüler gibt, die sie gern in ihrer Mitte aufnehmen, so sind doch viele voreingenommen und fies.
Fazit

Als Einstieg und Einführung in das Thema hat mir der erste Band wirklich gut gefallen. Es bleibt allerdings noch sehr viel offen, es gibt zahlreiche lose Enden und Richtungen, in die es weitergehen könnte. Ich vermute auch, es wird einiges ganz anders kommen, als es sich jetzt vielleicht andeutet und einige Dinge könnten viel komplexer und weitreichender sein, als sie zunächst erscheinen. Auch hoffe ich die Figuren noch näher kennen zu lernen, damit man sie noch besser einschätzen kann und versteht, wieso sie sich entwickelt haben, wie sie es haben. Die Charaktere sind auf jeden Fall interessant und ich bin neugierig auf sie und die Blicke hinter die Mauern, die einige von ihnen recht hoch tragen. Auch die Begegnungen mit den Geistern waren spannend und teilweise sehr brutal und blutig. So kommen in der Geschichte viele verschiedene Aspekte zusammen, die alle zusammen eine abwechslungsreiche Handlung und einen schönen Start in die Reihe ergeben. Ich werde auf jeden Fall weiter lesen.
Band 2:
Achtung: zweiter Band! Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler zu „Unheilige Zeiten“ enthalten. Vorwissen empfohlen, wenn vielleicht auch an dieser Stelle noch nicht zwingend erforderlich.

In der Akademie wachsen Totenbändigerkinder heran, die von ihren Familien nicht gewollt wurden. Ihnen wird ein Zuhause gegeben und Schulbildung ermöglicht, dafür müssen sie sich einigen Regeln unterwerfen und Pflichten erfüllen. Auch Jaz ist seit 17 Jahren teil der Akademie, doch sie ist alles andere als einverstanden mit der Art und Weise, wie sie dort erzogen und auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Um der drohenden Gehirnwäsche zu entgehen, ergreift sie die Flucht und besiegelt damit eine ungewisse Zukunft, denn außerhalb der Mauern werden Totenbändiger nicht gerade mit offenen Armen empfangen…

Zu Beginn des Buches gibt es eine ganz kurze Zusammenfassung der Ereignisse des ersten Bandes. Diese geht nicht zu sehr ins Detail und verrät auch nur wenig über die Charaktere selbst, ist aber eine gute Übersicht und kann auf jeden Fall verloren gegangene Erinnerungen zurück holen. Mit diesem kleinen Überblick wäre es vielleicht sogar möglich, Band zwei ohne Vorwissen zu lesen. Empfehlen würde ich es allerdings nicht, da man im ersten Buch einige der wichtigen Figuren schon etwas kennengelernt hat und man ihre Geschichte besser verfolgen kann, wenn man weiß, was bisher mit ihnen und bei ihnen passiert ist.

Dieses Buch war ganz anders, als der erste Band, aber trotzdem unglaublich fesselnd, ich habe es, auch aufgrund der geringen Seitenzahl, an einem Nachmittag durchgesuchtet. Es ist deutlich weniger blutig und gruselig, die Begegnungen mit den Geistern sind wesentlich geringer enthalten, dafür bekommt man aber viele Informationen zu den einzelnen Charakteren und erfährt auch etwas über die Akademie der Totenbändiger, die bisher nur am Rande erwähnt wurde. Auch wenn es gut ist, dass es einen Platz gibt, an dem die Totenbändigerkinder leben können, wenn ihre Familien sie nicht wollen, so sind die Zustände in der Akademie doch teilweise etwas fragwürdig. Selbst wenn die Absichten alle so nobel wären, wie sie dargestellt werden, woran ich starke Zweifel habe, sind einige Einstellungen schon recht extrem. Die Einblicke sind dadurch aber umso spannender und ich schätze, mit dieser Institution und vor allem auch dem Leiter der Akademie wird es noch einige Probleme geben.

Zunächst begleitet man im zweiten Band Jazlin, die in der Akademie aufgewachsen ist und immer wieder aneckt, da sie nicht alle Ansichten teilt, die ihnen präsentiert werden. Sie ist ein interessanter Charakter, aber auch noch nicht ganz zu durchschauen für mich. Ich glaube, sie ist eigentlich eine treue, aber auch verlorene Seele, ähnlich wie Cam, die selbst noch nicht immer ganz genau weiß, wohin sie gehört, die aber einen starken Willen hat und daher genau weiß, was sie auf jeden Fall nicht weiß. Ich schätze, von ihr darf man in der Zukunft auch noch einiges erwarten und ich bin neugierig zu erfahren, was sie bisher noch zurückhält. Die Zeit in der Akademie wird sicher auch einige ihrer Fähigkeiten und Meinungen unterdrückt haben, damit sie nicht noch mehr Probleme bekommt. Lassen wir uns also überraschen, was Jaz uns noch von sich zeigen wird.
Abgesehen von Jaz und den anderen Bändigern, die man in der Akademie kennenlernt, sind natürlich auch die Hunts wieder mit von der Partie. Der Zusammenhalt ihrer Familie ist wirklich erstaunlich und tut unglaublich gut, bei all den fiesen Aktivitäten, die um sie herum vor sich gehen. Ich hätte gar nicht erwartet, dass mich diese Reihe auch auf einer emotionalen Ebene so erreichen wird, nachdem Band eins ja doch eher turbulent, blutig und sehr geisterhaft war. Aber das zweite Buch hat mich auch mitten ins Herz getroffen mit einigen Szenen, die ich hier aus spoilergründen natürlich nicht verrate. Im Moment sind Cam und Gabriel meine liebsten Charaktere, aber ich schätze, da ist noch Luft für weitere Figuren, die sich in mein Herz schleichen werden. Man weiß inzwischen etwas mehr von ihnen allen, aber noch lange nicht genug, um alle Facetten zu kennen und ihre Geschichte in allen Einzelheiten zu kennen. Ich bin sehr gespannt, was man da noch zu erfahren wird und wer sich vielleicht sogar noch mal von einer ganz anderen Seite präsentieren wird.
Der Schreibstil ist wieder flüssig und mitnehmend, fesselnd, auch wenn es gar nicht so turbulent und dramatisch war, wie im ersten Buch. Aber ich konnte es trotzdem nicht zur Seite legen. Ich mag die Art, wie Nadine Erdmann ihre Geschichte erzählt, wie sie die Welt und die Figuren wachsen lässt und den Leser dabei mitnimmt auf eine interessante Reise in ein London, das so anders ist als das, was man selbst vielleicht kennt. Durch den personalen Erzähler und die wechselnden Perspektiven kann man unterschiedliche, parallel laufende Stränge verfolgen und bekommt einen guten Überblick über die Handlung, ohne dass einem zu viel vorweg genommen wird. Besonders neugierig bin ich auch, wie es mit dem Fund aus dem ersten Buch weitergehen wird. Das kommt hier zwar fast etwas kurz, aber dafür sind eben viele andere Dinge passiert und man taucht sehr viel intensiver in die Welt ein, als bislang, daher ist das für mich nur ein ganz kleiner Kritikpunkt. Auch wenn ich nach dem ersten Teil schon überzeugt war, weiterlesen zu wollen, hat sich dieser Eindruck jetzt noch mal deutlich verstärkt. All diese losen Enden, die offenen Fragen, die Intrigen, die sich anbahnen und angedeutet werden, die tollen persönlichen Entwicklungen der Figuren und die unheimlichen Geister machen mich neugierig auf die Fortsetzungen.
Fazit

Ein toller zweiter Band, der ganz anders war, als der erste Teil, mich aber sogar noch intensiver gefesselt und mitgenommen hat. Man lernt die Figuren besser kennen und taucht auch noch tiefer in die Welt der Totenbändiger ein. Auch wenn es nicht so viele Geister gab und es deutlich weniger blutig und turbulent war, war es nicht weniger spannend. Es wurden viele Türen geöffnet, hinter denen wohl noch so manches Problem und manche Intrige lauern wird, aber vielleicht auch Chancen und Möglichkeiten. Ich bin total neugierig, wie es weitergeht, nicht nur mit den Geistern und der Akademie, sondern auch mit den Figuren selbst, denn auch für sie stehen einige Veränderungen an.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

süßes Kinderbuch

Mein Puste-Licht-Buch: Wenn im Dunkeln Sterne funkeln
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Ein sehr süßes Kinderbuch, das man sehr gut vor dem Einschlafen anschauen kann. Nachdem man alle Tierchen unterm Sternenhimmel schlafen geschickt hat, können die Kleinen dann selbst hoffentlich auch gut ...

Ein sehr süßes Kinderbuch, das man sehr gut vor dem Einschlafen anschauen kann. Nachdem man alle Tierchen unterm Sternenhimmel schlafen geschickt hat, können die Kleinen dann selbst hoffentlich auch gut schlafen.

Die Illustrationen im Buch sind sehr schön und liebevoll gestaltet. Man sieht die unterschiedlichen Tiere in ihrem Lebensraum, ohne dass die Seiten zu überladen oder ablenkend sind. Zwar sind abgesehen von den Tierkindern und -eltern eben auch die Umgebung und teilweise auch andere Tiere und Pflanzen zu sehen und sie Seiten sind auch farblich toll gestaltet, es wirkt aber alles nicht zu überladen.
Die Texte sind sehr kurz gehalten und leicht verständlich. Fuchs, Bär, Ente und Maus hatten einen ereignisreichen Tag und sind nun dabei, ins Bett zu gehen. Einige Tierkinder sind schon seehr müde, andere brauchen noch ein wenig Unterstützung, damit sie zur Ruhe kommen. Aber für sie alle darf man durch Pusten auf den vorgegebenen Punkt die Sterne zum Leuchten bringen. Ein wirklich toller Effekt, der nicht viel Kraft erfordert, die Kinder aber dennoch mitmachen lässt.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

spannend, blutig und wieder anders

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Als Taschendiebin freut sich Angela Wood ganz besonders auf die Adventszeit. Wenn alle Menschen dicht gedrängt durch die Geschäfte und Ladenstraßen laufen, dicht eingewickelt in warme Kleidung, fällt kaum ...

Als Taschendiebin freut sich Angela Wood ganz besonders auf die Adventszeit. Wenn alle Menschen dicht gedrängt durch die Geschäfte und Ladenstraßen laufen, dicht eingewickelt in warme Kleidung, fällt kaum einen auf, was die junge Frau in ihrer Mitte treibt. Nach einem erfolgreichen Tag gönnt sie sich eine kleine Pause in einer Bar, als ihr jemand auffällt, der ebenfalls eine Lektion verdient hätte. Hätte Angela allerdings gewusst, was da auf sie zukommt, hätte sie wohl die Finger von der teuren Tasche gelassen. Denn der Beklaute ist ein Profikiller, der nun weitere Personen auf seine Abschussliste geschrieben hat…

Ich habe bereits einige Bücher von Chris Carter gelesen beziehungsweise die Geschichte als Hörbücher gehört und doch wird es mir nie langweilig. Jede Geschichte ist individuell und einzigartig, auch wenn es vielleicht mal Ähnlichkeiten in den Abläufen oder Morden gibt. Die Grausamkeiten scheinen dem Autoren nicht auszugehen, ebenso wie es ja auch immer weiter Menschen gibt, die Verbrechen begehen und ihren schrecklichen Gelüsten nachgehen.

Mir hat der Schreibstil des Autoren wieder gut gefallen und ich war von Anfang an gespannt auf die Geschichte und die Entwicklungen. Das Buch ist flüssig zu lesen und die Spannung in der Handlung steigert sich immer weiter. Am Ende habe ich so mitgefiebert, dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen konnte.
Zunächst begleitet man die Taschendiebin, die schon einiges in ihrem Leben mitgemacht hat. Doch was sie nun erlebt, hätte sie niemals erwartet. Auf das Tagebuch eines Mörders zu stoßen, ist auch alles andere als Alltäglich. Angela lässt sich nicht gern Vorschriften machen und nimmt den Ernst der Lage vermutlich auch nicht so wahr, wie sie es sollte. Damit bringt sie sich selbst, aber auch die Ermittler zusätzlich in Gefahr, denn mit ihrem Gegner ist alles andere als zu spaßen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem jeder ein Druckmittel parat hält. Doch wer wird wohl die besseren Karten haben?

Von Hunter und Garcia hat man in den vorangegangenen Büchern schon einiges erfahren und einige ihrer Eigenschaften und Eigenarten finden auch hier wieder Erwähnung. Es wurde insgesamt aber nicht ganz so persönlich, wie in manch anderen Büchern. Mich hat das nicht gestört, da die Ereignisse rund um die Morde sehr vielseitig sind und es nie langweilig wird. Ich erfahre aber auch immer gern etwas über die Ermittler, mit denen man unterwegs ist, da ihre Persönlichkeit meistens ja auch Einfluss auf die Entwicklungen und ihre Arbeit hat.
Man kann die Thriller alle gut unabhängig voneinander lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind und man kein Vorwissen zu den Figuren benötigt. Ich habe auch noch nicht alle Werke gelesen und konnte der Handlung trotzdem gut folgen. Es ist auf jeden Fall spürbar, dass die Ermittler gut aufeinander abgestimmt sind und teilweise die Gedanken des jeweils anderen fortführen können. Ich mag die beiden Detectives gern, sie sind alles andere als perfekt, aber sehr ehrgeizig und geben nicht schnell auf. Sie packen selbst mit an und scheuen weder Dreck noch andere Widrigkeiten. Gut gefallen hat mir auch die Kooperation mit anderen Einheiten des LAPD, die zum Vorankommen mit einbezogen werden. So taucht man gleich noch etwas tiefer in die Strukturen der Polizei ein.
Die Wege der Ermittlungen sind im Verlauf des Buches unterschiedlich, denn umso mehr sie über ihren Täter erfahren, umso mehr Fragen werden auch aufgeworfen, bis sich nach und nach ein schlüssiges Bild ergibt, mit dem ich in der Form zu Beginn nicht unbedingt gerechnet habe. Doch auch dieses hilft nur bedingt dabei, den Verbrecher festzunehmen, so durchdacht und gut organisiert, wie er vorgeht. Ich fand es sowohl interessant als auch gruselig zu verfolgen, wie durchtrieben, brutal, blutig und absolut grauenvoll die Morde geschehen sind und wie scheinbar unbeteiligt die Aufzeichnungen darüber wirken.
Während nach und nach die alten Verbrechen aufgerollt werden, müssen sich alle auch mit den aktuellen Entwicklungen beschäftigen und das Team des LAPD gerät sehr schnell mit ins Visier. Durch die Perspektivwechsel kann man die parallel laufenden Stränge verfolgen und erhält Einblicke in unterschiedliche Bereiche der Handlung, die sich alle bedingen und irgendwann auch ineinander übergehen. Die Szenenwechsel sorgen für zusätzliche Spannung und Dynamik in der Geschichte, die Spannung steigert sich immer weiter, auch weil die Gefahr für alle Beteiligten deutlich zunimmt. Einige Passagen sind wieder blutig und heftig, geschont wird man da als Leser nicht unbedingt.
Fazit

Wieder ein spannender, blutiger Thriller aus der Feder von Chris Carter. Es gibt zahlreiche Morde, die im Buch aufgerollt werden. Einige erlebt man direkt mit, von anderen wird rückblickend berichtet, was sie aber nicht weniger erschreckend, brutal und grausam erscheinen lässt. Das Tempo steigert sich im Verlauf des Buches, ich habe bis zum Ende mitgefiebert und wollte unbedingt wissen, wie es ausgehen wird.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

sehr emotional und bewegend

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Manche Menschen laufen ein Leben lang einander vorbei, ohne einander wahrzunehmen, andere lernen sich auf ungewöhnliche oder zufällige Weise kennen, begegnen sich durch Freunde, in schwierigen oder fröhlichen ...

Manche Menschen laufen ein Leben lang einander vorbei, ohne einander wahrzunehmen, andere lernen sich auf ungewöhnliche oder zufällige Weise kennen, begegnen sich durch Freunde, in schwierigen oder fröhlichen Lebenslagen. Doch egal in welcher Situation jemand in das Leben tritt und wie schwerwiegend, umwerfend, erfüllend oder intensiv die Verbindung ist, nicht jeder von ihnen wird für immer bleiben.
Als Eleanor und Greyson sich kennenlernten, wollte Elli eigentlich nur ihre Ruhe haben und den Abend irgendwie überstehen. Grey ließ allerdings nicht locker und fing ein Gespräch mit dem introvertierten Mädchen an und wollte auch danach noch Zeit mit ihr verbringen, egal wie deutlich sie machte, dass sie es für keine gute Idee hielt. Ihre Bindung ist intensiv, ehrlich und wunderschön. Durch den Lauf ihrer Leben verlieren sie sich aus den Augen, um sich Jahre später zufällig wieder zu begegnen. Doch Eleanor ist nicht mehr die Elli von damals und Greyson nicht mehr der Grey, der er einmal gewesen war…

Ich hab schon andere Bücher der Autorin gelesen, die mir sehr gut gefallen haben und auch dieses Werk hat mich wieder überzeugt. Schon lange habe ich nicht mehr so viele Tränen beim Lesen eines Buches vergossen. Die Story hat mich mitten ins Herz getroffen und einfach nicht wieder los gelassen. Nach dem Lesen des Klappentextes hätte ich auch gar nicht unbedingt erwartet, dass es so extrem emotional werden würde.
Das Buch ist in zwei Abschnitte eingeteilt, zwischen denen einige Jahre Zeit vergeht. Schon im ersten Teil der Geschichte wird es sehr traurig und bewegend, ich habe sehr mit der Protagonistin gefühlt und konnte ihren Schmerz ebenfalls fühlen. Durch den einfühlsamen, emotionsgeladenen Schreibstil kamen all ihre Empfindungen intensiv bei mir an. Und als ich dann dachte, im zweiten Teil des Buches könnte es nun ja vielleicht etwas ruhiger werden, was die Gefühlsgewalt angeht, kam es noch ein Mal anders. Gut gefallen hat mir dabei auch, dass es unterschiedliche Protagonisten mit den Schicksalsschlägen trifft und nicht immer nur eine Person leiden muss.
Auch wenn ich den ersten Abschnitt als noch intensiver und aufwühlender empfunden habe, so war die Gefühlslast im zweiten Bereich des Buches ebenfalls sehr hoch. Und trotz all der Traurigkeit und der erdrückenden Gedanken, der Schuldgefühle und Sorgen, schafft es die Autorin immer wieder auch sehr schöne, hoffnungsvolle und einfach zauberhafte Momente in die Handlung einzuweben. Das hat dieses Buch für mich wirklich besonders gemacht und ich konnte es kaum weglegen.

Eleanor und Greyson waren sympathische Protagonisten, die im Verlauf der Geschichte beide eine deutlich Wandlung durchlaufen. Aufgrund der Nähe zu den Figuren und den detaillierten Einblicken, kann man auch gut nachvollziehen, wieso es dazu gekommen ist, was sie geprägt, beschäftigt und belastet hat, aber auch was sie hat wachsen lassen. Durch die wechselnden Perspektiven kann man sowohl Grey und Elli und erfährt so auch, was sie erleben, wenn der andere nicht integriert ist. Die Passagen von Elli überwiegen etwas, aber die von Greyson sind insgesamt nicht weniger intensiv, wenn auch durch andere Dinge geprägt. Viel Zeit im Buch verbringen die Charkatere auch gemeinsam, so dass man von beiden detaillierte Eindrücke bekommt.
Obwohl zwischen den Abschnitten in der Geschichte viele Jahre vergehen und die Charaktere dem Jugendalter entwachsen, haben sie keinesfalls vergessen, was zwischen ihnen war und was passiert ist. Und doch ist eben einfach nichts mehr, wie es war und man kann auch nicht einfach dahin zurückgehen. Sie sind längst nicht mehr, wer sie damals waren, auch wenn ein Teil in ihnen sich danach sehnt, vielleicht doch wieder so sein zu können. Neben ihnen sind Shay und Landon immer wieder in die Handlung integriert. Als jeweils beste Freunde eines Protagonisten sind sie mit den Leben von Elli und Grey verwoben und ich fand es schön zu sehen, dass sie auch im Erwachsenenalter noch an der Seite ihrer Freunde stehen.

Es gab ein paar Ausdrücke, die sich durch das ganze Buch gezogen haben und die sowohl Zuspruch, als auch Nähe geben, selbst wenn es eine räumliche Trennung gab. Mir hat dieses wiederkehrende Element sehr gut gefallen, es war ein Stück Kontinuität und doch waren die Situationen anders, aber es stand auch einfach für die Bindungen der einzelnen Figuren zueinander. Auch wenn sich die Entwicklungen, die im zweiten Abschnitt des Buches auf den Leser warten angekündigt haben, so war der Weg bis dahin dann doch anders, als ich es erwartet und mir vorgestellt hatte. Sehr viel aufwühlender, bewegender, steiniger, trauriger, aber trotzdem wunderschön zu verfolgen.
Fazit

Mich haben die geballten Emotionen im Buch schier umgehauen. Ich war sehr ergriffen und habe mit den Figuren gefühlt, mit ihnen gelitten und geweint, gehofft und gelächelt. Der Schreibstil ist wundervoll, gefühlsintensiv und schafft es trotz der Schicksalsschläge und traurigen Momente auch die kleinen Lichtblicke rüber zu bringen. Ich mochte auch die beiden Charaktere sehr gern, die zum einen gut miteinander harmonieren, aber auch ihre Mauern haben, hinter denen sie sich mit all ihrem Schmerz vergraben und über die es nicht leicht hinüber zu kommen ist. Nun freue ich mich schon auf das nächste Buch der Reihe, in dem es dann um andere Charaktere gehen wird, die man hier schon kennenlernen durfte.

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