Schwach und eher enttäuschend
A is for AbstinenceA is for Abstinence ist die Fortsetzung von ‚V is for Virgin‘ und beginnt da, wo der Epilog im ersten Band aufhört. Vier Jahre später und dieses Mal aus der Sicht von unserem Protagonisten Kyle Hamilton. ...
A is for Abstinence ist die Fortsetzung von ‚V is for Virgin‘ und beginnt da, wo der Epilog im ersten Band aufhört. Vier Jahre später und dieses Mal aus der Sicht von unserem Protagonisten Kyle Hamilton. Nachdem mich der erste Band nicht überzeugen konnte, hatte ich hohe Erwartungen an Teil Zwei, da die Charaktere einfach älter und somit auch erwachsener geworden sind und weil wir dieses Mal tiefer in die Gedankenwelt von Kyle eindringen konnten – dachte ich zu mindestens! Denn letztendlich war mir dass einfach zu wenig. Ich habe wirklich gehofft, dass Kyle noch ein bisschen mehr Tiefe bekommt aber meiner Meinung nach wurden die Hauptprotagonisten einfach zu wenig ausgearbeitet.
In meiner Rezension zu V is for Virgin habe ich auch die Ausarbeitung der Nebencharaktere kritisiert und auch dass wurde im zweiten Teil nicht besser. Lediglich Robin wurde mir etwas sympathischer und interessanter.
Die Geschichte war zwar nicht langweilig, aber auch nicht unterhaltsam so dass ich immer wieder zu dem Buch greifen wollte. Deswegen habe ich nebenbei A is for Abstinence auch als Hörbuch auf meinen langen Fahrten gehört und ich glaube ohne das Hörbuch, hätte ich das Buch abgebrochen. Die Stimme von „Louis Friedemann Thiele“ war einfach sehr angenehm, so dass ich weiter hören wollte. Ich muss hinzufügen, dass auch tatsächlich das erste Drittel noch recht interessant und aufschlussreich war, denn man erfährt wie es Kyle in den letzten Jahren ergangen ist – beruflich aber auch privat. Aber es ist nicht wirklich etwas passiert und das zieht sich durch das gesamte Buch. Es passiert einfach nichts. Vor allem ist alles irgendwie vorhersehbar, insbesondere das Ende der Geschichte, dass mir gar nicht gefiel. Es kam plötzlich in Windeseile um die Ecke gerauscht.
Ich muss zugeben, ich war nicht allzu traurig dass das Buch endlich aufs Ende zu ging, aber es war dann doch irgendwie zu schnell und unpassend.
Val ist immer noch für V is for Virgin aktiv und hat nebenbei auch andere Projekte gestartet. Sie ist eine selbstbewusste junge Frau geworden, die mich aber wie auch schon im ersten Teil ziemlich genervt hat. Sogar mehr als in ihrem Teil der Geschichte. Bei ihr hatte ich eher das Gefühl sie ist nicht wirklich erwachsen geworden. Sie hält immer noch daran fest „Kein Sex vor der Ehe“ zu haben, was für mich auch okay war, denn dass ist halt Val. Sie wäre unglaubwürdig rüber gekommen, wenn sie urplötzlich nur weil sie etwas älter geworden ist, all ihre Prinzipien über Bord geworfen hätte. Und dennoch, konnte ich viele Handlungen von ihr nicht verstehen. Ich möchte gar nicht zu viel verraten, denn ich glaube ohne zu spoilern funktioniert das nicht. Aber ich empfand sie einfach als unglaublich anstrengend.
Nichtsdestotrotz ist Kelly Oram eine tolle Autorin, die einen flüssigen und humorvollen Schreibstil hat. Die Kapitel in A is for Abstinence sind sehr kurz. Für mich ein wenig zu kurz aber ich mochte mal wieder die passenden Kapitelüberschriften zu dem Buch. Zu dem harmoniert Buchcover Nummer Zwei super zu dem ersten Cover. Beim ersten Teil haben wir das zarte rosa für Val und hier nun das tiefe dunkle Lila für Kyle.
Fazit: Für mich landet A is for Abstinence in die Kategorie Geschmackssache, denn ich kann nicht sagen dass es mich gar nicht unterhalten hat (aber das lag größtenteils wirklich an dem Hörbuch) jedoch die Thematik hat mir immer noch nicht zugesagt. Ich habe angenommen, dass das Buch ein bisschen mehr Gefühl und Romantik enthalten wird, denn das habe ich ja vergeblich beim ersten Band gesucht. Doch auch Band Zwei konnte diesbezüglich nicht abliefern. Ich war teilweise richtig dolle von unsere Hauptprotagonisten Val genervt und empfand viele Äußerungen von ihr oder ihr Verhalt als überspitzt.
Ich lehne mich außerdem sogar soweit aus dem Fenster zu sagen, dass ich überzeugt davon bin dass man beide Geschichten auch in einem Buch hätte packen können.
Die, die V is for Virgin mochten, sollten auf jeden Fall auch A is for Abstinence lesen. Ansonsten kann man seine Zeit in ein spannenderes Buch investieren.