Haarsträubend!
Das HospitalEin heisser August in Berlin! Die Stadt schwitzt vor sich hin,als eine Wasserleiche in der Spree gefunden wird. Ihr wurden die Lippen entfernt und sehr bald steht die Identität der toten Frau fest. Journalistin ...
Ein heisser August in Berlin! Die Stadt schwitzt vor sich hin,als eine Wasserleiche in der Spree gefunden wird. Ihr wurden die Lippen entfernt und sehr bald steht die Identität der toten Frau fest. Journalistin Christine Lenève will mehr erfahren und nimmt parallel zu Kommissar Dom, die Ermittlungen auf. Ganz schnell wird klar, dass ein Serienmörder, genannt „der Eismann”, sein Unwesen in Berlins Strassen treibt. Christine und Freund Albert sind jedoch auch persönlich betroffen, hat Albert doch eines der Opfer persönlich gekannt.
Nach dem Debut „Federspiel”, in dem mich der Autor Oliver Ménard schon sehr begeistert hat, habe ich mich gefragt, ob er das noch toppen kann?
Er kann !
Auch „das Hospital“ hat mich völlig gefangen genommen und begeistert.Dieser unvergleichliche Schreibstil ist es, der mich durch das Buch hat jagen lassen. Der Autor rückt die Opfer so in den Mittelpunkt, dass man sehr viel von ihrem Leben, ihrem Denken und Fühlen mitbekommt. So sind sie dem Leser sehr nahe und man fiebert und fühlt automatisch mit ihnen mit. Zudem kann der Autor spannende Szenen so beschreiben, dass man denkt ,man stehe selbst dort in dem alten Gemäuer und sieht dem Täter über die Schulter. Es gab zum Beispiel im Buch eine bestimmte Szene, da wollte ich reflexartig und wie in einem Film,den ich anschaue, die Hände vor die Augen legen, um nicht vor Spannung zu hibbeln. Zusätzlich sind die Beschreibungen der Opfer, aber auch die Tötungsmethoden oder „das Vegetieren in einer Kiste“ sehr bildlich beschrieben. Wie ein Autor es schafft, eine Wasserleiche so zu beschreiben, dass ich sie vor meinem inneren Auge gesehen habe, frage ich mich immer noch. Die Handlung ist sehr temporeich.... erster Absatz gelesen und schon eine Leiche! Regelmässig bekommt auch der Mörder seinen Auftritt. Diese Kapitel sind sehr beklemmend, da man sehr schnell erkennt wie krank der Täter ist.
Die Figuren sind hervorragend ausgearbeitet. Einerseits ist da Christine Lenève,eine taffe und charakterstarke junge Frau, die ein Ziel hat : das Böse bekämpfen und einen Mörder hinter Schloss und Riegel bringen. An ihrer Seite ,ihr Freund Albert, der etwas zaghaft und zögerlich ist, mich jedoch durch seine ruhige und sanfte Art völlig überzeugt hat.
In diesem rasanten Thriller bekommt der Begriff „Eismann“ eine völlig neue und haarsträubende(!) Bedeutung!