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Veröffentlicht am 31.08.2020

Blutrote Handabdrücke

Der Schattenmörder
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Paul kehrt nach 25 Jahren erstmals in seine Heimatstadt zurück, weil die Pflegerin seiner Mutter ihn darüber informiert hat, dass diese im Sterben liegt. Sofort holt ihn die Vergangenheit ein. Er fühlt ...

Paul kehrt nach 25 Jahren erstmals in seine Heimatstadt zurück, weil die Pflegerin seiner Mutter ihn darüber informiert hat, dass diese im Sterben liegt. Sofort holt ihn die Vergangenheit ein. Er fühlt sich beobachtet und sogar verfolgt, findet auf dem Dachboden blutige Handabdrücke, seine Mutter erzählt seltsame Dinge und Paul erkennt, er muss herausfinden, was mit Charlie Crabtree am Tag, als dieser einen Mord beging und verschwand, geschehen ist.

Der Wechsel zwischen heute und vor 25 Jahren und der Erzählerperspektive und der Ichperspektive ist sehr gut angelegt und macht das Folgen sehr einfach. North schafft es, die Geschehnisse so zu schildern, dass man genug Abstand hat, aber dennoch dem Sog der Story zu verfallen.

Die Charaktere überzeugen und sind authentisch. So unterschiedlich sie sind, so heftig die ganze Story ist, sind selbst die schrecklichsten Personen glaubwürdig. Gerade dies ist zumindest bei mir ein Faktor, der den Thrill massiv erhöht. So sympathisch Paul auf Anhieb ist, so deutlich spürt man das Böse, das Charlie umgibt. Amanda Beck ist eine Ermittlerin, die klug handelt, aber auch menschlich ist.

Der Spannungsbogen wird sehr schnell sehr hochgejagt und bleibt auch fast durchgehend angespannt und hoch. Der ein oder andere Twist erstaunt und lässt den Blutdruck immens steigen. Man erlebt quasi mit, wie James, Billy, Charlie und Paul sich kennenlernen und Freunde werden, aber auch, wie Charlie die Gruppe dominiert und manipuliert.

Der Weg zur Auflösung ist gut gelungen und das Ende in sich stimmig. Hier fühlt man sich nicht im Regen stehen gelassen, es bleiben keine Fragen offen. Dafür bleibt ein sehr seltsames Gefühl von Erleichterung, aber auch Trauer zurück. Das schafft nicht jeder Autor!

Stefan Kaminski ist ein begnadeter Sprecher. Seine Art, die Story zu lesen, ist unbeschreiblich gut. Wenn er andere Personen spricht, sind diese mit einer eigenen Stimme versehen und das klingt nicht einfach nur verstellt, sondern nahezu nach einem anderen Sprecher. Auch wenn Kaminski einen Part einer Frau spricht, klingt das nicht schräg oder überspannt. Es ist erstaunlich, wie gut er das macht! Ich bin absolut begeistert.

Für mich ein Highlight, das rundum Spaß macht – deshalb fünf Sterne!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2020

Umweltfreundlich und von Herzen

Fräulein Grüns Geschenke aus der Natur
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Selbstgemachte Geschenke sind immer etwas ganz Besonderes. Mit diesem Büchlein werden diese noch mal so schön. Die Ideen sind vielseitig und teils auch überraschend, aber immer klasse!

Es gibt die Kategorien ...

Selbstgemachte Geschenke sind immer etwas ganz Besonderes. Mit diesem Büchlein werden diese noch mal so schön. Die Ideen sind vielseitig und teils auch überraschend, aber immer klasse!

Es gibt die Kategorien „Kinderspiel“ und „Geduldsspiel“, damit man auf den ersten Blick erkennt, wie schwierig der Vorschlag umzusetzen ist. Meiner Meinung nach kann man alle Ideen gut hinbekommen, wenn man nur nicht zu schnell aufgibt. Der Spaß beginnt schon beim Besorgen der Naturmaterialien. Man ist draußen und sieht die Natur mit einem anderen Auge, denn man schaut ja nach dem, was man für sein aktuelles Wunschprojekt benötigt. Dabei ist es egal, ob man im Wald, auf einer Wildwiese oder im eigenen Garten ist. Mir gefällt dieser „geschärfte Blick“ sehr gut!

Die Anleitungen sind leicht verständlich geschrieben. Wie bei einem Kochbuch sind zu Anfang die benötigten „Zutaten“ aufgeführt. Diese finden sich je nach Jahreszeit, d.h. man kann nicht alles immer machen, aber das erwartet wohl auch niemand so wirklich. Es ist also eine gute Idee, das Buch gemütlich durchzulesen und sich dann einen Plan zu machen, was man gerne nacharbeiten möchte und wann dazu die richtige Zeit ist.

Es finden sich Anleitungen für so viele Gelegenheiten – von Deko über Kosmetik bis zu besonderen Leckereien. Nicht alles mag jeder, aber es findet sich für jeden eine nette Kleinigkeit. Mir hat es die Handbutter sehr angetan und für Sirup bin ich auch immer zu haben. Und wer freut sich nicht über selbstgemachte Pfefferminzbonbons? Die benötigten Zutaten sind recht einfach zu beschaffen. Gerade bei den Sirups lohnt es sich, wenn man hübsche Flaschen besorgt und diese z.B. mit einem Acrylstift (hält gut, lässt sich aber auch wieder entfernen) beschriftet.

Kurz und knapp – Bio, Natur, Selbermachen, das alles findet man in diesem Büchlein. Ich finde es wunderbar, denn man findet nicht nur Anregungen für selbstgemachte Geschenke, das Büchlein selbst ist auch ein tolles Geschenk! Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 22.08.2020

Vier Mal Grusel, aber jeweils völlig anders angelegt. Genial!

Blutige Nachrichten
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Die hier versammelten Kurzgeschichten sind für mich schon eher „kleine Romane“. Gerade die Titelstory hat fast 240 Seiten. „Chucks Leben“ ist mit kapp 80 Seiten wirklich kurz, aber ansonsten kann von „kurz“ ...

Die hier versammelten Kurzgeschichten sind für mich schon eher „kleine Romane“. Gerade die Titelstory hat fast 240 Seiten. „Chucks Leben“ ist mit kapp 80 Seiten wirklich kurz, aber ansonsten kann von „kurz“ keine Rede sein. Und King schafft es bei jeder einzelnen, den Leser in unfassbar kurzer Zeit ins Bild zu setzen und sich mit den Figuren anzufreunden. Er beschreibt nie zu ausführlich, aber auch nie zu knapp. Da bleibt für das Kopfkino genug Raum. So fühlt man sich gleich wohl mit einer Story!

Seit ich King für mich vor über 30 Jahren als Autor entdeckt habe, staune ich darüber, wie er es schafft, dass man sich immer sofort in die Geschichte integriert fühlt. Seine Art, Zeitgeschehen in seine Romane und Kurzgeschichten einzubauen, ist einzigartig. Nie steht etwas im Vordergrund, um mit mahnend erhobenem Zeigefinger eine Moralpredigt zu halten. Der Horror, das Grauen, der Grusel kommt unbemerkt von hinten und klopft dem Leser grinsend auf die Schulter, sodass dieser befürchten muss, beim nächsten Blick in den Spiegel weiße Haare zu sehen. Je älter King wird, desto „logischer“ und vorstellbarer sind seine Monster. Trotz so vieler Bücher in all den Jahren wiederholt er sich nie, entwickelt sich immer weiter und erfreut mein Leserherz immer wieder mit wunderbarer Lesezeit. „Blutige Nachrichten“ (Titelstory) gehört zur „Mr Mercedes“-Trilogie und „Der Outsider“. Ich mag solche Verbindungen unheimlich gern! King kann, wie kein anderer, Figuren seiner Bücher Eigenleben entwickeln lassen und sie auch in anderen Werken auftauchen lassen. Für Fans, die alle Bücher kennen (dazu gehöre ich), sind das ganz besondere Momente. Ich liebe es!

„Mr. Harrigans Telefon“ fand ich schockierend und herzergreifend auf einmal. Diese Geschichte vereint so viele Themen, die mich bewegen, und krönt das Ganze mit der Auseinandersetzung mit moderner Technologie und „Glücksrittern“. „Ratte“ gehört in die Kategorie „Stories über das Schreiben“, wartet mit einem genialen Horrorelement auf und lässt den Leser dann doch mit der Frage zurück, was Krankheit und was Grauen war, wäre da nicht diese eine Sache …!

Ja, King ist und bleibt der Meister des Horrors. Nur kommt er mit jedem Jahr subtiler von hinten durch die Mitte. Dennoch mag man das Licht nicht löschen und dreht sich immer wieder um, um zu überprüfen, ob hinter einem nicht etwas lauert. Er trifft mitten ins Schwarze, genauer denn je!

Nein, mir haben nicht alle Bücher von King Lobgesänge entlockt. Doch in den letzten Jahren merkt man, dass er seine Dämonen bekämpft und besiegt hat. Seither sind für mich seine Monster wirklicher geworden, seine letzten Kapitel in sich stimmiger und zu den Büchern passender und der Horror damit nicht bloße Fantasie. Mir gefällt King heute fast immer (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel – der „Shining“-Nachfolger „Doctor Sleep“ war so gar nicht meins). Dieses Buch gehört auf alle Fälle dazu, auch wenn nicht alle vier Geschichten gleich stark sind, so sind sie dennoch alle genial. Fünf Sterne!

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 05.08.2020

Das schwäbische Meer – ein wahres Paradies

MARCO POLO Reiseführer Bodensee
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Nicht erst seit Corona ist Deutschland eine Reise wert. Der Bodensee ist seit meiner Kindheit immer wieder eins meiner liebsten Reiseziele. Die Gegend ist wunderschön und abwechslungsreich und die Menschen ...

Nicht erst seit Corona ist Deutschland eine Reise wert. Der Bodensee ist seit meiner Kindheit immer wieder eins meiner liebsten Reiseziele. Die Gegend ist wunderschön und abwechslungsreich und die Menschen haben eine wunderbare Mentalität. Hier fühlt man sich wohl!

Ich liebe es oldschool und mag deshalb die Faltkarte und die Karten im Buch sehr gerne. Für Technik-Fans gibt es die APP. Das kleine Büchlein steckt voll Informationen zu Lage, Geschichte, interessanten Zielen, tollem Essen und Shoppen und sogar einem Quiz. Was fehlt, sind Adressen für Unterkünfte/Hotels oder Campingplätze. Hier muss man also noch extra recherchieren.

Von April bis Dezember gibt es Feste und Events, die sich zu besuchen und erleben lohnen. Um alles gesehen zu haben, muss man schon öfter an den Bodensee reisen – und das macht man auch gerne. Die Beschreibungen sind kurz und knapp, aber informativ und vor allem durchweg sehr verlockend!

Auf und um den Bodensee – ich bin in die Region verliebt und finde diesen kleinen, handlichen Reiseführer noch immer praktisch und hilfreich. Auf jeder Doppelseite befindet sich ein Foto zu einem der beschriebenen Orte. Schon allein die wecken in mir schon wieder die Sehnsucht nach dem Bodensee! Egal, ob auf der Schweizer oder Deutschen Seite!

Nicht nur die „Klassiker“ findet man hier, auch Vorschläge für weniger bekannte und schon fast verkannte Gegenden und Orte. Es gibt so vieles zu entdecken und zu erleben! Auch für Kinder gibt es super schöne Erlebnis-Orte und beim Schlemmen kommt keiner zu kurz. Ob Stadt oder Natur, Berg oder Strand – alles ist da und eins so schön, wie das andere.

Von mir bekommt dieser „Verführer“ die vollen fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Sehr tiefgehende Story, die lange nachhallt

Im nächsten Leben wird alles besser
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Arnold Kahl führt ein ganz normales Leben. Er hat zwei Kinder, die bereits ihren Weg gehen, eine Buchhandlung, die ihn gerade so über Wasser hält, einen langjährigen Freundeskreis und eine Ehefrau an seiner ...

Arnold Kahl führt ein ganz normales Leben. Er hat zwei Kinder, die bereits ihren Weg gehen, eine Buchhandlung, die ihn gerade so über Wasser hält, einen langjährigen Freundeskreis und eine Ehefrau an seiner Seite, die seine Launen erträgt. Alles ganz unaufgeregt. Am nächsten Tag wird Silberhochzeit gefeiert werden. Kein Wunder also, dass Arnold die Welt nicht mehr versteht, als er in einer fremden Umgebung aufwacht und feststellt, dass er nun 73 Jahre alt ist und sich an die letzten 25 Jahre nicht erinnern kann. Die Welt ist sehr technisch geworden und mithilfe seines im Grunde schon schrottreifen „persönlichem Assistenten“ Gustav, einem Roboter, der die Bezeichnung „synthetischer Charakter“ bevorzugt, macht er sich auf die Suche nach Antworten und am besten auch wieder zurück ins Jahr 2020 …

Ja, dieses Buch ist lustig, ganz ohne Frage. Aber es ist an vielen Stellen – und insgesamt gesehen – auch sehr ergreifend und tiefgehend. Dass sich Gustav im Grunde menschlicher als Arnold verhält und sich auch rasanter entwickelt, ist schon auffällig und regt zum Nachdenken an. Doch Arnold entdeckt auch gerade daran, was er in seinem früheren Leben so alles falsch gemacht hat. Dem Leser eröffnet sich so nach und nach ein Bild, das erschüttert, bewegt und schwer im Magen liegt.

Fast schon nebenbei spinnt Rath die aktuelle Lage weiter und lässt in nicht allzu ferner Zukunft die Mächtigen die Menschen in zwei Gruppen selektieren: Die eine Gruppe lebt real, die andere in einer digitalen Welt, Times Beach. Klingt erst mal toll, aber wenn man die Konsequenzen und Bedingungen kennt, dann stockt einem der Atem. Kein Wunder, dass es auch „die Autonomen“ gibt, die sich von all der digitalen Überwachung komplett abschotten und auf ihre Weise leben.

Die Schritte, die Arnold geht, um die verlorene Zeit zurückzubekommen, sind in sich stimmig und sehr logisch. Dennoch steckt das Buch voller wunderbarer Philosophie. Man kann es recht flott „weglesen“, doch hält man auch immer mal inne und lauscht dem Nachhall, den gewisse Szenen auslösen. Man findet auch ganz viele brandaktuelle Themen. Diese werden zumeist nur angeschnitten, aber sie sind da und stoßen ganz schön bitter auf.

Ganz zu Anfang hat mich Arnold amüsiert, dann hat er mich genervt, dann wieder tat er mir unendlich leid. Dieses Wechslebad der Gefühle muss ein Autor erst mal in Gang setzen können! Die Wendung im vierten Abschnitt war zu erahnen, doch das ist nicht als Kritik aufzufassen. Sie macht das Buch zu dem Juwel, das es ist. So erkennt man dann am Ende, wie wunderbar die Aussage des Autors ist und spürt noch lange die Erschütterung in der Seele – mir gefällt das. Es öffnet die Augen und das Herz. Rath legt den Finger zwar in die Wunde, aber er bohrt nicht blutrünstig darin herum, sondern überlässt dem Leser, was er mit der gewonnenen Erkenntnis macht. Es ist zudem ein Buch, dessen Cover ich fürchterlich, den Inhalt aber unbeschreiblich gut finde. Die Schattenfiguren sind schön und passend, die Neonschrift schreckt ab und passt meiner Meinung nach kein bisschen zum Buch. Mein Fazit zum Inhalt: Fünf Sterne.

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