Mut und Angst gehen Hand in Hand!
Im Laufe der letzten Jahre habe ich euch bereits einige Kinderbücher zum Thema Angst vorgestellt. Ich bin mit dem Sorgentier, dem Tabulu, einem Tausendfühler und anderen Wesen unterwegs gewesen. Nun hat ...
Im Laufe der letzten Jahre habe ich euch bereits einige Kinderbücher zum Thema Angst vorgestellt. Ich bin mit dem Sorgentier, dem Tabulu, einem Tausendfühler und anderen Wesen unterwegs gewesen. Nun hat der BALANCE buch + medien Verlag ein neues Kinderfachbuch zu psychosozialen Themen herausgebracht. In "Muträuber – Hugo und Zugo besiegen die Angst" geht es um die Angst und die Überwindung derselbigen. Mit Hugo und Zugo erfahren wir, wie wir mit ihr am Besten umgehen können.
Der Autor und die Illustratorinnen:
Johannes Taub ist Diplom-Psychologe, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Dozent sowie Supervisor und hat eine eigene Praxis. Er veröffentlichte gemeinsam mit Tina In-Albon das Buch "Therapie-Tools – Angststörungen im Kindes- und Jugendalter".
Wiebke Alphei studierte Schauspielkunst und arbeitet als freischaffende Künstlerin für verschiedene Puppen- und Kindertheater, außerdem ist sie im Bereich Performance- und Puppenbau tätig.
Suse Schweizer ist Illustratorin und lebt in Erfurt.
Inhalt:
„Wem könnte Angst mehr im Weg stehen als einem Räuberkind? Zugo fürchtet sich vor dem dunklen Weg hinter der Räuberhöhle, vor Spinnen und Füchsen und vor allem vor Brüll und Gröl, den fiesen Räuberzwillingen. Hugo hat keine Angst, weiß aber nicht, wie man mutig wird. »Mutig ist, wer Angst vor etwas hat und es trotzdem macht«, erklärt der Räubervater. Und so lernt Zugo, angefeuert von Hugo, sich der Angst zu stellen. Auf der riesig hohen Rutschbahn erleben sie, wie die Angst kleiner wird und der Mut wächst, je öfter sie hinunterrutschen.“ (Klappentext)
Kritik und Fazit:
Das Cover ist bunt und fröhlich gestaltet. Hugo und Zugo sind auf dem Fluss unterwegs. Während Hugo mutig und voller Tatendrang den Fluss überquert, sieht man jedoch, wie sich Zugo davor fürchtet, wie er sich am Baum festhält und sich Sorgen macht, dass er von den Steinen rutschen und ins Wasser fallen könnte. Die treibenden Aspekte der Geschichte sind hier in einem schönen Cover zusammengefasst.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich, sodass auch kleinere Kinder der Geschichte gut folgen können. Hugo ist ein Junge, der nur so vor Kraft und Freiheitsdurst strotzt, während Zugo sich durch seine eigenen Ängste stark einschränkt und defensiv durch Leben geht. Doch als der Vater der beiden, das Oberhaupt der Räuberfamilie sagt, dass Angst dazu gehört, um mutig zu sein, und dass sie sich nur ein wenig Mut ergaunern müssen, machen sich beide auf den Weg.
Ganz besonders schön finde ich an diesem Buch, dass Zugo ganz offen über seine Ängste spricht und auch beschreibt, wie es sich in seinem Körper anfühlt, wenn die Angst hervor kommt. Gleichzeitig hilft Hugo seinem Bruder mit genau den richtigen Worten dabei, seine Angst in den Griff zu bekommen, sie zu überwinden und festzustellen, dass auch er einiges an Mut in sich hat.
Im Anhang richtet der Autor das Wort direkt an die Eltern. Hier gibt er Ratschläge, wie man mit den Ängsten der Kinder umgehen sollte.
"Muträuber – Hugo und Zugo besiegen die Angst" ist ein ganz zauberhaftes Buch, welches sich gefühlvoll mit der Thematik der Angst bei Kindern auseinandersetzt. Gemeinsam kann man die eigene Angst überwinden und ganz neue Gefühle erleben, nämlich den Stolz auf sich selbst, weil man etwas Großes geleistet hat.