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Veröffentlicht am 05.08.2020

Ein neues Leben

Neuleben
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!ein Lesehighlight 2020!



Klappentext:

„Weil sie als Tochter eines Wehrmachtoffiziers und einer Großgrundbesitzerin in der DDR nicht studieren darf, zieht Therese Trotha Anfang der fünfziger Jahre nach ...

!ein Lesehighlight 2020!



Klappentext:

„Weil sie als Tochter eines Wehrmachtoffiziers und einer Großgrundbesitzerin in der DDR nicht studieren darf, zieht Therese Trotha Anfang der fünfziger Jahre nach West-Berlin. Dort muss sie erleben, wie die wachsenden Unterschiede zwischen Ost und West ihre Familie auseinander brechen lassen. Auch ihr Studium gestaltet sich schwierig: Konservative Professoren und Kommilitonen machen Therese und ihrer Mitstudentin das Leben schwer. Die zwei einzigen Frauen an der juristischen Fakultät sind für sie Fremdkörper. Doch sie unterschätzen Thereses Begabung und ihren Willen ...

Verständnis für ihre Träume scheint lediglich ihre Schwägerin Gisela zu haben, denn auch sie fällt aus der ihr zugedachten Rolle: Die Schneiderin aus einfachen Verhältnissen hat mit Thereses Bruder eine »gute Partie« gemacht und wehrt sich gegen die reine Hausfrauenehe. Wie Therese hat sie hochtrabende Pläne ...“



Katharina Fuchs hat mit „Neuleben“ einen wahren Pageturner geschrieben, den ich nicht aus der Hand legen konnte. Da man überall bei Buchpräsentationen damit konfrontiert wurde, das sie hier ihrer eigene Familiengeschichte niedergeschrieben hat, ist man natürlich neugierig und wird dabei auf keiner Seite enttäuscht!

Fuchs nimmt uns mit auf Zeitreise und wir dürfen ihr in eine alte Welt folgen. Therese zu folgen, war ein wahres Leseabenteuer und man darf als Leser richtig mit ihr mitfiebern wie es mit ihr weiter geht. Bei Gisela war dies nicht anders. Heute wissen wir zum Teil nur aus Erzählungen oder auch von den älteren Lesern, wie die Zeit damals war aber hier dürfen wir noch einmal selbst ganz tief eintauchen. Fuchs schreibt präzise genau und unheimlich detailliert. Sie bleibt dabei aber immer bei einer klaren Satzstellung und verzettelt sich nie bzw. schafft keine Längen oder unnötige Erläuterungen. Als wir dann Gisela kennen lernen durften, ist das mitfiebern dafür gänzlich da. Man kann ihre Träume verstehen, hofft das sie es irgendwie schaffen sie zu erfüllen, auch wenn die Zeit mehr als hart und wechselhaft ist. Als Leser wissen wir genau wie die Geschichte zwischen DDR und BRD weiter geht, aber nicht die beiden Damen und das hat mich richtig gefesselt.

Natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz, aber das strickt Fuchs sehr gekonnt und zart ein.

Thereses und Giselas Geschichte haben mich noch lange beschäftigt, mich zum nachdenken animiert, ich habe mit ihnen mitgelitten, mitgefühlt und mitgefiebert. Man vergleicht selbst mit der eigenen Familiengeschichte und stellt fest, wie tiefgründig und ehrlich hier Fuchs alles niedergeschrieben hat.

Dieses Buch hat mich nachhaltig sehr tief beeindruckt und erhält dafür 5 von 5 Sterne! Es war mein erstes Buch der Autorin aber definitiv nicht mein Letztes!

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Sterbekammer

Sterbekammer
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!ein Lesehighlight 2020!

Klappentext:
„In einer abgelegenen Deichmühle wird die Leiche eines alten Mannes gefunden, der als starrköpfiger Eigenbrötler bekannt war. Als Polizistin Frida Paulsen in der ...

!ein Lesehighlight 2020!

Klappentext:
„In einer abgelegenen Deichmühle wird die Leiche eines alten Mannes gefunden, der als starrköpfiger Eigenbrötler bekannt war. Als Polizistin Frida Paulsen in der Mühle auf eine verdeckte Bodenklappe stößt, ist sie zutiefst erschüttert, denn die Tür führt zu einer Kammer, die wie ein Gefängnis anmutet. Ihr Kollege Bjarne Haverkorn erinnert sich an eine junge Frau, die vor Jahren spurlos in der Marsch verschwand. Alles deutet darauf hin, dass die Entführte in der Kammer gefangen gehalten wurde ...“

Wenn man einen Krimi von Romy Fölck in die Hand nimmt, wird man eigentlich nie enttäuscht - so auch diesmal in „Sterbekammer“. Wir dürfen wieder mit Frida und Bjarne ermitteln und begeben uns wieder auf eine wirklich gruselige Reise. Neben dem Fall blicken wir Leser aber auch in das Leben von Frida und ihrem Kollegen und auch in den Polizistenalltag. Fölck schreibt wieder unheimlich detailliert ohne dabei langweilig oder langatmig zu wirken. Als Leser hatte ich das Gefühl ebenso in dieser alten Mühle zu stehen, konnte Fridas Herzschlag förmlich hören als sie die Klappe fand und den ersten Blick dort hinein warf aber auch die weiteren Ermittlungen lassen dabei kein Gedanken- und Gefühlskino aus.
Romy Fölcks Schreibstil hat sich auch ein wenig verändert. Zwar gleichbleibend schwungvoll in der Wortwahl und ihrem Ausdruck, entwickelt sie behutsam die Figuren weiter. Ihr Ermittler-Duo wird älter, reifer aber eben nur minimal. Als Leser der ersten beiden Fälle fällt dies aber auf und das gefällt mir wirklich gut.
Auch hier wieder irgendwie witzig, Fölck nimmt Fälle, die gar nicht mal so an den Haaren herbeigezogen sind bzw. so frei aus ihrer Gedankenwelt entfallen sind - kurzum, die Fälle wirken doch realitätsnah und zum gewissen Teil authentisch. Hier merkt man stark, dass Fölck für ihre Recherchearbeit wirklich Profis dabei hatte. Respekt für so viel Arbeit, es lohnt sich!

Ich hoffe Romy Fölck behält ihren Stil so bei und lässt uns noch an vielen Fällen mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn teilhaben. Selbst für nicht allzu große Krimi-Fans sind ihre Romane bestens geeignet. Ich vergebe zu recht 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 29.07.2020

New York pur

Iconic New York, Expanded Edition
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New York ist eine Ikone in der City-Welt. Sie ist etwas besonderes und wer schon mal da war, wird mir da zustimmen. Christopher Bliss zeigt in diesem Buch wirklich hervorragend wie sich die Stadt verändert ...

New York ist eine Ikone in der City-Welt. Sie ist etwas besonderes und wer schon mal da war, wird mir da zustimmen. Christopher Bliss zeigt in diesem Buch wirklich hervorragend wie sich die Stadt verändert hat über die Jahre. Wir dürfen bei einigen Bildern vorher und nachher bestaunen. Zum Teil sehr gut hier mit schwarz-weiß und bunt untermalt. Bliss zeigt uns aber auch die bekannten Wahrzeichen und auch die, die es nicht mehr gibt. Er zeigt Trubel, Ruhe, Menschen, Gebäude...von allem Etwas, denn New York ist nicht nur laut sondern es gibt auch die ganz sanften und ruhigen Fleckchen. Das kann man aber nur wissen, wenn man dort auch geboren wurde und Bliss ist ein waschechter New-Yorker. Von Seite zu Seite fällt man immer mehr in einen Rausch der Sinne....alles lässt einen abtauchen und träumen. New York ist mehr als nur eine Stadt - sie hat ihren eigenen Puls und ihr eigenes Feeling. Bliss hat dieses Feeling hier genau auf den Punkt gebracht und drückt dies in seinen Fotografien aus.

Dieses Buch ist anders als bereits all die vielen Bildbände die es gibt und Sie sollten es auf jeden Fall anschauen, es lohnt sich! New York nimmt einem in diesem Buch komplett gefangen - hierfür gibt es 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Inseln des Nordens

Inseln des Nordens
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Der Schweizer Stefan Forster ist ein Abenteurer durch und durch und er weiß genau Landschaften auf dem Foto festzuhalten. Im Buch „Inseln des Nordens“ nimmt er uns mit nach Grönland, auf die Färöer Inseln, ...

Der Schweizer Stefan Forster ist ein Abenteurer durch und durch und er weiß genau Landschaften auf dem Foto festzuhalten. Im Buch „Inseln des Nordens“ nimmt er uns mit nach Grönland, auf die Färöer Inseln, nach Island und Norwegen.

Die Aufnahmen in diesem Buch sind wirklich gigantisch und strahlen durch und durch. Das Großformat des Buches von 25 x 32cm ist dafür ganz perfekt geschaffen. Forster zeigt die schöne Kälte des Nordens und lässt seine Kamera spielen, mit verschiedenen Belichtungs- und Blendezeiten erzielt er dabei ganz einmalige Aufnahmen. Im Vorwort erfährt man auch warum es dem Künstler so wichtig ist, die Natur auf den Fotos auch Natur sein zu lassen und die Bilder nicht extra noch zu bearbeiten. Da ich bereits alle 4 hier behandelten Nationen kenne, kann ich nur mit Fug und Recht behaupten, dass Forster das wahre Gesicht der dortigen Natur eingefangen hat. Dieses Buch zeigt sie pur und unverfälscht, genau so hab ich es damals auch dort erlebt.



Dieses Buch ist Natur-pur und unverfälscht natürlich! So geht Fotografie und genau dafür gibt es 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Tage des Aufbruchs

Tage des Aufbruchs
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Klappentext:
„Brasilien, 1839: Die unkonventionelle Ana Maria de Jesus Ribeiro da Silva ist gerade achtzehn Jahre alt, als sie in ihrer Heimatstadt Laguna dem berühmten italienischen Freiheitskämpfer Giuseppe ...

Klappentext:
„Brasilien, 1839: Die unkonventionelle Ana Maria de Jesus Ribeiro da Silva ist gerade achtzehn Jahre alt, als sie in ihrer Heimatstadt Laguna dem berühmten italienischen Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi begegnet. Es ist Liebe auf den ersten Blick, und Garibaldi, der die brasilianische Guerilla unterstützt, hätte sich keine mutigere oder fähigere Partnerin aussuchen können.

Ana Maria, die er zärtlich Anita nennt, kämpft fortan an seiner Seite und wird zur Heldin des brasilianischen Freiheitskampfes: die Geschichte einer großen Liebe in turbulenten Zeiten und das Porträt einer ungewöhnlichen Frau.“

Karin Seemayer entführt uns mit ihrem neusten Roman „Tage des Aufbruchs“ in die Geschichte Südamerikas. Vielen mag diese Zeit recht unbekannt sein, aber es lohnt sich in sie einzutauchen. Seemayer schafft es jedenfalls sehr rasant aber gekonnt, Geschichte in diesem Buch lebendig werden zu lassen. Ihre große Recherchearbeit gab ihr dafür viele hochinteressante Parts, die sie in ihrer ganz persönliche Geschichte einfließen lassen konnte. Durch ihre bildhaften Beschreibungen finden wir uns nicht nur an Bord eines Schiffes wieder, sondern auch in den Kämpfen und Machtkämpfen der Großen. Wir erleben eine Ana Maria, genannt Anita, die voller Mut ist, jedenfalls äußerlich, aber in ihrem Inneren sieht es oft anders aus. Diese Einblicke fügen sich gefühlvoll in den flotten und rasanten Ablauf der Geschichte ein. Man muss genau lesen um nichts zu verpassen, man muss die Namen behalten um sie genau zuzuordnen aber von Seite zu Seite wird es spannender, mysteriöser, gefühlvoller, überraschender. Seemayer hat ihren eigenen Stil und das ist auch gut so. Das was sie recherchiert, vertieft sie genau und lässt es sehr bewusst in ihre Geschichte einfließen. Anita ist für die damalige Zeit eine Ausnahme, aber das es hat gegeben. Es ist nichts an den Haaren herbeigezogen sondern Tatsache. Die Zeiten waren düster und hart. Seemayer bringt dies auf den Punkt und lässt auch unschöne Details nicht aus.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und durfte in eine andere Welt abtauchen. Wer denkt, soetwas ist eher für Männer interessant zu lesen, der irrt! Hier geht es zur Sache und das darf es auch in der Frauenliteratur! 5 von 5 stürmisch-schnelle Sterne hierfür!

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