Ruhiger, aber fesselnder cosy Krimi, der dänische Gemütlichkeit vermittelt
Dänische Schuld (Ein Gitte-Madsen-Krimi 2)Gitte Madsen ist in den dänischen Ferienort Marielyst gezogen, um herauszufinden, was genau mit ihrem Vater Mads passiert ist, der vor langer Zeit spurlos verschwand. Sie arbeitet als Bestatterin, doch ...
Gitte Madsen ist in den dänischen Ferienort Marielyst gezogen, um herauszufinden, was genau mit ihrem Vater Mads passiert ist, der vor langer Zeit spurlos verschwand. Sie arbeitet als Bestatterin, doch auch privat zieht sie den Tod fast magnetisch an. Als sie mit einem Freund im Restaurant Schou‘s zu Abend isst, bricht plötzlich neben ihr ein Mann, Lars Andresen, leblos zusammen. Hinterher stellt sich heraus, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist, er wurde vergiftet. Gitte und ihr Chef Paul werden mit der Abwicklung der Beerdigung beauftragt. Der Sohn des Opfers, Björn, bittet Gitte, mit ihm gemeinsam auf eigene Faust zu ermitteln und den Mörder zu überführen. Bald schon merkt Gitte, dass sie verfolgt wird.
Frida Gonover hat einen angenehm natürlichen Schreibstil. Ohne Mühe konnte ich dem Geschehen folgen und fühlte mich rasch in Marielyst wohl.
Hauptfigur Gitte Madsen macht es einem sehr leicht, sie zu mögen. Sie ist neugierig, offen, natürlich, direkt, einfach sympathisch. Auch die anderen Figuren, die sich wie in Dänemark üblich alle duzen, wirken authentisch, zugänglich und bodenständig. Polizist Ole Ansgaard nennt einige von Gittes „halbseidenen“ Bekannten zwar „skurril“, aber sie sorgen alle dafür, dass das allseits bekannte Hyyge in diesem Roman deutlich zu spüren ist. Trotz des Mordes geht es in Marielyst beschaulich und gemütlich zu.
Bei „Dänische Schuld“ handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe. Er ist auch ohne den ersten Teil „Ein dänisches Verbrechen“ gut zu verstehen. Hätte ich allerdings vorher gewusst, dass Gitte Madsen schon einmal ermittelt hat, hätte ich den ersten Band der Ordnung halber zuerst gelesen.
Nicht nur der Mordfall macht „Dänische Schuld“ so spannend. Auch Gittes Nachforschungen zu ihrem Vater und ihr Liebesleben weckten durchgehend meine Neugier. Üblicherweise fahre ich fast jedes Jahr nach Dänemark in den Sommerurlaub. Dieses Jahr hat es mit einem Dänemarkaufenthalt leider nicht geklappt. Trotzdem erlebte ich dank Frida Gonovers „cosy“ Krimi ein wenig Urlaubsgefühl, wohnt Gitte doch sogar mitten in einer Ferienhaussiedlung. Für alle, die ruhige Krimis und Dänemark schätzen, eine klare Leseempfehlung!