Leserunde zu "Ich will dein Leben" von Amanda Jennings

Eine Villa am Meer, zwei ungleiche Mädchen und eine fatale Obsession …
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Amanda Jennings (Autor)

Ich will dein Leben

Roman

Christina Neuhaus (Übersetzer)

Cornwall im Sommer 1986. Fasziniert beobachtet die sechzehnjährige Tamsyn ihre neuen Nachbarn: den attraktiven Mr. Davenport, seine wunderschöne Ehefrau und ihre schillernde Tochter Edie, die etwa in Tamsyns Alter ist. Als sich die ungleichen Mädchen schließlich kennenlernen, hat dies ungeahnte Folgen. Denn hinter dem scheinbar perfekten Familienidyll der Davenports verbergen sich dunkle Abgründe, und Tamsyns neidvoller Blick auf ihre Nachbarn wird immer mehr zur unheilvollen Obsession ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 03.06.2020 - 23.06.2020
  2. Lesen 08.07.2020 - 28.07.2020
  3. Rezensieren 29.07.2020 - 11.08.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Cornwall Freundin Freundschaft Stalker Neid Obsession Küste Sommer Thriller

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 30.07.2020

Die traurige Geschichte zweier zerstörter Familien

3

Tamsyn und Edie sind zwei Teenager, deren Hintergrund nicht unterschiedlicher sein könnte. Tamsyn lebt mit ihrer Mutter Angie, ihrem Bruder Jago und ihrem kranken Großvater in einem schäbigen, engen Reihenhaus ...

Tamsyn und Edie sind zwei Teenager, deren Hintergrund nicht unterschiedlicher sein könnte. Tamsyn lebt mit ihrer Mutter Angie, ihrem Bruder Jago und ihrem kranken Großvater in einem schäbigen, engen Reihenhaus im Dorf, während Edie mit ihren Eltern Eleanor und Max den Sommer im familieneigenen Landhaus auf den Klippen verbringt. Die beiden Teenager lernen sich kennen als Tamsyn in ihr Traumhaus auf den Klippen eindringt und verbringen viel Zeit miteinander. Sehr bald spitzen sich die Ereignisse um die beiden Mädchen so sehr zu, dass es in beiden Familien zu dramatischen Veränderungen kommt.
„Ich will Dein Leben“ ist nicht der erste psychologische Spannungsroman von Amanda Jennings, aber der erste, den ich gelesen habe. Ganz sicher werde ich mir die anderen auch noch zu Gemüte führen, denn dieses Buch hat mich vom ersten bis zum letzten Satz gefesselt. Geschickt wurde der Spannungsbogen nach und nach aufgebaut. Es war immer klar, dass es zu dramatischen Entwicklungen kommen würde. Welche das sein würden, konnte ich aber trotz wilder Spekulationen nicht vorhersehen. Besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte aus der Sicht von mehreren der Protagonisten erzählt wird, so dass man als Leser bis in deren tiefsten Abgründe blicken kann.
Beide Mädchen sind durch Konflikte in ihren Familien traumatisiert. Tamsyn hat den geliebten Vater verloren. Ihre Familie, bestehend aus der Mutter Angie, dem älteren Bruder Jago und dem kranken Großvater, schafft es nicht, den Verlust des Vaters gemeinsam zu verarbeiten. Stattdessen flüchtet Tamsyn sich in Tagträume vom Haus auf den Klippen, dass sie regelmäßig aus der Ferne beobachtet und auch unrechtmäßig besucht. Durch ihre gelegentlichen Gewaltphantasien und ihre Besessenheit von dem Haus auf den Klippen ist sie mir manchmal ein wenig unheimlich. Trotzdem ist sie sehr zu bedauern in ihrer Unfähigkeit, sich mitzuteilen und mit ihrer Trauer umzugehen.
Edie dagegen rebelliert offen gegen die Alkoholsucht ihrer Mutter und die Gleichgültigkeit ihres Vaters, was den Eltern aber irgendwie entgeht. Auch sie ist unfähig, ihre wahren Gefühle zu zeigen und zu kommunizieren, was wirklich in ihr vorgeht. Sie ist das sprichwörtliche „arme, reiche Mädchen“, mit allen materiellen Gütern ausgestattet, aber emotional völlig verwahrlost.
Obwohl ich die Aktionen der beiden Teenager manchmal mit ein wenig Abscheu verfolgt habe, habe ich doch auch mit ihnen mitgelitten. Beide wirken so hoffnungs- und orientierungslos, dass mir das Mutterherz blutet. Die Folgen, die diese fragwürdigen Freundschaft hat, sind dann auch gravierend. Während Edie sich dann lösen kann, verharrt Tamsyn in ihrer traurigen Besessenheit.

Mein Fazt:
Auch ohne ausufernde Gewalt und Action ein sehr gelungener Roman über die Trostlosigkeit zweier zerstörter Familien, der das Lesen unbedingt lohnt. Besonders der Blick in die seelischen Abgründe der Protagonisten macht die Geschichte so spannend, denn es ist absolut nicht vorhersehbar, zu welchen Handlungen diese zerstörten Menschen sich hinreißen lassen. Der große Showdown an sich kommt nicht überraschend, sein Verlauf und die Handlungen der Beteiligten aber schon. Für mich ganz klar 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Dinge passieren

3

Tamsyn ist in einer kleinen Küstenstadt in der Grafschaft Cornwall zuhause. Einst war sie ein unbeschwertes kleines Mädchen, das, zusammen mit ihrem älteren Bruder Jago, in einer glücklichen Familie lebte, ...

Tamsyn ist in einer kleinen Küstenstadt in der Grafschaft Cornwall zuhause. Einst war sie ein unbeschwertes kleines Mädchen, das, zusammen mit ihrem älteren Bruder Jago, in einer glücklichen Familie lebte, in einem kleinen Haus und ihr Leben war schön. Und dann, eines Tages kam ihr heißgeliebter Vater von einem Seerettungseinsatz nicht mehr zurück. Das ist jetzt schon eine Weile her, aber das Leben ist so freudlos und mühevoll geworden und immer noch so voller Trauer. Der einzige Ort, der sie mit einem Gefühl von Ruhe und Frieden erfüllt, ist das Haus auf den Klippe. Es ist für Tam auch deshalb ein besonderer Ort, weil ihr Vater und sie dort oft heimlich im Pool geschwommen sind, so auch noch wenige Stunden vor dem Sturm, der ihn das Leben kostete Von einer kleinen Anhöhe aus beobachtet sie das Haus mit ihrem Fernglas, oft stundenlang, vor allem am Wochenende, wenn das reiche Ehepaar, das dann aus London anreist, sich dort aufhält, um sich zu erholen. Der Mann ist ein sehr erfolgreicher Schriftsteller und seine Frau äußerst mondän und absolut bewundernswert, zumindest in den Augen von Tamsyn. Am ersten Tag ihrer Ferien schnappt sich Tam dann den Schlüssel zu 'ihrem Haus auf der Klippe', denn ihre Mutter bringt dort regelmäßig alles auf Hochglanz, wenn dessen Besitzer sich wieder einmal angekündigt haben. Und dann öffnet sie leise das Tor und gleitet hinein in den Pool, fast ohne Wellen zu machen und genießt das herrliche Gefühl, geborgen zu sein, ein Empfinden, das sie nur hier spüren kann. Aber
dann kommt jemand über den Rasen gelaufen und spricht sie an. Die Tochter des Hauses, wenig älter als sie selbst, steht da und Tamsyn ist furchtbar erschrocken, aber Edie ist nicht sauer, sondern sehr nett. Und wie sich dann herausstellt, wird die Familie den Sommer über bleiben und Edie braucht unbedingt eine Freundin, um die Zeit hier 'zu ertragen'.
Was daraus wird, das Eintauchen des traurigen Mädchens Tamsyn in die Welt dieser reichen Familie, nach außen hin so perfekt und einfach wunderschön, das erzählt diese Geschichte, so echt und brutal nah dran, mit all den Freuden und Verletzungen, den Demütigungen, der Hoffnung und der Manipulation, die Menschen meinen, anderen antun zu dürfen, weil sie 'etwas besseres sind'. Aber das ist noch lange nicht alles.
Die Atmosphäre in dieser Geschichte ist von Anfang an von einer solchen Spannung erfüllt, einem Gefühl des nahenden Unheils, das man als Leser das Gefühl hat, eins ums andere Mal den Atem anhalten zu müssen, weil man meint, jetzt passiert es, die Katastrophe. Aber das tut es nicht, nicht wirklich und so geht der Ritt auf 'Messers Schneide' immer weiter. Am Ende hätte man sich dann im ersten Augenblick einen anderen Schluss gewünscht, aber die Autorin macht schon alles richtig. Denn erst jetzt wird einem bewusst, was man da für ein Buch vor sich hat. Das Genre Psychodrama trifft es bei dieser Geschichte dann auch genau.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Fesselnd und Mitreissend! Ich habe mich gefühlt, als wäre ich selber dort.

1

Seit dem Tod ihres Vaters besucht und beobachtet Tamsyn das weisse Haus auf den Klippen. Es ist der einzige Ort, an dem sie diese Verbundenheit zu ihm spürt. Dabei fasziniert sie nicht nur das Haus, sondern ...

Seit dem Tod ihres Vaters besucht und beobachtet Tamsyn das weisse Haus auf den Klippen. Es ist der einzige Ort, an dem sie diese Verbundenheit zu ihm spürt. Dabei fasziniert sie nicht nur das Haus, sondern vor allem auch dessen Bewohner. Die Davenports scheinen die perfekte Familie zu sein. Sie sind reich, haben ein wunderschönes Haus, sind schön und vor allem lebendig. Kein toter Vater, der wie ein grosser, dunkler Schatten über den Schicksalen der Familie schwebt. Genau dieses Leben wünscht sich Tamsyn.
Als sie Edie, die Tochter der Davenports, näher kennenlernt und somit ständigen Zutritt zum weissen Haus und den Davenports hat, scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen. Doch offenbar sind die Davenports gar nicht die glückliche Familie als die sie sich ausgeben.
Aber das merkt Tamsyn kaum, denn ihre Bewunderung für diese Familie wird schnell zur Obsession und die dunkle Seite des Erfolgs und Reichtums will Tamsyn gar nicht sehen.
Die Geschichte spielt zwar im Jahre 1986, wird aber immer wieder von Kapiteln, die in der heutigen Zeit spielen unterbrochen.

Das Buch ist fesselnd und ich habe mich gefühlt, als befände ich mich selbst in der Geschichte. Es ist zwar nicht voller Spannung (es ist ja auch ein Roman und kein Thriller), doch dafür vermittelt der Schreibstil eine melancholische Stimmung, die traurig und realistisch zugleich ist und einen somit in ihren Bann zieht.
Zudem fand ich die Zeitsprünge sowohl gut eingefädelt, als auch sehr irreführend. Das hat die Autorin genau richtig eingefädelt. Anfangs verstand ich beim «heute»-Teil nur Bahnhof, aber nach einer Weile glaubte ich zumindest zu wissen, was passierte. Dass sich meine Vermutung am Ende als falsch herausgestellt hat und es doch ganz anders war, hat die Geschichte nur noch besser gemacht.

Tamsyn ist zwar sechzehn, besitzt aber eine kindliche Naivität, die einen vermuten lässt, dass ihr Verstand irgendwo nach dem Tod ihres Vaters einfach stehen geblieben war. Dieser hat die ganze Familie stark getroffen und war eigentlich der Ausschlaggeber für die ganze Geschichte.
Während des Lesens habe ich mich mehrere Male gefragt, wie alles verlaufen wäre, wenn Rob nicht gestorben wäre. Ich hätte mir für diese zerbrochene Familie ein normales Leben so sehr gewünscht.
Die Davenports scheinen dagegen vielleicht ein perfektes Leben zu haben, denn sowohl Geld als auch der Vater sind vorhanden, doch auch diese Familie ist alles andere als perfekt. Nur Tamsyn will das nicht einsehen. Ich finde es krass, wie sie Edie (die Tochter der Davenports) dafür verurteilt, sich über ihr Leben aufzuregen, nur weil es auf Tamsyn so perfekt wirkt.
Jeder hat eine eigene Toleranzgrenze und nur, weil die Probleme des anderen für einen selbst nicht so schlimm wirken, heisst das nicht, der andere darf deshalb nicht die Traurigkeit oder Wut darüber fühlen, die er fühlt. Das finde ich eine wichtige Message, die das Buch übermittelt.
Ich fand es erstaunlich, dass Edie es so lange durchgehalten hat, Tamsyns Freundin zu sein, denn diese wurde schnell ziemlich aufdringlich. Je näher man dem Ende kam, desto stärker hat man das bemerkt. Und vor allem auch Edies Unmut darüber. Trotzdem hat Tamsyn mir total leidgetan, vor allem nachdem Eleonor so fies mit ihr umgesprungen ist.
ACHTUNG SPOILER!!
Das Ende fand ich dann ziemlich speziell. Es ging alles so schnell und dass Max und Tamsyn zusammen wohnen werden ist irgendwie komisch. Tamsyn hat zwar ihr Ziel erreicht, sie lebt im weissen Haus. Doch um welchen Preis? Ich bezweifle, dass ihr Vater stolz auf sie gewesen wäre. Er hätte es sicher bereut, Tamsyn so ein Floh in die Ohren zu setzten.
Dass Edie und Jago beide ziemlich glücklich sein werden, fand ich sehr schön. Und dass sie ihr Glück getrennt gefunden haben, wirkt doch ziemlich realistisch. Nur für Angie tat es mir echt leid, dass sie allein endete. Sie war mein Lieblingscharakter und ich finde, sie hätte es ebenfalls verdient, glücklich zu sein.

Fazit: Das Buch ist wirklich gelungen. Man wird in die genau richtige Stimmung versetzt und kann irgendwie nicht mehr loslassen bis man weiss, was am Ende passiert. Ein sehr interessantes und mal etwas anderes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Das perfekte Leben anderer

4

Der Roman: Es ist Sommer und du hältst es zu Hause nicht aus, du kannst deinen kranken Großvater nicht weiter leiden sehen und bist die Streitereien deiner Mutter mit deinem Bruder über das Geld satt. ...

Der Roman: Es ist Sommer und du hältst es zu Hause nicht aus, du kannst deinen kranken Großvater nicht weiter leiden sehen und bist die Streitereien deiner Mutter mit deinem Bruder über das Geld satt. Du flüchtest dich lieber in das perfekte Leben anderer, indem du die Familie im Haus auf den Klippen mit deinem Fernglas beobachtest. Doch ist wirklich alles Gold was glänzt?

Tamsyn ist nicht sonderlich beliebt und hat keine wirklichen Freunde, umso mehr buhlt sie um die Aufmerksamkeit der gleichaltrigen Edie, die so privilegiert ist, dass sie im Haus auf den Klippen mit ihrer wunderbaren Familie leben darf, das Tamsyn so vergöttert. Doch nach und nach wird immer deutlicher, dass Tamsyns Bild der Familie nicht mit der Wahrheit übereinstimmt.

Mein Eindruck: Der Roman spielt im Sommer des Jahres 1986, so etwas wie Social Media oder Handys sucht man in diesem Roman vergeblich, was ihn für mich aber besonders interessant gemacht hat, weil meiner Meinung nach Romane dadurch in gewisser Weise entschleunigt werden. Wir begleiten in den Kapiteln Tamsyns Leben und erfahren viel über ihre Gefühle und Wünsche. Das Buch ist recht stringent und beleuchtet die drei Sommermonate sehr gründlich. Dadurch kommt es auch dazu, dass wir über einige Seiten hinweg Tamsyn bei ihrem Ferienjob begleiten, also bei augenscheinlich langweiligen und belanglosen Handlungen dabei sind, aber mir hat das Lesen von solchen Passagen ebenso viel Spaß bereitet wie das Lesen der spannungsbeladenen Passagen. Ich fand es sehr schön mich nach einem anstrengenden Alltag in Tamsyns Routine zu flüchten und von ihrem Leben und Problemen zu erfahren.

Fazit: Im Gesamten ist dieser Roman sehr „echt“ und unverblümt. Er beschreibt sehr gut, wie das Leben nun mal sein kann und dass jeder sein mehr oder weniger großes Päckchen zu tragen hat. Das fand ich auf der einen Seite unheimlich frustrierend, aber auf der anderen Seite hat mich die Erinnerung daran auch in meinem eigenen Leben zum Nachdenken angeregt. Mir hat das Lesen des Romans große Freude bereitet und ich war am Ende tatsächlich traurig, als es vorbei war und ich das Leben der Figuren nicht mehr weiter verfolgen konnte.
Hätte ich doch nur ein Fernglas und könnte sie aus der Ferne weiter beobachten…

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Eine lesenswerte Geschichte

1

Nach dem Tod ihres Vaters beobachtet Tamsyn häufig das Haus auf der Klippe und die darin lebende Familie der Davenports, worin sich Tam und ihr Vater vorher gelegentlich unerlaubterweise aufgehalten haben. ...

Nach dem Tod ihres Vaters beobachtet Tamsyn häufig das Haus auf der Klippe und die darin lebende Familie der Davenports, worin sich Tam und ihr Vater vorher gelegentlich unerlaubterweise aufgehalten haben. Auf seltsame Weise lernen sich Tamsyn und die Tochter der Davenports, Edie, kennen, woraus sich mit der Zeit auch eine Freundschaft entwickelt. Trotz der Unterschiede zwischen den Beiden, vor allem in familiärer Hinsicht, entwickelt sich eine Freundschaft, die jedoch auch mit Schlechtem einhergeht. Denn Tamsyn, die offensichtlich völlig von den Davenports fasziniert ist, wird allmählich gezeigt, was sich wirklich hinter der scheinbar perfekten Familie der Davenports verbirgt.

Gefallen haben mir zunächst vor allem Zeit- und Perspektivenwechsel in diesem Roman, wodurch man detaillierte Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelten der wichtigsten Personen bekommen hat. Zudem sind auch die Beschreibungen sehr gelungen. Durch den Einsatz vieler Adjektive und von bildlicher Sprache, die für eine gewisse Lebendigkeit sorgten, gelingt es dem Leser, sich in die Personen hineinzuversetzen und ebenfalls die beschriebene Natur so wahrzunehmen, als sei man selbst mitten drin. Auch macht sich gelegentlich Unheilvolles bemerkbar, z. B. mit der Erscheinung des Raben, wodurch Spannung aufgebaut wird und wodurch man auch als Leser ahnt, dass demnächst etwas Schlimmes passieren wird. Außerdem ist es der Autorin gut gelungen, stückchenweise immer mehr Details über die Davenports zu offenbaren, sodass man als Leser Lust hatte, weiterzulesen um mehr Details über die Davenports herausfinden zu können.

Jedoch wird man zum Ende hin mit zu viel Tragischem überwältigt, sodass es dann auf den Leser doch etwas unrealistisch und leicht übertrieben wirkt.

Insgesamt trotzdem eine interessante Geschichte, die aufzeigt, wie sich Traumata auf Menschen und auf ihr Verhalten auswirken können. Zudem regt es den Leser dazu an, über sein eigenes Leben zu reflektieren.

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