Sehr interessantes und faszinierendes Frauenschicksal aus der Sicht unserer Zeit
Die WahnsinnigeSpanien 1503-,
Johanna, Tochter der katholischen Könige Isabella und Ferdinand von Spanien, wird als 16-jährige mit dem ihr unbekannten Philipp dem Schönen verheiratet! Zuerst meint Johanna endlich glücklich ...
Spanien 1503-,
Johanna, Tochter der katholischen Könige Isabella und Ferdinand von Spanien, wird als 16-jährige mit dem ihr unbekannten Philipp dem Schönen verheiratet! Zuerst meint Johanna endlich glücklich zu werden, doch sie merkt bald, das sie Zeit ihres Lebens fremdbestimmt wurde. Besonders leidet sie unter den Launen ihres Gatten, der sie je nach Lust und Laune bezirzt oder fallen lässt wie eine heiße Kartoffel! Sobald die aufbegehrt wird sie weggeschickt, weggesperrt oder für verrückt erklärt.
Das Buch „Die Wahnsinnige“ von Alexa Henning von Lange ist ein einfühlsames Frauenporträt aus einem anderen Zeitalter. Eine Epoche von Unterdrückung, Glaubenskriegen und Grausamkeiten.
Die Schriftstellerin versteht es geschickt, Johanna so darzustellen, dass der Leser nicht genau weiß, woran er ist! Die Autorin beschreibt die Person Johannas außerordentlich intensiv, schildert ihre Zerrissenheit der Gefühle auf herzzerreißende Art und Weise, so das dich der Leser gut in die Situationen hineinversetzen kann.
Ist Johanna wirklich verrückt, nur ein wenig jähzornig, eine unberechenbare Frau die ihre Aggressionen auslebt, oder einfach nur eine sehr unglückliche junge Frau, die in ihrer Kindheit und Jugend eine Menge traumatisierende Situationen erlebt hat!
Unterschwellig kommt im Buch überhaupt die Rolle der Frauen zur Sprache. Trotz ihrer hohen Stellungen, werden Frauen von den Männern nur mit Herablassung und Verachtung behandelt. Diese Tragik betraf sowohl die Beziehungen von Großmutter und ihrer Mutter der Königin.
Johanna ist wohl die tragischste Figur überhaupt, als Spielball um die Macht und als Gebärmaschine missbraucht. Auch Beziehung zu ihren Kinder ist gestört, Kinder werden in dieser Zeit nur als nötiges Beiwerk und Zierde betrachtet.
Mein Fazit: Der Roman hat mich komplett gefesselt und hervorragend unterhalten.
Ein faszinierendes Porträt einer schillernden Persönlichkeit, als Leser gerät man in einen regelrechten Gewissenskonflikt man ringt zwischen Mitleid, Mitgefühl und Unglauben. Nach „Kampfsterne“ und „Die Weihnachtsgeschwister“ ist das schon das dritte Buch von Alexa Henning von Lange das mich begeistern konnte.