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Veröffentlicht am 28.08.2020

„Es ist notwendig, sich Paradiese zu schaffen, poetische Zufluchtsorte, wo man auf einige Zeit die schauderhafte Zeit, in der wir leben, vergessen kann.“ (Ludwig II.)

In den Bergen lebt die Freiheit
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Sandra Freudenberg und Fotograf Stefan Rosenboom haben sich auf die Spuren des Märchenkönigs begeben und seine Zufluchtsorte erwandert. In ihrem gemeinsamen Buch „In den Bergen lebt die Freiheit“ spüren ...

Sandra Freudenberg und Fotograf Stefan Rosenboom haben sich auf die Spuren des Märchenkönigs begeben und seine Zufluchtsorte erwandert. In ihrem gemeinsamen Buch „In den Bergen lebt die Freiheit“ spüren sie der Faszination Ludwigs II. für die Abgeschiedenheit der Bergwelt und für außergewöhnliche Bauten nach und erwandern sich so die Gedanken- & Gefühlswelt des Märchenkönigs.

Da Buch liegt mit einer Größe von 26x21x2,5 cm und einem Gewicht von 1037 g gut in der Hand und lässt sich leicht durchblättern. Die Gestaltung des Bucheinbandes ist optisch sehr ansprechend, zieht es doch mit den goldgeprägten Lettern, dem Abbild des Märchenkönigs und einer tiefverschneiten Landschaft den Blick sofort in den Bann des Betrachters.

Die Texte sind eingängig und erläutern ausführlich die beschriebenen Wandertouren, geben Hinweise auf Start- und Endpunkt, Gehzeit sowie Einkehrmöglichkeiten. Man findet ebenfalls eine zweite Variante der vorgestellten Tour, um diese zu variieren und für den Wanderer individuell zu gestalten.

Es gibt einzigartige Momente voller Erhabenheit zu erleben, die einem beim Lesen schon die ein oder andere Gänsehaut über den Arm streichen lassen, denn man hat das Gefühl, dem Monarchen noch nie so nah gewesen zu sein. Freudenberg und Rosenboom wissen den Leser mit ihren Schilderungen, Anekdoten und Geschichten an die Seiten zu fesseln.

Leider ist die Wahl des Papieres für die Präsentation der Fotos nicht gut getroffen – die hochwertigen und ausdrucksstarken Bilder von Stefan Rosenboom verlieren durch die tonkartonähnlichen Seiten ihren Zauber, büßen an Farbbrillanz und Tiefe ein, sodass sie düster und wie mit einem Blaufilter belegt erscheinen. Dabei lebt doch dieser Wanderbildband eigentlich von eben jener Ausdruckstärke, die die Faszination des Märchenkönigs für seine Berge widerspiegelt.
Auch kommt die Goldprägung der Buchstaben zu Beginn eines jeden Kapitels und die Goldeinfärbung der Seiten, auf dem zu Ende eines Abschnittes die Wandertour genauer vorgestellt wird, leider nicht zur Geltung und wirkt eher braun. Schade, denn so geht viel optische Strahlkraft und Anziehung für den Betrachter verloren.
Ansonsten aber ein sehr gelungener und außergewöhnlicher Wanderführer, der den Charakter des Märchenkönigs hervorragend präsentiert und bei dem es sich lohnt, die ein oder andere Tour nachzugehen.

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Harmonisch gestalteter Bildband

Verborgene Schönheit Wachau
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Mit „Verborgene Schönheit Wachau“ – Bilder zum Schwelgen und Träumen“ lädt Elfriede Maria Klepoch den Leser und Betrachter ein, sich auf einen Spaziergang durch die wunderschöne Wachau zu begeben und ...

Mit „Verborgene Schönheit Wachau“ – Bilder zum Schwelgen und Träumen“ lädt Elfriede Maria Klepoch den Leser und Betrachter ein, sich auf einen Spaziergang durch die wunderschöne Wachau zu begeben und faszinierenden Bildern und Naturschauspielen beizuwohnen.
Das Buch ist in der handlichen Größe von 22,5x22,5x1 cm und einem federleichten Gewicht von 556 g genau richtig, um sich einer kurzen Auszeit hinzugeben und sich an die murmelnden Ufer der Wachau zu träumen.
Allein schon der harmonisch gestaltete Bucheinband ist optisch anziehend und mit seiner glatten Oberfläche sehr gefällig im Griff. Die qualitativ hochwertigen Fotos werden ansprechend und mit kleinen, erläuternden Texten auf festem, leicht schimmerndem Papier präsentiert und ermöglichen so das vollkommene Abtauchen in die Momentaufnahmen, die den Verlauf der Jahreszeiten widerspiegeln.
Man wandelt durch unzählige Marillengärten im Frühjahr, die mit ihren zartrosa Blüten jedes noch so alte Gemäuer mit einem Hauch von Romantik in Szene setzen.
Geheimnisvolle Nebelschleier lassen die Donau mystisch und faszinierend erscheinen. Das Gemurmel der Flusskiesel erzählt eine längst vergangene Geschichte – man muss nur genau hinhören, um sie zu verstehen.
Klepoch streift mit ihrer Kamera durch die Donauauen, hat den richtigen Blick für Lichtstimmungen und winzig kleine Details, zeigt kleine Ruheplätze, die oft im Verborgenen liegen und wenn man Glück hat, darf man sich für einen kurzen Augenblick in einer Hängematte ganz dem süßen Nichtstun hingeben.
Bevor es im Herbst zur Weinlese und der Apfelernte geht, hat die Verfasserin des Bildbandes noch schnell ein paar wirklich ansprechende Fotos von reifen Äpfeln und einen Blick durch die Spaliergehölze geknipst. Die knorrigen, verzweigten Äste wirken wie die Arme von Wurzelgeistern, die ihre süßen, wohlschmeckenden Gaben nicht freiwillig hergeben möchten.
Im Winter werden die Ufer der Donau in der Wachau zu märchenhaften, bizarren Szenerien- Schnee macht alle Strukturen deutlicher, legt sich wie ein weißer Schleier über die Landschaft. Über allem liegt eine geheimnisvolle, aber auch wohltuende Stille. Die Wachau schläft, um Kraft und Energie für da nächste Frühjahr zu tanken.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne (Hesse)

One-Way-Ticket nach Lissabon
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Agnes Johanna Flügel steht am Scheideweg ihres Lebens und stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, noch einmal ganz von vorne anzufangen. Was hält sie noch in ihrer vertrauten Umgebung, als erst der Vater ...

Agnes Johanna Flügel steht am Scheideweg ihres Lebens und stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, noch einmal ganz von vorne anzufangen. Was hält sie noch in ihrer vertrauten Umgebung, als erst der Vater verstirbt und dann ihre Ehe zerbricht ....richtig, nichts.

Agnes Johanna Flügel packt die Koffer, reist nach Lissabon, der Stadt ihrer Sehnsüchte und wagt mit 50 den ersten richtigen Schritt in ein unabhängiges, selbst bestimmtes Leben. Das dabei nicht immer alles glatt geht und sich ihre Vorstellungen nicht mit dem "echten" Leben vereinbaren lassen, muss sie manchmal allzu deutlich spüren und nimmt herbe Rückschläge in Kauf.

Von Selbstzweifeln und Selbstmitleid geplagt, rutscht sie in eine Schaffenskrise ab und zieht sich selbst wieder am Schopf aus diesem ewigen Kreislauf des Tieferfallens in ein schwarzes Loch. Doch in den warme Strahlen der portugiesischen Sonne merkt sie, dass sie es schaffen kann - allein, ohne jegliche 'Unterstützung und der sich einstellende Erfolg gibt ihr Recht.

Das Buch ist, wie die Autorin selbst, sehr geradlinig und sehr ehrlich. Die Schreibende beschönigt nichts, redet nicht um den heißen Brei und gibt so einen tiefen Einblick in ihr Seelen- & Gefühlsleben für den Leser frei. Sie schildert ihren Weg von ganz unten zurück ins Licht des Lebens und regt so ihre Leser zum Nachdenken der eigenen (Lebens-)Situation an.

Manchmal ist es mir ein wenig zu emotionslos und trocken geschildert, aber es zeigt mir auch, dass sich die Schreibende nicht verbiegen lässt und sich immer selbst treu bleibt.

Ein Buch über den Mut, neue Wege zu gehen, auch wenn es manchmal ausweglos und nicht schaffbar erscheint- man muss nur den ersten Schritt wagen.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Freunde fürs Leben, auch wenn es mal nicht rund läuft

Zauberblütenzeit
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Irgendwie läuft es momentan nicht ganz so rund, wie sich das die Mädels aus der „Villa zum Verlieben“ vorgestellt haben. Das Leben hält einige Stolpersteine bereit und so ziehen dunkle Wolken am Himmel ...

Irgendwie läuft es momentan nicht ganz so rund, wie sich das die Mädels aus der „Villa zum Verlieben“ vorgestellt haben. Das Leben hält einige Stolpersteine bereit und so ziehen dunkle Wolken am Himmel auf. Nina steht plötzlich wieder ohne Alexander da, Leonies „Apfelparadies“ hat nach dem teuren Umbau nicht die erhofften Buchungszahlen und bei Stella nimmt der Job als Innenarchitektin mehr kostbare Zeit in Anspruch, als sie sich eingestehen möchte. Doch wie das manchmal nach einem echten Gewitter so ist – die dunklen Wolken verziehen sich, die Luft hat sich gereinigt und nach Regen folgt Sonnenschein…



Mit “Zauberblütenzeit“ hat Gabriella Engelmann den mittlerweile dritten Band aus der „Im-Alten-Land-Serie“ veröffentlicht und es fühlt sich an, als würde man heimkommen, sich mit den Freundinnen austauschen und schon irgendwie dazu gehören.

Die Turbulenzen verpackt die Autorin in abwechslungsreiche Szenen, die mit viel Herz und charmanten Figuren ausgekleidet sind.

Manchmal schlagen die Freundinnen über die Stränge und verhalten sich ein wenig kindisch, aber zum Glück gibt es ja immer wieder die Besonnenheit und die Lebenserfahrung der Mittvierzigerinnen, die sie immer wieder rechtzeitig auf den Boden der Tatsachen zurückholen.

Hier geht es um Probleme, die in jeder Familie vorkommen können – das Liebesleben ist leider dem Alltag zum Opfer gefallen, die Gefühle sind langsam erkaltet. Neue berufliche Perspektiven öffnen sich und man muss die Chancen nur ergreifen, um dem Leben neuen Schwung zu verpassen und nochmal richtig durchzustarten. Unerfüllter Kinderwunsch, Eifersucht und Missverständnisse lassen nicht nur die Gefühle des Lesers Achterbahn fahren, Grübeleien und Denkanstöße der Freundinnen verleiten ebenfalls dazu, eigene Wünsche und Sehnsüchte zu überdenken.

Engelmann weiß eben, wie sie ihre Leserinnen neugierig auf die folgenden Kapitel machen kann, setzt da an, wo Frau im Alltag ebenfalls an ihre Grenzen stößt und verkleidet ihre Geschichte und Episoden mit dem Charme des Alten Landes.

Damit auch dieses Buch lange in Erinnerung bleibt, hat die Schreibende die Rezepte der kleinen und größeren Leckereien aus dem Buch mit angehängt, sodass man den Kochlöffel schwingen und alles nachkochen kann. So wabern die wohligen Düfte und Aromen nicht nur durch die Seiten des Buches, sondern hüllen auch die heimische Küche und Stuben mit angenehme Wohlgerüchen ein.

Ein Buch zum Wohlfühlen, Seele baumeln lassen und genießen.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Glanzvoller Abschluss der Trilogie

Modehaus Haynbach – Glanzvolle Zeiten
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Mabelle hat es geschafft ! Der Laufsteg in Paris gehört ihr und sie ist so wahnsinnig aufgeregt vor diesem ersten großen Auftritt als Mannequin in Paris, da sie bisher nur die Kleider ihrer Schwester präsentiert ...

Mabelle hat es geschafft ! Der Laufsteg in Paris gehört ihr und sie ist so wahnsinnig aufgeregt vor diesem ersten großen Auftritt als Mannequin in Paris, da sie bisher nur die Kleider ihrer Schwester präsentiert hat. Da Erfolg beflügelt, nimmt Mabelle den nächsten großen Schritt in Angriff und beschließt, endlich ihre Großeltern kennenzulernen, damit auch diese Lücke in ihrem Leben geschlossen wird. Der Empfang auf Schloss Haynbach ist herzlich, doch Mabelle spürt, dass sie noch nicht alles weiß, was zum damaligen Zerwürfnis geführt hat. Als sie Claus kennenlernt und sie ihr Herz an ihn verliert, scheint das Schicksal erneut dafür zu sorgen, dass eine Liebe ohne Rücksicht auf die Konventionen nicht sein darf...

Mit dem finalen Teil der Modehaus-Haynbach-Trilogie verknüpft Elaine Winter alle Fäden zu einem stimmigen Bild und lässt keine Fragen mehr offen. Für den Leser bedeutet dieser Abschluss aber auch, dass er das Modehaus von nun an nie mehr betreten und Teil der aufregenden Geschichte sein kann.

Die Figuren sind mir im Verlauf der einzelnen Bände sehr ans Herz gewachsen und dank des mitreißenden Schreibstils der Autorin ist die Zeitreise wie ein Film vor dem inneren Auge abgelaufen. Es fühlt sich an, als würde ich in einem kleine Kinosaal in einem plüschigen Sessel sitzen und den Film in Technicolor genießen.

Mabelle bekommt im dritten Band ihren großen Auftritt und man spürt richtig, wie sie das Präsentieren und Bewundern der Mode genießt. Doch zum vollkommenen Glück fehlt ihr noch ein kleines Puzzleteil und das findet sie auf Schloss Haynbach. Elaine Winter nimmt hier die bereits abgehandelte Geschichte wieder auf , spinnt die Fäden weiter und sorgt so dafür, dass alles nochmal in Erinnerung rückt und erneut für eine abwechslungsreiche Handlung sorgt. Auch wenn sich die Mode gewandelt und die Zeit moderner geworden ist, Standesdünkel sind noch immer fest in den Köpfen verankert und sorgen erneut dafür, dass eine Liebe wankt. Doch keiner hat damit gerechnet, dass Mabelle die Ellenbogen ausfährt und sich durchsetzt. Es ist schön zu sehen, wie sie sich vom aufmüpfigen jungen Ding zu einer selbstbewussten Frau , die weiß was sie will, entwickelt hat. Ich gehe gerne mit ihr diesen Weg und begleite sie ein Stück durchs Leben -die Autorin weiß eben, wie sie ihre Leserinnen abholen und mit in ihre Erzählungen einbeziehen kann.

Die Schreibende zieht noch einmal alle Register ihres Könnens, damit dramatische Szenen, Gefühlschaos und ein Happy End den Leser durch die Seiten führen und so für einen glanzvollen Abschluss der Buchreihe sorgen.

Gerne spreche ich hier eine Leseempfehlung aus und vergebe 4 von 5 Sternen.

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