Ein Schnupper-Einblick in den Frugalismus
Rente mit 40Das Thema „Frugalismus“ interessierte mich schon recht lange. Nach verschiedenen Dokumentationen war ich nun gespannt, was mir das Buch von Florian Wagner über diesen Lebensstil beibringen würde und wie ...
Das Thema „Frugalismus“ interessierte mich schon recht lange. Nach verschiedenen Dokumentationen war ich nun gespannt, was mir das Buch von Florian Wagner über diesen Lebensstil beibringen würde und wie er selbst damit umgeht. Immerhin leben wir aktuell in einer sehr schwierigen Zeit, in welcher manchmal jeder Cent zählt.
Schon zu Anfang wurde ganz klar angesprochen, was viele in Deutschland oder allgemein in Europa schon lange beschäftigt: „Warum sind wir trotz unserer recht reichen Gesellschaft oftmals unglücklich?“. Tja und schon war ich mitten im Thema, denn der Frugalismus möchte diesen Umstand verändern. Doch wie soll das gehen? Schafft dies jeder? Brauche ich dafür spezielle Kenntnisse? Um es gleich zu sagen, ein Allheilmittel ist der Frugalismus nicht, denn auch er Schattenseiten. Doch dazu später.
Neben den eigenen Erlebnissen wurden mehrere Frugalisten vorgestellt. Neben Alter und Beruf, wurde auch ihre Geschichte erzählt. Diese las ich sehr gerne, denn sie zeigten das Luxus nicht gleich Luxus ist. Statt Marken legte man mehr Wert auf die eigene Achtsamkeit oder die persönlichen Kontakte. Dies machte mir schon sehr viel Hoffnung, denn wie man so schön sagt, macht Geld allein glücklich. Zudem wurde mit Irrtümern aufgeräumt, da Sparsamkeit oftmals mit Geiz oder Verzicht verglichen wird.
Doch jetzt komme ich zum ersten Aber. Alle Personen im Buch hatten Berufe in welchen sie recht viel verdienten. Zwar wurde gesagt das Frugalismus auch mit der Erweiterung der eigenen Eigenschaften und Möglichkeiten zusammenhängt und man stets den Wunsch nach mehr Einkommen im Hinterkopf haben sollte, aber dies geht eben nicht immer. Ich hätte mich gefreut, wenn man auch Beispiele aus der normalen Arbeiterschicht genommen hätte oder welche, in denen der Partner gesundheitliche Probleme hat. Einfach auch mal Ernstfälle und niemand der mit einem recht hohen Einstiegsgehalt startete.
Ein weiteres Problem war für mich die Art und Weise des Geldverdienens. Egal ob im Buch oder auf der Website des Autors findet man Beispiele für Investitionen in verschiedene Bereiche. Wer jetzt glaubt, nur durch Sparen mit 40 in Rente gehen zu können, der irrt. Dafür heißt es nämlich ein wenig in das Finanzwesen einzutauchen. Neben PSP oder dem Erwerb von Immobilien, waren dabei auch Aktien oftmals ein Thema und diese sind nun wirklich nichts für jedermann. Hier muss jedoch selbst entscheiden und dabei auch berücksichtigen, das es auch hier zu Verlusten kommen kann und man zum Spekulant wird.
Spannend, war mein erster richtiger Ausflug in die Welt des Frugalismus trotzdem. Der Sprachstil war sehr angenehm und durchweg sehr interessant.
Wer einmal einen Blick in Welt der Frugalisten haben möchte, der bekommt hier einen guten ersten Einblick. Die Geschichten verschiedener Personen waren gut erzählt und auch sonst gab es viel informatives Wissen. Trotzdem würde ich das Buch eher als Schnupperkurs bezeichnen, welcher dabei hilft zu entscheiden ob der Frugalismus etwas für einen ist oder nicht.