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Veröffentlicht am 31.08.2020

Peggy in New York

Miss Guggenheim
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Als Teil der Buchreihe "Frauen zwischen Kunst und Liebe" geht es hier um die außergewöhnliche Peggy Guggenheim.
Mit ihrem unglaublichen Spürsinn für Talent und den Zeitgeist ist sie zur Wegbereiterin für ...

Als Teil der Buchreihe "Frauen zwischen Kunst und Liebe" geht es hier um die außergewöhnliche Peggy Guggenheim.
Mit ihrem unglaublichen Spürsinn für Talent und den Zeitgeist ist sie zur Wegbereiterin für Moderne Kunst geworden.
Der Surrealismus und die abstrakte Kunst sind erst durch ihren Mut und ihre Kraft in den USA richtig wahrgenommen worden.
Über ihre Galerie "Art of this Century" hat Peggy Guggenheim das Zentrum der Kunstszene schlussendlich von Paris nach New York verlagert!

Als es Peggy Guggenheim aus Europa zurück nach New York geht, ist dies eine Flucht vor dem 2. WK.
Später, nachdem sie ihren Lebensmittelpunkt wieder zurück nach Europa verlegt hat, wird sie sagen, die Zeit in New York sei die aufregenste ihres Lebens gewesen!
An Peggys Seite ist ihre große Liebe, der deutsche Maler Max Ernst, den sie später auch heiraten wird. Diese Beziehung ist schwierig, die Ehe am Ende eine Katastrophe.
Bereits in Paris und London ist Peggy Guggenheim der Liebe zur Kunst verfallen. Jetzt in New York hat sie die Vision einer Galerie für "alle Menschen" - nicht nur für das Establishment. Mit ihrer direkten und unkonventionellen Art begeistert sie tatsächlich in kürzester Zeit sowohl die Menschen auf der Straße, als auch die Kritiker.
Peggy Guggenheim entdeckt und fördert junge Künstler und mit ihr als Mäzenin entstehen ganz neue Stilrichtungen.

Wie im wahren Leben von Peggy Guggenheim, steht auch hier im Buch die Kunst im Vordergrund. Die Männer in ihrem Leben sind wichtig und prägend. Aber die Kunst, in all ihren Facetten, sind das, was Peggy Guggenheim und ihre Geschichte ausmachen.
In kleinen "Zwischenkapiteln" erlebt man Peggy Guggenheim im Jahr 1958 in ihrer Wahlheimat Venedig. Zusammen mit ihrem alten Freund Frederick Kiesler lässt sie verschiedene Ereignisse Revue passieren.
Dort, in der Villa, in der sie auch lebt, hat Peggy ein Museum für ihre atemberaubende Sammlung eingerichtet.
Als Leser hat man das Gefühl, Peggy Guggenheim ist dort tatsächlich endlich angekommen.
Über ihr Leben sagt sie "Es geht immer nur um Kunst und Liebe". Bei ihr scheint dies untrennbar verbunden.
Sie war eine starke, lebensbejaende und visionäre Frau!

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Veröffentlicht am 09.08.2020

The last dogaressa

Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück
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Auch wenn dieses Buch lediglich den Zeitraum 1937-1942 beinhaltet, lernt man doch die unglaubliche, inspirierende Peggy Guggenheim sehr gut kennen.
Unterteilt wird die Handlung in drei Teile, drei Abschnitte:
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Auch wenn dieses Buch lediglich den Zeitraum 1937-1942 beinhaltet, lernt man doch die unglaubliche, inspirierende Peggy Guggenheim sehr gut kennen.
Unterteilt wird die Handlung in drei Teile, drei Abschnitte:
- 1937-1939 Paris und Galerie "Guggenheim Jeune" in London
- 1939-1941 Die Zeit von Krieg, Flucht aus Europa und Max Ernst
- 1941-1942 New York und "The Art of this Century"

Peggy Guggenheim, geboren in New York lebt seit Jahren in Paris, fühlt sich mittlerweile fast als Französin.
Die Wahlheimat Europa ist längst zur Heimat ihres Herzens geworden.
Von ihrem Ehemann Laurence ist Peggy geschieden, bleibt ihm aber - nicht nur wegen der gemeinsamen Kinder - freundschaftlich verbunden.
Ihr Lebensmittelpunkt ist jetzt die Künstlerszene von Paris. Egal ob Maler, Bildhauer, Schriftsteller - mit ihrer direkten und unkonventionellen Art fühlt sie sich in diesen Kreisen angekommen.
Nach und nach entdeckt Peggy bei sich eine Verbindung zur modernen Kunst und sie wird Sammlerin, Galeristin, Mäzenin. "Es dreht sich alles um Kunst und Liebe" wird sie später über ihr Leben sagen!

Auch wenn Peggy Guggenheim sich wahrscheinlich immer nach der einen großen Liebe gesehnt hat, hat sie "den Einen" wohl nicht gefunden.
Viele bekannte Männer hat sie getroffen, mit einigen hatte sie Affären, war verliebt.
So zum Beispiel in den Iren Samuel Beckett, später in den Deutschen Max Ernst, der ihr zweiter Ehemann wird.
Wahre Erfüllung findet Peggy Guggenheim aber in der Kunst.

Sophie Villard erweckt eine starke, unabhängige Frau in ihrem Buch zum Leben.
In dem recht kurzen Abschnitt von nur 5 Jahren wird deutlich, welch eine Pionierin Peggy Guggenheim doch war.
Sie hat bedeutende Künstler und Künstlerinnen entdeckt und/oder gefördert, war Wegbereiterin für viele, die noch kamen.
Einige waren oder wurden zu Freunden auf Lebenszeit!
Die Art und Weise wie sie zu Kriegszeiten ihre Art von Hilfe und Unterstützung geleistet hat, das ist unglaublich.
Peggy Guggenheim hat Menschen und auch Kunstwerke gerettet - und so den Grundstock für ein bemerkenswertes Museum geschaffen.
Mit dem Museum "Peggy Guggenheim Collection" hat sie sich in Venedig sowohl einen Lebenstraum erfüllt, als auch ein Denkmal gesetzt.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Fast wie die Königskinder...

Das Glück in vollen Zügen
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Bei "Das Glück in vollen Zügen" hatte ich mit einem leichten, amüsanten Roman in Richtung Chick-Lit gerechnet, den ich mal so nebenher weglese.
Aber die Geschichte hatte, bei aller Leichtigkeit, doch mehr ...

Bei "Das Glück in vollen Zügen" hatte ich mit einem leichten, amüsanten Roman in Richtung Chick-Lit gerechnet, den ich mal so nebenher weglese.
Aber die Geschichte hatte, bei aller Leichtigkeit, doch mehr als erwartet.

Da die komplette Handlung abwechselnd aus der Sicht von Johannes und Marie geschrieben ist, lernt man die zwei sehr schnell, sehr gut kennen.
Besonders Jo habe ich ins Herz geschossen. Die empathische und respektvolle Art, wie er mit seinem an Alzheimer erkrankten Vater umgeht, verdient Respekt.
Aber auch die anderen (Neben)charaktere waren klasse und wurden stimmig in die Geschichte eingebunden. Super: Die radelnden Rentner!

Ja, auch ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen, wollte wissen, wie es mit den "Königskindern" weitergeht.
Dabei hatte ich echtes Kopfkino und habe mir sogar einen eigenen Cast zusammengestellt

Die Lokation Ammersee fand ich sehr gut, da in dem Genre noch unverbraucht.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Garten-Trilogie Teil 3

Die englische Gärtnerin - Weißer Jasmin (Die Gärtnerin von Kew Gardens 3)
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Mit "Weißer Jasmin" ist Martina Sahler ein würdiger Abschluss ihrer Garten-Trilogie gelungen.
Ich finde übrigens man kann das Buch auch gut lesen ohne die Vorgänger zu kennen...

Nachdem Charlotte ihren ...

Mit "Weißer Jasmin" ist Martina Sahler ein würdiger Abschluss ihrer Garten-Trilogie gelungen.
Ich finde übrigens man kann das Buch auch gut lesen ohne die Vorgänger zu kennen...

Nachdem Charlotte ihren Traum von einer Karriere bei Kew Gardens zugunsten einer neuen wunderbaren Aufgabe in Summerlight House getauscht hat, ist sie an der Seite von Ehemann Viktor zufrieden mit ihrem Plan, dort ihren Traum eines Gartens zu verwirklichen!
Nachdem ihre große Liebe Quinn zusammen mit seiner Familie nach Irland gegangen ist, macht die gemeinsame Tochter Eliza Rose Charlottes Glück perfekt.
Aber das Schicksal meint es erst einmal nicht gut mit ihr. Viktor stirbt und der totgeglaubte Sohn der früheren Besitzerin von Summerlight House taucht auf und fordert sein Elternhaus zurück.
Charlotte droht alles zu verlieren! Aber sie ist eine Kämpferin und sie beweist was in ihr steckt!

Ich fand diesen dritten Teil deutlich spannender als die ersten zwei Bücher der Reihe.
Auch wenn es hier ebenfalls wieder viel um verschiedene Pflanzen ging, stand doch der Kampf um Summerlight House und eine neue Zukunftsvision im Fokus.
Charlottes Geschwister gehen ihre eigenen Wege, finden aber immer noch in der Geschichte statt. Das fand ich sehr positiv!
Die Beschreibungen der Gartengestaltungen waren sehr bildhaft und machen Lust auf Natur!
Das Ende fand ich sehr gelungen. Ich habe es als realistisch und nachvollziehbar empfunden.
Interessant auch die Erläuterungen im Anhang zu historischen Orten und real existierenden Menschen, die im Buch vorkommen!

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Rom, nicht Mailand ist 1961 die italienische Modemetropole

Die Modeschöpferin
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Katja Maybach begeistert wieder einmal mehr mit einem hervorragend recherchierten historischen Roman, der einen sofort in seinen Bann zieht. Dieses mal verlegt sie die Handlung nach Rom ins Jahr 1961. ...

Katja Maybach begeistert wieder einmal mehr mit einem hervorragend recherchierten historischen Roman, der einen sofort in seinen Bann zieht. Dieses mal verlegt sie die Handlung nach Rom ins Jahr 1961. Damals noch die Mode-Hochburg Italiens - heute ist dies ja eindeutig eher Mailand! 

Natürlich steht zwar, passend zum Titel, die Mode, bzw. die Modeschöpferin Simonetta de Rosa im Fokus der Geschichte, aber sehr schnell wird klar, es gibt ein Geheimnis in deren Leben, welches weit in die Vergangenheit zurück reicht. Mit dem Auftauchen ihrer Schwester Chiara in Rom müssen sich die beiden dann ihren ganz persönlichen Dämonen stellen. 

Spannend fand ich in dem Zusammenhang, dass es immer wieder Perspektivwechsel gibt, sodass die Erzählung immer eine neue Sicht der Dinge erlaubt! Dabei geht es sowohl um Simonetta und Chiara, als auch um die unterschiedlichen Mitarbeiter(innen) des Modestudios.

Sämtliche Protagonisten bekommen übrigens ihre eigene, interessante Vita. Diese sind alle sehr unterschiedlich und gleichzeitig wichtig für den ganzen Handlungsaufbau. 

Ich mochte den Jung-Designer Paolo und Nachwuchs-Model Nina sehr und würde mich über eine Buch mit den beiden, eine Art Spin-Off, sehr freuen.

Die bereits im Klappentext angedeutete Modespionage, sowie ein Todesfall im näheren Umfeld von Simonetta, geben der Geschichte noch zusätzlich einen interessanten Twist und eine ganz neue und spannende Komponente.

Mir hat das Ende ausgesprochen gut gefallen. Simonetta und Chiara werden durchweg als starke Persönlichkeiten beschrieben, ein kitschiges Happy-End in rosa-rot wäre sehr unpassend gewesen. So fand ich es sympathisch, realistisch und hoffnungsfroh.

Anzumerken ist, dass die Autorin selbst lange als Modedesignerin gearbeitet hat. Dies merkt man an vielen kleinen und interessanten Details, welche Simonettas Leben sehr authentisch wirken lassen.

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