Jerry ohne Tom, denn der Kater läßt das Mausen nicht! ( Körbchengröße DoppelD? )
Jule, Jerry gerufen, wurde vor 288 Stunden ( Zwölf Tage ) von Tom zugunsten des blonden Gifts und Busenwunders Fabienne verlassen. Ob dergestalt Voodoo hilft?
Nun muß sie in einer Art Trauerprozess ...
Jule, Jerry gerufen, wurde vor 288 Stunden ( Zwölf Tage ) von Tom zugunsten des blonden Gifts und Busenwunders Fabienne verlassen. Ob dergestalt Voodoo hilft?
Nun muß sie in einer Art Trauerprozess diesen Schmerz aufarbeiten. Sie verengt ihren Fokus auf sich selbst, um sich die Wunden zu lecken und stößt dabei andere mehr oder weniger vor den Kopf.
Sie ist etwas überzeichnet so wie Dr. House das ebenfalls ist. Mit ihm gemeinsam hat sie ihren spitzzüngigen schwarzen Galgenhumor, triefenden Sarkasmus, Ironie und manchmal Zynismus, die Waffe der enttäuschten Idealisten. Genau wie dieser Arzt scheint es sie nicht zu kümmern, welche Reaktionen sie in ihrem Umfeld auslöst.
Suizidgedanken und Mordphantasien suchen Jule heim. Sie entschließt sich in einem Selbstexperiment die aufkommenden Gedanken an Tom zu zählen ( daher der Titel ) und leitet so den allmählichen Prozess der Heilung ein. So kann sie die Scherben ihrer Verletzung langsam aber sicher kitten ...
Scharfsinnig und witzig schont Jule weder sich noch andere. Sie ist schlagfertig und sehr intelligent. Mit ihrer Art könnte sie zwar Freunde und Co. endgültig vergraulen, aber dafür ist sie exzeptionell widerborstig. Mir gefällt außerdem, daß sie in einem Kapitel die mythologische Gestalt Lucifer positiv und differenziert sieht. Bravo!
Verschiedene Methoden den Abbau ihres Kummers zu akzelerieren scheitern grandios. Immer wieder reicht sie dem Leser verbal die Hand durch direkte Ansprache. So bröckelt die Distanz beim Lesen. Man wird quasi Alliierte und Komplize von Jerrys Gedankenwelt.
Nicht alles an ihrem Verhalten ist tolerierbar, aber sie ist trotzdem charmant mit ihren spitzen Widerhaken, nicht bequem, anschmiegsam, weichgespült und bis zur Identitätslosigkeit angepaßt.
Ja, sie hat einen authentischen, unverwechselbaren, einzigartigen Charakter, eine wahrhaftige, sture Persönlichkeit.
Das Buch ist wirklich voller erlesenem Humor, schön abgründig und tiefsinnig. Gabriele Hasmann jongliert gekonnt und galant mit Worten und Metaphern, was wirklich Lesevergnügen bereitet und sehr inspirierend ist. Sowie originell und als Geschichte selbst ebenso einzigartig wie Jule. So gibt es ein weiteres Highlight aus dem Luzifer - Verlag. Gabriele Hasmann wurde 1968 in Wien geboren. Österreich hat wahrhaftig superbe zeitgenössische Autor / innen mit edler Klasse! Eh klar!!!