Cover-Bild Kaffee und Zigaretten
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 04.03.2019
  • ISBN: 9783630876108
Ferdinand von Schirach

Kaffee und Zigaretten

Ferdinand von Schirachs neues Buch »Kaffee und Zigaretten« verwebt autobiographische Erzählungen, Aperçus, Notizen und Beobachtungen zu einem erzählerischen Ganzen, in dem sich Privates und Allgemeines berühren, verzahnen und wechselseitig spiegeln. Es geht um prägende Erlebnisse und Begegnungen des Erzählers, um flüchtige Momente des Glücks, um Einsamkeit und Melancholie, um Entwurzelung und die Sehnsucht nach Heimat, um Kunst und Gesellschaft ebenso wie um die großen Lebensthemen Ferdinand von Schirachs, um merkwürdige Rechtsfälle und Begebenheiten, um die Idee des Rechts und die Würde des Menschen, um die Errungenschaften und das Erbe der Aufklärung, das es zu bewahren gilt, und um das, was den Menschen erst eigentlich zum Menschen macht. In dieser Vielschichtigkeit und Bandbreite der erzählerischen Annäherungen und Themen ist »Kaffee und Zigaretten« das persönlichste Buch Ferdinand von Schirachs.

»Wir müssen verstehen, wie wir wurden, wer wir sind. Und was wir wieder verlieren können. Als sich unser Bewusstsein entwickelte, sprach ja nichts dafür, dass wir einmal nach anderen Prinzipien handeln würden, als unsere Vorfahren. Aber wir gaben uns selbst Gesetze, wir erschufen eine Ethik, die nicht den Stärkeren bevorzugt, sondern den Schwächeren schützt. Das ist es, was uns im höchsten Sinn menschlich macht: die Achtung vor unserem Nebenmenschen.«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2019

Potpourri

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Dieses Werk unterscheidet sich gravierend von allen anderen Werken, die ich bisher von Ferdinand von Schirach kannte. Dies fällt schon sehr kurz nach Beginn der Lektüre auf, da – anders als sonst – keine ...

Dieses Werk unterscheidet sich gravierend von allen anderen Werken, die ich bisher von Ferdinand von Schirach kannte. Dies fällt schon sehr kurz nach Beginn der Lektüre auf, da – anders als sonst – keine Geschichte erzählt wird; auch handelt es sich nicht um eine Sammlung von Kurzgeschichten zu einem bestimmten Oberthema.
Stattdessen erhält der Leser ein Potpourri aus Notizen zu politischem Geschehen, gesellschaftlichen Entwicklungen, besonderen Begegnungen oder Fällen des Autors und vielem mehr. So besteht das Werk aus zahlreichen Fragmenten, die viel über en Autor selbst preisgeben. Man erfährt von seiner Kindheit, von seinem Umgang mit den Spuren, die seine Familie in der deutschen Geschichte hinterlassen hat, von seinen ersten Berührungspunkten mit Jura und so weiter.
Dementsprechend ist dieses Werk weniger für Schirach-Neueinsteiger als für Freunde seiner bereits zuvor veröffentlichten Werke zu empfehlen. Mir haben die vielfältigen Betrachtungen sehr zugesagt, auch wenn ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte, in das Buch einzusteigen. Zu Beginn fehlte mir der rote Faden, etwas an dem ich mich hätte entlanghangeln oder orientieren können.
Doch womöglich war das Ziel des Autors ein Stück weit zu verunsichern; den Leser aus der Reserve zu locken und ihn zum Nachdenken anzuregen. Mehrmals betont er, dass er genau diesen Effekt bei jedem Haneke-Film an sich gespürt hat und ihn das unglaublich beeidruckt hat.
„Kaffe und Zigaretten“ stimmt einen sicherlich nachdenklich. Der melancholische Ton in Verbindung mit Nachrichten aus der letzten Zeit sowie Erfahrungen aus von Schirachs Kindheit und Rechtsfällen erzeugen eine ganz besondere Stimmung, die sich schwierig in Worte fassen lässt.
Mir hat das Buch sehr gefallen, auch wenn ich anfangs nicht besonders angetan war. Von mir gibt es daher 4,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für diejenigen, die gerne auch mal ein persönliches Buch von von Schirach lesen möchten.

Veröffentlicht am 02.08.2020

Ideal für verregnete Abende

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Kaffee und Zigaretten ist das erste Buch, was ich von Schirach lese, nachdem seine Bücher mir praktisch überall ins Gesicht gesprungen sind. Ferdinand von Schirach baut dieses autobiografische Werk in ...

Kaffee und Zigaretten ist das erste Buch, was ich von Schirach lese, nachdem seine Bücher mir praktisch überall ins Gesicht gesprungen sind. Ferdinand von Schirach baut dieses autobiografische Werk in 48 Kapitel auf, welche in unterschiedlichsten Facetten sein Leben erzählen. Googelt man kurz den Autor lässt sein Leben auf eine recht spannende Biografie hoffen, da er als Schriftsteller, Anwalt, Strafverteidiger und Mitglied einer recht fragwürdigen und geschichtsträchtigen Familie einiges zu erzählen vermag. Die ersten 20 Kapitel sind eher ein Abriss seiner Kindheit und der tragischen Einschnitte in seinem jungen Leben. Ich für meinen Teil liebe diesen Bruch zwischen den Kapiteln da dadurch eine ganz eigene Dynamik entsteht. Die Motive der Vergänglichkeit wie das Rauchen was einerseits für den Tod stehen kann hier aber eher etwas sehr Belebendes und bejahendes erfährt (kann man sich jetzt wieder drüber streiten, wie cool es ist das rauchen zu verherrlichen, für mich ist es aber von Zeit zu Zeit sehr erfrischend den ganzen Gesundheitswahn in dem wir uns befinden zu durchbrechen, auch wenn es nur für ein paar Seiten ist)

lies die komplette Rezension auf linscoffee.com

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Veröffentlicht am 14.06.2019

Minimalistisch kluge Episoden!

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Ferdinand von Schirach schreibt grandios präzise und lesenswert. Wer nicht viel Zeit und Muse hat einen dicken Wälzer zu lesen, ist mit diesem Werk bestens bedient und bekommt trotzdem literarische wertvolle ...

Ferdinand von Schirach schreibt grandios präzise und lesenswert. Wer nicht viel Zeit und Muse hat einen dicken Wälzer zu lesen, ist mit diesem Werk bestens bedient und bekommt trotzdem literarische wertvolle Stücke. Hier versammeln sich leise, aber sehr zutreffende kurze Passagen zu diversen Themen, die von Schirach selbst erlebt hat oder historisch bekannte Blöcke wie beispielsweise die Geschichte der Farbe Magenta auf einer Seite.

Ein Buch für Verwirrte, die zu viel im Kopf tragen, auf zu viele Fragen gleichzeitig eine Antwort suchen, können hier mit vielleicht etwas Ruhe finden. Nichts ist überfrachtet, kurz und gut.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Melancholie und Reflexion zur Natur des Menschen

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187 Seiten, 48 Abschnitte. Biografisches, Erinnerungen an Begegnungen, an Gelebtes und Gelesenes. Sehnsüchte, Reflexionen. Über allem ein Hauch von Melancholie. Die Natur des Menschen, im Guten wie im ...

187 Seiten, 48 Abschnitte. Biografisches, Erinnerungen an Begegnungen, an Gelebtes und Gelesenes. Sehnsüchte, Reflexionen. Über allem ein Hauch von Melancholie. Die Natur des Menschen, im Guten wie im Bösen. Erfahren in der eigenen Familiengeschichte.

Da ist zum einen die Herkunft aus sorbisch-deutschem Adel. Internatserziehung bei den Jesuiten und Ferienaufenthalte bei befreundeten Familien im Ausland. Der Großvater Baldur von Schirach, überzeugter Nationalsozialist, der die Deportation der Juden vehement verteidigt. Zum anderen die Ausbildung und Tätigkeit als Anwalt, der diverse Fallgeschichten seiner Laufbahn literarisch verarbeitet. Prägende Stationen eines Lebens.

Wie wir es aus seinen bisherigen Veröffentlichungen kennen, beschränkt sich Ferdinand von Schirach in "Kaffee und Zigaretten" auf das Wesentliche. Lakonisch, ja kühl und beiläufig, oft versteckt im Text, thematisiert er die Fragen zur Conditio humana, die ihn beschäftigen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob er sich Gedanken über das Rechtssystem oder über dessen zugrunde liegende Ethik macht. Ob er sich an Begegnungen und Beobachtungen erinnert oder beiläufige Kommentare zu Zeitgeschehen macht. Ob er seiner Verwunderung darüber Ausdruck verleiht, dass Erwachsene sich eher mit überteuerten Malbüchern aus dem Schreibwarenladen versorgen als in der Buchhandlung nebenan einen Roman von David Foster Wallace zu kaufen.

Manchmal eher trivial, oft aber philosophisch, bietet von Schirachs Blick auf sich und die Welt, auf die Vergeblichkeit der menschlichen Existenz, dem Leser jede Menge Anregung zum Nachdenken.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Momente und Erfahrungen

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Meine Meinung und Inhalt
Nachdem ich alle veröffentlichten Bücher von Ferdinand von Schirach bereits gelesen hatte, stand für mich fest, dass ich auch sein neustes Werk "Kaffee und Zigaretten" lesen muss.

Dieses ...

Meine Meinung und Inhalt
Nachdem ich alle veröffentlichten Bücher von Ferdinand von Schirach bereits gelesen hatte, stand für mich fest, dass ich auch sein neustes Werk "Kaffee und Zigaretten" lesen muss.

Dieses Buch war nach meinem Empfinden wirklich anders als seine Vorgänger.
Natürlich war da der unverkennbare Erzählstil von Schirach, jedoch konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen.

Positiv fand ich die vielen persönlichen Einflüsse. In "Kaffee und Zigaretten" verwebt Schirach autobiographische Erzählungen, Notizen und Beobachtungen zu einem erzählerischen Ganzen, in dem sich Privates und Allgemeines berühren, verzahnen und wechselseitig spiegeln.

Insgesamt sind es 48 kurze Texte, die alle sehr unterschiedlich sind.

"Der Kampf um Würde des Angeklagten wird noch heute geführt, er muss es, Tag für Tag, aber vieles ist leichter geworden." (ZITAT)

Es geht um prägende Erlebnisse und Begegnungen des Erzählers, um flüchtige Momente des Glücks, um Einsamkeit und Melancholie, um Entwurzelung und die Sehnsucht nach Heimat, um Kunst und Gesellschaft.

Man begleitet den Autor auf seinen unterschiedlichen Reisen (London, Brasilien, Berlin ...) und seine Treffen auf Menschen, die er verteidigt hat und mit denen er verbunden ist.

"Es stimmt. Wir müssen verstehen, wie wir wurden, wer wir sind. Und was wir wieder verlieren können." (ZITAT)

Das Cover harmoniert super zu seinen vorherigen Büchern und gefällt mir sehr gut.