Profilbild von fuddelknuddel

fuddelknuddel

Lesejury Star
online

fuddelknuddel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fuddelknuddel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2020

Die Macht der Seele

Immernacht
0

Zuerst einmal muss ich leider mal wieder anmerken, wie sehr es mich stört, wenn der Klappentext irreführend ist. In diesem Fall war er das meiner Meinung nach durchaus, denn das beschriebene Geschehen ...

Zuerst einmal muss ich leider mal wieder anmerken, wie sehr es mich stört, wenn der Klappentext irreführend ist. In diesem Fall war er das meiner Meinung nach durchaus, denn das beschriebene Geschehen findet nicht nur frühestens in der zweiten Hälfte des Buches statt, sondern gibt den Zusammenhang zwischen der Immernacht und dem erwähnten Schatz auch nicht richtig wieder.

Aber im Vorfeld hatte ich gar nicht so genau auf den Inhalt geachtet, sondern relativ spontan beschlossen, es lesen zu wollen und es im Grunde genommen auch nicht bereut.
Lara hat mir als Protagonistin gut gefallen. Sie ist reif für ihr Alter und es hat gut getan, dass mit einer jugendlichen Figur endlich mal keine klischeehaften Teenie-Probleme einhergehen. Sie ist einfach nur eine kleine, mutige Heldin, die sich ihrer Besonderheit gar nicht bewusst ist und genau das macht sie in meinen Augen unglaublich liebenswert. Ich bewundere ihre Tapferkeit und ihr Durchhaltevermögen, manchmal hätte ich mir genau deshalb gewünscht, dass man die Kapitel, in denen sie im Vordergrund steht, aus ihrer Ich-Perspektive hätte lesen können.

Dadurch, dass der Fokus in der Erzählung häufig wechselt und man sowohl den Guten als auch den Bösen über die Schulter schauen darf, entsteht eine gewisse Offenheit in der Geschichte, die jedoch keineswegs die Spannung nimmt, sondern einfach nur für angenehme Abwechslung sorgt.
Mir gefiel auch die Magie, die in diesem Buch allgegenwärtig ist. Es hat zwar etwas gedauert, die Beteiligten den verschiedenen „Seiten“ zuzuordnen, aber als ich erst einmal drin war im Geschehen, bin ich meist mühelos durch die Seiten gerauscht.

Leider empfand ich stellenweise das Tempo der Geschichte als etwas zäh, es wurden so viele Dinge aufs Genauste auseinandergenommen, die meiner Meinung gar nicht Not getan hätten, denn dadurch entstand leider auch keine Tiefe, die ich mir an einigen Stellen dafür gewünscht hätte. Man hätte die Geschwindigkeit getrost etwas anziehen können, selbst wenn das Buch dadurch vielleicht ein wenig kürzer geraten wäre, es hätte nicht geschadet.

Mein Fazit:
Ein lesenswertes Buch, bei dem mir jedoch etwas die Emotionen gefehlt haben. Dennoch ein Fantasy-Abenteuer, was ich getrost weiterempfehlen kann.
4 von 5 Sternen vergebe ich.

Veröffentlicht am 21.08.2020

Nicht mein Genre, aber ich mochte es

Miracle Creek
0

Normalerweise stecke ich wie festgefahren in meinen Lieblingsgenres und wage, durchaus begründet, nur selten einen Ausflug wo anders hin. Miracle Creek macht da eine Ausnahme, zunächst aufmerksam geworden ...

Normalerweise stecke ich wie festgefahren in meinen Lieblingsgenres und wage, durchaus begründet, nur selten einen Ausflug wo anders hin. Miracle Creek macht da eine Ausnahme, zunächst aufmerksam geworden bin ich darauf bei vorablesen und als ich es dann bei den Büchern für mögliche Bloggeranfragen bei Hanser sah, konnte ich dem Klappentext nicht mehr widerstehen.

Ich muss gestehen, dass ich mit dem Buch nicht von Anfang an warm wurde. Die ganzen verschiedenen Personen, die Beziehungen zwischen ihnen, die Zusammenhänge zwischen den ganzen Entwicklungen und vor allem die Miracle Submarine, der Sauerstofftank mit Druckkammer, haben mir Rätsel aufgegeben. Das Buch ist in Prozesstage aufgeteilt und ich habe bestimmt gut die ersten 150 Seiten, sprich, mehr als einen Prozesstag gebraucht, um mich in die Materie hineinzufuchsen, nicht andauernd Eltern mit den falschen Kindern zu matchen und vor allem mir überhaupt die Namen zu merken.

Je weiter die Geschichte jedoch fortschritt, desto tiefer zog sie mich in ihren Bann. Ich war gefesselt von den Enthüllungen, die im Gericht alle zu Tage befördert wurden, von den Strategien der Verteidigung, denen ich jedes Mal auf den Leim gegangen bin, von dem immer neuen Glauben, JETZT aber zu wissen, wer der Täter war, bis dann ein paar Kapitel später auf einmal eine neue und viel glaubhaftere Wahrheit ans Tageslicht befördert wurde. Ich habe fast jeden der Betroffenen einmal verdächtigt und das hat mich zugleich aufgeregt wie aber auch unglaublich gut unterhalten.

Durch die verschiedenen Perspektiven, aus denen erzählt wurde, konnte man allen Hauptbeteiligten auch mal in den Kopf gucken, hat Geheimnisse und Ängste erfahren, konnte sich besser in denjenigen hineinversetzen und das hat es für mich immer umso schwerer gemacht, mir denjenigen als den Täter vorzustellen.

Nie hätte ich gedacht, dass ein Ausflug in ein anderes Genre mir so gut gefallen würde! Dieses Buch hatte so viel mehr als einen Todesfall mit anschließendem Mordprozess. Es wurden wichtige Themen angesprochen wie Rassismus und die Schwierigkeit, sich in einem fremden Land zurechtzufinden, einfach nur, damit man den Kindern ein besseres Leben ermöglichen kann. Es hatte zwischenmenschliche Konflikte wie Neid, manchmal regelrechten Hass, es hatte Intrigen, viele Hände voller Geheimnisse und mit jeder umgeblätterten Seite wurden es mehr.

Mein Fazit:
Ein sehr gutes Buch, was ich im Normalfall nie gelesen hätte. Diesen Genreausflug habe ich wirklich genossen! Zwischendurch hat sich das Geschehen leider etwas gezogen für meinen Geschmack, dazu kommen die leichten Anfangsschwierigkeiten. Insgesamt gibt es von mir 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.08.2020

Macht Lust auf mehr!

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
0

Wie es schon im Klappentext steht, hätte ich vermutlich nie das Bedürfnis, einer Nummer, die ich nicht kenne, eine Nachricht zu schreiben, geschweige denn sie anzurufen. Gott sei Dank handhaben die Protagonisten ...

Wie es schon im Klappentext steht, hätte ich vermutlich nie das Bedürfnis, einer Nummer, die ich nicht kenne, eine Nachricht zu schreiben, geschweige denn sie anzurufen. Gott sei Dank handhaben die Protagonisten es in diesem Buch ein wenig anders, sonst wäre uns eine wirklich süße Liebesgeschichte durch die Lappen gegangen.

Ich mochte Delia wirklich sehr gern, sie war ein wenig schrullig, lustig und selbstbewusst, eine unschlagbare Kombination für eine starke Protagonistin. Sie und ihre Mitbewohnerin ergeben ein traumhaftes Duo, deren Schlagabtausche ich nur zu gern verfolgt habe. Generell finde ich die Nebenfiguren in diesem Buch wirklich gelungen, egal ob nun die schrecklichen oder die liebenswerten.
Zach mit h gefiel mir ebenfalls gut, ein leicht durchgeknallter aber herzensguter Mensch, den man einfach gernhaben muss. Mit den Figuren hat die Autorin in ihrem Buch gute Arbeit geleistet.

Was mich an dem Buch etwas genervt hat, war die schiere Flut an Textnachrichten, die man teilweise lesen musste. Ja, mir war bewusst, dass es welche geben würde. Ich bin schließlich nicht blöde. Mich hat jedoch gestört, dass man die Menschen stellenweise nur durch Nachrichten kennenlernt, ich hätte mir einfach ab und zu Einschübe mit Gedankenspielen von einer der Figuren gewünscht, irgendwelche Überlegungen oder dergleichen, das wäre für mich angenehmer gewesen. SMS wirken immer so konstruiert und gewollt lustig, das war für mich nicht so authentisch und etwas unpersönlich.

An und für sich fand ich die Geschichte bis auf dieses Nachrichten-Detail aber wirklich lesenswert. Ich mochte die Dynamik zwischen Delia und Zach, die zwei sind ein so süßes, lustiges Paar. Mir gefiel auch die Entwicklung ihrer Beziehung, nicht zu überstürzt und nicht zu langatmig, und den Twist in der zweiten Hälfte hatte ich auch nicht kommen sehen.

Mein Fazit:
Dieses Buch würde ich definitiv weiterempfehlen und bis auf eine Einschränkung hat es mir echt gut gefallen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.08.2020

Ich höre was, was du nicht hörst.

Der Händler der Töne
0

Ich komme nicht umhin, zuerst einmal die Idee der ganzen Ton-Geschichte zu loben. Dass alles und jeder Töne macht und einen ganz eigenen Klang hat, finde ich extrem faszinierend und konnte es mir trotz ...

Ich komme nicht umhin, zuerst einmal die Idee der ganzen Ton-Geschichte zu loben. Dass alles und jeder Töne macht und einen ganz eigenen Klang hat, finde ich extrem faszinierend und konnte es mir trotz seiner Abstraktion sehr gut vorstellen. Die ganzen Töne waren so lebendig und detailliert beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, sie nicht nur vor Ohren, sondern auch vor Augen zu haben, genau wie Noé. Es wurde eine Welt geschaffen, die mir wirklich unglaublich gut gefallen hat.

Noé ist ein toller Protagonist. Er ist neugierig, mutig, freundlich und hat ein Ziel vor Augen, nämlich ihm und seiner Freundin ein besseres Leben zu ermöglichen. Dafür nimmt er einiges auf sich und das finde ich ziemlich bewundernswert. Ich hätte mir die ideale Hauptfigur für dieses Buch kaum anders vorstellen können.

Ich konnte mich gut in die Geschichte einfinden, besonders die Rückblenden zu den Anfängen von Noés Reise haben mir geholfen, alles richtig in meinem Kopf zu sortieren und den Überblick zu behalten. Die unkomplizierte Sprache hat den Lesefluss enorm gefördert, nur an den Namen von einigen Städten oder Ländern bin ich bisweilen kurz hängen geblieben.
Leider bin ich emotional nicht so richtig bei der Sache gewesen, dafür war die Erzählweise mir ein wenig zu unpersönlich.

Mein Fazit:
Ein lesenswertes Fantasy-Buch, hinter dem eine wie ich finde wirklich spannende Grundidee steckt. Würde ich ohne zu zögern weiterempfehlen! Ich hätte mir allerdings an einigen Stellen mehr Emotionen und Nähe zu den Figuren gewünscht.
4 von 5 Sternen vergebe ich.

Veröffentlicht am 27.05.2020

Nicht so stark wie Band 2

Das Gedächtnis von Babel
0

Es gibt viele Stimmen, die verlauten lassen, dass der dritte Band langweilig und wesentlich schwächer ist als seine beiden Vorgänger. Ich persönlich finde ihn zwar nicht ganz so spannend wie den zweiten, ...

Es gibt viele Stimmen, die verlauten lassen, dass der dritte Band langweilig und wesentlich schwächer ist als seine beiden Vorgänger. Ich persönlich finde ihn zwar nicht ganz so spannend wie den zweiten, aber keinesfalls langweilig, zumindest nicht als Hörbuch. Natürlich ist es etwas anderes, nur die CD einzuwerfen und auf Play zu drücken, als sich hinzusetzen, das Buch in die Hand zu nehmen und „selbst“ zu lesen, vor allem da dieses Hörspiel gekürzt war. Wer weiß, wo man sich in der Print-Version überall durch quälen muss.

In diesem Buch lernt man eine ganz neue Arche kennen, nämlich Babel. Ich fand es super spannend, die Unterschiede zum Pol und Anima zu sehen, die jeweils ja schon unterschiedlicher kaum sein könnten. Babel hat noch mal seinen eigenen Charme, wirkt etwas sonderlich und zugleich aber auch fortschrittlicher als die anderen beiden bereits bekannten Archen. Die Menschen haben eine eigentümliche Art und ticken einfach komplett anders, irgendwie geordneter und strenger, gegensätzlich zu dem bunten Treiben im Mondscheinpalast oder der liebenswert verschrobenen Art der Animisten.

An manchen Stellen zog sich die Geschichte schon etwas, da stimme ich zu. Besonders während Ophelias Aufenthalt in der Schule der Guten Familie wurde es zwischendurch etwas eintönig, aber ich habe trotzdem nie das Gefühl gehabt, eine Pause einlegen zu müssen, weil es gerade akut langweilig würde oder dergleichen Die Sprecherin, die ich gar nicht müde werde zu loben, hat wie immer einen großartigen Job gemacht, den Figuren Leben eingehaucht und die Stimmung in jeder Szene perfekt eingefangen und rübergebracht. Als Hörer könnte ich mir keine bessere Stimme für Ophelias Geschichte wünschen.

Ophelia erfährt in diesem Band einiges über Gott, den „Anderen“ und vor allem sich selbst, auch wenn ich gestehen muss, dass einiges davon recht verwirrend war. Man muss sich einfach auf die für mich teils etwas unlogischen und vor allem unerwarteten Wendungen und Erkenntnisse einlassen, denke ich. Zudem erhoffe ich mir noch etwas mehr Aufklärung im finalen Band, Christelle Dabos wird mich da sicherlich nicht im Regen stehen lassen.

Was mir ein Wechselbad der Gefühle beschert hat, war das Verhältnis von Ophelia und Thorn. Ich habe mit Ophelia mitgefiebert, gebangt und mich danach gesehnt, ihn endlich wiederzutreffen, und war, als es dann endlich dazu kam, zugleich erbost, tief traurig und so unendlich erleichtert. Die beiden haben wirklich eine sonderbare Beziehung voller unausgesprochener Worte, Gedanken und Gefühle, und dennoch sind sie auf seltsame Weise trotzdem irgendwie das perfekte Paar, auch wenn Thorn stellenweise eindeutig noch an seinem Umgang mit Ophelia arbeiten sollte.

Vom letzten Band erhoffe ich mir zudem einige Erklärungen, welche Rolle Viktoria spielt, Ophelias Patentochter. Sie hat bereits in diesem Band einige eigene Kapitel aus ihrer Sicht bekommen, in denen auch Gott auftaucht. Irgendeine entscheidende Sache wird sie also zur Lösung des ganzen Konfliktes beitragen und ich bin gespannt, wie genau das aussehen wird.

Mein Fazit:
Ich freue mich unheimlich aufs Finale! Zwar etwas schwächer als Band 2, da nicht so rasant, aber mir hat das neue Setting extrem gut gefallen. Eine wirklich spannende Reihe, es reicht bei diesem Band für 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere