Auch der zweite Band konnte überzeugen
Der zweite Band „Der Garten der schwarzen Lilien“ der „Black Alchemy“-Reihe von Katharina V. Haderer hat mich wie Band 1 von sich überzeugen können. Ich liebe Zeyn und Mirage und das Spiel zwischen den ...
Der zweite Band „Der Garten der schwarzen Lilien“ der „Black Alchemy“-Reihe von Katharina V. Haderer hat mich wie Band 1 von sich überzeugen können. Ich liebe Zeyn und Mirage und das Spiel zwischen den beiden. Dieses Hin und Her bei der Frage, ob man sich vertrauen kann. Die Enttäuschung, die Vorwürfe, die Selbstzweifel und immer die kleine Hoffnung, dass doch dieses Mal das Vertrauen zu 100% erfüllt wird.
Auf den ersten Seiten wird man direkt in die Geschichte wieder hineingeworfen. Es gab keine kurzen Hinweise, Gedankenschübe über die Ereignisse im ersten Band. Daher empfehle ich, den ersten Band nochmal zu rereaden, falls das Lesen schon etwas länger her ist und man sich nicht richtig an die Geschichte erinnert.
An der Story gefällt mir ja besonders die Beziehung zwischen unseren Protagonisten. Zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können und die absolut keine Ahnung haben, ob sie einander nun vertrauen können oder nicht. Die Umstände und die eigene Vergangenheit sorgt immer wieder für Geheimnisse untereinander und dadurch zu Missverständnissen und in den jeweiligen Augen für Verrat aneinander. Das hat auch immer wieder für Spannung gesorgt, da ich nie vorausschauen konnte, wie es nach einer gemeinsamen Aktion weitergehen würde.
Zeyn und Mirage entwickeln sich in diesem Band weiter. Zeyn muss immer wieder seine moralischen Ansichten überdenken und öffnet sich anderen Menschen/Elfen mehr. Mirage hingegen muss sich der Beziehung zu ihrem Vater stellen und wir Leserinnen erhalten einen Einblick in ihre Vergangenheit und insbesondere, was das Nifenmal genau für sie bedeutet.
Die Welt wird für uns Leserinnen weiter ausgebaut. Geschickt werden weitere Hintergründe über die Götter und die Politik eingebaut. Es las sich nicht wie Erklärungen, sondern die Infos flossen durch Nebensätze oder Bemerkungen von Personen ein und passten so sehr gut in meinen Lesefluss. Ebenfalls gefiel mir die Darstellung von Kämpfen. Bei manchen Geschichten habe ich das Gefühl, dass die Kämpfe viel zu leicht für die Protagonisten sind. Es gibt kaum Verletzungen und der Ausgang ist für die Gruppe gewiss. Hier ist dies definitiv nicht so. Unsere Helden werden verstümmelt und müssen immer wieder zusammengeflickt werden. Manche Tode haben mir auch überhaupt nicht gefallen, weil ich den Charakter so ins Herz geschlossen hatte. Aber im Krieg gibt es immer auf beiden Seiten Verluste und dies wird hier befolgt.
Bei mir kam beim Lesen keine Langeweile auf. Die Story ist straff gespannt. Wir suchen das Schwert der Totengöttin, entdecken Verschwörungen, verarbeiten den Verlust von Menschen und müssen am Ende unsere eigenen Entscheidungen hinterfragen und mit deren Konsequenzen leben.