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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2020

Mehr erwartet

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Fortsetzung von "Golden Cage". Faye hat sich inzwischen ein vermeintlich sicheres Leben eingerichtet, was die wirtschaftliche Seite und die familiäre Seite angeht. Ihr Ex-Mann Jack sitzt im Gefängnis. ...

Fortsetzung von "Golden Cage". Faye hat sich inzwischen ein vermeintlich sicheres Leben eingerichtet, was die wirtschaftliche Seite und die familiäre Seite angeht. Ihr Ex-Mann Jack sitzt im Gefängnis. Aber er kann mit einem zweiten Gefangenen auf einem Transport entkommen. Außerdem gibt es bei ihrer Agentur "Revenge" Schwierigkeiten. Man kann sich denken, wie es weiter- und ausgeht.

Camilla Läckberg gibt uns in Rückblicken einige Einblicke in sehr unangenehme Erlebnisse, die Faye während der Kindheit innerhalb und außerhalb der Familie durchzumachen hatte. Verhaltensweisen der erwachsenen Faye sollen wohl dadurch erklärt werden.

Es empfiehlt sich den ersten Band gelesen zu haben, um einige Zusammenhänge besser zu verstehen. Zum Beispiel ist die Rolle, die die verstorbene Chris spielt, dann besser einzuordnen.

Ich hatte von dem Buch mehr erwartet. Es lässt sich zwar leicht lesen. Man verliert nicht den Zusammenhang und Überblick. Aber es wirkt wie eine schlechte Fortsetzung bei einem Erfolgsfilm. Auch hier fällt der zweite Band ziemlich ab. Etwas zu einfach gestrickt. Jeweils ein Klischee Männer und Frauen wird hier bedient. Ein bisschen sehr simpel.

Abschließend ist zu sagen. Das Buch ist nicht schlecht. Dafür ist Läckberg zu sehr Profi. Aber ich hatte mehr erwartet. Es wirkt mehr wie ein Schnellschuss nach dem Erfolg des ersten Bandes. Zum Schluss des Romans etwas, was ich nicht besonders mag, ein Cliffhänger, der wohl den Folgeroman ankündigen soll. Hoffen wir mal, dass der zu erwartende dritte Band nicht noch mehr abfällt.

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Veröffentlicht am 18.09.2019

Am Ende konfus

ATME!
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Nile, Ben, Flo und Carl! Das sind die vier Figuren, um die sich alles dreht. Nile betritt mit Ben einen Laden, um ein Kleid anzuprobieren. Als sie aus der Umkleidekabine kommt, ist Ben verschwunden. Keiner ...

Nile, Ben, Flo und Carl! Das sind die vier Figuren, um die sich alles dreht. Nile betritt mit Ben einen Laden, um ein Kleid anzuprobieren. Als sie aus der Umkleidekabine kommt, ist Ben verschwunden. Keiner glaubt ihr, dass etwas Schlimmes geschehen ist. Alle nehmen nur an, Ben habe sie sitzen lassen. Aber Flo, Bens Ex, hilft dann bei der Suche nach Ben. Was Carl für eine Rolle spielt, will ich hier vorsichtshalber nicht verraten.

Judith Merchant schreibt aus der Sicht von Nile. Schon bald wird dem Leser klar, dass es sich bei Nile um eine Frau mit Kontrollzwang handelt. Man fragt sich, wie Ben es mit Ihr aushält. Nile ist eine Person, die sicherlich professionelle Hilfe braucht.

Merchant schreibt in einem interessanten Stil. Die eigentliche Geschichte würde auf ein paar wenige Seiten passen. Aber immer wieder wird der Fortgang unterbrochen, durch Rückblicke auf frühere Geschehnisse, die natürlich wichtig sind für das Verständnis der Gegenwart, und Einblicke in Niles (oft konfuse) Gedankenwelt. Ich hätte mir aber für den eigentlich interessanten Plot eine stringentere Vorgehensweise gewünscht.

Zum Schluss werden einige Erklärungen zu den Vorgängen geliefert, wobei aber das eigentliche Ende des Buches nur konfus zu nennen ist. Vielleicht soll damit der Geisteszustand Niles plastisch gemacht werden. Aber den kannten wir ja schon vorher.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Am Ende Krimi

Lago Mortale
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Simon (oder italienisch: Simone) Strasser, ursprünglich Polizeireporter in Frankfurt, hat seinen Wohnsitz an den beschaulichen Lago d'Orta verlegt. Wie man es in einem Krimi erwartet, wird er dort in einen ...

Simon (oder italienisch: Simone) Strasser, ursprünglich Polizeireporter in Frankfurt, hat seinen Wohnsitz an den beschaulichen Lago d'Orta verlegt. Wie man es in einem Krimi erwartet, wird er dort in einen Fall verwickelt. Das heißt, verwickelt ist eigentlich die falsche Bezeichnung. Strasser bringt sich, nachdem er die erste Leiche entdeckt hat, selbst in den Fall ein.

Alte Geschichten zweier Familien, Geheimnisse aus zurück liegender Partisanenzeit und diverse Beziehungen spielen wichtige Rollen. Nach einigen Recherchen findet Strasser dann die Lösung und es kommt zum Showdown. Das heißt zum Ende des Buches wird der Krimi dann ein Krimi.

Vorher zeigt sich, dass Guilia Conti sich in der Gegend auskennt und sie liebt. Das merkt man an ausufernden Beschreibungen der Gegenden oder von Speisen und Getränken: Das erwartet man in einem Reiseführer. In einem Krimi können solche Beschreibungen zum Lokalkolorit beitragen, aber bitte im Maßen.

Bei allem Überschwank im Lokalkolorit bleibt Conti bei der Beschreibung der Handlung und der Personen sehr emotionslos. Hier bleibt alles recht flach. Erst zum Schluss entwickelt sich dann der eigentliche Krimi. Meiner Meinung nach sollte Conti bei eventuellen weiteren Büchern hier die Gewichtung etwas verändern.

Abschließendes Urteil: Leichte Sommerlektüre z. B. für den Urlaub am Strand.

Veröffentlicht am 03.04.2023

Was für Banker

Die Zentrale
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Was im ersten Band dieser Trilogie, von der wir hier den zweiten Band vorliegen haben, passiert ist, weiß ich leider nicht. Es gibt ein paar wage Hinweise im Buch. Es geht weiter um die junge Bankerin ...

Was im ersten Band dieser Trilogie, von der wir hier den zweiten Band vorliegen haben, passiert ist, weiß ich leider nicht. Es gibt ein paar wage Hinweise im Buch. Es geht weiter um die junge Bankerin Laura Jacobs, die im ersten Band offensichtlich einem Anschlag entgangen ist. Sie wird zur Zentrale der Bank abgeordnet. Ihr direkter Partner ist Linus Haller vom BKA. Die beiden sind einer großen Betrugsmasche auf der Spur. Sie haben Gegner, die vor Morden zur Vertuschung nicht zurückschrecken.

Das Ganze hört sich recht spannend an. Aber es wollte beim Lesen einfach keine richtige Spannung aufkommen. Große Teile bestehen aus Bankersprech, wovon Banker sicher wissen, worum es geht. Ich hatte da meine Schwierigkeiten, die banktechnischen Zusammenhänge zu verstehen. Als Ex-Banker und Professor für Wirtschaftswissenschaften weiß Veit Petzold natürlich, wovon er schreibt. Aber vielleicht hätte er sich überlegen sollen, dass er für normale Leserinnen und Leser schreibt und nicht für BWL Studentinnen und Studenten.

Das Ende des Bandes lässt uns ratlos zurück mit einem massiven Cliffhänger. Das habe ich überhaupt nicht gern. Natürlich ist dieses Buch der mittlere Teil einer Trilogie. Trilogien kann man auch so gestalten, dass jeder Band in sich abgeschlossen ist und nur die Personen in den einzelnen Bänden identisch sind. Das finde ich gut. Da trifft man dann alte Bekannte wieder. Aber hier hat man offensichtlich ein ansonsten dickes Buch einfach willkürlich in drei Teile geteilt.

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Veröffentlicht am 29.04.2019

Hölzern

Mord am Mandela Square
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Frank Sattler, ein Naturwissenschaftler, wird von einem Freund um einen Gefallen gebeten und in eine aberwitzige Situation in Südafrika verstrickt. Eva, die Tochter des Freundes, ist Mitglied in der sogenannten ...

Frank Sattler, ein Naturwissenschaftler, wird von einem Freund um einen Gefallen gebeten und in eine aberwitzige Situation in Südafrika verstrickt. Eva, die Tochter des Freundes, ist Mitglied in der sogenannten JBF; einer regierungsunabhängigen Organisation in Johannesburg, die sich um Obdachlose kümmern will. Dann ist da noch eine mächtige Familie und Vinesh, ein Sohn dieser Familie, der eine undurchsichtige Rolle spielt. Ein Torpedo, die deutsche Marine und eine deutsche Firma, die diesem Torpedo entwickelt, spielen mit. Außerdem Ping und Pong, zwei skrupellose Chinesen.

Ich glaube, damit ist die Verwirrung klar. Ich war erstaunt, dass dies bereits der fünfte Roman des Autors ist. Denn solch eine Fülle von Erzählsträngen und vielen unwichtigen Einzelheiten findet man meistens nur bei Erstlingen.

Immerhin ist anzuerkennen, dass es dem Autor gelingt, diese Erzählstränge zusammenzuführen und einigermaßen plausibel zu einer "Lösung" zu kommen. Dabei wirkt die endgültige Lösung am Ende des Buches wie ein Nachklatsch, ach ja, das könnte auch noch hinein passen.

Es gelingt Boll durchaus, zwischendurch eine gewisse Spannung zu erzeugen. Aber dann überzieht er quasi den Spannungsbogen. Es gelingt ihm dabei das Kunststück, die Spannung langweilig werden zu lassen.

Aber was es mir etwas schwer machte, den Roman zu lesen, war die betuliche Schreibweise, waren die hölzernen Dialoge. So spricht wohl niemand in Wirklichkeit.

Für den originellen Plot zwei Sterne. An der Ausführung muss noch ziemlich gearbeitet werden.