Cover-Bild A is for Abstinence
Band 2 der Reihe "Kellywood-Dilogie"
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 28.07.2020
  • ISBN: 9783846600993
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kelly Oram

A is for Abstinence

Stephanie Pannen (Übersetzer)

Kyle Hamilton hat alles, was er sich immer gewünscht hat - Geld, Ruhm und einen Job, den er liebt. Trotzdem scheint dem Sänger der Band Tralse etwas zu fehlen. Richtig glücklich war er schon lange nicht mehr. Angst und Stolz haben ihm Steine in den Weg gelegt, und sein Herz hat Risse bekommen. Immer wieder muss der Rockstar an ein ganz bestimmtes Mädchen aus seiner Vergangenheit denken: Val will ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Vier Jahre sind vergangen, und Kyle hat sich verändert. Er ist erwachsen geworden - und bereit, endlich für seine große Liebe zu kämpfen!


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2020

Leider eine totale Enttäuschung

3

Mit "A is for Abstinence" erschien der Folgeband und auch das große Finale der Dilogie von Kelly Oram.

Kyle Hamilton hat alles, was er sich immer gewünscht hat - Geld, Ruhm und einen Job, den er liebt. ...

Mit "A is for Abstinence" erschien der Folgeband und auch das große Finale der Dilogie von Kelly Oram.

Kyle Hamilton hat alles, was er sich immer gewünscht hat - Geld, Ruhm und einen Job, den er liebt. Trotzdem scheint dem Sänger der Band Tralse etwas zu fehlen. Richtig glücklich war er schon lange nicht mehr. Angst und Stolz haben ihm Steine in den Wege gelegt, und sein Herz hat Risse bekommen. Immer wieder muss der Rockstar an ein ganz bestimmtes Mädchen aus seiner Vergangenheit denken: Val will ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Vier Jahre sind vergangen, und Kyle hat sich verändert. Er ist erwachsen geworden - und bereit, endlich für seine große Liebe zu kämpfen.

Zu den Protagonisten:

Kyle ist auf jeden Fall nachsichtiger und auch mehr oder weniger sympathischer geworden. Er hat immer noch seine Momente, in welchen sein altes Ego sich durchsetzt. Ich muss sagen, dass er, obwohl er sich verändert hat und abstinent leben möchte, in meinen Augen immer noch nicht die Entwicklung durchgemacht hat, die angebracht gewesen wäre. Kyle denkt noch zu häufig über den Geschklechtsverkehr mit Valerie nach und ist immer dann beleidigt oder enttäuscht, wenn sie ihn nicht näher an sich heran lässt. Er will zwar enthaltsam leben, ja sogar Sprecher der Kampagne werden, aber gleichzeitig handelt er so , als ob er es kaum erwarten kann, mit Valerie zu schlafen. Seine Gedanken und sein Handeln sind für mich einfach zu widersprüchlich.

Valerie hingegen ist immer noch sehr diszipliniert und engagiert. Jedoch finde ich ihre Verhaltensmuster zu extrem. Wenn sie keinen Geschlechtsverkehr möchte, finde ich das total okay, aber wenn sie Kyle bewusst an sich ranlässt, nur um ihn dann mal wieder vor den Kopf zu stoßen, finde ich das ganz und gar nicht mehr unterhaltsam. Als Leserin habe ich mich öfters fragen müssen, ob sie überhaupt mit ihm zusammen sein möchte. Sie hat oft einen eher eingeschüchterten Eindruck gemacht und so sollte sie sich keineswegs mit ihrem Partner fühlen. Auch ihre Prioritäten gehen für mich in das Extreme, sie scheinen Valerie förmlich zu schaden. Valerie geht sogar soweit, dass sie zunächst nicht einmal bei Kyle übernachten kann bzw. möchte. Als Protagonistin hat sie mir in diesem Band leider gar nicht gefallen. Ihre Selbstzerstörung konnte ich nur mit einem Kopfschütteln beurteilen.

Zu den Nebencharakteren (nur die wichtigsten!):

Shane und Cara sind zwar ein ganz süßes Paar, aber die beiden sind auch nicht mehr die sympathischsten Charaktere. Vor allem Cara gefiehl mir in diesem Buch immer weniger. Es drehte sich bei ihr nur um die Hochzeit und ihren Mann, Valerie war ihr grundlegend ziemlich egal. Sie hat es zwar hier und da mit ihr versucht, aber es steckte kein echter Wille dahinter.
Für die Handlung ist Shane, aber auch Cara, zum Teil echt irrelevant gewesen.

Und zum Glück gab es noch Robin. Sie ist einfach mein absoluter Lieblingscharakter. Robin ist, wie bereits schon in Band 1, eine total freundliche; offenherzige und humorvolle Person. Sie scheint Valerie auch am besten zu kennen und die beiden sind wahrlich beste Freundinnen. Schade, dass es mit Robin keine richtige Nebenhandlung gegeben hat. Außerdem hätte ich echt gerne noch ein Kapitel über die Zeit nach der Geburt ihres Kindes gehabt.

Der gute Bryce scheint von Herzen ein sehr guter Mensch zu sein. Er ist ehrlich; verantwortungsvoll und ein guter Mann, der wirklich nur gute Absichten verfolgt. Bryce war mir auf jeden Fall sehr sympathisch, aber auch er kam mir viel zu kurz.

Zur Geschichte/Meine Meinung:

In diesem Band erfährt man sehr viel über Kyles Gedanken und sein Handeln, was ich grundlegend gut finde. Dennoch habe ich so sehr auf einen Perspektivenwechsel gehofft. Mich hätte die Sichtweise von Robin, aber auch die von Valerie enorm interessiert.
Dadurch, dass es wirklich durchgehend Kyle war, hatte ich das Gefühl an der Oberfläche zu kratzen ohne etwas zu erreichen. Allgemein hatte ich durchgehend das Gefühl, dass es nicht in die Tiefe geht. Die Liebesgeschichte der beiden; sehr unterschiedlichen Protagonisten ist für mich nur oberflächlich abgelaufen. Mir haben die Gefühle; die Intensivität wirklich sehr gefehlt. Klar, es hat hier und da schöne und manchmal auch einigermaßen berührende Momente gegeben, aber diese wurden viel zu kurz gehalten . Es wirkte oft zu abgehackt und zu vereinfacht. Ein perfektes Beispiel dafür ist der Ablauf der Hochzeit. Also gezwungener und emotionsloser geht es doch wirklich nicht mehr. Auch, dass Valerie sich urplötzlich dafür entscheidet ihn zu heiraten, ist für mich komplett surreal. Die Tage zuvor wollte sie keinen Geschlechtsverkehr, aber jetzt, wo die beiden "verheiratet" sind und das nur kurze Zeit später, ist plötzlich alles möglich. Also ich hätte niemals gedacht, dass eine Person wie Valerie ihre Prioritäten so schnell loslassen kann. Auch, wie der Geschlechtsverkehr abgehandelt wurde, ging für mich gar nicht. Auf nur einer Seite wird der große Höhepunkt der Handlung beschrieben. Die Nebencharaktere haben für mich viel zu wenig Handlung eingenommen. Das ganze hin und her zwischen Valerie und Kyle, ist sozusagen der Haupthandlungsstrang, obwohl man auch ein paar der Kapitel, Robin oder den anderen hätte widmen können.

Zu der Authentizität der Charaktere:

Naja, neben den Protagonisten, die beide sehr extrem dargestellt wurden, sind es im Endeffekt die Nebencharaktere, wie beispielsweise Robin, die dann doch noch am natürlichsten wirkten. Die Echtheit und Menschlichkeit der Charaktere stelle ich nicht infrage, jedoch gab es einige Charakterzüge, die mir persönlich nicht gefallen haben.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Es geht einfach komplett in die Extreme und es wirkt mehr gezwungen als gewollt. Das Thema der Enthaltsamkeit hat so viel Potenzial, aber hier sehe ich keine gute Umsetzung.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil ist an sich wirklich gut. Er ist flüssig, unterhaltsam und gut lesbar. Aber es fehlen leider die Gefühle, es kam nicht wirklich viel davon bei mir an. Die Emotionalität und die Intensivität haben mir weitreichend gefehlt.
Das Cover ist schön gestaltet und passt natürlich super zu dem Cover von "V is for Virgin". Stilistisch gesehen, ist es vielleicht nicht das atemberaubendste Cover aller Zeiten, aber es macht sich auf jeden Fall gut im Bücherregal.

Mein Fazit:

Ich hatte Hoffnungen, sehr große Hoffnungen sogar und wurde leider sehr enttäuscht. Die Protagonisten haben sich im Kreis gedreht und die Nebencharaktere hatten keine richtige Einzelhandlung.
Die großen Gefühle haben auch während des großen Finales gefehlt und das Thema wurde eher gezwungen hervorgebracht. Viele Stellen machten einen abgehackten Eindruck auf mich und selbst der Schreibstil konnte mich nicht mehr überzeugen.
Ich denke, dass das Buch denen gefallen könnte, die auch "V is for Virgin" mochten. Ansonsten würde ich das Buch nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Leider keine starke Fortsetzung

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Meinung

Ich mochte Kelly Oram's Schreibstil wieder einmal wirklich gerne und habe mich einfach in die Geschichte fallen lassen. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und das Buch war schneller zuende, ...

Meinung

Ich mochte Kelly Oram's Schreibstil wieder einmal wirklich gerne und habe mich einfach in die Geschichte fallen lassen. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und das Buch war schneller zuende, als ich erwartet hätte.

Val war mir in diesem Band leider nicht ganz so sympathisch. Ich konnte sie auf der einen Seite super verstehen und mich definitiv auch mit ihr identifizieren, aber auf der Seite war sie mir viel zu naiv. Viele Handlungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen und ich habe nicht nur einmal den Kopf geschüttelt. Sie schien sich manchen Dingen einfach nicht bewusst und ich muss sagen, dass diese Dinge einfach auf der Hand lagen, wenn man eben mal über seine eigenen Handlungen nachdenkt.
Kyle hingegen hat mir an für sich wirklich gut gefallen. Auf der einen Seite war er weiterhin ein Arsch, aber auf der anderen Seite hat er auch sein großes Herz gezeigt. Ich mochte die charakterliche Entwicklung wirklich gerne, auch wenn mir bei beiden der Tiefgang gefehlt hat. Man weiß im Endeffekt nicht viel über die beiden und das ist ziemlich schade - man kennt ihre Vergangenheit zusammen, aber ab dann auch nicht wirklich viel mehr.
Was mir aber mit am wenigsten gefallen hat: die Beziehung.
Die Beziehung der beiden fand ich leider nur teilweise gut. Die beiden kennen sich kaum, haben aber dennoch extreme Gefühle füreinander, auch nach vier Jahren noch. Zudem lernen sie sich durch das Buch hinweg nicht tiefer kennen - das fand ich leider mit am unrealistischsten.
Die intimen Kuss-Szenen haben mir hingegen aber unfassbar gut gefallen, da dort nur so die Funken geflogen sind. Ohne zu spoilern möchte ich sagen, dass mir die "Auflösung des Konflikts" (man versteht denke ich, was ich meine) nicht wirklich gefallen hat. Ich konnte die zuvor beschriebenen detaillierten Szenen damit absolut nicht in "Einklang" bringen, die Detailliertheit vorher ist für mich damit eigentlich so gut wie überflüssig.

Die Handlung an sich fand ich gut und sie hat mich auf jeden Fall unterhalten. An der ein oder anderen Stelle wurde ich auf jeden Fall mitgerissen und auch zu Tränen gerührt, aber das war es dann leider auch schon.
Und das Ende hat mich leider überhaupt nicht überzeugen können - es ging mir viel zu schnell. Zudem fand ich, dass im Endeffekt die gesamte "Arbeit" aus Band 1 irgendwie zunichte gemacht wurde. Es ist einfach schade um das Buch und auch um die damit verbundene Message.

Der Humor und die Wortgefechten zwischen den Kyle und Val haben mir wieder unheimlich gut gefallen - ich habe wieder sehr oft lachen müssen. Kelly Oram hat einen wunderbaren Sinn für Humor und kann mich einfach zum Lachen bringen - einfach herrlich!


Fazit

Somit komme ich leider auf 2,5-3 von 5 Sterne.
Leider konnte mich das Buch nicht für sich einnehmen - nachdem "V is for Virgin" ein absolutes Jahres-Highlight war, hat mich der zweite Band leider enttäuscht.
Nichtsdestotrotz finde ich die Reihe und die damit verbundene Message unglaublich wichtig. Kelly Oram zeigt ganz vielen jungen Frauen, dass man sich für nichts, was man noch nicht getan hat, schämen muss - im Gegenteil! Egal ob, oder ob nicht: wir alle sind etwas besonders.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Die Hoffnung auf Besserung war umsonst...

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Ich freute mich besonders darauf, dass sich Kelly Oram dafür entschied, diesen zweiten Band aus Kyle’s Sicht zu erzählen. Und trotz des Perspektiv-Wechsels fiel mir der Einstieg nicht weiter schwer. Die ...

Ich freute mich besonders darauf, dass sich Kelly Oram dafür entschied, diesen zweiten Band aus Kyle’s Sicht zu erzählen. Und trotz des Perspektiv-Wechsels fiel mir der Einstieg nicht weiter schwer. Die Erinnerungen an Band 1 kamen rasch zu mir zurück und ich fand mich hier zügig zurecht. Die Autorin schreibt sehr einfach und flüssig, jugendgerecht und der Zielgruppe entsprechend. Ich konnte mir die einzelnen Szenen gut vor Augen führen und empfand den Stil allgemein als leicht, aber bildhaft. Dabei wird auf unnötige Beschreibungen verzichtet; stattdessen konzentriert sich Kelly Oram darauf, Atmosphäre zu schaffen. Mal herrschte eine lockere, humorvolle Stimmung; mal überwiegte die Anspannung. Abwechslung war also schon mal gegeben, und auch an den Dialogen hab ich nichts auszusetzen. Ganz anders sieht es da mit den Emotionen aus, denn die erreichten mich kaum. Das kann natürlich an den Figuren selbst liegen, oder ab an der Darstellung derer – Fakt ist jedenfalls, dass sie nicht bei mir ankamen und ich mir deshalb auch unheimlich schwer tat, mit den beiden mitzufühlen. Nichts desto trotz muss ich nochmal anmerken, dass ich es gut fand, hier mal ausschließlich aus der Perspektive des männlichen Protagonistens zu lesen. Bis heute eher eine Seltenheit und deshalb echt interessant. Vor allem, weil wir so noch einiges mehr von Kyle erfahren und einen tieferen Blick ins eine Beweggründe und seine Gedanken erhalten.

Ob ihm das allerdings wirklich in die Karten spielte, bleibt fraglich. Ich tendiere eher zu ’nein‘. Kyle als Protagonist ist eigentlich erstmal nicht verkehrt. Er hat eine sehr muntere, lebensfrohe Art an sich, die durchaus ansteckend wirkt. Er lacht viel, sieht alles positiv und wenn mal was nicht so läuft, wie geplant, hängt er sich daran nicht lange auf, sondern macht einfach weiter. Kyle hat ein großes Herz und man spürt sofort, wen er mag; wem gegenüber er loyal ist. Er hat also ganz offensichtlich ein großes Herz und sein Status als internationaler Rockstar scheint ihm bis zuletzt nicht zu Kopf gestiegen zu sein. Das macht ihn nicht nur bodenständig, sondern auch sympathisch. Leider aber wirkte er auch oft etwas kindlich. Dem Klappentext können wir zwar entnehmen, dass er erwachsen geworden ist, aber so richtig glaubhaft wurde das nicht rüber gebracht. Allgemein erkenne ich den jungen Mann aus dem KT überhaupt nicht in dem, den ich über 300 Seiten lang begleitet habe. Er wirkt nicht ein einziges Mal, als hätte sein Herz Risse und lediglich auf den ersten Seiten erkannte ich sowas wie Unzufriedenheit bei ihm – was sich aber schnell verflüchtigte. Er schien glücklich mit dem, was er hatte, und spätestens als Val ins Spiel kam, war sowieso alles, was einen eventuell runterziehen könnte, vergessen. Er sprühte nur so vor Charme und Freude. Aber zurück zu seinem vermeindlichen Erwachsenwerden: ich kaufte Kyle zu keiner einzigen Sekunde ab, was er sagte. Alles, was er tat, hatte einen Grund und der war stets eigennützig. Zwar wurde er von der Autorin immer wieder so hingestellt, als hätte er aus Fehlern gelernt, aber das gelang ihr nicht so recht. Er sagte das eine, tat aber genau das Gegenteil. Er wirkte auf mich so unehrlich, irgendwie falsch. Ich kann doch nicht der Welt verkünden, ab jetzt abstinent und darauf noch stolz zu sein, meine Finger aber keine Sekunde bei mir lassen. Denn genau so war es – er predigte und predigte, im Hintergrund aber war er genau der Kyle Hamilton, den man schon kennt. Eine Veränderung gab es da, in meinen Augen nicht. Und es hatte einen faden Beigeschmack von Unehrlichkeit.
Val hingegen wirkte auf den ersten Blick erstmal deutlich erwachsener und weniger zickig, als ich sie in Erinnerung hatte. Sie hat sich in den vier verstrichenen Jahren weiterentwickelt, ihr Ding so durchgezogen, wie sie es geplant hatte und erschien sehr erfolgreich in ihren Job. Auch ihre Werte wurden schön ausgearbeitet und vermittelt und erwärmten mir zum Teil wirklich das Herz. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass ich mich nur wenig in die junge Frau hineinversetzen konnte. Ich hatte das schon in Band 1 angesprochen; wir ticken einfach grundlegend verschieden und haben ganz andere Ansichten vom Leben. Trotzdem hätte es einen Draht geben können. Es hätte interessant sein können, jemanden, der so ganz anders eingestellt ist, als man selbst, verfolgen zu dürfen. Doch stattdessen war es zum Teil nicht glaubhaft, zum Teil regelrecht nervig. Noch immer ist sie sehr auf ihr Ding fokussiert und lässt anddere Meinungen gar nicht an sich ran. Sie lässt nicht mit sich reden und fällt immer wiedder negativ auf, indem sie alles, was nicht ihren Idealen entspricht als dumm abtut. Sie behandelt ihr Umfeld zum Teil von oben herab und stellt sich und ihre Meinung über alles. Die Entwicklung innerhalb dieses zweiten Bandes war für meinen Geschmack auch nicht unbedingt gelungen. Zwar öffnet sie sich nach und nach und zeigt Herz (was sie auch teilweise sympathisch machte), wurde aber zunehmend unrealistischer. Wenn (!!) ich schon so viel darauf gebe, enthaltsam zu bleiben, bis zur Ehe, darf ich am Ende nicht so handeln, wie sie es tat. Das stellte die gesamte Figur in Frage und machte vieles von dem, was sie sich bei mir aufgebaut hatte an Pluspunkten, wieder zunichte.
Am angenehmsten waren hier definitiv die Randfiguren. Cara hat sich einen tiefen Platz in meinem Herz erkämpft und schaut man mal auf meine Meinung zu ihr aus Band 1, ist das eine reife Leistung. Shane begeisterte ebenfalls, weil er durch und durch ein guter Kerl war und für mein Empfinden eindeutig am greifbarsten und lebendigsten. Ansonsten lässt sich zu den Nebenrollen nicht allzu viel sagen: sie alle waren ausreichend tief ausgearbeitet und konnten alle gewisse Emotionen in mir wecken. Die einen mochte ich, die anderen verabscheute ich von der ersten Sekunde an. Ein Umstand, der neben den eher schwierigen Protagonisten sehr positiv ins Auge sticht.

Die Idee hinter „A is for Abstinence“ hätte überzeugen können. Mir gefiel der Gedanke, dass sich Kyle und Valerie nach ganzen 4 Jahren wieder begegnen und ihre Gefühle neu füreinander entdecken. Ich hatte mich darauf gefreut, zu sehen, wie sie im Laufe der Zeit zu Erwachsenen heran gereift sind und wie die ganze Sache zwischen ihnen jetzt authentischer und vor allem mit deutlich weniger Drama vonstatten geht. Doch leider wurde ich bitter enttäuscht.
Der Einstieg gelang mir zwar sehr gut und ich kam ziemlich schnell auch wieder zurecht, aber von einem Reifeprozess, vor allem bei Kyle, konnte ich nichts erkennen. Es ist beinah genau so anstrengend wie in Band 1, die beiden Figuren zu begleiten. Außerdem passiert auf all den 336 Seiten nicht wirklich viel. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und alles, was aufkommt, ist unnötiges Drama, viel Hin und Her, viel Zurückweisung und wenig Gefühl. Ich nahm weder Kyle noch Valerie die Gefühle, die sie angeblich für den jeweils anderen hegten, ab. Es erschien mir so erzwungen, so „gemusst“, und hatte nichts von Leichtigkeit.. und erst recht nichts von knistern. Wo waren die fliegenden Funken, wo waren die Emotionen? Es war im Grunde immer der selbe Ablauf, der sich endlose Male wiederholte und man sah jeden Satz schon kilometerweit vorher kommen.
Ich denke, das Hauptproblem war, dass Kyle und Val überhaupt nicht zusammenpassten und von der Autorin auf Gedeih und Verderb miteinander verkuppelt werden mussten. Kyle, der als Rockstar Karriere macht und es gewohnt ist, ständig Groupies abzuschleppen und im krassen Kontrast Val, die sich für die Ehe aufspart. Es kann einfach nicht funktionieren. Dafür wäre viel mehr Einsicht von beiden Seiten nötig gewesen, um überhaupt eine Chance entstehen zu lassen. Doch Kyle log fröhlich vor sich hin, während Val sowieso nur ihr Ding im Kopf hatte. Versteht mich nicht falsch, ich verlange keineswegs, dass Val ihre Prinzipien über Bord wirft; aber sie hätte mehr Verständnis dafür haben müssen, dass Kyle Zeit braucht um sich daran zu gewöhnen, dass er bei ihr nicht landen kann. Es ist unheimlich schwer, hier was sachliches von sich zu geben, ohne den Ausgang der Geschichte zu verraten, aber ich fand die Handlung einfach lahm und nervig und wollte ab einem gewissen Punkt nur noch, dass es endlich vorbei ist.
Und das Ende kam – mit einem Knall. Ich persönlich hätte niemals damit gerechnet, dass sich Kelly Oram für genau diesen Abschluss entscheidet; und ich hätte mir auch gewünscht, dass sie es anders auflöst. So wie dieser zweite Band zu Ende geht, stelle ich plötzlich die ganze Dilogie in Frage. Das war nicht das, was ich erwartet hatte. Und erst recht nicht das, was ich für richtig halte. Auch hier wieder – zu viel Gefahr euch zu spoilern; aber wer es gelesen hat, wird wissen, was mich so störte. Das ist die völlig falsche Herangehensweise an die Darstellung von den Figuren und der gesamten Handlung und allem, was damit einhergeht.

FAZIT:
„A is for Abstinence“ von Kelly Oram ist eine winzige Spur besser als der Vorgänger, begeistert aber immer noch kaum. Die ganze Lovestory wirkte auf mich sehr erzwungen und gestellt. Dadurch kommen auch während des Lesens so gut wie keine Emotionen auf und man ist streckenweise einfach gelangweilt, streckenweise genervt von Val und Kyle. Obwohl ich Band 1 schon nicht mochte, bin ich doch der Meinung, man hätte es dabei belassen sollen um nicht mehr kaputt zu machen als zu retten; denn so kam es schließlich. Kelly Oram stellte ihre eigene Geschichte irgendwie in Frage und machte dieses heikle Thema, bei dem sich ohnehin die Geister scheiden, noch viel komplizierter. Leider wieder eine Enttäuschung. Ich kann mich also den guten Rezensionen zu diesem zweiten Teil nicht anschließen. Schade. Aber ich hab’s zumindest versucht.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Eher Enttäuschend :(

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Okay. Was war das denn? Nachdem ich V is for Virgin deutlich besser als erwartet fand, bin ich von Teil 2 mehr als enttäuscht. Dieses Buch hat mir besonders am Ende einfach überhaupt nicht gefallen. 2 ...

Okay. Was war das denn? Nachdem ich V is for Virgin deutlich besser als erwartet fand, bin ich von Teil 2 mehr als enttäuscht. Dieses Buch hat mir besonders am Ende einfach überhaupt nicht gefallen. 2 Sterne gibt es nur, weil der Schreibstill wirklich toll war und ich die Grundidee der Story super finde.
Der Anfang war sogar eigentlich noch ganz in Ordnung. Ich fand es gut, dass das Buch genau da angefangen hat, wie V is for Virgin geendet ist. Alles war in Ordnung, ich war mir zwar noch nicht so ganz sicher was ich von Kyle halten sollte, aber sonst fand ich das Buch gut. Aber dann kam der Mittelteil und der Schluss. Im Mittelteil ging es nur darum, das Kyle Val so stark will, das er an nichts anderes denken kann. Mehr ist nicht passiert. Nachdem ich zum 80 mal gelesen hatte, wie scharf sie ist und wie groß seine Begierde ist, hätte ich das Buch am liebsten gegen die Wand geworfen. Ich hätte es am liebsten abgebrochen, dachte mir dann aber, dass ich dem Buch noch eine Chance geben möchte. Hätte ich das lieber nicht getan. Das Ende hat mir überhaupt nicht gefallen. Alles war total überstürzt. Ich hatte das Gefühl, dass einfach ein Ende hergemusst hatte und zwar schnell. Dem Buch hätte es besser getan, währen manche Dinge schon früher thematisiert worden und nicht alles auf den letzten Drücker. Noch etwas was mich an diesem Buch gestört hat oder sollte ich besser4 sagen was mich irritiert und verwundert hat? Aber egal, es war die Beziehung der beiden. Sie hat sich für mich am Anfang sehr einseitig angefühlt hat. Ich hatte irgendwie das Gefühl, das Kyle Val zwar abgöttisch liebt, sie sich aber irgendwie nicht so wirklich sicher ist. Sie hat das zwar nie gesagt, aber irgendwie hatte ich immer so das Gefühl.
Um zu den Charakteren zu kommen. Ich habe mich schon im 1 Teil sehr schwer mit Kyle getan und konnte auch während des ganzen Buch nicht wirklich mir ihm warm werden. Er war mir irgendwie immer sehr unsympathisch. Er hat sich in meinen empfinden auch nicht sonderlich gebessert, aber das ist wohl Ansichtssache. Aber mal eine Sache die ich gut fand: Es war die Tatsache, dass Kyle sich für Val dazu entschlossen hat enthaltsam zu Leben. Ich fand es echt toll, dass sie es ihm wert ist. Hier mochte ich ihn wirklich gerne. Val mochte ich immer noch sehr gerne. Sie war auch hier eine starke Persönlichkeit, die genau wusste was sie wollte und sich eingesetzt hat.
Der Schreibstill war wie immer bei Kelly Oram einfach toll. Ich mag ihren Schreibstill wirklich sehr gerne. Er ist schön flüssig und auch ansonsten super zu lesen.
Mein Fazit: Es gab vieles was mich an diesem Buch gestört hat und deswegen bekommt es auch nur 2 Sterne. Die Grundidee war toll, aber das drumherum hat mir nicht gefallen. Das Buch hat eine gute Message, keine Frage. Es ist ein Thema was viel zu selten angeschnitten wird. Trotzdem würde ich das Buch nur eingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.12.2020

Kyle soll erwachsen geworden sein? Nicht wirklich!

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Es sind vier Jahre vergangen und nach Kyles Auftritt am Ende von "V is for Virgin" hatte ich erwartet, dass er wirklich erwachsen geworden ist, aber da wurde ich schon ziemlich enttäuscht, denn Kyle ist ...

Es sind vier Jahre vergangen und nach Kyles Auftritt am Ende von "V is for Virgin" hatte ich erwartet, dass er wirklich erwachsen geworden ist, aber da wurde ich schon ziemlich enttäuscht, denn Kyle ist weder schlauer noch reifer als zuvor. Eigentlich ist er noch der gleiche arrogante Rockstar wie vorher, nur dass er jetzt keine Lust mehr auf Gelegenheitssex hat. Jetzt hat er sich nach Jahren wieder in den Kopf gesetzt, dass er unbedingt mit Val zusammen sein muss. Kyle macht zwar bei der Abstinenz-Challenge mit, aber er denkt trotzdem ständig nur daran, Val auszuziehen und ins Bett zu schmeißen, nur Vals Versprechen hindert ihn daran. Auch seine ständigen anzüglichen Kommentare haben nicht nachgelassen.

Mich hat aber auch Val gestört, die ständig in Tränen ausgebrochen ist. Sie ist eigentlich schon so taff, setzt sich erfolgreich durch und verfolgt ihre Ziele, aber in diesem Buch sieht man sie vor allem weinen. Es fühlt sich so an, als würde ihr ganzes Glück nur von Kyle abhängen und sie ist so dankbar für jeden Schritt, den er in ihre Richtung macht. Außerdem weint sie auch, wenn sie sich für minderwertig hält oder wenn Kyle sich mal wieder daneben benimmt. Ich fand es so schade, dass sie sich mit ihrer Entscheidung, Jungfrau zu bleiben, nicht immer wohlfühlt, obwohl sie doch so viel durchgemacht hat.

Wie auch zuvor finden viele wichtige Gespräche in der Öffentlichkeit statt, weil Kyle immer noch kein Gefühl für Privatsphäre hat. Das Buch ist voll von kitschigen Szenen, in denen Val in Tränen ausbricht und Kyle sich auf ihre Lippen stürzt.

Es geht hier eigentlich genauso weiter wie im Vorgänger, von den vier Jahren spürt man nicht wirklich etwas. Val hat zwar viel erreicht, aber sie ist eher weinerlicher statt erwachsener geworden. Ihr Selbstbewusstsein im Vorgänger hatte mir besser gefallen! Und wer hofft, hier auf einen reiferen Kyle zu treffen, sollte nicht zu viel erwarten.

Fazit
"A is for Abstinence" hat mir nicht so gut gefallen wie erhofft, weil ich dachte, dass Kyle inzwischen erwachsener wäre, aber da wurde ich nur enttäuscht. Ich hätte nach dem Zeitsprung schon etwas mehr erwartet, aber es geht genauso weiter wie im Vorgänger. Die weinerliche Val hat es auch nicht besser gemacht.

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