Von Dschingis Khan in die Gegenwart
Die MongolenEs ist immer wieder erstaunlich, wie es gelingt so umfassende Themen auf nur 128 Seiten darzustellen.
Wie Autorin mehrfach anmerkt, ist die Quellenlage über die Mongolen nicht sehr üppig. Obwohl sie über ...
Es ist immer wieder erstaunlich, wie es gelingt so umfassende Themen auf nur 128 Seiten darzustellen.
Wie Autorin mehrfach anmerkt, ist die Quellenlage über die Mongolen nicht sehr üppig. Obwohl sie über eine Schrift und Kenntnisse des Buchdrucks verfügten, ist wenig überliefert. Der bekannteste Vertreter ist natürlich Dschingis Khan, der nicht nur durch seine Heeresreformen und der Einigung der einzelnen Klans besticht. Er hat eine umfassende Verwaltungsreform umgesetzt und die eine Art Schulpflicht für die Kinder eingeführt.
Nach Dschingis Khan gibt es natürlich Streitigkeiten um die Nachfolge, die das Mongolische Reich schwächen.
Wovon der geneigte Leser Abstand nehmen muss, ist das Bild vom mordenden und brandschatzenden Wilden. Die Brutalitäten sind in jener Zeit üblich und unterscheiden sich nur wenig von anderen Heeren.
Die Frauen genießen erstaunlich hohes Ansehen. Man nehme nur Höelün, Dschingis Khans Mutter, oder Börte, seine Ehefrau oder dann später Manduqai Qatun (Ehefrau von Dayan Khan).
Die monoglischen Khans wissen um die Macht der Landkarten und so ist es nicht verwunderlich, dass sie solche erstellten und benutzten. Bekannt sind zwei Karten: Eine, die China, die Mongolei und Mittelasien abbildet und eine aus der Yan-Dynastie (aus dem 15./16.Jahrhundert), die die Afrika als Dreieck und die Mittelmeerküste erstaunlich detailgetreu zeigt. Außerdem verfügt sie über rund 100 Ortsbezeichnungen, darunter das Gebiet „A-lu-man-ni-a“.
Interessant auch, dass im 16. Jahrhundert der Buddhismus Staatsreligion wird und der Titel „Dalai Lama“ auf Altan Khan zurück geht, der ihn erstmals an Sönan Gyatso (1543-1588) verliehen hat.
Fazit:
Die Autorin spannt den Bogen von Dschingis Khan bis in die Gegenwart. Schade, dass nur 128 Seiten für dieses interessante Thema zur Verfügung steht. Das Buch macht jedenfalls Appetit, sich mit Dschingis Khan und seinem Volk weiter zu beschäftigen. Gern gebe ich diesem Buch 5 Sterne.