Filmreif
Bis gestern abends war ich recht tränenfrei in 2020 davon gekommen und dann kam das Ende von “City of Girls“... Ich wette das war einer dieser absolut ugly crie moments, weil ich so zerstört war nach den ...
Bis gestern abends war ich recht tränenfrei in 2020 davon gekommen und dann kam das Ende von “City of Girls“... Ich wette das war einer dieser absolut ugly crie moments, weil ich so zerstört war nach den letzten 50 Seiten. Ich möchte euch nicht spoilern, aber Leute, diese Gedanken und Gefühle, die geschildert wurden gingen mir so tief unter die Haut....
Die erste Hälfte des Buches brachte nahezu keine Konflikt mit sich und alles schien absolut glatt und unkompliziert über die Bühne zu gehen für Vivian, ohne das es dabei uninteressiert wurde. Im Gegenteil ich liebte diese verträumte Art des Seins und das Ausarten in extremen, verqueren Situation. Ich verschlang jeden Moment und genoss es ein Teil der Clique in den 1940er Jahren in New York zu sein, inmitten von wunderschönen Showgirls und schillernden Theaterpersönlichkeiten, Party und schlaflosen Nächten.
Neben Vivian treffen wir noch auf Tante Peg, Olive, Celia, die britische Schauspielerin Edna Parker Watson (Star des Stücks "City of Girls"), Onkel Billy, Marjorie, Frank & Angela und ich kann euch nicht sagen, welche der Figuren ich nicht faszinieren fand. Ich habe alle mit Vivians Augen gesehen und bewundere ihre Stärken und Schwächen gleichermaßen.
Die zweite Hälfte nahm dann urplötzlich eine ernste Wendung (die ich in dieser Weise nicht habe kommen sehen. Ich war im ersten Moment auch etwas enttäuscht und dachte mir, das mir das Buch ab jetzt wahrscheinlich immer weniger gefallen wird. Alles bis dahin war so wunderbar! Warum musste die Autorin es dann ruinieren? Die Antwort erschloss sich mir nach und nach, nämlich dass das wahre Leben nicht nur aus Partys, Glitter und Abenteuer besteht, sondern mit dem Erwachsen werden auch die Konsequenzen für sein eigenes Handeln kommen und getragen werden müssen.
Ich schätze es so sehr, wie ich mich nun nach diesem Buch fühle. Ich verdaue immer noch einige der Erkenntnisse, Gedanken und Gefühle, die es in mir ausgelöst hat. Zuerst dachte ich, es handelt sich einfach nur um eine lustige typische „Mädchen vom Lande zieht nach New-York“ Geschichte. Ich brauchte das ganze Buch, um in die tieferen Lagen einzusteigen und zu verstehen, welche Botschaften dieses Buch zwischen den Zeilen transportiert.
FAZIT: No words needed here. Für mich deshalb ganz klar eines der Top Bücher in 2020.
PS: Dieses Buch würde ich mir gerade sogar sehr als Film wünschen.
* Ich habe das Buch auf Vorablesen gewonnen.