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Veröffentlicht am 15.09.2016

Zwei Leben und eine Lüge

Als die Liebe endlich war
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Regensburg- München- Shanghai- Brooklyn.
Das Buch erzählt Lebensabschnitte von Carl und Erna in der Vergangenheit (1938) und immer wieder auch der Blick in die Gegenwart: 2010 Carl und Emmi in Brooklyn.

Wie ...

Regensburg- München- Shanghai- Brooklyn.
Das Buch erzählt Lebensabschnitte von Carl und Erna in der Vergangenheit (1938) und immer wieder auch der Blick in die Gegenwart: 2010 Carl und Emmi in Brooklyn.

Wie begann alles ? Carl und seine Schwester Ida haben einen jüdischen Vater, der zwar katholisch getauft ist, aber nach den Rassegesetzen der Nazis genauso wie die KInder als jüdisch zählt. Wir erleben aus Sicht des 12jähringen Carls die Zeit in Regensburg mit und wie es dazu kam, dass sie nach Shanghai ausgewandert sind.

Im zweiten Abschnitt dann ein Wechsel. Wir lernen Erna kennen, die von Regensburg nach München gezogen ist und bei ihrer Tante in Stellung ging, einer nazitreuen Frau, die u.a. als Kartenlegerin, Medium und Engelmacherin arbeitet. Erna hilft ihr anfänglich nur im Haushalt, doch sie wird bald noch ganz andere Aufgaben übernehmen.....

Im dritten Teil erfahren wir wieder mehr über Carl und seine Familie, die mittlerweile in Shanghai leben und dort überleben müssen. Und wie es dazu kam, dass sich die Wege der Familie hinterher getrennt haben.

Immer wieder sind am Ende der Abschnitte die Wechsel in das Jahr 2010. Anfangs nicht ahnend, wozu und warum und wieso. Auch der Prolog am Anfang des Buches verwirrt anfangs. Doch nach und nach kann der Leser erahnen was passiert ist und das ist es auch, was einem nach dem Zuschlagen des Buches weiter beschäftigen wird.

Andrea Maria Schenkel hat uns sehr detailliert die Lebensmomente, die sie hier gewählt hat, beschrieben. Wir erleben z.B. auf der Reise nach Shanghai sehr genau mit und man fühlt sich fast mit an Bord genommen. Manchmal fehlte mir dabei die Spannung, dennoch hat mir der sehr schöne Schreibstil der Autorin dabei gefallen. Man konnte sich durch die ausführliche Beschreibung der Lebensumstände auch gut das Umfeld, die Sitution und die Menschen hinein versetzen. Die Protagonisten wurden sehr anschaulich und lebensecht beschrieben und dargestellt.
Es geht hier allerdings nicht so um die Gefühle der Protagonisten. Ich hatte eher den Eindruck, dass viele sehr emotionslos dargestelllt wurden und ihre Situationen, ihre Taten nicht (für uns) reflektiert dargestellt worden sind. Aber vielleicht hat gerade diese eher nüchterne Beschreibung bei mir eher ein Nachdenken ausgelöst als wenn ich alles von der Autorin serviert bekommen hätte.
So geht es auch mit dem Ende.....es ist ein Ende, über das man erst einmal selber nachdenken muss. Selber reflektieren muss. Wie, was nun.....
Aber es sorgt dafür, dass man sich mit der Geschichte noch nach dem Zuschlagen des Buches noch länger beschäftigt, zumindest gedanklich.


Fazit:
Die Autorin hat es sehr gut verstanden die Fäden des Romans geschickt zu verweben.
Es ist wirklich eine Geschichte, die obwohl sie so ruhig, detailliert und nüchtern erzählt wurde, doch einem noch nach dem Ende noch länger über diese Figuren nachdenken lässt.

4,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Humorvolle und spannende Geschichten

Dennis und Guntram - Zaubern für Profis (Band 3)
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15 Geschichten, die in sich abgeschlossen sind, aber alle drehen sich um Dennis und seinen Freund Guntram. Aber auch die Eltern von Dennis, das Ehepaar Blauberg, und Dennis Freunde Kalle,Eddie und Bruno ...

15 Geschichten, die in sich abgeschlossen sind, aber alle drehen sich um Dennis und seinen Freund Guntram. Aber auch die Eltern von Dennis, das Ehepaar Blauberg, und Dennis Freunde Kalle,Eddie und Bruno spielen eine Rolle.
Guntram ist ein ganz besonderer Freund, eigentlich heißt er mit vollem Namen Guntram Mempelsino von Falkenschlag, er trägt altlmodische Klamotten und kann zaubern. Nur kommt beim Zaubern nicht immer das gewünschte Ergebnis heraus.

Die Geschichten sind sehr humorvoll, abwechslungreich und da sie in sich abgeschlossen sind, kann man dieses Buch Stück für Stück geniessen. Die Schrift ist schön groß, so dass auch jüngere Leser damit gut zurecht kommen können. Oder man liest vor oder abwechselnd.
Das ist bereits der dritte Band um Dennis und Guntram.
Band 1 : Dennis und Guntram - Zaubern für Anfänger
Band 2: Dennis und Guntram - Zaubern für Fortgeschrittene
Band 4 : Dennis und Guntram - Zaubern für Helden
Wir kannten bisher die anderen Bände noch nicht, aber das war auch nicht notwendig. Die agierenden Personen wurden anfangs kurz vorgestellt und daher sind wir sehr gut in die Geschichten hinein gekommen. Uns hat das Buch so gut gefallen, wir haben viel gelacht und ziemlich oft den Kopf geschüttelt, daher müssen wir einfach mehr von Dennis und Guntram lesen.

Viele Geschichten handeln von ganz alltäglichenThemen, die bei jedem mal vorkommen (könnten). Dabei wirken die Geschichten nicht aufgesetzt, nicht oberlehrerhaft, sondern sie werden spannend, humorvoll und manchmal auch ganz anders als erwartet beendet.
Es geht u.a. um Feuer machen zum Grillen, Handys und Skateboards, ein Osterhasen-Gewinnspiel, ein Krippenspiel und Geburtstage.

Fazit:
Ein Buch, dass Kindern wie Eltern gemeinsam viel Spaß bereitet, dass sich gerade zu anbietet vorgelesen zu werden oder aber auch um es gemeinsam zu lesen. Abwechslungsreich und sehr lustig, aber auch bestens geeignet um über das ein oder andere Thema anschließend zu sprechen. Klare Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Emotionale Reise in die Vergangenheit

Das Haus der verlorenen Kinder
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Norwegen, 1941 : in einem kleinen Dorf am Meer leben Lisbeth und Oda, zwei unzertrennliche Freundinnen. Beide verlieben sich - allerdings in die falschen Männer, denn Erich und Günther sind deutsche Besatzungssoldaten. ...

Norwegen, 1941 : in einem kleinen Dorf am Meer leben Lisbeth und Oda, zwei unzertrennliche Freundinnen. Beide verlieben sich - allerdings in die falschen Männer, denn Erich und Günther sind deutsche Besatzungssoldaten. Sie werden von ihren Familien geächtet und verstossen, doch das ist nur der Beginn ihres Leidensweges...
Wiesbaden, 2005 : Die Vollwaise Marie arbeitet in einem Altersheim. Das sie ausgerechnet hier ist, ist kein Zufall. Sie versucht mehr über ihre Mutter herauszufinden und ihr einziger Fingerzeig ist ein Bild genau dieses Hauses, das in Kriegszeiten als Kinderheim des Vereins Lebensborn gedient hat. Doch viel konnte sie bisher noch nicht heraus finden. Dafür hat sie sich mit einer Heimbewohnerin angefreundet, Betty, 84 Jahre.

Zwei Zeitstränge, eine Geschichte. Die Autorin Linda Winterberg hat es verstanden den Leser zu fesseln. Ich bin nur so durch das Buch gerast und habe mich durch diesen Roman mit auf Spurensuche begeben, habe mit den Protagonisten gefühlt und gelitten.
Ich habe Marie begleitet, die ihre Eltern mit zwei Jahren durch einen Unfall verloren hat und seitdem nie irgendwo richtig angekommen ist. Rastlos, ungeliebt und verloren möchte sie einfach mehr über ihre Identität erfahren.
Die Norwegerin Lisbeth hingegen begleiten wir auf ihren Weg. Wie kam es, dass sie sich in einen deutschen Soldaten verliebt hat ? Warum hatte es keine Zukunft? Wie erging es ihr in ihrem Umfeld ?

Beide Zeitstränge sind sehr gefühlvoll, spannend und vor allem lebendig geschrieben und bald ahnt der Leser, wie diese beiden Geschichten zusammen gehören. Dennoch bleibt der Spannungsbogen bis zum Schluß, denn erst im letzten Abschnitt erfahren wir, was sich alles zugetragen hat.
Bis dahin ist es niemals langweilig. Linda Winterberg - alias Nicole Speyer - hat es geschafft, dass ich mir die Welten von Marie und Lisbeth sehr gut vorstellen konnte. Ihr Leben, ihr Umfeld, ihre Gefühle.

Die Protagonisten agierten authentisch. Der Hintergrund dieser Geschichte ist historisch. Auch wenn Lisbeth und Oda fiktive Gestalten sind, gab es viele norwegische Mädchen, die sich in deutsche Soldaten verliebt haben. Alles was Lisbeth oder Oda erleben (mussten), haben so oder so ähnlich norwegische Frauen erlebt. Das zu wissen macht den Roman zu einem sehr bewegendem Leseerlebnis.

Fazit:
Emotional, spannend und authentisch schildert die Autorin diese ergreifende Geschichte rund um eine verbotene Liebe. Eine Buch, das lange nachhallt und mich berührt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderjagd bei den Karl-May-Festspielen

Indianertod
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Bad Espefeld. Während einer Aufführung bei den Karl-May-Festspielen wird der Darsteller des Winnetou auf der Bühne erschossen. Im Zuschauerraum sitzen auch die Freunde Manuel Wolff, Baptistenpfarrer, und ...

Bad Espefeld. Während einer Aufführung bei den Karl-May-Festspielen wird der Darsteller des Winnetou auf der Bühne erschossen. Im Zuschauerraum sitzen auch die Freunde Manuel Wolff, Baptistenpfarrer, und Robert Falke, frühpensionierter Kommissar, die beide eingefleischte Karl-May-Fans sind. Schnell wird zwar ein Tatverdächtiger von der Polizei in Gewahrsam genommen, dennoch ermitteln die Freunde schnell, dass evtl. doch mehr dahinter steckt, denn im Umfeld des Opfers Branco Ilic gab es mehrere, die durchaus bessere Motive hatten.

Rainer Buck, der Autor, hat mit "Indianertod" einen abwechslungsreichen, spannenden Krimi rund um die Karl-May-Festspiele geschrieben. Als Hauptprotagonisten hat er idealerweise einen Pfarrer, der sich nebenbei auch ein Zubrot als freischaffender Journalist verdient, und einen ehemaligen Kommissar mit den besten Kontakten gewählt. So ist es auch nicht erstaunlich, dass die beiden an die besten Informationen kommen und gut ermitteln könnnen. Die Handlung ist dabei stets sehr abwechslungsreich und spannend. Nicht nur die Mördersuche lässt diesen Roman so kurzweilig lesen, auch eine kleine Liebesgeschichte und die Vergangenheit der Protagonisten, die immer erst häppchenweise ans Tageslicht kommt, sorgen für Spannung. Die Erzählweise wechselt zwischen den Romanfiguren und so bekommt der Leser viele Motive, viele Tatverdächtige und dunkle Machenschaften hinter der Bühne der Festspiele "hautnah" mit. Dennoch bleiben die Figuren im Roman überschaubar und ein vorangestelltes Personenregister hilft auch beim Einstieg in den Roman ohne zuviel zu verraten.

Gefallen hat mir auch, dass christliche Werte in diesem Roman eine Rolle spielen, die der Autor geschickt in die Handlung oder die Gespräche mit eingewoben hat.

Fazit:

Ein Roman, der mich bestens unterhalten hat und der mir nicht nur Lust auf einen weiteren Fall für das symphatische Duo gemacht hat (ich hoffe, es wird weitere geben), sondern auch auf einen Besuch bei den Karl-May-Festspielen in Elspe (der Handlungsort im Roman ist fiktiv und von der Namensgebung vielleicht ein Gemisch aus Elspe und Bad Segeberg).

Veröffentlicht am 15.09.2016

Romantisch, wunderschön, tiefsinnig

Für einen Sommer und immer
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Annika bekommt die Nachricht, dass ihre Mutter unheilbar erkrankt ist und was tut sie ? Sie geht ins erstbeste Reisebüro und bucht eine dreiwöchige Reise - egal wohin, Hauptsache weg. Sie flieht. Sie kann ...

Annika bekommt die Nachricht, dass ihre Mutter unheilbar erkrankt ist und was tut sie ? Sie geht ins erstbeste Reisebüro und bucht eine dreiwöchige Reise - egal wohin, Hauptsache weg. Sie flieht. Sie kann mit der Nachricht nicht umgehen, sie braucht Abstand. Zu schwierig ist ihre Beziehung zu ihren Eltern, zu tief auch die Wunde, die der frühe Tod mit all seinen Umständen des Vaters bei Annika gerissen hat.
Getrieben von den Erwartungen ihrer Eltern ist Annika das geworden, was deren Träumen, aber nicht ihren Träumen entspricht, Pressereferentin, beruflich erfolgreich. Ihre Freundin Helene hat sie seelisch abgehärtet, nach dem Motto, lieber Täter als Opfer, so hat Annika nie gelernt jemanden an sich heran zu lassen, Gefühle zuzulassen, einfach mal loslassen. Und so wirkt sie auf Außenstehende wie eine gefühlskalte, eingebildete Karrierefrau.

Das Reisebüro schickt sie in ein kleines Dorf in den Dolomiten. Ausgerechnet ! Wandern ! Oh, graus! Und dann trifft sie auch noch auf den Bergführer Samuel, der mit seinen bunten Funktionsshirts so gar nicht ihren Erwartungen entspricht. Doch Annika ist langweilig in dem Dorf und es bleibt ihr gar nichts anderes übrig als doch Wandertouren zu unternehmen.
Im Hinterkopf immer das schlechte Gewissen, die Ängste, die Selbstzweifel, die Unruhe im Urlaub mal nicht an den Job zu denken, doch dann öffnet ihr die Bergwelt und ein ganz bestimmter Bergführer die Augen....


"Für einen Sommer und immer" ist ein ganz besondere Geschichte, die nicht nur ungemein romantisch ist und einfach nur wunderschön, sondern die auch durch die detaillreich angelegten Protagonisten Tiefgang besitzt. Die Aktionen, die Handlung bleibt immer sehr realistisch, nicht alles ist himmelhoch jauchzend. Es bleiben auch traurige Momente, nicht alles klappt, nicht jede Erwartung wird erfüllt, aber so bleibt die Geschichte lebensecht.
Der Roman reißt einen mit, man versinkt regelrecht beim Lesen, taucht ein in die Bergwelt und leidet und hofft mit.
Aus Annikas Sicht erleben wir ihre Ängste, Gefühle, ihre Erinnerungen und auch ihre für andere verborgene Unsicherheit und Selbstzweifel.

Der Schreibstil von Julie Leuze hat mich schon seit ihren historischen Australienromanen "Der Duft des Hibiskus" und "Der Ruf des Kookaburras", sowie bei ihrem Jugendroman "Sternschnuppenträume" überzeugt. Sie hat einen wunderbaren Stil, der einen einfach immer wieder mitreisst. Und ich finde es bewunderswert, dass sie es schafft, all diese verschiedenen Genres bedienen zu können !

Fazit:
Ein wunderbares romantisches Buch, tiefsinnig, mit Höhen und Tiefen, mit einem Wandel der Protagonistin von unsymphatisch zu sehr symphatisch - und das alles auch realistisch beschrieben.
Und wenn ich ein Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, dann ist das immer das beste Zeichen!!!!!!!!!!!!