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Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsames Lesevergnügen

Der Ruf des Kuckucks
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Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (30. November 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3764505103
Originaltitel: The Cuckoo’s Calling
Preis: 22,99 €
auch als Taschenbuch, E-Book und als ...

Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (30. November 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3764505103
Originaltitel: The Cuckoo’s Calling
Preis: 22,99 €
auch als Taschenbuch, E-Book und als Hörbuch erhältlich

Unterhaltsames Lesevergnügen

Inhalt:
Das Top-Model Lula Landry stürzt mitten in der Nacht von ihrem Balkon im 3. Stock. Sie ist sofort tot. Schnell kommt die Polizei zu dem Schluss, dass Lula Selbstmord begangen hat. Und tatsächlich sprechen alle Indizien dafür. Doch Lulas Bruder John Bristow beauftragt den Privatdetektiv Cormoran Strike, den Todesfall zu untersuchen, denn er glaubt nicht an einen Selbstmord.

Meine Meinung:
Cormoran Strike wirkt auf den ersten Blick ziemlich heruntergekommen. Er hat sich gerade von seiner Lebensgefährtin getrennt und muss in seinem Büro auf dem Feldbett übernachten. Auch körperlich ist er nicht ganz fit und finanziell steht er vor dem Bankrott. Da kommt ihm dieser lukrative Auftrag, der ihn in die Welt der Schönen und Reichen führt, gerade recht. Auf den zweiten Blick entpuppt sich Strike aber als ein gewissenhafter, gründlicher Ermittler, der mit einer guten Menschenkenntnis gesegnet ist.

Ihm zur Seite steht seine Aushilfssekretärin Robin, die bei diesem Job endlich einmal beweisen kann, was in ihr steckt. Die beiden sind ein hervorragendes Team und überaus clever.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch von Joanne K. Rowling, die hier unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibt, zu lesen. Die Charaktere sind zum Teil wirklich liebenswert, manche einfach ekelhaft, aber alle sehr gut dargestellt, wenn auch ziemlich klischeehaft (abgehalfterter Detektiv, schwuler Modedesigner etc.). Wirklich schlimm fand ich die Klischees aber nicht, da das Buch vor allem unterhaltsam ist und weniger ein knallernster Krimi. Es gibt sehr viele Überraschungen, Spannung ist auch leidlich vorhanden.

Was mir nicht so gut gefallen hat: Strike befragt sehr, sehr viele Menschen aus Lulas Umfeld. Hieraus ergibt sich eine Unmenge an Informationen, die man als Leser kaum noch im Kopf behalten kann. Irgendwann habe ich einfach aufgehört, mir alle Details merken zu wollen. Später kommt hinzu, dass Strike seine Erkenntnisse nicht mehr mit dem Leser teilt, sondern nur Andeutungen macht, dass er etwas Wichtiges entdeckt hat. So kann man dann nicht mehr wirklich miträtseln. Am Schluss sind zwar alle Fragen beantwortet, aber die Auflösung kann ich nicht in allen Punkten hundertprozentig nachvollziehen. Nichtsdestotrotz würde ich das Buch als gute Unterhaltung empfehlen.

„Der Ruf des Kuckucks“ ist der Auftakt einer Reihe, und ich werde mir den nächsten Band bestimmt nicht entgehen lassen.

Die Reihe:
1. Der Ruf des Kuckucks
2. Der Seidenspinner
3. Die Ernte des Bösen

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein starker männlicher Protagonist

Looking for Hope
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Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423716253
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre
Originaltitel: Losing Hope

Ein starker ...

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423716253
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre
Originaltitel: Losing Hope

Ein starker männlicher Protagonist

„Looking for Hope“ erzählt dieselbe Geschichte wie das im September 2014 erschienene „Hope Forever“. Während im 1. Band aus Skys Perspektive erzählt wird, hat im vorliegenden Buch der männliche Protagonist Dean Holder das Sagen. Ich war mir zwar sicher, dass ich auch den 2. Band lesen möchte, hatte aber doch ein bisschen Bedenken, ob das nicht langweilig ist, denn die grobe Handlung kannte ich ja nun schon im Voraus. Aber nach dem Lesen kann ich sagen: Auch wenn sich die beiden Bücher teilweise überschneiden, ergänzen sie sich in anderer Hinsicht doch sehr gut.

Die ersten ca. 80 Seiten sind erst mal nur Holders Vorgeschichte, hier tritt Sky quasi noch gar nicht auf. Danach ist es natürlich schon so, dass mir vieles in der Handlung und in den Dialogen sehr bekannt vorkam. Doch abgesehen von dem dunklen Geheimnis, das am Ende des 1. Bandes herauskommt und das man als Leser nun ja schon von vorne herein kennt, war das dann gar nicht so schlimm. Im Gegenteil, dieses Buch empfand ich sogar als noch intensiver als „Hope Forever“. Holders Gedanken und Gefühle hautnah mitzuerleben, hat mich schwer beansprucht. Er ist ein so emotionaler und fürsorglicher Charakter, dass man einfach mit ihm mitleiden muss bei allem, was er erlebt. Dabei ist er ein typischer Jugendlicher, der sich schwertut, über seine Gefühle zu reden. So kommt er in der Öffentlichkeit auch mal eher abweisend bis aggressiv rüber. Diese Zwiespältigkeit in seiner Person fand ich sehr interessant und faszinierend.

Ab und zu konnte ich allerdings seine Handlungsweisen nicht ganz nachvollziehen. Da zögert er aus vorgeschobenen Gründen etwas hinaus, was die Geschichte schneller vorangebracht hätte, vor allem ohne so viel Schmerz bei anderen zu bewirken. Aber gut, es geht ja hier viel um Schmerz, immerhin hat Holder seine Kindheitsfreundin verloren und auch seine Schwester. Da kommt man um das Leiden nicht drum herum. Besonders Holders Briefe an seine verstorbene Schwester Les haben mich berührt. Hier kommt alle Liebe zum Ausdruck, die Geschwister nur füreinander empfinden können und alles Leid, das mit dem Tod des einen verknüpft ist. Ich kann nur empfehlen, Taschentücher in Reichweite bereitzulegen.

Doch ist es auch unheimlich schön zu beobachten, wie sich eine wunderbare Liebe zwischen Holder und Sky entwickelt. Die beiden gehören zusammen, als hätten sie nur aufeinander gewartet.

„Looking for Hope“ erzählt die ganze Geschichte, ebenso wie „Hope Forever“. Man kann nur eins der Bücher lesen, ohne dass vordergründig etwas fehlt, und dabei ist es egal, welches. Oder man kann beide lesen, wird dann Bekanntes wiederfinden, aber auch neue Gedanken. Dabei ist die Reihenfolge relativ egal.

Die Reihe:
Hope Forever (Skys Perspektive)
Looking for Hope (Holders Perspektive)

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine kleine Hommage an die 1970er Jahre

Agfa Leverkusen
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: S. FISCHER (23. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3100022820

Eine kleine Hommage an die 1970er Jahre

Inhalt:
Indien, 1977. Der junge Provinzfotograf Kishone ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: S. FISCHER (23. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3100022820

Eine kleine Hommage an die 1970er Jahre

Inhalt:

Indien, 1977. Der junge Provinzfotograf Kishone Kumar fotografiert leidenschaftlich in Schwarz-weiß. Doch schließlich kommt er nicht mehr darum herum, sich der Farbfotografie zu öffnen. Spontan wird die Idee geboren, auf dem Motorrad nach Deutschland, genauer gesagt zu den weltberühmten Agfa-Werken in Leverkusen, zu reisen, um dort alles über die Farbfotografie zu lernen. Es beginnt eine abenteuerliche Reise, die alles andere als geradlinig verläuft und von vielerlei skurrilen und nachdenkenswerten Ereignissen geprägt ist.

Meine Meinung:
Boris Hillen hat eine großartige Geschichte geschrieben. Mit präzisen Worten bringt er uns seine Charaktere nah, von denen ich viele sofort ins Herz geschlossen habe. Kishone und sein Freund Amitabh wirken anfangs etwas unbedarft, was sie umso liebenswürdiger macht. Mit ein paar Dollar in der Tasche wagen sie sich auf eine ungewisse Reise, deren Ausgang sie sich so sicher nicht ausgemalt hatten. Dabei kommen sie unterwegs schon auch mal vom Weg ab, um wieder zu Geld zu kommen oder sich auf diverse Abenteuer einzulassen. Der Verlauf der Reise ist so wenig vorhersehbar wie das Leben im Allgemeinen. Frauen spielen immer eine Rolle, auch Motorräder und natürlich die Fotografie.

Der Autor streut viele Ereignisse und Personen ein, die in den 1970er Jahren von Bedeutung waren. Von der RAF über diverse Politiker hin zu Schriftstellern und Musikern, die damals Kult waren. Dieser Roman ist eine kleine Hommage an diese raue und bunte Zeit. Es gibt so viele nette kleine Details zu entdecken, was das Lesen zu einem wunderbar nostalgischen Erlebnis macht, wenn man diese Zeit damals selbst erlebt hat.

Schwierig wird das Lesen dadurch, dass es drei Erzählstränge gibt, die trotz verschiedener Erzählzeiten oft nicht gut auseinanderzuhalten sind. Abgetrennt sind sie lediglich durch eine Reihe von Sternchen. Kapitel gibt es nicht. Die drei Erzählungen decken zwei Zeiten ab. Zum Einen reisen wir 1977 mit Kishone und Amitabh von Indien nach Deutschland. Die anderen beiden Handlungsstränge spielen quasi in der Gegenwart. Hier geht es um die Reise von Saxona und Tom von Frankfurt nach Indien, im anderen Strang um Saxonas Aufenthalt bei Kishone in Indien.

Außerdem wird öfter mal von irgendwelchen Personen berichtet, die erst später in einer anderen Perspektive richtig eingeführt werden. Das hat mich etwas verwirrt und ich hatte dadurch immer wieder das Gefühl, etwas überlesen zu haben.

Mein Tipp: Auch wenn es teilweise verwirrend erscheinen mag, einfach mal drauf einlassen und diese Roadtripstory genießen, wobei man schon fast Roadmovie sagen muss, denn das Kopfkino wird schon auf der ersten Seite in Gang gesetzt. Einfach eintauchen in diese Atmosphäre, die alles so real und plastisch erscheinen lässt.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend, aber etwas emotionsarm

Blink of Time
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Gebundene Ausgabe: 313 Seiten
Verlag: Arena (Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3401600949
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre

Spannend, aber etwas emotionsarm

Inhalt:
Sarah Layken ist ...

Gebundene Ausgabe: 313 Seiten
Verlag: Arena (Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3401600949
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre

Spannend, aber etwas emotionsarm

Inhalt:

Sarah Layken ist siebzehn Jahre alt und ein typischer Teenager mit den typischen Teenagerproblemen wie Zoff mit den Eltern, ein nerviger kleiner Bruder, Ärger mit dem Ex. Aber sie hat auch eine gute Freundin, und dann ist da noch der Neue, Josh, in den sie sich verliebt.

Doch dann ändert sich schlagartig alles. Von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr, wie es war. Sarah wird eines fürchterlichen Verbrechens beschuldigt und gejagt.

Meine Meinung:
Die Idee, die hinter diesem Buch steht, ist genial. Die Protagonisten switchen von einer Realität zur anderen, um ihrem Schicksal zu entgehen. Doch jedes Mal wartet ein neues auf sie, das nicht unbedingt besser als das vorherige ist. Wie auch Zeitreisen sind „Realitätsreisen“ nicht leicht zu erklären und oft bleiben Unklarheiten bzw. logische Lücken. So auch hier. Dabei will ich jetzt nicht genauer darauf eingehen, um nicht zu spoilern. Denn Spaß macht das Lesen trotzdem, und niemand sollte sich davon abhalten lassen.

Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, meist aus der Sicht von Sarah, teilweise auch aus Joshs Perspektive und der von Patrick, Sarahs Ex-Freund. So wird man nah an den Protagonisten durch die Handlung geführt, bekommt ihre Gedanken und Gefühle hautnah mit. Wobei ich sagen muss, dass ich über die Emotionen eher gelesen habe, ich habe sie nicht wirklich gefühlt. Der Schreibstil ist nämlich eher nüchtern und klar. Aber die Geschichte ist ohne Zweifel sehr spannend erzählt. Ich war von Anfang an gefesselt und wollte das Buch am liebsten in einem Rutsch lesen, weil ich einfach wissen wollte, wie es mit Sarah und Josh weitergeht. Beide waren mir recht sympathisch und ich fand sie als Figuren sehr interessant, weil sie sich teilweise einfach unvorhersehbar verhielten. Es bleibt genügend Raum für eigene Spekulationen, die man während des Lesens anstellen kann. Das liebe ich.

Über das Ende kann man sicher geteilter Ansicht sein – für mich war es nahezu perfekt, weil alles andere einfach zu unwahrscheinlich gewesen wäre.

Fazit:
Trotz kleiner Schwächen kann ich das Buch empfehlen. Es kommt nicht ganz an die Labyrinth-Trilogie von Rainer Wekwerth heran, ist aber allemal lesenswert und macht Spaß.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend und realistisch

Gift - Der Tod kommt lautlos
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Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (20. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3734101465

Spannend und realistisch

Inhalt:
Deutschland ist in tödlicher Gefahr. Terroristen ...

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (20. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3734101465

Spannend und realistisch

Inhalt:
Deutschland ist in tödlicher Gefahr. Terroristen drohen, Depots mit Biowaffen, die seit dem kalten Krieg auf dem Boden der ehemaligen DDR lagern, zu aktivieren. Patrizia Hardt und Gernot Löw von der Terrorabwehrzentrale stehen vor einer schier unlösbaren Aufgabe.

Meine Meinung:
Dieser Roman ist der zweite Band einer Reihe, kann jedoch auch separat gelesen werden. Ich kenne den ersten Band nicht, hatte aber nicht das Gefühl, dass mir Informationen fehlen würden. Nachdem ich die vielen Namen, die am Anfang auftauchten – nicht zuletzt aufgrund gleich zweier Prologe – sortiert hatte, habe ich mich sehr schnell in die Handlung eingefunden.

Diese Handlung ist spannend, sie ist aktuell, sie ist politisch, sie ist kriminell, sie ist grausam. Es gelang dem Autor mühelos, mich zu fesseln. Es fiel mir äußerst schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Alles wirkte so erschreckend realistisch und gut recherchiert. Wir bekommen es hier mit diversen Geheimdiensten zu tun, mit authentisch wirkenden Politikern und mit skrupellosen Terroristen. Deutschland befindet sich in der Zange zwischen Russland und den USA, auch der Ukraine-Konflikt wird thematisiert.

Die Protagonisten Patrizia Hardt und Gernot Löw waren mir sehr sympathisch und so konnte ich gut mit ihnen mit fiebern. In ihrer Haut wollte ich aber nicht stecken und diese ganzen brisanten Entscheidungen treffen, die sie treffen mussten. Hier schaffte Ivo Pala es, die Hintergründe und Beweggründe für Handlungen glaubhaft darzustellen.

Es blieb auch für den Leser viel Raum für Spekulationen – das liebe ich. Ich war von der Geschichte also total begeistert, jedoch nicht vom Schluss. Hier ging mir dann doch einiges zu einfach und zu schnell und mir fehlten Erklärungen, wie es dazu kam.

Fazit:
Ein hochspannender Thriller – erschreckend realistisch, aktuell und gut konstruiert. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter.

Die Reihe:
H2O – Das Sterben beginnt
Gift – Der Tod kommt lautlos