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Veröffentlicht am 10.02.2017

Wieder ein schönes Buch der Autorin

Emma und das vergessene Buch
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Emma, der Faun und das vergessene Buch von Mechthild Gläser
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es ...

Emma, der Faun und das vergessene Buch von Mechthild Gläser
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in dieses Buch hineinschreibt, wird tatsächlich wahr.
Natürlich beginnt Emma sofort damit, den Schulalltag auf Schloss Stolzenburg ein wenig zu „korrigieren“. Doch nichts geschieht so, wie sie es sich gedacht hat. Zumal auch schon früher Chronisten das Buch genutzt haben. Zum Beispiel eine junge Engländerin, die Ende des 18. Jahrhunderts ein Märchen über einen Faun verfasst hat und später eine erfolgreiche Schriftstellerin wurde. Oder Gina, die vor vier Jahren plötzlich verschwand, nachdem sie ihre Geheimnisse der Chronik anvertraut hatte.
Als sich jetzt auch noch Ginas Bruder Darcy einmischt, ist das Chaos perfekt. Denn Emma und Darcy sind einander in herzlicher Abneigung zugetan – zumindest glauben das die beiden.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ich liebe die Bücher von Mechthild Gläser und war besonders auf dieses neue Werk von ihr gespannt. Klang es doch ganz anders, als die vorherigen Bücher. Wie mein Fazit ausgefallen ist, könnt ihr jetzt lesen:

Die Story wird in der ersten Person geschildert, was ich prinzipiell schon richtig klasse finde. Mir persönlich fällt es so in den meisten Fällen leichter, eine Verbindung zum Protagonisten herzustellen. Auch hier gelang mir dies von der ersten Seite an. Emma hat mir gleich gut gefallen und schlich sich in mein Herz. Sie ist bodenständig - das nette Mädchen von nebenan.
Ihr Vater – seines Zeichens Schulleiter auf Schloss Stolzenburg – war mir auch von Anfang an sympathisch. Er ist ein Hypochonder wie er im Buche steht und gerät dadurch in einige witzige Situationen. Seine Gedanken schweifen auch gerne mal ab, was ihn wie einen zerstreuten Professor wirken ließ.
Emmas Freundin Charlotte gefiel mir auch recht gut, auch wenn sie eher etwas zurückhaltend ist.
Darcy und Toby sind ja nur Gäste im Internat, nahmen aber einen großen Teil der Geschichte ein. Toby wirkte auf mich noch recht freundlich, obwohl ich sein Agieren so manches Mal nicht richtig verstanden habe.
Darcy hingegen ist eher die Sorte Muffelkopf. Ständig schlecht gelaunt, gibt kaum eine Antwort – einfach sehr schwierig…
Frederick fand ich ganz nett, auch wenn ich ihn nicht zu jeder Zeit richtig einschätzen konnte. Er war neben Darcy der andere „geheimnisvolle Fremde“ ;)
Das Setting mit dem Internat im Schloss fand ich klasse! So ein altes Gemäuer birgt doch schon von vorneherein das ein oder andere Geheimnis. Dies hat die Autorin sehr gut und eindringlich beschrieben.
Die Story beinhaltet neben den Gegenwartskapiteln auch Einträge aus längst vergangenen Zeiten, was mir sehr gut gefiel. Sie sind interessant gestaltet worden und der Leser wird somit immer neugieriger auf den weiteren Story-Verlauf gemacht.
Wie schon im Klappentext angekündigt, fällt Emma die Chronik der Schule in die Hände und sie benutzt sie ebenfalls. Meiner Meinung nach für viel zu banale Dinge, was ich nicht gerade sehr spannend fand. Sie lässt sich da auf ein gefährliches Spiel ein, das unter Umständen kein gutes Ende nehmen könnte…

Mechthild Gläser hat mir mit ihrem neuesten Werk Emma, der Faun und das vergessene Buch wieder einmal schöne Lesestunden beschert. Ihr Schreibstil ist einfach klasse und eingängig. Ich habe mich vom ersten Moment an abgeholt und in der Geschichte wohl gefühlt. Als Leser wird man neben den Charakteren dazu eingeladen, an den verschiedenen Spekulationen, Geheimnissen und Rätseln teilzunehmen. Die Einträge sind interessant gemacht, die Figuren authentisch dargestellt. Aber die eigentliche Geschichte empfand ich als zu dünn. Es steckt irgendwie nicht viel dahinter, man jagt nur einzelnen Vermutungen hinterher und erhält keine fundierten Ergebnisse. Die Erklärung am Ende des Buches und das Ende selbst empfand ich als gut, aber eher durchschnittlich. Es erschien mir im Kontext zu überhastet und war leider recht unspektakulär. Von mir erhält dieses Buch 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.



Zum Autor

Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren und hat Politik, Geschichte und Wirtschaft studiert. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie außerdem ab und an unfassbar schlecht Ballett tanzt – aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie liebt es, sich abstruse Geschichten auszudenken, und hat früh damit begonnen, sie aufzuschreiben. Inspiration dafür findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee.
Hier geht es zur Webseite von Mechthild Gläser:
www.mechthild-glaeser.de


ab 12 Jahren
416 Seiten
ISBN 978-3-7855-8512-2
Preis: 18,95 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 06.02.2017

Ein spannender Auftakt

Forever 21
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Forever 21 – Zwischen uns die Zeit von Lilly Crow
erschienen bei beHEARTBEAT/One

Zum Inhalt

Geh zum Spiegel. Erkennst du dich? Nein, natürlich nicht. Nur die Angst in den Augen ist dir vertraut. Dachtest ...

Forever 21 – Zwischen uns die Zeit von Lilly Crow
erschienen bei beHEARTBEAT/One

Zum Inhalt

Geh zum Spiegel. Erkennst du dich? Nein, natürlich nicht. Nur die Angst in den Augen ist dir vertraut. Dachtest du wirklich, du könntest seiner Strafe entkommen?
Ava ist 21 Jahre alt. Für immer. Sie hat eine schwere Schuld auf sich geladen und wurde zur Strafe mit einem dunklen Fluch belegt. Nun muss sie immer wieder durch die Zeit reisen, an immer neue Orte, in unterschiedliche Situationen. Nur ihre Aufgabe ändert sich nie: Sie muss zwei Seelenverwandten helfen, zueinanderzufinden. Dazu hat sie jedoch nie viel Zeit. Ihr Blut ist wie Säure, und wenn sie sich nicht beeilt, ihre Aufgabe zu erfüllen, leidet sie unsagbare Schmerzen. Dann lernt sie in einem der Sprünge Kyran kennen. Und auf einmal ist alles anders. Doch haben die zwei eine Zukunft, wenn Ava die Zeit und den Ort, an dem Kyran lebt, wieder verlassen muss?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Geschichte wird in der dritten Person geschildert und ist kein Einzelband, wie ich erst vermutet hatte.
Die 21-jährige Ava ist eine sogenannte Seelenwanderin, was ich sehr interessant fand. Sie übernimmt praktisch Amors Job, hat dafür aber nicht viel Zeit. Dafür wechselt Ava ständig ihren Körper und übernimmt für kurze Zeit das Leben eines anderen Menschen. Dabei spielen Geschlecht und Hautfarbe wohl keinerlei Rolle. Aber auch die Zeit wechselt ständig, so dass der Leser sich in den Jahren 2015, 1907, 2016 und 1729 wiederfindet. Eine gute Mischung, gerade weil es perfekt die Unterschiede der jeweiligen Epochen aufzeigt. Im letzten Fall kommen noch geschichtliche Fakten hinzu, was mir gut gefiel.
Von Anfang an habe ich mit der jungen Frau mitgelitten und fand ihre Situation schrecklich! Sie ist zu Beginn natürlich sehr verwirrt und hat erst keine Ahnung, was eigentlich vorgeht. Ava muss sich immer wieder neu auf die jeweilige Situation einstellen und das vorliegende Rätsel lösen, die entsprechenden Personen ausfindig machen. Angst, Einsamkeit und auch Trauer beherrschen nun das Leben der 21-Jährigen. Als Leser habe ich mitgerätselt, warum gerade Ava sich in dieser Situation befindet und was sie ausgelöst haben könnte. Bisher bin ich nicht auf die Lösung gekommen und auch die Autorin hat bis zum Schluss noch nicht viel preisgegeben.
Kyran fand ich sehr sympathisch. Er besitzt einen gewissen Charme, der mir gut gefiel. Ihm gönnt man als Leser nur das Beste.
Es handelt sich bei dieser Story wirklich um einzelne kleine Liebesgeschichten, die ganz unterschiedlich sind. Zuerst kam ich mir vor wie in dem Film Tatsächlich…Liebe oder etwas Vergleichbarem, dann wechselte die Stimmung aber mit dem nächsten Zeitsprung wieder. Auch die Theorie der Zeitkrümmung wurde anschaulich verdeutlicht – wie im Film Déjà Vu. :D So unterschiedlich die einzelnen Geschichtchen auch sind, Ava trifft in jeder Zeit auf ein ganz bestimmtes Detail. Ich interpretiere dies als ihre Konstante, von der ich aber auch noch nicht weiß, was sie genau bedeuten soll.
Eine überraschende Begegnung hat sicherlich nicht nur Ava aus den Socken gehauen, auch mir blieb kurz der Mund offenstehen. Überhaupt hat die Autorin einige Überraschungen eingebaut, was ich toll fand.
Nicht so gut hat mir allerdings ein wiederkehrender Zeitfehler der Autorin gefallen, weil mich dies beim Lesen sehr verunsicherte und rausbrachte.

Lilly Crow hat mir mit Forever 21 – Zwischen uns die Zeit nette Lesestunden beschert. Die kreierten Charaktere wirkten authentisch, die Idee hinter der Story gefiel mir gut. Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen. Beim Lesen bin ich auch immer wieder zum Nachdenken animiert worden – besteht nicht bei vielen von uns der Wunsch, gewisse Dinge im Nachhinein noch einmal anders machen zu können? Die Zeit einfach zurückdrehen zu können? Was würde wohl für ein Chaos entstehen, wenn es uns wirklich möglich wäre…?
Das Einbringen eines kleinen geschichtlichen Intermezzos empfand ich als passend und abwechslungsreich. Der Zeitfehler im letzten Drittel des Buches brachte mich allerdings etwas raus und ließ mich einige Seiten immer wieder zurückblättern. Zum Ende hin spitzt sich die Lage dramatisch zu und die Story endet mit einem spannenden Cliffhanger. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung und erhoffe mir eine Menge Antworten! Von mir gibt es 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Die Reihe

Forever 21 – Zwischen uns die Zeit
Forever 21 – Band 2 erscheint voraussichtlich im Herbst 2017

Zum Autor

Lilly Crow ist Jugendbuchautorin und seit Jahren eine der Hauptautorinnen und –Plotterinnen bei »Dahoam is dahoam« im BR. Sich neue (gefühlvolle, witzige, dramatische) Geschichten auszudenken ist also ihre tägliche Arbeit. Umso spannender war es, mit ihr gemeinsam an der Idee für Forever 21 zu feilen, nachdem wir im Lektorat bereits zusammengesessen und geplottet hatten. Bei Boje ist bisher der Psychothriller Tausend Mal gedenk ich dein erschienen. Neben Romanen im Spannungsgenre schreibt sie aber auch gerne Fantasy – und dass sie das kann, beweist sie mit Forever 21.


ab 14 Jahren
288 Seiten
ISBN 978-3-8466-0044-3
Preis: 15 Euro/9,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 29.01.2017

Eine tolle Fortsetzung

Lil April – Eine Katastrophe jagt die nächste – Band 2
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Lil April 2 – Eine Katastrophe jagt die nächste von Stephanie Gessner
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

An Lils chaotischem Familienleben hat sich nichts geändert: Der Vater lebt in England, die Geschwister ...

Lil April 2 – Eine Katastrophe jagt die nächste von Stephanie Gessner
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

An Lils chaotischem Familienleben hat sich nichts geändert: Der Vater lebt in England, die Geschwister nerven und zu allem Überfluss macht auch noch ihr Freund Dennis mit Lil Schluss! Aber nicht genug: Richtig Ärger gibt es, als an der Schulmauer plötzlich ein Graffiti prangt. Lil wird zur Hauptverdächti-gen. Dabei kann sie sich nicht erklären, wie ihre Zeichnung an der Schulmauer landen konnte! Wer steckt wirklich dahinter?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Im Auftaktband der Reihe traf ich bereits auf eine komplett chaotische Familie, die aus dem Elternpaar, 6 Kindern, einem Au-Pair-Mädchen und einem Hund besteht. Ein absolut wirrer und irrer Haufen, den ich sofort in mein Herz schloss. Umso schöner war nun ein Wiedersehen mit Familie April! Die Kinder sind alle nach griechischen Göttern benannt, was ich als eine tolle Idee empfinde. Die Namen bleiben nachhaltiger im Gedächtnis.
Wie schon Band 1 wird auch diese Fortsetzung im personalen Erzählstil geschildert.
Lils Leben hat sich um einiges verändert: ihr Vater lebt mittlerweile seit 5 Monaten in Cambridge (die Familie wird noch folgen), ihre HALF Hellie (helliehafte allerliebste Freundin) ist mit Lils ältestem Bruder zusammen und zu allem Überfluss hat die Dreizehnjährige den ersten Liebeskummer ihres Lebens. Da fühlte ich mich doch stark an meine eigene Teenager-Zeit erinnert – man glaubt ja allen Ernstes, dass das Leben nun für immer vorbei ist und man niiiiiiie wieder glücklich sein kann. Eine schreckliche, aber im Nachhinein auch schöne Zeit. Genau dies macht das Buch dem jungen Leser klar, was ich sehr gut fand. Ein Teenager zu sein, dem Pickel das Leben schwermachen und der sich an die aufgestellten Regeln der nervigen Eltern halten muss, ist echt nicht leicht. Für mich war es erfrischend zu lesen, da diese Zeiten bei mir doch schon einige Tage her sind ;) Im Gegensatz zum Erwachsensein sind solche Probleme noch so herrlich einfach – was einem in dem Alter aber natürlich nicht bewusst ist.
Sehr schön empfand ich die geschichtliche Komponente, die sich um Anne Frank dreht. Die Autorin hat viele Details wunderbar in die Story eingeflochten und somit auf eine unaufdringliche Art und Weise auf das Schicksal des jungen Mädchens aufmerksam gemacht. Geschichtsunterricht mal anders!
Die gesamte Familie April neigt dazu, in Metaphern und Sprichwörtern zu reden, was die Kleinsten unter ihnen noch nicht verstehen können. Dies führte zu etlichen Erklärungen, die teilweise witzig, aber mit der Zeit auch zu viel waren.
Lil begibt sich mit Freunden und Geschwistern auf die Suche nach der Wahrheit. So erhält der Leser noch einen Hauch von Detektivarbeit drauf zu, die nicht allzu kompliziert gestaltet wurde.

Stephanie Gessner hat mir mit dem 2. Band um die chaotische Familie April wieder schöne Lesestunden beschert. Lil April – Eine Katastrophe jagt die nächste ist vom Stil und Aufbau her genau wie Band 1. Die verwendete Sprache ist sehr jugendlich, was ich für Leser in der bevorzugten Altersstufe absolut passend halte. Die Charaktere sind bunt gemischt und jeder auf seine Art liebevoll dargestellt worden. Mich hat die Story zum Schmunzeln gebracht, aber eine Botschaft wurde von der Autorin auch nicht vergessen. Ein toller Mix, den ich vor allem den jüngsten Teenagern empfehlen möchte – hier kann man sich mit den Figuren bestens identifizieren. Von mir gibt es 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Die Reihe

Lil April – Mein Leben und andere Missgeschicke
Lil April 2 – Eine Katastrophe jagt die nächste

Zum Autor

Stephanie Gessner wuchs in einem kleinen Dorf in der Nähe von Limburg auf. Als Jüngste von sechs Geschwistern lernte sie früh, gute Verstecke zu finden, zum Beispiel für Süßigkeiten – und für ihr Tagebuch. Sie hat Literaturwissenschaft studiert, eine Zeit lang Reiseberichte für Zeitschriften geschrieben und arbeitet heute als Texterin. Nebenbei schreibt sie Romane und Kurzgeschichten. Sie lebt mit ihrer Familie in Mainz.


ab 11 Jahren
304 Seiten
ISBN 978-3-7348-4711-0
Preis: 14,95 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 24.01.2017

Ein finsterer Auftakt

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Königreich der Schatten – Die wahre Königin von Sophie Jordan
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Schwarze Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ...

Königreich der Schatten – Die wahre Königin von Sophie Jordan
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Schwarze Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Die Welt muss sie für tot halten, nachdem ein Verräter bereits ihre Eltern ermordete, um sich der Krone zu bemächtigen. Als sie jedoch fliehen muss, weil ihr Leben in Gefahr ist, hilft ihr der Waldläufer Fowler, der ihre dunkle Welt mit Licht erfüllt … Doch nicht einmal ihm darf sie sagen, dass sie die wahre Königin Relhoks ist. Denn der neue König sucht weiter nach ihr, um sicherzustellen, dass sie niemals ihren Thron besteigt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ich liebe die Bücher von Sophie Jordan und habe mich nach langem Überlegen auch an diese Geschichte von ihr herangewagt. Sie behandelt ein vollkommen anderes Thema und spielt in einer gänzlich anderen Welt als die bisherigen Bücher. Die Story wird im personalen Erzählstil widergegeben, aus der Sicht der Protagonisten Luna und Fowler.
Schon ab der ersten Seite war ich fasziniert von der erschaffenen Welt der Autorin. Sie fackelt nicht lange und entlässt den Leser sofort in ein Land voller Dunkelheit. Eine sehr befremdliche Situation, der eine dreiundzwanzigstündige Sonnenfinsternis zu Grunde liegt. Warum dies so ist, habe ich allerdings bislang nicht erfahren. Doch nicht nur die Dunkelheit macht den Menschen das Leben schwer, auch die Finsterirdischen sind nicht gerade die Netten von nebenan… Man muss ständig um sein Leben bangen und für jede Kleinigkeit kämpfen – dies wird dem Leser schon nach kürzester Zeit klar. Was macht man, wenn man nur eine Stunde Tageslicht am Tag hat? Wie sollte man diese kurze Zeit am effektivsten nutzen? Eine wirklich schreckliche Vorstellung für mich!
Die Darstellung der Schwarzen Wälder empfand ich teilweise als richtig gruselig. Kein Ort für einen Sonntagsspaziergang…

„Alles ist Trostlosigkeit und Tod“, fügte er tonlos, fast rügend hinzu.
40% des E-Books

Schon nach kurzer Zeit wird ein überraschendes Detail aufgedeckt, das viele Dinge der Story noch einmal in einem anderen Licht erscheinen lassen. Clever gemacht!
Allerdings wird zu einem frühen Zeitpunkt schon relativ viel Zeit mit der Analyse von Gefühlen dem anderen gegenüber verwendet, was mich sehr irritierte. Die entsprechenden Situationen waren mehr als bescheiden…
Luna und Fowler begeben sich auf eine spannende Reise, gespickt mit unendlichen Gefahren. Ich habe mit den beiden zu jeder Zeit mitgefiebert und -gezittert. Die letzten 20% des Buches setzten noch einmal eine Schippe drauf und waren äußerst aufregend und temporeich. Die Story endet mit einer wahnsinnigen Enthüllung und einem tollen Cliffhanger.

Sophie Jordan konnte mich mit ihrem Auftaktband Königreich der Schatten – Die wahre Königin auf eine dramatische Reise entführen. Die von ihr kreierte Welt ist wunderbar beschrieben, der Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Die Protagonisten gefielen mir beide sehr gut, die Nebenfiguren wurden ebenfalls ausreichend gezeichnet. Ich hatte von allen eine genaue Vorstellung in meinem Kopf. Die Autorin hat eine spannende und zugleich leicht gruselige Atmosphäre erschaffen, was mir gut gefiel. Der Gefühlsüberschwang im ersten Drittel des Buches und die nicht gelieferte Erklärung bezüglich des Entstehens der Sonnenfinsternis brachten mich beim Lesen etwas aus dem Konzept, wofür es einen Punktabzug gibt. Ansonsten war ich gefesselt von der Story und kann eine Fortsetzung kaum erwarten! Sehr zufriedene 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Die Reihe

Königreich der Schatten – Die wahre Königin
Rise of Fire (Originalausgabe erscheint voraussichtlich im Februar 2017)

Zum Autor

Geschichten über Drachen, Krieger und Prinzesssinnen dachte Sophie Jordan sich schon als Kind gerne aus. Bevor sie diese jedoch mit anderen teilte, unterrichtete sie Englisch und Literatur. Nach der Geburt ihres ersten Kindes machte sie das Schreiben endlich zum Beruf und begeistert seitdem mit ihren eigenen Geschichten. Die New York Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in Houston und wenn sie sich nicht gerade die Finger wund tippt bei einem weiteren Schreibmarathon, sieht sie sich gerne Krimis und Reality-Shows an.


384 Seiten
übersetzt von Barbara Imgrund
ISBN 978-3-9596-7070-8
Preis: 18 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 21.01.2017

Ein tolles und einfühlsames Buch

Wie ich dich sehe
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Wie ich dich sehe von Eric Lindstrom
erschienen bei Carlsen

Zum Inhalt

»Ich bin wie du mit geschlossenen Augen, nur schlauer!« Das ist Parkers Credo, und sie hat strenge Regeln aufgestellt, wie sie behandelt ...

Wie ich dich sehe von Eric Lindstrom
erschienen bei Carlsen

Zum Inhalt

»Ich bin wie du mit geschlossenen Augen, nur schlauer!« Das ist Parkers Credo, und sie hat strenge Regeln aufgestellt, wie sie behandelt werden will. Seit der Trennung von ihrem Freund Scott und dem Tod ihres Vaters verlässt sie sich nur noch auf sich selbst. Für jeden Tag, an dem sie nicht heult, gibt sie sich einen Goldstern. Sie trainiert fürs Laufteam – okay, sie ist blind, aber ihre Beine funktionieren ja. Und sonst hält sie sich die meisten Leute mit Ruppigkeit vom Hals. Bis Scott ihrer Liebe doch noch eine Chance geben will...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Story wird in der ersten Person erzählt. Bei jedem Kapitel wird zusätzlich die Kapitelnummer in Brailleschrift verfasst, was mir sehr gut gefiel.
Schon von der ersten Seite an war ich fasziniert von Parker. Sie hat einen unbändigen Lebenswillen und meistert ihren Alltag auf ihre ganz besondere Art und Weise. Trotz ihrer Behinderung geht sie jeden Tag alleine joggen und besucht eine „normale“ Schule. Das junge Mädchen hat dadurch von Anfang an einen sehr starken Eindruck auf mich gemacht. Hilfe von ihren Freunden nimmt sie ungerne bis gar nicht in Anspruch, was aber auch eine gewisse Sturheit impliziert. Sie nimmt viele Situationen mit Humor und hat mich so manches Mal zum Schmunzeln gebracht. Gerade ein Schuhkauf ist mit Parker höchst interessant… Doch mit der Zeit merkt der Leser, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt. Die Fassade bröckelt – näher werde ich darauf an dieser Stelle nicht eingehen.

Ich sehe dich dann morgen… Außer du siehst mich zuerst.
26% des E-Books

An der Schule wird dem blinden Mädchen eine neue Mitschülerin für die täglichen Stolpersteine im Unterricht an die Seite gestellt. Molly schießt sich schnell auf Parkers Angewohnheiten und Regeln ein. Dadurch ist sie eine große Stütze und wirkte auf mich äußerst sympathisch.
Auch Parkers beste Freundin Sarah mochte ich sehr gerne. Sie hat immer ein offenes Ohr und erdrückt ihr Gegenüber nicht mit überquellender Hilfestellung. Sowas macht eine wirkliche Freundschaft aus. Als sich ihr Verhältnis drastisch ändert, verstand ich die Welt nicht mehr und war richtig entsetzt!
Tante Celia empfand ich als großen Kontrollfreak – sie war absolut nicht mein Fall. Ihre Art und Weise mit Parker umzugehen, gefiel mir nicht. Gut, dass ihre Rolle nicht sehr groß ist…

„Sollen soll man sowieso nie etwas.“
35% des E-Books

Die männlichen Figuren in diesem Buch wurden ebenfalls gut gezeichnet. Sie haben ihre Macken, schlechten Eigenschaften, aber auch teilweise überaus süße Ideen. Das Liebesdreieck gestaltet sich in dieser Geschichte ganz anders, als man es sonst aus Jugendbüchern kennt. Für mich war es nicht komplett vorhersehbar, was mich sehr ansprach.
Mit Fortschreiten der Story hat sich der Autor aber sehr in den Analysen eines jeden Problems verloren. Ich kam mir schon vor wie auf der Couch eines Therapeuten … Seitens Parker besteht unheimlich viel Redebedarf, was ich mit der Zeit geradezu nervig fand.

Eric Lindstrom hat mir mit Wie ich dich sehe schöne Lesestunden beschert. Dieses Buch ist mehr als ein Jugendbuch, das sich „nur“ um eine schwierige Liebesbeziehung dreht. Außer um Liebe handelt es von Freundschaft, Einsicht, Trauer, Geheimnissen, Lügen und Wahrheit - viele Themen, die der Autor ohne Kitsch hat unterbringen können. Überhaupt hat Erich Lindstrom einen sehr schönen und flüssigen Schreibstil, der die Emotionen gut transportiert. Die Geschichte wirkte sehr authentisch, die Protagonistin stark, aber keinesfalls perfekt. Hier wird mit der Zeit ein Prozess in Gang gesetzt, der mich berührte und nachdenklich gemacht hat. Obwohl Parker Schlimmes durchgemacht hat und ihr Leben auch jetzt alles andere als einfach und bequem ist, spürt der Leser keine deprimierende Stimmung. Alle Zeichen sind eher auf Hoffnung gestellt. Ich vergebe für dieses etwas andere Jugendbuch 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

„(…) Ein Mensch, der ganz genau weiß, wie gestört du in Wirklichkeit bist, und der das nicht hinnimmt sondern der dich dafür liebt! (…)“
64% des E-Books

Zum Autor

Eric Lindstrom hat viele Jahre als Game Designer, Art Director und Autor in der Unterhaltungsindustrie gearbeitet und wurde dann Vor- und Grundschullehrer. Er lebt mit seiner Frau und mehreren Katzen an der Westküste der USA. Mehr unter www.ericlindstrombooks.com.

ab 14 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Katarina Ganslandt
ISBN 978-3-551-58347-5
Preis: 16,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!