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Veröffentlicht am 16.02.2017

Korrosion

Korrosion
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Schon die äußere Aufmachung des Buches ist erwähnenswert. Rostiges Titelbild, täuschend echt dargestellt und auch zum Fühlen. Tom Winter ist Sicherheitschef einer großen Schweizer Bank. Eine jahrzehntelange, ...

Schon die äußere Aufmachung des Buches ist erwähnenswert. Rostiges Titelbild, täuschend echt dargestellt und auch zum Fühlen. Tom Winter ist Sicherheitschef einer großen Schweizer Bank. Eine jahrzehntelange, vermögende Kundin wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Das Testament hat einen Hake. Die Verstorben hat in ihrem Testament bestimmt, dass erst herausgefunden werden soll, wer ihrer drei Kinder ihren zweiten Ehemann ermordet hat. Dann erst soll es zur Auszahlung des Millionenvermögens kommen. Winter, durch einen erst kurz zuvor geschehenen Lawinenunfall lädiert, sucht und findet die drei Kinder und möchte nun durch eigenen Recherchen den Mord in den 70iger Jahren aufklären. Dabei stößt er auf seit langen verborgenen Familiengeheimnissen und ein jeder der Kinder benötige das Geld der verstorbenen Mutter. In einem anderen Handlungsstrang wird von einem Sudanesen erzählt, der unter größten körperlichen Strapazen aus seiner Heimat flieht, um in der Schweiz Asyl zu finden. Diese Szenen werden aufs brutalste beschrieben, zeigen sie uns doch auf, was die Flüchtlinge für Demütigungen auf sich nehmen. Im Laufe des Buches vermischen sich dann die beiden Handlungen zu einem Thema. Winter ist ein Mann, der in diesem Buch gesundheitlich sehr viel einstecken muß, manchmal glaubt man, dass er jetzt totak am Ende ist und man leidet unwillkürlich dessen Schmerzen mit. Jedes der einzelnen Kapitel ist mit Datum und Uhrzeit versehen, so dass der Leser minutiös die einzelnen Tathergänge erfassen kann. Wie schon erwähnt, sind einige Geschehnisse so genau und brutal wiedergegeben, dass dem Leser wirklich der Schauer über den Rücken läuft. Man wird teilweise auf falsche Fährten geführt, bis dann am Schluß der große Bumerang kommt und dann alles doch anders ist. Ein Lesevergnügen, wie ich es schon seit langem nicht mehr gehabt habe. Leute mit schwachen Nerven sollen aber lieber die Finger von diesem Buch lassen.

Veröffentlicht am 14.02.2017

Das Glück der fast perfekten Tage

Das Glück der fast perfekten Tage
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Schon das Äußere dieses kleinen Büchleins mit seiner zartgrünen Farbe macht auf sich aufmerksam. Und auch innen wird jedes neue Kapitel mit einer schönen Zeichnung versehen und die Überschrift ist in Schreibschrift ...

Schon das Äußere dieses kleinen Büchleins mit seiner zartgrünen Farbe macht auf sich aufmerksam. Und auch innen wird jedes neue Kapitel mit einer schönen Zeichnung versehen und die Überschrift ist in Schreibschrift gestaltet. Wunderhübsch. Der Inhalt ist sehr melancholisch, teilweise auch sehr traurig. Anita ist Mitte 30, hat einen Beruf, der sie zwar ernährt, aber nicht ausfüllt und ist seit 15 Jahren mit einem Mann zusammen. In die Beziehung hat sich schon lange der Alltagstrott eingeschlichen. Da erkrankt ihre Mutter unheilbar an Krebs. Um der Mutter Mut zu machen, schreibt sie ihr jeden Tag eine email, wo sie ihr Leben in den buntesten Farben beschreibt und von einer baldigen Hochzeit spricht. Dann stirbt die Mutter und Anita verfällt in die tiefsten Depressionen. Da lernt sie auf der Zugfahrt einen Mann kennen, der sein Notizbuch um Zug liegen gelassen hat. Wird dies ihr Leben ändern? Die Autorin geht dem Leser bis in die Seele, sie zeigt auf, wie kostbar das Leben ist und wie unachtsam man damit umgeht. Sie beschreibt die Anita so, dass man beim Lesen teilweise seinen eigenen Stil bei ihr wiederfindet. Die kurzen Kapitel lassen einen Nachhall zurück. Sehr traurig zu lesen, man besinnt sich wieder auf das Wesentliche.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Der Jahrhunderttraum

Der Jahrhunderttraum (Jahrhundertsturm-Serie 2)
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Dies ist der zweite Teil einer Trilogie über die Inustrialisierung Deutschlands von Richard Dübell. Schon das Cover mit den Schattenfiguren weist auf einen historischen Roman hin. Man muß nicht unbedingt ...

Dies ist der zweite Teil einer Trilogie über die Inustrialisierung Deutschlands von Richard Dübell. Schon das Cover mit den Schattenfiguren weist auf einen historischen Roman hin. Man muß nicht unbedingt den ersten Teil gelesen haben, um Band zwei verstehen zu können. Hier wird von der adeligen Familie von Briest erzählt. Vater Moritz ist Ingenieur bei Siemens, die Mutter schließt sich der neu erstellten Frauenbewegung an. In dem Buch nimmt man regen Anteil an dem Leben der drei Kinder Otto, Levin und Amalie. Das Buch spielt in der Zeit von 1891 bis 1909 und zeigt uns, wie sich die Welt in dieser Spanne verändert. Es wird der Zeppelin erfunden und die ersten Flugzeuge. Der Suppenwürfel Maggi wie auch die Melitta-Filtertüten sind schon zu haben.Wir lernen Edgar kennen, einen Freund der Familie von Briest. Otto ist von dessen Beruf als Privatdetektiv total fasziniert. Sein jüngerer Bruder Otto möchte unbedingt das Fliegen lernen, nachdem er Lilienthal bei dessen Flugversuchen gesehen hat. Wirklich spannend beschreibt der Autor die Geschichte ums Fliegen, z.B. wie und mit welchen Materialen die ersten Flugobjekte hergestellt wurden. Das Buch bringt immer wieder reale Personen mit sich, wie Graf Zeppelin, Bismarck, Siemens, den Kaiser. Verschiedene fiktive Personen werden dann mithineingeflochten, so dass dann alles einen sehr wirklichkeitsnahen Sinn ergibt. Zum erstenmal spürt man schon den Antisemitismus, was verirrte Geister für ein ein reines Deutschland alles in Kauf nehmen. In dem Buch gibt es viele Tote und Morde, doch die Technik bleibt immer an der Oberhand. Ein wirklich zu Herzen gehendes Epos. Allein durch das Lesen dieses Romans lernt man die Geschichte dieser Zeit näher kennen. Das Buch ist in 6 Bücher unterteilt, jeweils mit einem neuen Zeitabschnitt. Im Nachwort werden uns dann einige Begriffe näher erklärt. Trotz der über 700 Seiten kam kein einziges Mal Langweile auf. Dieses Buch kann den Horizont des Lesers nur erweitern

Veröffentlicht am 03.02.2017

Die Geschichte eines neuen Namens

Die Geschichte eines neuen Namens
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Nachdem ich schon den ersten Teil dieser Saga gelesen habe, war ich total gespannt, wie es mit den beiden Mädchen weiterging. Lila hat mit 16 Jahren den Lebensmittelhändler Stefano Carraci geheiratet, ...

Nachdem ich schon den ersten Teil dieser Saga gelesen habe, war ich total gespannt, wie es mit den beiden Mädchen weiterging. Lila hat mit 16 Jahren den Lebensmittelhändler Stefano Carraci geheiratet, lebt nun in einer schönen Neubauwohnung und ka nn das Geld mit vollen Händen ausgeben. Aber schon in der Hochzeitsnacht erkennt sie, dass Stefano nicht der Mann ist, der er vorgibt zu sein. Als sie dann noch erfährt, dass er Geschäfte mit den Soleras macht, will sie ihren Mann nur noch schädigen. Sie will nicht schwanger werden. Lenu geht weiterhin aufs Gymnasium und macht ihr Abitur. Während Lenu für ihren ehemaligen Mitschüler Nino schwärmt, hat sie auch Freundschaften zu anderen jungen Männern, jedoch nichts ernsthaftes. Stefano schickt Lina nach Anraten eines Arztes ans Meer, damit sie endlich schwanger wird. Lenu fährt mit, da sie hofft, dort Nino zu treffen. Über diese Zeit am Meer wird sehr lange und ausführlich geschrieben, meiner Ansicht nach zu lang, denn dadurch erhält das Buch eine gewisse Zähe. Nach dem Ferienaufenthalt entwickeln sich leider die Dinge anders als geplant. Die Ferrante läßt uns durch das Buch in die 60iger Jahre in Rione (Neapel) blicken. Die Armut der Leute, die Frauen sind durch ihre vielen Kinder und die Arbeit schnell verbraucht, die drückende Hitze in den Sommermonaten, die schimmligen Wohnungen und dann kommt noch dazu, dass der Mann der Herr und Herrscher war. Man durfte die Frau schlagen. Während Lila sich gegen die alten Normen vehement zur Wehr setzt, bekommt Lilu ein Stipendium in Pisa. Die Freundinnen leben sich auseinander, aber ihre Bande sind unzertrennbar, sie kommen immer wieder zusammen. Eine jede entwickelt sich in eine andere Richtung und keine von ihnen ist glücklich. Die Autorin läßt den Leser jetzt in einer Erwartung zurück. Jeder will wissen, wie das Leben der beiden Frauen weitergeht. Man wartet schon sehnlichst auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 30.01.2017

Die Tochter des Fechtmeisters

Die Tochter des Fechtmeisters
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1566: Zwei kleine Jungen müssen zusehen, wie ihre Mutter durch den Großbauern getötet wurde. 1606; Einer der beiden Jungen betreibt in Rostock das Gewerbe des Fechtmeisters. Fritjoff ...

1566: Zwei kleine Jungen müssen zusehen, wie ihre Mutter durch den Großbauern getötet wurde. 1606; Einer der beiden Jungen betreibt in Rostock das Gewerbe des Fechtmeisters. Fritjoff ist verheiratet und hat eine Tochter. Er bildet auch Lehrlinge aus. Wie jedes Jahr möchte er nun mit seinen beiden Lehrlingen Alexander und Marius nach Frankfurt zur Fechtmesse gehen. Diesmal darf auch die Tochter Larissa mit.Auf der Messe selbst geraten mehrere Fechtgruppen aneinander. Die beiden Lehrlinge gehen ins Heer. Und Fritjoff reitet meit seiner Tochter wieder zurück. Sie werden aber überfallen, Fritjoff ist verschwunden und Clarissa wird von Gauglern aufgenommen, Mit einem der Gaukler reitet sie nach Prag auf der Suche nach ihrem vater. Dort lernt sie eine sonderbareJüdin kennen, die sie bei sich aufnimmt, In Prag aber herrscht Kriegszusstand, da das Volk mit de eigenartigen Kaiser nicht mehr zufrieden ist. Ein sehr interessant zu lesendes Buch, das kein einziges Mal langweilig wird, trotz der 700 Seiten. Es wird sehr viel über das Fechten berichtet, detailgetreu die einzelnen Fechthiebe sowie die Schritte beschrieben.In diesem Buch lesen wird viel über das einfache Volk, die Handwerker, den Adel und die Geistlichkeit.Geschichtlich hat sich das Buch voll an die Wirkliochkeit gehalten, Wir haben beim Lesen eine große Zeitreise gemachgt und relativ viel erfahren. Auch das Cover des Buches mit dem Mädchenkörper und der Kleidung der damalige Zeit hat mir sehr gut gefallen.

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