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Veröffentlicht am 07.08.2020

Fiktive Biografie, die aufklären will

American Spy
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Der Roman beginnt 1992 mit einem Einbruch in das Haus von Marie Mitchell und ihren beiden kleinen Söhnen. Doch die "richtige" Geschichte ereignete sich bereits 1986 und in den darauf folgenden Jahren. ...

Der Roman beginnt 1992 mit einem Einbruch in das Haus von Marie Mitchell und ihren beiden kleinen Söhnen. Doch die "richtige" Geschichte ereignete sich bereits 1986 und in den darauf folgenden Jahren. Marie Mitchell arbeitet als Geheimagentin beim FBI und ist dort die einzige Schwarze unter vielen männlichen Weißen. Dementsprechend wird sie von ihren Kollegen auch oft unterschätzt und nicht für voll genommen. Doch dann soll sie erstmals als Spionin tätig werden und wird auf den sozialistischen Präsidenten von Burkina Faso angesetzt.

Das Buch hat zunächst einen interessanten Aufbau. Im Grunde ist es ein langer Brief von Marie Mitchell an ihre beiden Söhne. Es ist nahezu ihre ganze Lebensgeschichte, die sie dort niederschreibt, dabei geht sie jedoch nicht unbedingt chronologisch vor. Wir springen also mit Marie durch Gegenwart, Kindheit, Jugend, ihre Zeit beim FBI und immer wieder in die Gegenwart. Eine ungewöhnliche, aber durchaus interessante Aufmachung, die zumindest für die ersten 100 Seiten auch noch ihren Reiz für mich hatte. Allerdings - und nun komme ich zu meinem großen Kritikpunkt - reduziert diese Erzählweise die Spannung meiner Ansicht nach auf ein Minimum. Es war weniger ein Thriller als eine fiktive Biografie. Nach etwa der Hälfte des Buches konnte man erst so etwas wie Spannung erleben. Als Leser sollte man sich also bewusst sein, dass es der Autorin hier nicht darum geht packend zu unterhalten. Hier stehen andere - wenn auch nicht unwesentliche - Themen ganz oben auf der Liste: allen voran das schwarze Amerika der damaligen Zeit, Rassismus und der Kalte Krieg. Für mich ist der Roman damit ganz klar dem falschen Genre zugeordnet. So kommen Erwartungen und Realtität leider nicht überein. Mit einer entsprechenden Erwartungshaltung mag der Roman dann vielleicht auch unterhalten.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Zu viel TV-Serien-Charakter für ein Buch

Cursed - Die Auserwählte
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Die junge Nimue, deren magische Kräfte sie zur Ausgestoßenen in ihrem Dorf machen, muss eines Tages mitansehen, wie ihre Mutter, ihre Freunde und das gesamte Dorf durch die Hand der Roten Paladine in Flammen ...

Die junge Nimue, deren magische Kräfte sie zur Ausgestoßenen in ihrem Dorf machen, muss eines Tages mitansehen, wie ihre Mutter, ihre Freunde und das gesamte Dorf durch die Hand der Roten Paladine in Flammen aufgehen. Mit ihren letzten Atemzügen vertraut ihre Mutter Nimue ein Schwert an, das sie umgehend zu Merlin bringen soll. Zunächst überfordert mit der Aufgabe - war Merlin für sie doch stets eine Märchengestalt - begibt sie sich auf eine beschwerliche Suche nach dem berüchtigten Magier. Der Söldner Arthur begleitet sie dabei und Seite an Seite müssen sie schließlich kämpfen, um ihr Volk vor den Roten Paladinen zu retten.

Diese Neuinterpretation der Artussage stammt aus der Feder von Thomas Wheeler, der zugleich die Produktion der gleichnamigen Netflixserie verantwortet, die nach der Vorlage dieses Buches entstanden ist. Mir stellte sich beim Lesen jedoch früh die Frage: Was war zuerst da - das Drehbuch zur Serie oder der Roman? Der Erzähler des Romans ist allwissend und wechselt häufig - auch mehrmals innerhalb eines Kapitels - die Perspektiven. Mehrere Handlungsstränge laufen parallel aufeinander zu, was durchaus Spannung erzeugen kann, mich hier jedoch eher verwirrt und zum Teil gelangweilt hat. Spannendster Strang war klar der von Nimue, unserer Protagonistin. Das Buch las sich zwar nicht wie ein Drehbuch, denn durchaus tauchen wir als Leser in die Gedanken der Figuren ein und bekommen auch emotionale Regungen geschildert, dennoch war es mir als Roman einfach nicht rund genug. Mich begleitete stets das Gefühl, dass dieses Buch nur geschrieben wurde, um verfilmt zu werden. Ein gutes Buch zeichnet sich so für mich nicht aus.

Unsere Protagonistin Nimue kam mir in der ersten Hälfte des Buches sehr unausgereift vor. Ich wurde mit ihr einfach nicht warm, ließen ihre Charakterstärken doch sehr lange auf sich warten. Das wurde zum Ende hin zum Glück jedoch besser. Etwas mehr Farbe hätten meiner Ansicht nach aber fast alle Figuren vertragen können.

Für mich unerwartet: Auch eine Liebesgeschichte gibt es in diesem Roman. Für gewöhnlich lese ich gerne Fantasy, in der auch romantische Gefühle eine Rolle spielen. Hier jedoch passte es leider gar nicht rein. Die taffe Nimue wirkt auf einmal gar nicht mehr so taff, wenn es um ihr Love Interest geht, und verliebt sich klammheimlich, ohne dass man es als Leser so richtig mitbekäme. Für mich war die Liebesgeschichte unausgreift, an den Haaren herbeigezogen und einfach viel zu sehr gewollt. So als ob man dringend eine einbauen müsste, damit sich das Buch auch gut verkauft. Doch so passt es einfach gar nicht rein.

Begleitet wird das Erzählte - wie vom Verlag stark angeworben - von Zeichnungen und Farbbildern des Comic-Zeichners Frank Miller, der u.a. auch die Batman-Comics gezeichnet hat. Für mich ist das jedoch nur viel Brumburium um nichts. Zunächst sind die Bilder schlecht platziert und zeigen Szenen, die erst viele Seiten und sogar Kapitel später passieren. Blättert man sie beim Lesen also auf, versteht man häufig nur Bahnhof, muss dann an späterer Stelle - wenn man sich denn an die Abbildung erinnert - zurückblättern oder wird zum Teil sogar leicht gespoilert. Auch der Zeichenstil scheint mir große Geschmackssache zu sein. Mein Geschmack ist es zumindest nicht. Die Zeichnungen sind sehr eckig und grob. Keine der Figuren kommt hier sonderlich hübsch daher. Für mich wären die Zeichnungen daher kein Kaufsargument. 

Doch auch Positives muss man dem Buch lassen: Viele bekannte Figuren der Artussage finden hier eine Rolle, auch wenn ich finde, dass die Geschichte wirklich sehr stark abweicht. Und zum Ende hin wird es auch so richtig spannend. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der einen 2. Band erwarten lässt. Es ist ein absolut offenes Ende, dass quasi mitten in einer Actionszene endet. Ein kurzer Epilog rundet das offene Ende noch ein wenig ab und gibt erste Aussichten auf Band 2. Diesen Band werde ich wohl jedoch nicht lesen und mir stattdessen eher die Serie anschauen.

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Das wahnsinnige Potenzial leider nicht gut genutzt

Lips Don't Lie
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Tristan ist als ein Mitglied der FiftySeven aufgewachsen, einer schwerkriminellen Bande aus der amerikanischen Stadt Miller. Er ist nicht gerne ein Mitglied, aber die Gang ist seine einzige Chance in einer ...

Tristan ist als ein Mitglied der FiftySeven aufgewachsen, einer schwerkriminellen Bande aus der amerikanischen Stadt Miller. Er ist nicht gerne ein Mitglied, aber die Gang ist seine einzige Chance in einer Welt voller Bandenkriege, Drogen und Gewalt zu überleben. Eines Tages zieht Riley in die Stadt, die das genaue Gegenteil von Tristans Welt zu sein scheint. Ihm ist klar, er muss sich zu ihrem eigenen Schutz von ihr fernhalten - doch das ist leichter gesagt als getan. 

Im Fokus des Romans steht das Thema der Bandenkriminalität, ein wie ich finde für das Genre durchaus untypisches Thema, aber zugleich auch spannend. Die Autorin liefert uns hier durch Tristans Augen erschreckende Eindrücke in eine Welt voller Gewalt, Leid und Hass, die so in Teilen Amerikas tatsächlich Realtität ist. Das schreibt auch Ginger Scott in ihrer Danksagung, die selbst Gangmitglieder aus ihrer Schulzeit kennt. So schildert sie in "Lips don't lie" zum Teil auch reale Geschichten von Gangmitgliedern. Dementsprechend wundert es kaum, dass mich Tristans Sicht der Geschichte definitiv packen konnte. Das Buch ist abwechselnd aus seiner Sicht und aus der Sicht der weiblichen Protagonistin Riley geschrieben. Und mit ihr kommen wir nun auch zu dem großen ABER. Mir ist in einem Buch selten eine anstrengendere, nervigere Protagonistin als Riley begegnet. Riley hat meiner Meinung nach nicht viele gute Eigenschaften: Sie ist egoistisch, stur, sehr naiv, nicht kritikfähig und gleichzeitig davon überzeugt, dass ihre Meinung und ihre Entscheidungen die einzig richtigen sind. Sie ist absolut keine typische Young Adult-Protagonistin, ist sie doch eher weniger das "typische Mädchen", sondern rasiert sich sogar freiwillig die Haare ab, um von den Jungs als Kumpel akzeptiert zu werden. Das war durchaus mal erfrischend anders, machte ihren anstrengenden Charakter jedoch nicht angenehmer. Leider erschließt sich mir nicht wozu eine eigentlich gute Geschichte mit einem interessanten männlichen Protagonisten eine derart dominante weibliche Protagonistin braucht, die ihrem männlichen Kollegen im negativen Sinne die Show stielt. 

Natürlich gibt es auch eine durch und durch intensive Liebe zwischen den beiden, wobei Riley für Tristan wohl schon einer Gottheit gleich kommen muss, so sehr perfektioniert er sie. Riley dagegen zeigt mal wieder ihre ambivalente Ader, indem sie zu Beginn des Romans noch der festen Meinung ist überhaupt keine große Lust auf Jungs, Beziehungen und Co. zu haben (ist sie doch auch noch Jungfrau und hat außer Küssen beim Flaschendrehen noch keine Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht), lässt dagegen aber bei der erstbesten Gelegenheit ihr Höschen für den Bad Boy Tristan fallen. Selten konnte ich mit einer Protagonistin weniger anfangen als mit Riley.

Meine Drei-Sterne-Bewertung beruht daher zum einen auf Rileys Charakter, zum anderen auf der Genrewahl der Autorin für das spannende Thema der Bandenkriminalität. Ein eigentlich so schockierendes, reales, bewegendes, aber auch spannendes Thema passt in einige Genres und gäbe dort eine super Story ab, doch reingequetscht in einen Liebesroman mit dem Young-Adult-Stempel aufgedrückt? Das nimmt dem Bandenkriminalitätsthema viel an Glaubwürdigkeit, was ich äußerst schade finde. Dieses Genre kann dem Thema einfach nicht gerecht werden. Es mit einer Liebesgeschichte zu verbinden ist ja ok, aber sie so in den Fokus zu rücken, zieht das eigentlich interessante Thema ein wenig ins Unpassende. So viel Potenzial, nur leider nicht gut genutzt. Schade.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Der (politische Alb)traum vom Meer

Riviera - Der Traum vom Meer
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Die Geschichte beginnt mit der kleinen Salome, ihrem Vater Arthur und der Großmutter, die dank Salome schon ganze dreimal gestorben ist. Denn Salome war immer ein recht chaotisches Kind. Klavier spielen ...

Die Geschichte beginnt mit der kleinen Salome, ihrem Vater Arthur und der Großmutter, die dank Salome schon ganze dreimal gestorben ist. Denn Salome war immer ein recht chaotisches Kind. Klavier spielen lag ihr leider nicht so, ebenso nicht das Erlernen von Sprachen, was die Großmutter immer wieder sehr enttäuschte. Salomes Vater dagegen führt das Reisebureau Sommer, wie es schon sein Vater vor ihm tat. Zunächst bietet das Reisebureau Urlaube und Ausflüge ins Frankfurter Umland an, doch nach dem Tod der Großmutter keimt in Arthur der Traum von einem Reisebüro in Italien, San Remo, auf. Dafür verbringt die kleine Familie zunächst ihre Sommer in Italien, Salome wird älter, findet eine Schwester, die sie nie hatte, eine Liebe, die mehr schmerzt als wohl tut, und lernt schließlich die dunklen Seiten der Politik der 20er- und 30er-Jahre kennen.

Auf den ersten 100 bis 200 Seiten hatte mich der Roman absolut gecatcht, er hat eine unglaubliche Reiselust gemacht, sei es mit der häufig thematisierten Sehnsucht nach Reisen und Italien zu Beginn des Romans und schließlich dem italienischen Flair, was ich förmlich an den Buchseiten riechen konnte. In meinem Kopf habe ich mich zumindest anfangs unglaublich wohlgefühlt gemeinsam mit Salome in San Remo. Dazu trug auch der Schreibstil der Autorin bei, der zunächst mit viel Leichtigkeit daher kam und von der ersten Seite an sehr ansprechend erzählt hat. 

Leider verliert das Buch spätestens nach der Hälfte sehr viel von dieser Leichtigkeit, sämtliche Fröhlichkeit ist zum Ende hin sogar komplett entwichen, was mich ein wenig enttäuscht hat. Da trügen Titel und Cover des Buches durchaus, denn das hier ist keine fröhliche oder gar romantische (Liebes-)Geschichte. Es ist auch keine Geschichte, in der es nur um Italien und den Faschismus ginge - übrigens ein Stück Geschichte, von dem ich tatsächlich sehr wenig weiß. Und ich hätte es durchaus interessant gefunden, hier mehr von zu erfahren und zu lernen. Aber das, was in dieser Geschichte am meisten bedrückt, ist der deutsche Nationalsozialismus. Tatsächlich hatte ich nach Studieren des Klappentextes weniger damit gerechnet, dass er eine größere Rolle einnehmen würde. Demnach also: Meine Vorstellungen vom Buch wichen stark ab von dem, was das Buch letztendlich erzählt. Es ist eine bewegende Geschichte, ja, und ganz sicher keine schlechte, aber die einkehrende Bedrückheit beißt sich mit den sommerlichen Gefühlen, die der Roman zu Beginn in mir geweckt hat. 

Auf eine schöne Liebesgeschichte sollte man in diesem Roman ebenfalls nicht hoffen. Zum Ende des Buches fühlt sich der Roman lediglich wie kalte Realität der 30er-Jahre an. 

Salome war für mich als Hauptfigur die greifbarste - und auch die einzige, zu der man als Leser zumindest irgendwie eine Verbindung aufbauen konnte. Alle anderen Charaktere wirkten auf mich in irgendeiner Weise mit ihrer Psyche im Unreinen, was den Roman zum Teil zu wirklich schwerer Kost machte.

Leider kann ich abschließend für den Traum vom Meer nur 3 Sterne vergeben, da er für mich am Ende einfach kein Traum vom Meer mehr war. Der Roman verlor spätestens ab der Hälfte mit jeder Seite mehr an Farbe, Fröhlichkeit wich der politischen Düsterkeit. Ein stark politischer Roman, aber keiner für Italien-Fans.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Flacher Actionkrimi für ausschließlich junge Leser

Secret Protector, Band 1: Tödliches Spiel
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Lukas Crowe, halb Deutscher, halb Engländer, ist in Afrika aufgewachsen und nach dem Tod seiner Eltern schließlich in Amerika gelandet. Doch es hält den jungen Erwachsenen nie lange an einem Ort. Am liebsten ...

Lukas Crowe, halb Deutscher, halb Engländer, ist in Afrika aufgewachsen und nach dem Tod seiner Eltern schließlich in Amerika gelandet. Doch es hält den jungen Erwachsenen nie lange an einem Ort. Am liebsten ist es ihm, er bleibt unter der Oberfläche. Niemand nimmt groß Notiz von ihm oder kennt gar seinen richtigen Namen. So gefällt es dem Einzelgänger am besten. Das unauffällig bleiben wird jedoch zur großen Herausforderung für ihn als er auf einer Spiel-Premiere die Profi-Gamerin Una trifft. Ihr Bruder wird von der Party entführt und Lukas setzt alles daran, ihn wieder zurückzuholen. Eine Hetzjagd durch New Orleans, Berlin und Dubai beginnt.

Der Plot klingt nach einem action- sowie temporeichen "Krimi"-Szenario mit einem pfiffigen und starken Protagonisten, der sich auch sehr gut als Hobbyermittler macht - und das ist der Plot durchaus auch. Auf den 375 Seiten passiert sehr viel, manches sogar in rasendem Tempo, Langeweilge kommt hier den Lesern so schnell nicht auf. Was mich dazu bewegt hat, dennoch nur 3 Sterne zu vergeben, das sind andere Gründe.

So richtig schlau wurde ich nicht aus dem Protagonisten Lukas Crowe. Er ist absolut perfekt - wirklich, er hat keinen einzigen Markel, geschweige denn, dass sein Charakter eine größere Tiefe hätte. In sein Inneres blinken wir im ganzen Buch nur etwa ein einziges Mal. Lukas Crowe bleibt nicht nur für die Buchfiguren unter der Oberfläche, sondern auch für uns Leser. Hinzu kommt, dass er einfach jedes Problem meistert, quasi im Handumdrehen. Er weiß für alles den besten Lösungsweg und gibt es mal Probleme findet er auch daraus schnell einen Ausweg, der ihm meist locker von der Hand geht. Damit bußt das Buch jedoch auch einiges an Logik ein. So viele glückliche Zufälle in so kurzer Zeit habe ich wirklich noch bei niemandem erlebt. Unterm Strich ist Lukas ein blasser Charakter, der nur aus Stärken zu bestehen scheint und dem einfach alles gelingt. Für den "anspruchsvolleren" Leser ist das definitiv zu wenig. Dementsprechend denke ich auch, dass dieses Buch weniger etwas für Erwachsene ist, sondern tatsächlich ausschließlich für Jugendliche, die mit so einem leichten "Actionkrimi" ein bisschen in das Genre schnuppern können.

Der Autor erklärt außerdem viele Begrifflichkeiten und arbeitet zum Beispiel zum Thema Tattoos auch ein bisschen aufklärerisch, sprich: er tut seine Meinung zum Thema kund und will die jungen Leser/-innen vermutlich dazu anregen, reflektiert über das Thema nachzudenken. Damit passt das Buch sehr gut ins Jugendgenre, eignet sich aber auch deshalb weniger für erwachsene Leser/-innen.

Für mich war hier alles etwas zu einfach gehalten und auch das Ende hat gezeigt, dass es dem Autor hier nicht um seine Charaktere geht, sondern um einen spannenden Actionkrimi. Und dafür büßt das Buch an vielen anderen Stellen an Qualität ein.

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