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Veröffentlicht am 17.10.2020

Originelles Fantasyabenteuer für Bücherfans

Flüsterwald - Das Abenteuer beginnt (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 1)
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Ein Umzug, der alles verändert: Lukas zieht mit seiner Familie „vom dichten Beton der Großstadt zum ländlichen Idyll“ in ein altes Herrenhaus und purzelt ahnungslos in ein nächtliches Abenteuer. Als er ...

Ein Umzug, der alles verändert: Lukas zieht mit seiner Familie „vom dichten Beton der Großstadt zum ländlichen Idyll“ in ein altes Herrenhaus und purzelt ahnungslos in ein nächtliches Abenteuer. Als er eine seltsame Kreatur dabei erwischt, wie diese mit einem Sack voll Diebesgut aus seinem Zimmer flüchten will, macht er sich an die Verfolgung. Doch der Flüsterwald birgt Gefahren…
Zum Glück begegnet Lukas auch wohlgesonnenen Gestalten: einem arroganten, frechen kleinen Pelzknäuel, das Menschen für ein seltsames Volk hält und wissenschaftlich erforschen möchte, und eine, aus dem Internat getürmte, Fee, die so manchen Zauber verpatzt.

Es geht nicht nur um Magie, einen geheimen Wald voller Fabelwesen und einen angsteinflössenden Verfolger, sonder vor allem um Mut und Freundschaft, etwas Neues und völlig Unbekanntes entdecken und eine Nacht lang viele Abenteuer erleben. Ich kann Lukas nur zustimmen: „Diese Nacht schien eine endlose Quelle der Überraschungen zu sein.“ Insgesamt ein vielversprechender Auftakt einer Fantasyreihe, voller ungelöster Rätsel und einem Cliffhanger, der einige Fragen unbeantwortet lässt. Aufgrund der hohen Dichte an Dialogen und der unterschiedlichen Charakter kommt keine Langeweile auf. Die ereignisreiche und spannende Handlung besticht durch originellen Ideenreichtum, wie Haustierspionen und schlafenden Autoren - hier wird einiges auf den Kopf gestellt. Aufgrund der überschaubaren Figuren und linearen Ereignisse für Kinder ab 9 Jahren geeignet.

Wer mehr über Pulver, Tränke und geheime Bibliotheken, die Blinzelbahn, einem Buch-Bereiniger, Bolde und Warks erfahren möchte, sollte unbedingt dieses Buch lesen, und kann sich schon jetzt auf weitere Abenteuer, mit Lukas und seinen treuen Gefährten, freuen.

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Erfrischend anders - Kalmann über das Gleichgewicht der Natur

Kalmann
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Kalmann ist der unvergessliche Held dieser Geschichte und mit Cowboyhut, Sheriffstern und Mauser ein echtes Unikat, in einem kleinen Dorf in Island. Seine geistige Behinderung, mit gelegentlichen Wutausbrüchen, ...

Kalmann ist der unvergessliche Held dieser Geschichte und mit Cowboyhut, Sheriffstern und Mauser ein echtes Unikat, in einem kleinen Dorf in Island. Seine geistige Behinderung, mit gelegentlichen Wutausbrüchen, hält ihn nicht davon ab, seiner Berufung nachzugehen: Haifische fangen. Die verarbeitet er dann zu Gammelhai, ganz nach der Tradition seines Großvaters. Kallis Gedanken über das Leben sind treffend, simpel und voller Einsichten. Er wirkt auf andere Menschen harmlos und leichtgläubig. Tatsächlich ist seine Unbefangenheit erstaunlich aufschlussreich, weil er die Dinge akzeptiert, wie sie eben sind. Seine wiederholten Äußerungen erlangen beim Lesen beinahe Kultstatus: „Korrektomundo“ oder „Kein Grund zur Sorge“. Im Verlauf seiner Ich-Erzählung durchlebt Kalmann eine beeindruckende Charakterentwicklung und das macht die Geschichte erst so faszinierend. Wer jetzt glaubt, ihn erwartete ein spannender Kriminalfall, der irrt: Dies ist eine ruhige und trotzdem ereignisreiche Geschichte - unter der Oberfläche komplex und zugleich mühelos.
Der Einstieg war anfänglich etwas mühselig - ab Kapitel dreizehn wird es spannender -, rückblickend ist dies aber ein gelungene Herangehensweise. Auch an den einfachen Sprachstil und die endlosen Sätze gewöhnt man sich. Die Natur Island spielt eine besonders Rolle. Kein Wunder, denn Autor Joachim B. Schmidt lebt vor Ort und lässt Islands Faszination, in seinen Beschreibungen, für alle spürbar werden.

Fazit: Kalmann ist ein erfrischend warmherziger Roman, der einen unvergesslichen Außenseiter in den Vordergrund rückt. Es wird zudem ganz nebenbei auf die Quotenregelung und Abwanderung isländischer Einwohner aufmerksam gemacht, und man erfährt Interessantes über Grönlandhaie, Kommunisten, Eisbären und das eigene Bauchgefühl. Ein sehr lesenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt und eindrucksvoll Island inszeniert. Absolut überzeugt hat das erschütternde Finale. Ein aufregender Abschluss mit einigen Überraschungen!

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Verträumte Abenteuergeschichte mit toller Botschaft

Bittermonds Bucht
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In dem Debütroman „Bittermonds Bucht“ geht es um einen herzensguten Jungen, der sich, von Abenteuerlust gepackt, auf eine gefährliche Reise begibt, um das gestohlene Gläserne Herz zurück zu bringen.

Maike ...

In dem Debütroman „Bittermonds Bucht“ geht es um einen herzensguten Jungen, der sich, von Abenteuerlust gepackt, auf eine gefährliche Reise begibt, um das gestohlene Gläserne Herz zurück zu bringen.

Maike Harel schreibt für alle Sinne: Ich fühlte mich an Bittermonds Strand versetzt, hörte das Wellenrauschen und konnte die zahlreichen Delfine vor meinem inneren Auge sehen. In diese Welt, aus realen, historischen und fiktiven Elementen, einzutauchen, hat dabei den größte Reiz ausgemacht. Die ruhige Erzählweise überzeugte mich auf vielfältige Weise: ganz ohne künstliche Spannung oder mehrere Handlungsstränge, regelrecht zum Wohlfühlen - man spürt, dass sich dafür Zeit genommen wurde: die Autorin hat über mehrere Jahre hinweg an der Geschichte gearbeitet. Neben der spürbaren Charakterentwicklung stand die Gemeinschaft der Kinder im Vordergrund, Toleranz anderen gegenüber und das Durchhaltevermögen, trotz aller Widrigkeiten nicht aufzugeben.
Die unschuldige Naivität, der sympathischen Hauptfigur Jukka, wirkte ebenso authentisch und lebendig, wie bei den anderen Charakteren, die einen interessanten Kontrast zu ihm boten. Die Karten wurden nur langsam ausgeteilt, wie man so schön sagt, und die ersehntesten Antworten, offenbarten sich erst zum Schluss. Mithilfe einer Landkarte im Buch lässt sich die Reise sogar nachverfolgen und die stilvollen Illustrationen zu jedem Kapitelbeginn, geben Aufschluss auf den Inhalt des kommenden Kapitels. Am Ende bleibt die Idee einer Fortsetzung - vielleicht auch, weil Kleinigkeiten offen blieben. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Spannender Auftakt - atmosphärisch eintauchen ins Seebad Eerie-on-Sea

Malamander - Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea
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Es geht um eine alte Legende, düster und geheimnisvoll, wie der meerneblige Winter in Eerie-on-Sea, und ein sagenumwobenes Meerungeheuer. Zwei Kinder sind die Helden der Geschichte: der 12-jährige Herbie, ...

Es geht um eine alte Legende, düster und geheimnisvoll, wie der meerneblige Winter in Eerie-on-Sea, und ein sagenumwobenes Meerungeheuer. Zwei Kinder sind die Helden der Geschichte: der 12-jährige Herbie, der Sachenfinder des Grand Nautilus Hotels und Violet, die ihn bittet, ihr bei der Suche nach ihren verschollenen Eltern zu helfen. Die beiden folgen den Hinweisen, lösen Rätsel, werden gejagt, beobachtet und kommen dennoch den Umständen des Verschwindens allmählich auf die Spur. Dabei geraten sie in brenzlige Situationen, treffen auf die ungewöhnlichen Bewohner des kleinen Städtchens und stellen fest: Das Verschwinden von Violets Eltern hat etwas mit dem Malamander zutun.

Der Ich-Erzähler Herbie hat selbst eine geheimnisvolle Vergangenheit, aber der bescheidene und gutherzige Junge erzählt mitreißend von seinem Abenteuer mit Violet. Dabei spricht er den Leser immer wieder per Du an, weshalb man noch mehr in die Geschichte eintaucht. Die Handlung erinnert manchmal an ein Computerspiel: voller Rätsel, Hinweise, Mysterien und spannender Abenteuer, in der ganzen Stadt verteilt, die in einem nervenaufreibendem Finale gipfeln. Die letzten Seiten lassen den Leser jedoch unbefriedigend zurück; es bleiben bedeutende Fragen offen - somit wird man wohl auf die Fortsetzung warten müssen.

Der Autor ist gleichzeitig der Illustrator von „Malamander“, weshalb sich an jedem Kapitelanfang passende Motive finden lassen - wir hatten mehr Illustrationen erwartet, aber so wurde alles der kindlichen Fantasie überlassen. Die Karte von Eerie-on-Sea war jedoch sehr hilfreich, die Wegbeschreibungen des Duos nachzuvollziehen. Am besten hat uns die Bücher-Apotheke und der geheimnisvolle Kater Erwin gefallen. Außerdem ist Herbies Kabäuschen zu faszinierend, dass wir selbst gern einmal in dem Fundus gestöbert hätten. Mehr wird an dieser Stelle aber nicht verraten…

Fazit: Atmosphärisch düster erzählte Geschichte, jedoch geheimnisvoll statt gruselig, mit einer Prise Magie und absonderlichen Gestalten. Gleichbleibend spannend, ohne ausschweifende Ausflüge in die Ich-Welten der Protagonisten. Trotzdem gelingt es, die Handlung nachzuvollziehen und mit den Helden mitzufiebern. Die Altersempfehlung ab 10 Jahren ist angemessen, und es eignet sich auch prima zum gemeinsamen Lesen bzw. Vorlesen.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Magische Geschichte mit Botschaft für Jung und Alt

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Klara gehört zu den guten Geistern eines jeden Waldes: sie ist eine Fee, und hat damit große Verantwortung gegenüber der Natur. Ihr großer Traum: eine echte anerkannte Fee werden, die sich um das Kornblumenfeld ...

Klara gehört zu den guten Geistern eines jeden Waldes: sie ist eine Fee, und hat damit große Verantwortung gegenüber der Natur. Ihr großer Traum: eine echte anerkannte Fee werden, die sich um das Kornblumenfeld kümmern darf und dafür von den alten Feen alles über Zauberei lernt. Doch es kommt wie es kommen muss, und durch eine Missgeschick nach dem anderen landet Klara bei dem schüchternen Menschenjungen Oskar, der ihr die Menschenwelt offenbart.

In „Klara Katastrofee“ geht’s um das Anderssein, das innere Werte wie Selbstvertrauen und Mut zählen und man überall Freunde finden kann, vor allem wenn man sich gemeinsam für eine wichtige Sache wie Naturschutz einsetzt. Britta Sabbat hat eine mutige, beharrliche Heldin kreiert, die sich mit ihrem ausgeprägten Selbstwertgefühl und ihrer sprühend positiven Ausstrahlung jeden Schlamassel verzeiht. Das macht dieses Buch so besonders, denn durch ihren Charakter entsteht eine handlungsreiche und vielschichtige Geschichte, die Mut macht, neue Erfahrung zu sammeln und dabei mit Humor auf die Nase zu fallen.
Die durchgehend farbenfrohen Illustrationen unterstützen die Geschichte dabei mit zahlreichen Details, während rhythmische Zaubersprüche und eine amüsante Schimpfwortkreation viel Spaß und Anregung bitten.
Prima: Das Thema Naturschutz ist unaufdringlich in die Handlung eingeflossen - es stehen Handlung und Charakter im Vordergrund. Themen wie Plastik, Schutz seltener Tierarten und Waldverschmutzung werden spielerisch angesprochen und regen zum Nachdenken und weiteren Gesprächen an. Schade: Das Ende ist m.M.n. etwas abrupt, aber das liegt vermutlich daran, dass es möglicherweise einen weiteren Band geben wird. Außerdem fanden wir es schade, dass es praktisch keine Dialoge mit den Tieren gibt - stattdessen standen handlungsbedingt Feen und Menschen im Mittelpunkt.

Fazit: Eine magische Mutgeschichte über Selbstbewusstsein, Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Naturschutz, die mit besonders farbfrohen Illustrationen begeistert - sowohl als Vorlesebuch, als auch für fortgeschrittene Leseanfänger für Mädchen und Jungen gleichermaßen geeignet. Wir freuen uns jedenfalls schon auf weitere Abenteuer mit Klara Katastrophe.

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