Profilbild von Bambisusuu

Bambisusuu

Lesejury Star
offline

Bambisusuu ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Bambisusuu über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2018

Die Frau im Schatten von Albert Einstein

Frau Einstein
0

Der Roman "Frau Einstein" wurde von der Autorin Marie Benedict geschrieben und ist im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen. Hierbei handelt es sich um eine gefühlvolle und beeindruckende Geschichte, ...

Der Roman "Frau Einstein" wurde von der Autorin Marie Benedict geschrieben und ist im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen. Hierbei handelt es sich um eine gefühlvolle und beeindruckende Geschichte, die Einblicke in das Leben von Frau Einstein bringen.

Mileva Maric ist in einer ärmlichen Familien in Serbien aufgewachsen. Sich unter Männer zu behaupten ist im 19. Jahrhundert nicht einfach, doch Mileva kämpft für die Emanzipation und beginnt als einer der ersten Frau Polytechnikum zu studieren. Gegen alle Vorturteile schafft es Mileva ehrgeizig an ihr Ziel, zu den besten ihres Faches zu werden. Dabei lernt sie den Physikstudenten Albert Einstein kennen. Nach vielen Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Arbeit werden sie schnell zu einem Paar und beschäftigen sich gemeinsam mit der Relativitätstheorie. Obwohl Mileva ihr ganzes Wissen in ihre Arbeit steckt, rückt sie trotzdem immer weiter in den Schatten von Albert Einstein und bleibt bis heute eine Unbekannte.

Marie Benedict hat einen lebendigen und unterhaltsamen Schreibstil. Das Leben um Mileva Maric habe ich auf Anhieb vor Augen und kann mich gut in ihre Lage hineinversetzen. Die Emanzipation ist zu dieser Zeit noch lange nicht etabliert und schreckte viele Frauen vor der Arbeitswelt zurück. Mileva jedoch ergreift die Chance und hat von Klein auf Interesse an der Mathematik und Physik.

Die Mischung aus Roman und Biografie ist in der Geschichte gelungen. Gespannt habe ich das Leben der eigentlich eher unbekannten Frau verfolgt. Auch Albert Einstein wird in dieser Handlung mal von einer anderen Perspektive aufgegriffen, was ich sehr interessant fand. Dadurch habe ich besonders von ihm nach diesem Roman ein anderes Bild. Frau Einstein hatte es tatsächlich nicht einfach mit Albert, was man als Leser hautnah miterlebt.

Die Anfänge der Wissenschaft werden ebenfalls geschickt verpackt, ohne dass es allzu langatmig wurde. Die Theorien sind vereinfacht dargestellt und zeigen den Beginn ihrer Karriere. Aber auch das Familienleben rückt häufiger in den Vordergrund. Auch wenn die Unterhaltung zum Schluss eher abgeflacht ist, habe ich Spaß beim Lesen gehabt.

Aufregende Zeiten, die Emanzipation und das Leben im Schatten von Albert Einstein sind nachvollziehbar und interessant in diesem Roman zusammengefügt worden. Tolle Empfehlung!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Emotionale Liebesgeschichte

Das Leuchten unserer Träume
1

Die Autorin Dani Atkins ist durch ihre gefühlvollen und dramatischen Liebesgeschichten bekannt. Mit dem Roman "Das Leuchten unserer Träume" bringt sie die Geschichte von Sophie und Ben näher, die absolut ...

Die Autorin Dani Atkins ist durch ihre gefühlvollen und dramatischen Liebesgeschichten bekannt. Mit dem Roman "Das Leuchten unserer Träume" bringt sie die Geschichte von Sophie und Ben näher, die absolut mitreißend ist.

Seit dem Tod ihres großen Bruder ist Sophie gegenüber anderen Menschen verschlossen und in sich gekehrt. Ihr Leben verläuft einsam. Nur ihre Freundin Julia bestärkt sie und versucht ihr einen Schwung zu geben. Als plötzlich in einer Nacht ein Feuer in Sophies Wohnung ausbricht, wird sie von dem unbekannten Passagier Ben gerettet. Ben ist somit ihr Lebensretter und bringt Sophie wieder zum Strahlen. Doch eine erschütternde Wahrheit bleibt Sophie verborgen.

Bereits den Roman "Die Achse meiner Welt" der Autorin habe ich gelesen, welcher mich ehrlich gesagt nicht allzu sehr fesselnd konnte. Umso mehr war ich auf diesen Roman gespannt, der mich durch den interessanten Klappentext angesprochen hat. Die Handlung ist diesmal nach wenigen Seiten spannend und mitfiebernd. Da die Geschichte in Sophies Ich-Perspektive geschildert wird, konnte ich mich auf Anhieb in ihre Rolle hineinversetzen und ihren Gefühlen gut folgen.

Die Geschichte bietet Tiefgründigkeit und ist nicht immer etwas für schwache Nerven. Dani Atkins spricht Schicksale und Krankheiten an, mit denen einige Charaktere innerhalb der Handlung konfrontiert werden. Diese Szenen haben mich emotional mitgerissen und sind nicht nur oberflächlich behandelt worden. Somit hebt sich der Roman von klassischen Liebesromanen ab.

Die Beziehung zwischen Sophie und Ben bleibt dabei ständig im Fokus und wird mit Höhen und Tiefen beschrieben. Neben vielen traurigen Momenten hat das Paar auch schöne und lustige Erlebnisse, die der Geschichte eine gewisse Unterhaltung geben. Gelungen fand ich die überraschenden Wendungen, die das Lesen interessant und mitreißend gestaltet haben. Dadurch konnte ich als Leser kaum das Ende erahnen, was für mich zu einem guten Roman dazu gehört.

Zitat:
"Was wäre, wenn dir das Leben eine zweite Chance geben würde?"

Gefühlvolle Beschreibungen, emotionale Schicksale und die Tiefgründigkeit des Lebens haben aus dieser Liebesgeschichte ein gelungenes Leseerlebnis erschaffen!

Veröffentlicht am 12.08.2020

Sommerlicher Krimi

Mord d'Azur
0

Der Krimi "Mord d'Azur" ist ein Debüt des Journalisten und Autor Jörg Armbrüster und spielt im wunderschönen Südfrankreich (daher auch das Wortspiel im Titel). Im Fokus ist der Stierkampf, ein Thema über ...

Der Krimi "Mord d'Azur" ist ein Debüt des Journalisten und Autor Jörg Armbrüster und spielt im wunderschönen Südfrankreich (daher auch das Wortspiel im Titel). Im Fokus ist der Stierkampf, ein Thema über das immer wieder diskutiert wird und auf jeden Fall hinterfragt werden darf. Der Autor hat dies gut zur Geltung gebracht.

In Nizza wird am Strand ein toter Stierkämpfer gefunden. Commandant Stéphane Matazzi geht mit seinem Team den Mordfall an. Nur wer hat das Opfer erstochen? Infrage kommen einige Verdächtige, denn nicht jeder war gut auf den Matador zu sprechen. Konkurrenz und Stierkampfgegner werden genauer unter die Lupe genommen...

Das Buch bietet einen locker, leichten Kriminalroman. Er passt von der tollen Kulisse und dem angenehmen Schreibstil perfekt in die Sommerzeit und liest sich prima als nette Urlaubslektüre. Der Mordfall ist zwar Mittelpunkt des Geschehen, dennoch erfährt man auch vieles zum Stierkampf. Das Hintergrundwissen des Autor ist beeindruckend.

Dennoch ist der Roman nicht voller Nervenkitzel. Die Ermittlung gehen nicht allzu stark in die Tiefe und vieles habe ich als Leser erahnen können. Interessant sind die kurzen Einblicke in die Sicht des Mörders. Sowas mag ich grundsätzlich gerne. Als Leser habe ich in dieser Geschichte nicht allzu viel mitgerätselt, aber Spaß hatte ich beim Lesen trotzdem. So war es ein schöner Roman für Zwischendurch, der mich gut unterhalten hat!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 05.08.2020

Leichte Sommerlektüre

Nur noch ein bisschen Glück
0

Der Liebesroman "Nur noch ein bisschen Glück" ist perfekt für den Sommer. Der Schreibstil lässt sich leicht und locker lesen. Mit einer großen Portion Humor und Romantik schafft Simona Ahrnstedt einen ...

Der Liebesroman "Nur noch ein bisschen Glück" ist perfekt für den Sommer. Der Schreibstil lässt sich leicht und locker lesen. Mit einer großen Portion Humor und Romantik schafft Simona Ahrnstedt einen nette Lektüre für Zwischendurch. Nur der Tiefgang ist nicht so groß, wie erhofft. Daher keine zu hohen Erwartungen haben.

In der Geschichte geht es um Stella und Thor. Die Beiden sind absolut grundverschieden, was mich aber von Beginn an in den Bann gezogen. Stella ist eine schwedische Stadtfrau, die aufs Land reist. In Laholm möchte sie im Haus ihrer verstorbenen Großeltern mit ihrer Vergangenheit abschließen und einen Neuanfang wagen. Umgeben von idyllischer Kulisse, dem attraktiven Biobauern Thor und merkwürdigen Landbewohnern lebt sich Stella Stück für Stück auf dem Land ein. Dabei hatte sie doch große Pläne in New York...

Die Szenen mit Stella hat man amüsant vor Augen. Ihre Eingewöhnung auf dem Land ist unterhaltsam. Ich konnte mich hier sehr gut in ihre Lage hineinversetzen. Mit der gewissen Leichtigkeit ist es ein Sommerroman genau nach meinem Geschmack. Stella und Thor schließt man schnell ins Herz. Zuerst scheinen die Beiden sehr abgeneigt voneinander zu sein, aber nach wenigen Kapitel knistert es auch hier gewaltig.

Neben Thor und Stella erlebt man zudem viele Momente von anderen Charakteren. So ist unter anderem Stellas beste Freundin oft mit dabei und hat immer einen lustigen Spruch auf Lager. Ihre Art fand ich dadurch besonders authentisch. Außerdem lernt man auch Thors Tochter Juni ganz gut kennen, die sich mitten in der Pubertät befindet. Ihre rebellische Art wurde gelungen dargestellt. Mit der Zeit ist aber auch sie gegenüber Stella aufgetaut, was ich als Leser gerne verfolgt habe.

Begeistert hat mich das Buch durch die überraschenden Wendungen. So konnte man besonders zum Schluss hin nicht alles auf Anhieb erahnen. Dennoch kam das Ende zu prompt. Stella kämpft auch mit eigenen Sorgen, die dann sehr schnell abgehandelt werden. Außerdem kommt es ständig zu Liebesszenen, die meiner Meinung nach oft zu ganz unpassenden Zeitpunkten kamen. Daher hätte ich mir an einer oder anderen Stelle mehr Tiefgang gewünscht!

Veröffentlicht am 29.10.2018

Ein Politik-Krimi

Die Tote im Wannsee
0

Der Kriminalroman "Die Tote im Wannsee" wurde von den drei Autoren "Martin Lutz", "Sven Felix Kellerhoff" und "Uwe Wilhelm" geschrieben und ist im "Ullstein Verlag" erschienen.

Berlin 1968: Am Wannsee ...

Der Kriminalroman "Die Tote im Wannsee" wurde von den drei Autoren "Martin Lutz", "Sven Felix Kellerhoff" und "Uwe Wilhelm" geschrieben und ist im "Ullstein Verlag" erschienen.

Berlin 1968: Am Wannsee wird eine junge Mutter tot aufgefunden. Der Kommissar Wolf Heller widmet sich zügig dem Fall und versucht mit wenigen Beweisen den Täter zu überführen. Nach einer Zeitungsanzeige meldet sich ihre Kollegin. Doch es steckt mehr dahinter und obwohl Heller nicht viel mit der Politik am Hut hat, befindet er sich mitten im Politikgeschehen. Es sind revolutionäre Zeiten mit Seilschaften und radikalen Demonstrationen.

Ein aufregender Einstieg bringt direkt Spannung und fesselt gleich zu Beginn. Der Leser wird mit dem Tod der Frau konfrontiert. Die Ermittlungen des Kommissars Heller verfolge ich als Leser mit. Neben dem Fall ist auch die Politik ein entscheidender Fokus, die für große Aufregung sorgt.

Die Ermittlungen sind tiefgründig und schnell kommen viele Täter in Frage. Auch wenn es spannend blieb, habe ich hin und wieder den Überblick verloren. Die Anzahl der Charaktere ist beträchtlich und häufen sich mit der Zeit. Innerhalb der Aufklärung des Falls wird immer wieder in den Alltag des Kommissars geblickt, was den Charakter authentisch wirken lässt. Insgesamt habe ich mir hier eher als stiller Beobachter gefühlt, da ich nicht das Gefühl vom "fieberhaften Miträtseln" hatte.

Besonders gelungen war die Darstellung der damaligen Zeit. Die Hauptstadt Berlin ist aufgewühlt und voller Unruhen. Die Gesellschaft in sich gespalten. Dabei wird die Historie und die zeitlichen Fakten in die Geschichte eingebaut, sodass man den Eindruck hatte, man wäre mittendrin. Zur Hilfestellung werden innerhalb eines Glossars wichtige Eckdaten und Begriffe der damaligen Zeit zusammengefasst.

Ein gelungener Kriminalroman mit großer Recherche und interessanten Begebenheiten. Die politischen Ereignisse reißen mit und fesseln. Der Fall konnte mich hingegen nicht komplett überzeugen!